Seid ihr gute Jäger?

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Das Thema beschäftigte mich gestern spontan. Würde ich mich selbst als guten Jäger bezeichnen? Und was macht einen guten Jäger aus?

Ich möchte die Frage gerne weitergeben und nebenbei für mich selbst beantworten.

Müsste ich das ganze in Punkten ausdrücken, würde ich mir vermutlich nur eine 6/10 geben. Tendenz steigend. Ich kann mit stolz behaupten, ein extrem präziser und sicherer Schütze zu sein, wenn es darum geht, vom Ansitz aus zu schießen. Dafür mangelt es an meinen Fähigkeiten an der Flinte und auf Drückjagden. Ein Punkt, den man aber mit Übung aus der Welt schaffen könnte.

Darüber hinaus schätze ich die Natur und das Wild das uns zur Verfügung steht und hab auch nach 5 Jahren Jagd nicht vergessen. welches Privileg wir genießen. ABER...auch die Jagd ist nun mal etwas, das man zwar sehr intensiv auf dem Papier erlernt, jedoch erst mit der Zeit erlernt. Und wie bei allem im Leben, geschieht das auch dadurch, dass man Fehler macht. Die bleiben nun mal keinem erspart. Damit Fehler vermieden und reduziert werden bedarf es in meinen Augen eines guten Mentors oder ausreichender Jagdlektüre. Ersters stand mir nur halbherzig zur Seite, sodass ich mein Wissen teils selbst erarbeiten musste.
Alles in allem möchte ich von mir also behaupten, zumindest auf dem Weg zu sein, ein guter Jäger zu werden. Denn es mangelt mir nicht am Willen, zu lernen, sich zu verbessern und Fehler so gering wie möglich zu halten.
 
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Kenne das nur so:
Guter Jäger: Hase im Rucksack, Flinte auf der Schulter, Hund steht daneben.
Schlechter Jäger: Hase im Bett, Flinte in der Hand der Hund steht nicht...:cry: :sad:

...aber mal im Ernst, wer gibt schon zu ein miserabler Jäger zu sein?
 
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Am Besten so jagen, dass Du auch noch selber in den Spiegel schauen kannst.
Grundsätzlich richtig - aber das Problem ist doch, dass gerade die schlechten Menschen (wohl auch schlechten Jäger) genau das eben noch sehr gut können, im Gegensatz zu denen die Selbstkritik kennen und Selbstreflexion beherrschen...
Jemand der sich ehrlich als schlechter Jäger bezeichnet wird wohl die Büx an den Nagel hängen, die anderen verlieren vielleicht mal ihre Jagdgelegenheit und machen dann wo anders genauso weiter.
 
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Guter Niederwild-Heger, guter Drückjagdschütze, guter Hundeführer, guter Hochsitzbauer, guter Pirscher, guter Jagdhornbläser, guter Fährtenleser, guter Mondnächtedurchsitzer, guter Flintenschütze, guter Gesellschaftsjagdorganisator, guter Lockjagdkenner, guter Abschussplanerfüller, guter Brauchtumskenner, guter Weitschütze, guter Leisejäger, guter Windbeachter, ... was soll man noch in Betracht ziehen und wie gewichten?

...
Darüber hinaus schätze ich die Natur und das Wild das uns zur Verfügung steht und hab auch nach 5 Jahren Jagd nicht vergessen. ....
Nur weil man gern Musik hört, ist man noch nicht unbedingt auch ein guter Musiker.
Diesen Vergleich find ich u.a. in sofern passend, da einem guten Musiker ein großer Horizont gut tut und Aufgeschlossenheit dafür, was die ganzen anderen Künstler so tun ;-)

Wmh
 
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Gewichtet man den Waffengebrauch nicht so hoch. Einige andere Felder klangen weiter oben ja schon an. Neben all den erlernbaren Dingen, die natürlich dazugehören, benötigt die Jagd Zeit, sehr viel Zeit. Durchgeplante und durchorganisierte Menschen können durchaus erfolgreiche Jäger sein - in meinem Empfinden aber keine wirklich guten Jäger.
Ich glaube aber, man kann diese Frage garnicht wirklich beantworten, da jeder seine eigenen Ziele und Ansprüche entwickelt. Daher werden sich viele für gute Jäger halten und mit diesem Gefühl zufrieden einschlafen. Andere werden das völlig anders sehen.
Man muß mit sich und seiner eigenen Art zu jagen im reinen sein.
 
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Interessantes Thema.
Was ist die Definition für einen guten bzw schlechter Jäger?
Jemand der sich ehrlich als schlechter Jäger bezeichnet wird wohl die Büx an den Nagel hängen,
Oder aber sich soweit bringen, daß er sich selbst wieder als einen besseren Jäger bezeichnen kann.

Grundsätzlich glaube ich, daß es die "Waidgerechtigkeit" ist, an der sich ein Jäger orientieren sollte.
Kein unnötiges Leid, weder vor noch nach dem Schuß, Kenntnis der höflichen Umgangsform,
altmodisch ausgedrückt "Edelmann"
Das hat für mich jedoch nichts mit Waffentyp, Kleidung etc zu tun.

Einfach ausgedrückt: jemand, mit dem man selbst gern zu tun hätte und dem man auch bedenkenlos Nahrungsmittel abkauft, weil man Vertrauen hat.

Ich wünsche jeden, ein für sich selbst guter Jäger zu sein bzw zu werden. Es ist wie alles ein Entwicklungsprozess.

Viele Grüße und guten Anblick,

klausef
 
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Mein Ziel bei der Jagd ist Perfektion.
Ich bin kein Freund von, "das haben wir schon immer so gemacht."
So lange ich Dinge noch verbessern kann probiere ich dies auch.
Ich finde immer wieder Fehler bei mir die mich ärgern.
Aber die Definition der Perfektion ist auch wieder bei jedem anders, deshalb halte ich es mit dem (zweiten) Post von @onkelfelix.
 
