Stressfaktor Jagd von Dr. Petrak, Wildforschungsstelle NRW, W&H Heft 17, Seite 14-19, plus Buchempfehlung (39€)

Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
Da fragt man sich, ob der Autor oder die W&H-Redaktion uns Jäger auf den Arm nehmen wollen oder für ziemlich blöd halten.
Ich frage die hier teilnehmenden Jungjägerausbilder, ob sie den Kandidaten wie Kandidatinnen nicht lehren, wie sie sich auf dem Ansitz zu verhalten haben, auch noch nach dem Schuss usw. usw.

Auf der anderen Seite höre ich die Forstleute jammern und fordern, doch möglichst viel Schalenwild zu erlegen, bei jeder Tages- wie Nachtzeit, damit nicht der letzte Baum gefressen, geschält oder was auch immer wird. Was denken die denn, wie das gehen soll?
Ich frage mich allerdings auch, warum die Pächter von fiskalischen Revieren mit Rausschmiss rechnen müssen, so sie nicht die Abschussvorgaben erfüllen und ich frage mich auch, wieso einige von uns in unschöner Regelmässigkeit den Ausputzer spielen „müssen“, wenn da wieder ein führungsloses Rotwildkalb herumirrt, weil von Bürokraten und anderen so viel Druck ausgeübt wird, dem sich viele Pächterinnen oder Pächter nicht zu widersetzen trauen.

Es mag aber auch sein, dass der Autor so sehr mit dem Schreiben irgendwelcher Aufsätze beschäftigt ist, dass er nicht mitbekommt, was ausserhalb seines Büros passiert. Da erinnere ich mich an eine Geschichte, die er vor Jahren bei einem Schwarzwildsymposium in Düsseldorf zum Besten gab: Er hätte sich im Wald verborgen um zu beobachten, und da sah er mitsamt seinem Mitbeobachter, dass Jäger mit ihrem Auto durchs Revier sausten, um noch schnell hier oder da Wild zwecks Erlegens zu finden.

Er glaubt vermutlich noch heute, dass das Wild damals zwar das fahrende Auto bemerkte und sich erschreckte, seine menschliche Witterung aber ganz sicher nicht mitbekommen hat, weil er sich ja so gut vor den Jägern versteckt hatte.
Da kannste eigentlich nicht mehr zu sagen als: Dann mal gute Nacht Marie, Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Dr. Petrak, Wildforschungsstelle NRW,

Ja der Dr. ist eine wahre Koryphäe er kann sogar anhand der Streckenlisten von Ringeltauben erkennen welches Geschlecht erlegt wurde(y)(y)(y)
Hat uns die Sonderfreigabe für RT gestrichen an Schadflächen weil im letzten Jahr zu viele Männliche RT erlegt wurden.
Ich suche DRINGEND das Buch Ringeltauben sicher ansprechen und Jagddruck auf Ringeltauber vom 4. Kropf
In der Hoffnung der Dr. leist hier mit
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Da fragt man sich, ob der Autor oder die W&H-Redaktion uns Jäger ...... für ziemlich blöd halten....

Vermutlich nur die, die es absolut nicht begreifen wollen, dass Jagd die Beutetiere lehrt, wer sie bedroht und wie sie darauf am besten reagieren, um zu überleben.

..... Was denken die denn, wie das gehen soll?.....

Am besten mit einem optimierten Jagdkonzept, das bei möglichst geringem Jagddruck übers Jahr effizient Strecke machen lässt. Das erfordert Disziplin, viel Ruhe im Revier, kurze Jagdintervalle, eine top organisierte Bewegungsjagd und vor allem Jäger, die dabei auch erfolgreich sind.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.662
Aha.
So ein Wolf will aber das ganze Jahr fressen, nicht nur in kurzen Jagdintervallen.

Sorry, das Problem Jagddruck entsteht in zu kleinen Revieren mit zu vielen Jägern.
In einem großen Revier bleiben automatisch immer wieder Revierteile unbejagt.

Im übrigen haben Fluchttiere immer irgendwie Jagddruck, Stress gehört bei denen dazu.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Aha.
So ein Wolf will aber das ganze Jahr fressen, nicht nur in kurzen Jagdintervallen.

Sorry, das Problem Jagddruck entsteht in zu kleinen Revieren mit zu vielen Jägern.
In einem großen Revier bleiben automatisch immer wieder Revierteile unbejagt.

Im übrigen haben Fluchttiere immer irgendwie Jagddruck, Stress gehört bei denen dazu.


Das habe ich eigentlich auch immer gedacht, aber seit ich mein Hundl habe und zweimal täglich im Wald, auf Wiesen und Feldern unterwegs bin, habe ich meine Meinung darüber geändert. So lange man Rehleins net zu nahe kommt, werfen die kurz auf, checken die Lage und das wars. Vonwegen Flucht und Stress .....

