@cast
Ist schon klasse, das du mein Selbstbewusstsein so gut auf die Ferne einschätzen kannst ohne mich zu kennen
Aber ich gebe dir Recht, ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein. Und ich kenne meine Grenzen.
Deswegen verwende ich technische Hilfsmittel, wenn es denn welche gibt, für die Bereiche in denen ich mir nicht sicher bin. z.B. Entfernungsmesser.
Ich werde auch den Finger nicht krumm machen, wenn es nicht hundertprozentig passt. Den in einer Sache bin ich bei dir, Jagd ist anders als auf Scheiben zu schiessen. Verbunden mit mehr Verantwortung. Das entbindet aber die Jäger nicht davon, so gut es geht das schiessen zu trainieren. Und meiner Ansicht nach reicht es da nicht aus, mit 20 Schuss drei Jahre über die Runden zu kommen. Ich kann auch an einem verbindlich vorgegebenen Schiessnachweis nichts negatives finden. Wenn man den schiessen kann sollte sowas wie z.B. bei uns in BW die Keilernadel kein grosses Problem darstellen. Das kann man dann ja, wenn man zum Kontrollschiessen sowieso mal auf dem Stand ist, eben mit abnehmen lassen.
Allerdings gibt es da doch den einen oder anderen Jäger, der das nicht möchte.
Da frage ich mich dann schon, warum. Da lass ich nicht mal die Munitionspreise gelten. Wenn man nichts günstiges im Portfolio hat, leiht man halt eben eine Waffe im preiswerten Kaliber. Weil als einigermassen geübter Schütze hab ich im Jagdkurs halt die Leihwaffe genommen, die gerade frei war für den laufenden Keiler. Die drei von fünf für die Keilernadel nötigen treffe ich auch mit einer Vereinswaffe, solange die einigermassen eingeschossen ist.
Bei uns kostet das ganze 10 € wenn ichs richtig weiss, plus 3 Schuss .222, weil dann ist ja bei einem geübten Schützen schon bestanden. Jeder, der einigermassen Verantwortungsbewusst ist, wird seine Waffen immer wieder mal kontrollschiessen. Und dann macht man das halt einmal im Jahr nicht im Revier, sondern auf dem Stand und das Ding mit dem Schiessnachweiss ist erledigt.
Der einzige Grund, der mir nachvollziehbar erscheint, das nicht regelmässig nachzuweisen ist der, dass man den laufenden Keiler halt eben nicht standartmässig eh trifft sondern eventuell dann doch ein paarmal üben gehen muss. Vielleicht sogar ein paarmal mehr
Wenn man aber nichtmal die Rehscheibe / den laufenden Keiler / die Tauben für die Flintennadel trifft sollten man meiner Meinung nach weder: vom Ansitz auf stehendes Rehwild / auf einer Drückjagd / auf Federwild schiessen. Weil auf dem Schiessstand ist das leichter als draussen.
So, zurück zu mir: wenn du aufmerksam gelesen hast, dürfte dir aufgefallen sein, dass ich mich eben nicht für unfehlbar halte. Ich werde nicht schiessen, wenn die Situation nicht hundertpro passt. Das mache ich aber innerhalb der GEE auch von anderen Faktoren abhängig.
Unter optimalen Bedingungen, gute stabile Auflage, gutes Wetter, genug Licht, Wild steht optimal äst gemütlich vor sich hin, droht also nicht, im nächsten Moment abzuspringen, und nicht zuletzt, mein Puls ist ruhig und ich bin in körperlich guter Verfassung an dem Tag, wäre meine persönliche Grenze stand heute die GEE.
Ich bin der Meinung, dass so verantworten zu können und stehe da auch dazu.
Sollte irgendeiner dieser Faktoren nicht passen, werde ich auf diese Entfernung nicht schiessen.
Auch wenn ich weiss, dass die Waffe von 30 bis 180 Meter immer schön ins Leben trifft. Da ist dann die Fehlerquelle Mensch zu gross. Dementsprechend werde ich da die maximal zulässige Distanz selbst reduzieren bzw im schlechtesten Fall gar nicht schiessen.
