Sauenausrottung an der Grenze zu RLP

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Gelöschtes Mitglied 24216

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Ich denke die Jagd wird nie so ein schlechtes Image bekommen, wie die industrielle Tierzucht, deren Arsxx die Jagd dann vorrangig retten soll. Eine Tierzucht, die in gesellschaftlicher Akzeptanz ohnehin mehr denn je auf dünnem Eis läuft. In der gerade massive Diskussionen zur Einschränkung des Fleischkonsums laufen und Sondersteuern diskutiert und ggf. nach der nächsten Wahl mit >25% Grün auch umgesetzt werden. Zuchtbetriebe retten, die ggf. in 3—4 Jahren schließen, weil Grün Ihnen dann das Geschäft mit Steuern und Auflagen abgedreht hat.

Es ist aus meiner Sicht auch ein Trugschluss, daß Jagd und Jäger nach so einer angedachten Vernichtungsaktion jemals wieder ein positives öffentliches Image erreichen könnten. Sämtliche Jagdkritiker in einer ohnehin gespaltenen Gesellschaft würden sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen. Eine Rückkehr zu Weidgerechtigkeit würde immer aufgesetzt wirken, nachdem man gezeigt hat, daß es ja auch ohne sie geht.

Nach der ASP können wir dann ja nahtlos weitermachen und mit Wald vor Wild Deutschlands Wald und seine „Wiederbewaldung“ per Maximalabschuss retten und uns so endgültig zum Werkzeug und Schlachter machen. Was sind wir dann noch? Sture Befehlsempfänger, Schiesser und Vollstrecker, die das sogar noch selbst zahlen. Dann muss uns ja jeder für Psychopathen halten.
 
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Ich glaube eher, dass wenn die Jägerschaft, die für sich selbst den Expertenstatus für Belange von Jagd&Wild in Anspruch nimmt, aus den oben genannten Gründen eine Mithilfe an gesellschaftlich geforderten Seuchenschutzmaßnahmen verweigert, sich selbst ins Abseits stellt.

Es gibt doch kaum eine Möglichkeit das Vorurteil (?), dass es Jägern nur um Ihre Partikularinteressen geht, zu bestätigen als solche.
 
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Die angedachten Maßnahmen können auch ein seuchenmäßiger Bumerang werden. Eine derart intensive Bejagung wird dazu führen, daß Sauen ihre angestammten Streifgebiete verlassen und und woanders hinziehen. Wenn unter diesen vertriebenen Sauen auch infizierte Sauen sind, dann wird die ASP schön weiterverteilt.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Conram,

bisher ist mir nicht sicher klar, ob es sich um gesellschaftlich geforderte Maßnahmen handelt oder um das Bestreben einer Wirtschaftslobby, die sich mit ihrer globalen Vernetzung und unglaublichen Transportbeziehungen die ASP selbst eingefangen hat. Große Teile der Gesellschaft haben längst ein Problem mit der Tierzucht und ja, vielleicht sehen wir wegen des Gülleproblems, dem Tierwohl und dem Zeitgeist dort ohnehin einem drastischen Wandel entgegen.

Außer dem Aufstellen von ein paar Schildern und Fantasien über Sauenabschuss sehe ich auch keinerlei ernsthafte Maßnahmen, um die Einschleppung des Virus zu erschweren. Nach wie vor treiben wir vollen Handel mit den ASP Regionen, statt sie wie bei jeder ansteckenden Krankheit zu isolieren. Die deutschen Geschäfte sind voll mit polnischem Wildpret und Schweinerzeugnissen. Alles wunderbar billig.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Da geht es um Maßnahmen der Ausbreitungseindämmung nach Tierseuchenrecht. Es kann ja jeder für sich entscheinden, da nicht mitmachne zu wollen und niemand muss sich für so einen Einsatz, der dann ohne Rücksicht auf jagdliche Reviergrenzen stattfinden wird, zur Verfügung stellen. Es sollte isch aber jeder überlegen, welche Handlung in dem Kontext welches Bild der Jägerschaft in der Öffentlichkeit abgbt und ob das ggf. dann wirklich in der Realität so förderlich für unsere Belange ist wie am Stammtisch.
Genau so sehe ich das auch(y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)(y)
 
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@Jon:
Was die Ursachen angeht hast Du ja nicht Unrecht, aber wenn der Karren im Dreck steckt ist doch die Frage sinnvoller: "Wie kriegt man den da wieder raus, bevor noch mehr Schaden entsteht?" und nicht: "Wer ist Schuld?" bei gleichzeitigem Zusehen, wie noch mehr Schaden entsteht.
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Netter Versuch, aber wir sehen alle, daß der Karren vorsätzlich in den Dreck läuft. Besser gesagt, gefahren wird.

