Sauenausrottung an der Grenze zu RLP

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Prinzengesicht
Was soll an Äsunfsfläches Ausführungen populistische sein? Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Wie sieht es denn mit der Jagdsteuer aus. Ich jedenfalls bin jedes Jahr mit einem beachtlichen Betrag dabei. In den Jahren ohne ASP wurde die Pacht als "Hobby" abgetan. Jetzt auf einmal soll ich für das "Allgemeinwohl" in anderen Jagden helfen totschießen. Die Herren anwesenden Försters können grosse Reden spucken. Wie sieht es denn da steuerlich aus???


Es gibt auch andere Beispiele;
wir zahlen hier in einem Kreis in Mittelhessen z. B. keine Jagdsteuer und auch keine Trichinengebühren!

Es wird auch nicht jeder Hansel für diese angedachte Aktionen gebraucht werden können, nur weil er einen Jagdschein gelöst hat.
"Ein wenig Schulung in Seuchenhygiene und Biosicherheit" ist da schon das absolute Minimum und das fehlt dem Normalo-Jäger doch meistens komplett!

P.S.
Irgendwie bekomme ich hier beim Lesen der Schilderungen der "Probleme" langsam das Gefühl, das einige Jäger beim Thema ASP und Schwarzwildverwertung gerne so etwas wie staatliche Rundumbetreuung hätten und eine immer mehr eine Vollkasko-Mentalität offenbaren.
Allenthalben Forderungen und Rufe nach mehr Unterstützung verschallen leider auch oft, weil ein nicht zu vernachlässigbarer Teil der Jäger im Bereich Schwarzwildbejagung die "Hausaufgaben" in der Vergangenheit einfach nicht vernünftig gemacht hat.

Vernünftige Bejagung und die daraus erwachsende Verwertung von Schwarzwild ist doch grundsätzlich immer auf persönliches und privates Engagement angewiesen und ausgelegt;
sollte das vertrauensvolle und essentielle Zusammenarbeiten mit den verantwortlichen Jagdgenossen, den produzierenden Landwirten und den beteiligten Behörden(Forst, Vet-Amt, Poliziei usw) nicht funktionieren, dann würde ich zumindest versuchen sofort das aus meiner Sicht Notwendige in Angriff zu nehmen, um das schnell zu verändern.
Sollte das nicht fruchten, muss man sich überlegen, ob das ganze dann noch Freude, Spaß und v.a. Sinn macht
Meine persönliche Erfahrung zeigt, das sich bei Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten sich doch die meisten Probleme aus der Welt schaffen lassen;
zusammen und miteinander reden, nicht übereinander reden, hilft meistens; auch oder sogar bei Behörden.
Und konkret zu @Fex; sollte die Situation sich bei mir so darstellen, wie du es schilderst, dann hätte ich ruck zuck einen Brief an den Landrat mit Schilderung der Verhältnisse und der Bitte um einen runden Tisch zu diesem Thema verfasst.

Prinzengesicht
 
G

Gelöschtes Mitglied 8180

Guest
...Bei einer Jsgdeinladung eine Bache geschossen und man war das letzte mal eingeladen.

Hab ich nie erlebt.


Die ganze Nummer freut doch nur sozial inkompatible Jäger ohne feste Jagdgelegenheit, die hoffen endlich für lau jagen zu dürfen.
 