Trotzdem befürchte ich, in meinem Leben irgendwann mal einen Fehler zu machen. Jeder Mensch macht Fehler. Um ehrlich zu sein habe ich sogar schon Fehler gemacht. Bei meinem ersten Stück habe ich relativ tief getroffen. Also ca 6 cm unter dem gewünschten Treffersitz. Zum Glück nur auf ca 60 Meter. Gott sei Dank ist das Stück nach ca 20 Meter Flucht dann verendet.
Ich war mir relativ sicher, dass ich da verrissen habe weil mein Puls auf 180 war. Trotzdem war ich vor dem nächsten Ansitz nochmal auf dem Schiessstand, um zu prüfen, ob nicht doch aus irgendeinem Grund die Waffe was abbekommen hat.
Beim nächsten Stück habe ich dann gewartet, bis der Puls wieder unten war. Bzw. da ist er schon erst gar nicht mehr so hochgeschossen.
Und genau deshalb habe ich hier für die Gegend die Nr der Nachsuchengespanne eingespeichert. Wenn ich wo anders bin, ist immer die Frage, gibt es geeignete Hunde falls was schief gehen sollte. Die Entfernung wird dann in Zukunft gemessen. Ich trainiere einigermassen Regelmässig auch mit meiner Jagdwaffe und ja, auch mit der Munition, die ich dann draussen verwende.
Und ich lasse beim geringsten Zweifel oder schlechten Gefühl den Finger gerade.
Das ganze tue ich genau deswegen, weil ich ein gesundes Selbstbewusstsein habe und mich nicht mit irgendwas profilieren muss, auch nicht mit meiner Jagdstrecke.
Mehr kann ich Stand heute eigentlich nicht für eine waidgerechte Jagd tun. Falls doch, darfst du gerne noch Vorschläge einwerfen, ich werde gerne darüber nachdenken.
Der Verzicht auf einen Enfernungsmesser aus welchen Gründen du auch immer hervorbringst schliesse ich allerdings als nicht in Frage kommend aus. Da bitte ich um dein Verständniss
@FlorianK
Die Balistik meiner Waffe kenne ich so einigermaßen. Meine meistgenutze Büchse ist eine 300 WinMag, GEE liegt so bei 179 Meter, 100 Meter 3,9cm hoch, 50 Meter 1 cm hoch. Darüber raus würden wohl noch ein paar Meter gehen bevor Sie nennenswert fällt. Aber bei der GEE ziehe ich für mich im Moment unter Optimalbedingungen meine persönliche Grenze (siehe oben). Glas ist 2,5-16x56, wobei ich selten mehr als 8-Fach schiesse.
Das Kaliber wäre auch für grössere Entfernungen gut denke ich. Aber gerade habe ich keine Veranlasung, jagdlich weiter als die GEE zu schiessen. Das mache ich wenn dann auf Papier
Allerdings weiss ich von mir selbst, dass ich Entfernungen nur schwer einschätzen kann. Auch Schätzungen von Dritten weichen meiner Erfahrung nach oft erheblich von dem ab, was man nachher misst. Deshalb kommen für mich zumindest jetzt am Anfang kein schätzen in Frage. Bzw doch, erst schätzen, dann kontrollieren.
Wenn ich mal an dem Punkt bin, dass ich immer auf ein paar Prozent den gleichen Wert schätze, wie ich danach messe, werde ich den Entfernungsmesser evtl weglassen. Ansonsten kommt er zumindest in fremde Reviere mit, irgendwann gibts evtl mal ein Glas mit RF.
Vielleicht bin ich auch zu versessen auf genaue Messwerte, könnte vom Beruf kommen. Ich hab mal Werkzeugmacher bzw Werkzeugmechaniker gelernt. Es gibt Leute, die meinem Berufsstand nachsagen, dass wir alle nicht ganz normal sind. Leute vom Bau gehören da zum Beispiel oft dazu. Ist auch komisch, wenn die Wasserwaage plötzlich eine Skala für 1/100mm Abweichung pro Meter hat
Die Frage ist nicht, ob Entfernungsmesser sondern nur noch, welcher.
Zur Auswahl stehen die bisher hier genannten plus zwei gebrauchte Leica, beide wegen Umstieg auf integriert preiswert abzugeben.
Entweder wird es einer der beiden Gebrauchten oder vermutlich der von Swallow eingestellte, das wäre bei den neuen jetzt irgendwo in der Mitte