Jetzt wäre noch Zeit, Im— und Export und Grenzverkehr zu regulieren, Bestände mit der Freigabe von Nachtzieltechnik zu reduzieren. Nichts passiert, absolut nichts!

Hauptsache erst mal weiter gute Geschäfte machen und aus Angst vor dem mündigen Bürger das Waffenrecht eng halten und einschränken. Und dann, wenn es soweit ist, können sich ja die Jäger moralisch verschleißen. Anschließend natürlich am besten wieder Waffen und ggf. erhaltene Nachtzieltechnik abgeben.

Tut mir leid, so weit kann ich mein Rückgrat nicht krümmen.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Da geht es um Maßnahmen der Ausbreitungseindämmung nach Tierseuchenrecht. Es kann ja jeder für sich entscheinden, da nicht mitmachne zu wollen und niemand muss sich für so einen Einsatz, der dann ohne Rücksicht auf jagdliche Reviergrenzen stattfinden wird, zur Verfügung stellen. Es sollte isch aber jeder überlegen, welche Handlung in dem Kontext welches Bild der Jägerschaft in der Öffentlichkeit abgbt und ob das ggf. dann wirklich in der Realität so förderlich für unsere Belange ist wie am Stammtisch.
so sehe ich das auch(y)
 
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Hallo Jon,

das Problem ist nicht die objektive Sichtweise. Sicher hast Du nicht unrecht, auch wenn ich nicht in allem Deiner Meinung bin.

Ich denke aber, dass sich die politische Betrachtung und damit die öffentliche Wahrnehmung auf einer ganz anderen Ebene abspielen werden. Und auf dieser Ebene wird die wahrgenommene „Untätigkeit und Besitzstandswahrung“, bewusst in Anführungszeichen gesetzt, äußerst negativ verbucht werden. Eine solche Haltung kann bis zur Wahrnehmung als Verursacher führen.

Davor und vor deren Folgen möchte ich warnen.
 
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scaver

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Ich glaube eher, dass wenn die Jägerschaft, die für sich selbst den Expertenstatus für Belange von Jagd&Wild in Anspruch nimmt, aus den oben genannten Gründen eine Mithilfe an gesellschaftlich geforderten Seuchenschutzmaßnahmen verweigert, sich selbst ins Abseits stellt.

Die Jagd auf Wild ist überhaupt gar niemals nicht mit der Seuchenbekämpfung gleichzusetzen. Das ist so dämlich, wie die Polizei für den Kriegseinsatz, anstatt das Militär zu verwenden. (wobei das in D leicht egal wäre :) )ett litet Scherz

Jäger sind für Jagd ausgebildet und auch ausgerüstet, nicht für den Seuchenfall. Zeit haben wir auch nicht für den Unfug. Leider hat der Staat aber auch nicht vorgesorgt und kein Personal. Daher ruft man nach dem kleinsten Übel, dem Jäger, den man vorher ständig das Leben schwer gemacht hat.
Hätte der Staat genug Schweineseuchenentnehmer, dann glaubt Ihr Hansel doch wohl nicht, dass Ihr nur ein Nachtsichtzielgerät bekommen würdet.

Ihr Jäger, die da hier rufen, werden ausgenutzt und dann weggeworfen.

Mal Hirn aktivieren, bevor es ernst wird.

Wolltet Ihr von dem Arzt vertrauensvoll behandelt werden, der für die letale Umsetzung der Todesstrafe, hauptberuflich zuständig ist, falls es die gäbe.