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@prinzengesicht , es war kein Problem die früher erlegten 10 Sauen/Jahr vernünftig zu vermarkten. Das ist aber Geschichte, wir waren mit die Ersten die sowohl Bratenstücke als auch Wurst angeboten haben. Mittlerweile schießen wir so viel SW, dass man von Vermarktung kaum noch sprechen kann, Marktbeschicker aus Sachsen-Anhalt verhökern Wildsalami für Preise, die unserem Selbstkostenpreis entsprechen. Dazu kommt auch, dass man als Erwerbstätiger nicht 7 Tage die Woche jagen kann, wenn ich morgens um 6 aufstehen muß, kann ich nicht bis Mitternacht auf dem Ansitz hocken. Auch sind alle Urteile, die ja erst gegen Wildschadenersatz für Biogasmais waren, inzwischen revidiert. Es geht nicht darum ob wir einen großen Schein an Wildschaden zahlen oder nicht, es geht um die Schaffung Tausender Ha Fraß und Deckung und das waren nun mal nicht "die Jäger". Wir haben hier noch Hunderte Ha aufgelassene Tagebaue mit Brombeere, Robinie und Sanddorn bewachsen, rate mal wer da "wohnt"? Hier ist kaum Viehhaltung und manche der "Rübenbarone" sind zu hohl um zu begreifen, dass bei ASP Ausbruch auch keine Gerste und Futterweizen mehr in Vechta gebraucht werden, dann können Sie Ihre Gerste zu Graupensuppe kochen:cool:
 
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Prinzengesicht



Es wird auch nicht jeder Hansel für diese angedachte Aktionen gebraucht werden können, nur weil er einen Jagdschein gelöst hat.
"Ein wenig Schulung in Seuchenhygiene und Biosicherheit" ist da schon das absolute Minimum und das fehlt dem Normalo-Jäger doch meistens komplett!

Es werden sich aber wohl hauptsächlich die Jagdscheininhaber melden, die sonst keine Jagdmöglichkeit haben. Also in erster Linie JJ oder Menschen welche sich, warum auch immer, einen Ruf erarbeitet haben dass diese nirgendwo unterkommen.

Schulungen in Seuchenhygiene und Biosicherheit wird es wohl kaum geben, jeder der sich meldet und ein Geweht halten und JS hat, darf sich notieren lassen.

Auch wenn es oft belächelt wird, Sauenjagd ist die Jagd für Profis und nicht für Amateure, hört sich komisch an - ist aber so.
 
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Es werden sich aber wohl hauptsächlich die Jagdscheininhaber melden, die sonst keine Jagdmöglichkeit haben. Also in erster Linie JJ oder Menschen welche sich, warum auch immer, einen Ruf erarbeitet haben dass diese nirgendwo unterkommen.

Schulungen in Seuchenhygiene und Biosicherheit wird es wohl kaum geben, jeder der sich meldet und ein Geweht halten und JS hat, darf sich notieren lassen.

Auch wenn es oft belächelt wird, Sauenjagd ist die Jagd für Profis und nicht für Amateure, hört sich komisch an - ist aber so.

Ach was! Die Käseköppe wetzen schon die Messer. Die kommen mit ihren Bumscontainern im Schlepptau und bleiben für Wochen im Wald. Sind gern beim Forst gesehen. Zahlen ein Haufen Kohle und sind für jede Schandtat zu haben
 

Fex

Moderator
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Und konkret zu @Fex; sollte die Situation sich bei mir so darstellen, wie du es schilderst, dann hätte ich ruck zuck einen Brief an den Landrat mit Schilderung der Verhältnisse und der Bitte um einen runden Tisch zu diesem Thema verfasst.

Prinzengesicht

Ich sitze bereits am Runden Tisch Schwarzwild im Ministerium für Ländlichen Raum. Aufgrund unserer Initiative wurde die Trichinenprobe gebührenfrei gestellt. Ebenso wurde vom Ministerium eine Ausweitung der Verprobungstellen und eine tägliche Verprobungsmöglichkeit im LK in Aussicht gestellt. Leider stellt sich in der Praxis dar, dass die Vorschläge und auch die Anweisungen von oben nicht oder nur schleppend und unzureichend umgesetzt werden.

Wir hatten bereits mehrfach Termine mit dem VetAmt, immer mit der Zusicherung man würde nun alles in die Wege leiten. Beim letzten Gespräch im Mai wurde eine mindestens dreimalige Verprobung pro Woche zugesagt und protokolliert - mit am Tisch eine der verprobenden TAs.