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Das Thema beschäftigte mich gestern spontan. Würde ich mich selbst als guten Jäger bezeichnen? Und was macht einen guten Jäger aus?

Ich möchte die Frage gerne weitergeben und nebenbei für mich selbst beantworten.

Müsste ich das ganze in Punkten ausdrücken, würde ich mir vermutlich nur eine 6/10 geben. Tendenz steigend. Ich kann mit stolz behaupten, ein extrem präziser und sicherer Schütze zu sein, wenn es darum geht, vom Ansitz aus zu schießen. Dafür mangelt es an meinen Fähigkeiten an der Flinte und auf Drückjagden. Ein Punkt, den man aber mit Übung aus der Welt schaffen könnte.

Darüber hinaus schätze ich die Natur und das Wild das uns zur Verfügung steht und hab auch nach 5 Jahren Jagd nicht vergessen. welches Privileg wir genießen. ABER...auch die Jagd ist nun mal etwas, das man zwar sehr intensiv auf dem Papier erlernt, jedoch erst mit der Zeit erlernt. Und wie bei allem im Leben, geschieht das auch dadurch, dass man Fehler macht. Die bleiben nun mal keinem erspart. Damit Fehler vermieden und reduziert werden bedarf es in meinen Augen eines guten Mentors oder ausreichender Jagdlektüre. Ersters stand mir nur halbherzig zur Seite, sodass ich mein Wissen teils selbst erarbeiten musste.
Alles in allem möchte ich von mir also behaupten, zumindest auf dem Weg zu sein, ein guter Jäger zu werden. Denn es mangelt mir nicht am Willen, zu lernen, sich zu verbessern und Fehler so gering wie möglich zu halten.
Hallo Gartnschlauch, ich glaube kaum das Du das gesamte Feld der Jagdausübung abdecken kannst und je beherrschen wirst. Das ist ja auch gar nicht Sinn und Zweck der Jagd. Oder willst Du Fallenjäger, Beizjäger, Jäger mit Waffe in all ihren Variationen und Jagdarten damit, zugleich sein ? Ich glaube kaum dass das jemand perfekt beherrschen kann. Auch hat man nicht immer die Möglichkeit dazu. Ein guter Jäger ist für mich jemand der sich stets verbessern will und nach dem alten Spruch " Es ist des Jägers Ehrenschild das er beschützt und hegt sein Wild, weidmännisch jagt wie sich´s gehört,den Schöpfer im Geschöpfe ehrt", die Jagd ausübt. Das da mal Pannen passieren, liegt wohl in der Natur der Sache und ist kaum vermeidbar, deshalb muss er noch lange kein schlechter Jäger sein. Man muss bloß die richtigen Schlussfolgerungen ziehen und an sich arbeiten.
Ist zumindest meine Meinung zum Thema.
 
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Ich bin kein guter Jäger:eek: nach nun 6JJ stelle ich immer öfter fest, das ich von dem Thema Jagd weit weniger verstehe als ich dachte, und dies liegt einfach daran das ich, je mehr ich von der Jagd lerne, begreife das es mir nie möglich sein wird alles darüber zu wissen. Allerdings bilde ich mich in den Jagarten weiter, die ich ausübe. Immer wenn ich ab und an mal etwas anderes Ausprobiere, merke ich wie fehlerbehaftet und unzulänglich ich bin.

p.S. mein Jagdherr und meine Jagdkolegen sind wohl durchaus mit mir und meinen Leistungen einverstanden:unsure:
 
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Interessant wäre gewesen in diesem Thread auch gleich die Umfragefunktion zu nutzen, in der sich die Foristi selbst einschätzen können, mit Schulnoten von 1 bis 6 o.ä. Da wäre der Schnitt bestimmt zwischen 1 und 2 gelegen.

Ich kenne nur ganz wenige Jäger die sich nicht selbst als guten bis sehr guten Jäger bezeichnen würden. Ich glaube leider nicht, dass die Übrigen von selbst bereits mit der Jagd aufgehört haben.
Selbstreflexion und Selbstkritik fehlt aber überall, nicht nur bei der Jagd.
Interessanterweise halte ich ausgerechnet diese wenigen Kollegen die zu den eigenen Schwächen stehen für die gewissenhaftesten und tendenziell besseren Jäger.

Für mich ist ein guter Jäger jemand dem grobe Fehler überhaupt nicht unterlaufen, dazu gehören für mich vor allem welche im Umgang mit der Waffe und die aus denen unnötiges Tierleid resultiert. Wenn er dann noch aus den kleineren Fehlern, die jedem mal passieren können, zu lernen bereit ist und kritisch seine Schlussfolgerung zieht wie er es künftig besser macht, dann ist er auf jeden Fall kein schlechter Jäger.
Aus meiner Sicht gibt es unter den Guten dann sowieso keine "Besseren" mehr. Für mich persönlich ist es eine rein binäre Einordnung: Entweder man ist gut oder man ist schlecht. Dazwischen gibt es nichts.


Die Jagd ist bei mir definitiv der Lebensbereich in dem ich persönlich am häufigsten auf Selbstüberschätzung und teilweise sogar völlige Abgehobenheit meiner "Kollegen" treffe. In keinem anderen Lebensbereichen wie Beruf oder anderen sportlichen Hobbys erlebe ich das so krass. Ich frage mich oft woran das liegt. Vielleicht daran, dass so ein elitäres Hobby vermehrt die Großkopferden anzieht, die dann ihren üblichen Habitus mit in die Jagd tragen.
 
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