Das einzige was der deutsche Waidmann tun kann und darf, ist das verschärfte Bejagen des Schwarzwildes mit waidgerechten Methoden - bevor es zum Seuchenfall gekommen ist. Nicht mehr und nicht weniger.
sca
 
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Naja, die Lage ist schon komplizierter.

Eine Totalverweigerung der Zusammenarbeit könnte dazu führen, daß die jagdfeindliche rotgrüne Landesregierung eine Art Polizeitruppe aufbaut und die Jagd in RLP noch weiter unterdrückt.

Dabei ist auch zu sehen, daß die Grünen bei der letzten Landtagswahl sehr schlecht abgeschnitten haben und ihr Ergebnis in 2021 voraussichtlich verdoppeln können ,,,

Es fragt sich nur, wie die Revierinhaber gestellt sind:

Fremde tauchen hier auf und sollen deren Ansitzeinrichtungen in deren Revieren benutzen dürfen.

Es gibt wie immer keine richtige Aufsicht und es wird reichlich Unsinn gemacht; ich hab schon vor unseren Jagdgästen teilweise richtig Angst.

Was ist mit dem Wildbret, was ist mit Nachsuchen?

Ich sehe Böcke und Hirsche verschwinden; nach Füchsen und Dachsen fragt ja schon niemand mehr.

Allerdings … mit einer Gatling (Repetiergewehr, da handbetrieben) von der Kanzel einen Maisacker zu bewachen …… jow …..
 
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Aus meiner Sicht/Wahrnehmung werden die im Ministerium angedachten Massnahmen im Zuge der ASP-Prävention durch die Gegenwart von Isegrim erschwert.

Ich nehme wahr, dass sich Schwarz-wie Rotwild zu grösseren Verbänden (Rotten, Rudeln) zusammenschliessen, so dass man bei deren Auftauchen ziemlich hilflos da steht bzw. sitz. Zwar kann ich mich daran erinnern, auch schon vor 20 Jahren mal bei Drückjagden Rotten gesehen zu haben, die 20 Tiere stark waren, aber auf dem Ansitz habe ich das noch nicht erlebt. Inzwischen hat sich das geändert, da sitzt man z. B. seelenruhig an einem Feld und plötzlich erscheinen nach lautstarker Ankündigung 40 Sauen auf der Bühne. Da wirst Du dann einen Schuss los und kannst vielleicht noch einen zweiten oder dritten hinterherschicken, wobei das Ergebnis schon beim zweiten leicht ungewiss wird, wegen der Dämmerung bzw. Dunkelheit und dem Fluchttempo.

Insofern erscheint es mir wenig aussichtsreich, auf eine starke Reduktion per Ansitz zu hoffen. Und ob dann drei Schützen auf einem Sitz erfolgreicher sind, muss sich auch erst noch erweisen, wobei der Sitz dann ja auch sehr geräumig sein muss.

Bevor den Wolfsfreunden nun die Haare zu Berge stehen und der Schaum vor dem Mund, sage ich gleich, dass der Abschuss der Wölfe nicht die Bekämpfung der ASP ermöglichen, vermutlich noch nicht einmal erleichtern würde.

Mit einem Satz: Die ASP scheint aus meiner Sicht kaum in den Griff zu bekommen sein.

Gruss, DKDK.
 
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Naja, die Lage ist schon komplizierter.

Eine Totalverweigerung der Zusammenarbeit könnte dazu führen, daß die jagdfeindliche rotgrüne Landesregierung eine Art Polizeitruppe aufbaut und die Jagd in RLP noch weiter unterdrückt.

Dabei ist auch zu sehen, daß die Grünen bei der letzten Landtagswahl sehr schlecht abgeschnitten haben und ihr Ergebnis in 2021 voraussichtlich verdoppeln können ,,,

Es fragt sich nur, wie die Revierinhaber gestellt sind:

Fremde tauchen hier auf und sollen deren Ansitzeinrichtungen in deren Revieren benutzen dürfen.

Es gibt wie immer keine richtige Aufsicht und es wird reichlich Unsinn gemacht; ich hab schon vor unseren Jagdgästen teilweise richtig Angst.

Was ist mit dem Wildbret, was ist mit Nachsuchen?