Letzte Woche habe ich mittwochs eine Probe angemeldet - da wurde mir mitgeteilt, dass diese Woche nicht mehr verprobt wird. Daraufhin habe ich beim VetAmt angerufen: Ich könne ja eine Einzelprobe verlangen, deren Kosten würde mir allerdings mit 31.60 € in Rechnung gestellt. Auf meine Vorhaltung, das wäre anders besprochen wurden, wurde mir entgegnet, "man könne die TA nicht zwingen, wenn die nicht wolle"....

Ich habe daraufhin schriftlich erklärt, dass wir von Dienstag bis Samstag keine Sauen mehr schiessen können, weil weder die gesetzlich geforderte Verprobung noch die - ethisch indiskutable - Verwerfung des Wildbrets im LK möglich seien.

Eine Antwort steht noch aus. Ich verweise aber in diesem Zusammenhang auf die Antwort des VetAmtes auf meine Frage, was passiert, wenn wir den ersten ASP-Fall im LK haben: "dann nehme ich unbezahlten Urlaub...."
 
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ECHT? Wie haben die das denn gemacht? Die haben die mit dem max 1 Liter Mais hochgepäppelt die auf der Kirrung ausgebracht werden dürfen?

Und die riesigen Maisfelder von den Landwirten ?
Was ist damit?
Alter Schwede, du hast ja tolle Ansichten!
Nur blöder Weise haben deine Meinung bzw Ansichten nur sehr sehr wenig mit der Realität zu tun!


1Liter Mais, dass ich nicht lache! Manche Reviere verfüttern mehrere LKW voll Mais im Jahr. Den Bauern die Schuld zu gegeben ist auch toll. Bevor ihr da jammert geht jagen und schießt ein paar Schweine. Egal ob eine Bache ohne Frischlinge oder den 2 Kilo Frischling.

Und ich bin bei weitem kein Ökojäger! Meine jägdliche und ökologische Ausbildung ist höher als bei 99% der Schreiber hier.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Ich denke mal, weder OVS, noch Dergerl oder Ank660 kommen aus Regionen wo in einem Landkreis mit 800 Jagdscheininhabern etwa 4000-6000 Sauen im Jahr erlegt werden.

Bei denen scheint es auch nicht im Oberstübchen anzukommen, daß beispielsweise in Brandenburg (12500 Jagdscheininhaber) mit 14 Landkreisen in 2017/18 satte 90.000 Sauen gestreckt wurden. Wer dort vor Ort mit Sprüche wie:

"Populist",
"geht raus und schiesst ein paar "Schweine",
"Jäger mit einem Funken Ehre im Leib"
"Macht euren Job richtig"

kommen würde, könnte sich warm anziehen. Im Internet aus der Ferne kann man freilich immer die Welt erklären. Da ist alles supereinfach und die Vorurteile sitzen.
 
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B

baumkoeter

Guest
Der Sauenbestand hat auf den Ausbruch keinen Einfluss. Dieser wird durch Transportverkehr verursacht. Insofern stimmen deine Thesen und Schlussfolgerungen nicht.
Die Sauendichte würde nur die Ausbreitungsgeschwindigkeit nach dem Ausbruch (eventuell!) beeinflussen.
Der Bestand hat auf den Ausbruch erst mal keine Auswirkung , wohl aber wenn der Bestand betroffen wird , dann wird es deutlich schwieriger einen Restbestand zu erhalten .
Die Geschwindigkeit beeinflussen ,genau das ist das Entscheidene , Zeit zu gewinnen bis es z.b.Impfstoff gibt , muss die Devise sein .

Merkwürdigerweise werden Seuchen , egal ob beim Mensch oder Tier, eigentlich fast immer nur durch Impfung , Hygiene und Ausdünnung ( sei es durch Mensch oder auf natürlichem Weg )der Bestände eingedämmt .
Impfstoff ist wohl trotz einiger Meldungen noch nicht in Sicht.
Hygiene kann man den Sauen wohl schlecht beibringen .
Natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit liegt bei ca.25 km pro Jahr .
Mach mal vom Ausbruchsort in Belgien mit einem Zirkel einen Kreis mit 100 km Radius und man wäre theorethisch 4 Jahre weiter .