Ich sehe Böcke und Hirsche verschwinden; nach Füchsen und Dachsen fragt ja schon niemand mehr.

Allerdings … mit einer Gatling (Repetiergewehr, da handbetrieben) von der Kanzel einen Maisacker zu bewachen …… jow …..




Damit wir mal die rechtlichen basics klären;
Grundlage ist die Schweinepest-Verordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Dezember 2018 (BGBl. I S. 2594)
Regelungen der Richtlinie 2002/60/EG sowie die des Durchführungsbeschlusses wurden in die Schweinepest-Verordnung integriert


Anordnungsbefugnisse zuständige Behörde im Rahmen der Schweinepestverordnung:

 ordnet an, dass der Aufbruch jeden erlegten Wildschweines in einer TKB unschädlich beseitigt wird
 kann anordnen, dass erlegte Wildschweine in einer TKB unschädlich beseitigt werden
 kann für ein von ihr festgelegtes Gebiet zur Erkennung der ASP anordnen, dass Jagdausübungsberechtigte von erlegten Wildschweinen Proben zu entnehmen und der zuständigen Untersuchungseinrichtung zuzuleiten haben
 verendet aufgefundene Wildschweine unter Angabe des Fundortes der zuständigen Behörde anzuzeigen und entsprechendes Probenmaterial der zuständigen Untersuchungseinrichtung zuzuleiten haben

 „Kann-Regelung“ für Kerngebiet:

 Einschränkung Fahrzeug-/Personenverkehr; Absperrung
 Verpflichtung von Jagdausübungsberechtigten zur Suche nach verendeten Wildschweinen
 Im gefährdeten Gebiet Anordnungsbefugnis für zuständige Behörde zur verstärkten Bejagung von Wildschweinen und Verpflichtung der Jagdausübungsberechtigten (JAB) zur Mitwirkung; auch Anordnungsbefugnis, andere Personen als JAB zur Jagd zu verpflichten
 Möglichkeit, die Jagd ganz oder teilweise zu untersagen
 Wenn Anhaltspunkte, dass ASP durch Wildschweine verbreitet wird, auch Anordnungsbefugnis zur verstärkten Bejagung von Wildschweinen außerhalb eines gefährdeten Gebiets

Maßregeln zur Erkennung der ASP bei Wildschweinen im gefährdeten Gebiet

Jagdausübungsberechtigte haben
 erlegte Wildschweine zu kennzeichnen und Begleitscheine auszustellen
 Proben zu ziehen und mit dem Tierkörper, dem Aufbruch und Begleitschein einer von der zuständigen Behörde festgelegten Stelle zuzuführen
 Sorge zu tragen, dass bei Gesellschaftsjagden die erlegten Wildschweine an einem Ort aufgebrochen werden
 für jedes verendet aufgefundene Wildschwein den Fundort der zuständigen Behörde mitzuteilen, Proben zu entnehmen und der zuständigen Untersuchungseinrichtung zuzuleiten


Man sieht, im Falle eines Falles ist der Jäger weitgehend raus aus der aktiven Durchführung und Planung der entsprechenden Maßnahmen, die Spielregeln bestimmen dann Andere!

Prinzengesicht
 
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Es fragt sich nur, wie die Revierinhaber gestellt sind:

Fremde tauchen hier auf und sollen deren Ansitzeinrichtungen in deren Revieren benutzen dürfen.
Das dürfte die Tierseuchenkasse des jeweiligen Landes tragen, da sind die Preise pro getötetem Stück festgehalten. Im Zweifelsfall kann man auch noch auf eine Pachtminderung klagen da sich sowohl der Bestand im Revier gravierend verändert als auch einen Schadenersatz geltend machen wenn während der Maßnahmen die Jagd zu ruhen hat. Das Gleiche gilt vermutlich für Wildschaden..... aufgrund besonderer Umstände (Jagd nicht möglich) wird die Leistung verweigert.


Allerdings … mit einer Gatling (Repetiergewehr, da handbetrieben) von der Kanzel einen Maisacker zu bewachen …… jow …..
Oder gleich ne VL-Militareuse? Bin dabei!
 

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