Und dann kommt der Faktor Mensch als zusätzlicher Verbreiter noch hinzu .
 
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Dann nutz doch Deine hohe Ausbildung zum Vorschlag und zur Durchführung konkreter Maßnahmen:cool:

Das wichtigste ist ein vollständiges Verbot von Kirrungen und Fütterungen und zwar für alle Wildarten. Dies muß auch streng exekutiert werden, Auflösung Pachtvertrag, Entzug Jagdkarte.

Entschädigung für geschossene Frischlinge unter 5kg. Somit ist ein Anreiz gegeben auch düse zu schießen. Keine Einschränkungen dürfen Revierinzern gemacht werden( schonung Bachen, ...)

Bei hohen Wildschäden, Verpflichtung zu Gesellschaftsjagden mit einer festgesetzten Mindestanzahl an (Revierfremden)Jägern. Vorgeschriebene mindedtstrecke muß erreicht werden, notfalls mehrere Jagdten.

Festgesetzte Mindestabschusszahlen an Bachen und kleinen Frischlingen.

Schrotschuss auf Frischlinge unter 5 kg.

Nachtsichtgeräte und Wärmebildkammeras sind keine Lösung!

Nur das wichtigste ist das Fütterungs und Kirrverbot!
 
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Hallo, ich bin Landwirt und Jäger, das ist mein erster Forumseintrag lese aber schon lange mit...
Bei manchen Beiträgen kann ich nur mit den Kopf schütteln, da kommt es einem so vor als ob die sogenannten Massentierhalter schuld an der Pest sind und diese verbreiten. Wo fängt den Massentierhaltung an? Natürlich haben die Schweinehalter Angst vor der ASP! Ich habe mich letztens mit einem vom Veterinäramt unterhalten, auch die haben Angst vor der ASP, weil sie dann ihren Arsch voll Arbeit haben.
Ich glaube auch die ASP wird kommen über kurz oder lang, aber zuerst beim Schwarzwild, dann kann natürlich auch über das Futter etwas in einen Stall gelangen.
Bitte vergesst nicht, wir jagen hier in einer Kulturlandschaft und nicht in einer Naturlandschaften. Viele Flächen sind Grundlage für Nahrungs- und Futtermittelproduktion und Energieproduktion (Biogas das sind halt Auswirkungen des EEGs der Grünen).
Und ja die Landwirte müssen halt auch ein Einkommen erzielen, von Nostalgie kann ich meine Rechnungen nicht bezahlen.
 
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Gesellschaftsjagden können auch als Ansitzjagd durchgeführt werden. Da braucht man keine Straßen sperren. Kann man die Strecke nicht vermarkten muß diese eben entsorgt werden. Das wichtigste ist die Wildstsndsreduktion!
 
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Im Falle der ASP stehen wir Jäger in der Verhinderung der Ausbreitung genau so in der Pflicht , wie die Viehwirtschaft .
Das bedeutet für mich :
Hygienemassnahmen , Meldung von Fallwild, auffälligen Wild , und in diesem Jahr bei besonders hohen Wildschweinbestand diese intensiv zu bejagen .
Dies ist zur Zeit , die einzige Möglichkeit , die Ausbreitung der ASP beim Wildschwein seitens der Jägerschaft zu minimieren . Zu Verhindern wird wohl nicht gelingen .

Fall 1 :
Man lässt alles so weiterlaufen wie bisher.
Folge wird sein : ASP breitet sich langsam immer weiter aus .
Wildschweinbestand in den Gebieten geht auf quasi 0 zurück und wird sich so ...
Nutzen für alle langfristig Positiv

Breitet sich LANGSAM aus?

Ich glaube, Du hast das mit dem exponentiellem Wachstum nicht so ganz verinnerlicht.

Gruß,

Mbogo
 

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