Ansonsten ist es so, wie Du geschrieben hast. Es werden immer mehr Jagdabenteuerer, aber die zu bejagende Fläche wird nicht mehr. Intervalljagd oder Schwerpunktjagd ist nix Anderes wie alter Wein in neuen Schläuchen unter radikaleren Vorzeichen.
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
@Stoeberjaeger, genau, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Das stimmt, funktioniert aber nur auf einem Truppenübungsplatz, in Nationalparks und in gänzlich abgelegenen Regionen.
Ich schliesse nicht aus, dass so manche nicht wahr haben wollen, vielleicht wissen sie es auch gar nicht, dass in den vielen Regionen reichlich Menschen wohnen, die inzwischen viel Freizeit und Unternehmungslust haben, auch Hunde, die frei laufen müssen, weil es ja Hunde sind.
Manch einem ist der Brgriff Geocaching ja unbekannt, war er mir auch. Aber als ich mich wunderte, dass da nachts Menschen mit Taschenlampen durch die Büsche turnten, habe ich mal gefragt, was sie denn machen. Es waren keinen Gruppen, die Eulen beobachten wollten, die habe ich auch schon getroffen, nein, es waren Geocacher, die nach versteckten Objekten suchten. Da ist also mindestens zwei mal einer unterwegs, der, der das Objekt versteckt, die Koordinaten irgendwo eingibt und der, der das dann sucht. Meist kommen andere dann auch noch.
Paintball-Spieler gibt es auch, die spielen mit Farbbeutel verschiessenden Dingern so etwas wie Räuber und Gendarm oder auch "Krieg". "Wir wollen weit weg sein von Wegen oder Plätzen,um niemanden zu stören", sagen sie immer.
Na ja, dann soll es auch noch Bejagungskonzepte geben, mit denen man grössere Rotwildrudel reduzieren kann. Gibt es die? Es mag sein, dass ich nach Jahrzehnten der Rotwildjagd noch immer keine Ahnung habe. Erst vor ein paar Tagen hatte ich schon bei einem Kleinrudel von zwei Alttieren und einem Kalb Probleme, das Kalb seinem Alttier zuzuordnen, das war nicht möglich. Ich gebe das gern zu, auch wenn Du mich für blöd erklärst.
Ich weiss, dass es Jäger gibt, die damit kein Problem haben, sonst würde ich nicht mindestens ein bis zwei Kälber pro Jahr erlegen, die ohne Alttier bei mir aufkreuzen!
Bei grösseren Rudeln, so ab 10, 20 oder mehr, wird es noch schwieriger, lieber Stoeberjaeger oder Konzeptentwickler. Wer gehört zu wem, was merken sich die anderen, wenn man in so ein Rudel reinschiesst, wobei man ja aufpassen sollte, dass kein weiteres Stück plötzlich hinter dem beschossenen steht.
Die Probleme verschwinden, wenn man einfach mal schiesst, weil die ja Schäden anrichten, das ist mir klar. Aber sicher bin ich schon zu alt, um noch umzulernen/-denken, stattdessen versuche ich, trotz Spaziergängern, Geocachern, Paintpallspielern oder Menschen, die ihre Hunde toben und laufen lassen, ordentlich und waidgerecht zu jagen. Dabei helfen mir die Ideen und Vorschläge von Schreibtischtätern herzlich wenig bis überhaupt nicht!
Nichts für ungut Stoeberjaeger, Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Vermutlich nur die, die es absolut nicht begreifen wollen, dass Jagd die Beutetiere lehrt, wer sie bedroht und wie sie darauf am besten reagieren, um zu überleben.



Am besten mit einem optimierten Jagdkonzept, das bei möglichst geringem Jagddruck übers Jahr effizient Strecke machen lässt. Das erfordert Disziplin, viel Ruhe im Revier, kurze Jagdintervalle, eine top organisierte Bewegungsjagd und vor allem Jäger, die dabei auch erfolgreich sind.
Also ein normales Deutsches Jagdrevier :love::love::ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Registriert
30 Jan 2016
Beiträge
3.092
1567493462392.png

Ein lamiertes Bild mit dem Aufdruck: "Vorsicht Zecken" senkt den Druck von Geodingsbums, Hundebesitzern, Cafewaldweggäste und Pilzsucher drastisch
 
Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
Das glaubst aber nur Du, lieber Tz99. So etwas hält vielleicht Mütter davon ab, mit ihren Kindern in den Busch zu gehen, aber sonst niemanden. Es wird übrigens schon Kleidung beworben, die angeblich vor Zecken schützt.

Aber für Stoeberjaeger habe ich noch einen Nachtrag: Wie sollen wir den Schwarzkitteln ohne Ansitz auf die Schwarte rücken? Eine oder zwei Drückjagden werden nach meiner Einschätzung nicht ausreichen

Sicher ist Dir, lieber Stoeberjäger, und anderen nicht entgangen, weil es hier imForum ja heftig erörtert wurde, dass das Schwarzwild jetzt wegen der ASP-Gefahr (ASP=afrikanische Schweinepest) richtig scharf bejagd werden muss, ich positioniere mich mal, z.B. in Rheinlandpfalz im Grenzbereich zu Luxemburg und Belgien.

Welches Kozenpt für 1. die jetzt erforderliche Schwarfzwildbejagung und 2. die Rotwildbejagung gibt es denn?
Wir Jäger gehen zum Ansitz und wieder heim, wenn wir uns dabei wie Spaziergänger palavernd verhalten, dann ist das harmlos, aber die Witterung von uns bleibt im Wald oder auf den Äsungsflächen eine ganze Weile stehen, auch wenn wir nicht rauchen und das bedeutet maximale Störung, weil die Ansitze eben nicht auf nem Weg stehen.

Ich bin davon übezeugt, dass es keine einfache Lösung gibt, noch nicht mal ein Konzept, das Allgemeingültigkeit hat. Deshalb halte ich 3-seitige Trivialitäten für vollkommen überflüssig, das bekommen die Jagdeleven von ihren jagenden Vätern/Müttern, im Jagdkurs oder den Jagdherren/-frauen bestimmt vermittelt.
Gruss, DKDK.
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
....Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Das stimmt, funktioniert aber nur auf einem Truppenübungsplatz, in Nationalparks und in gänzlich abgelegenen Regionen.....
......Aber sicher bin ich schon zu alt, um noch umzulernen/-denken, stattdessen versuche ich, trotz Spaziergängern, Geocachern, Paintpallspielern oder Menschen, die ihre Hunde toben und laufen lassen, ordentlich und waidgerecht zu jagen. Dabei helfen mir die Ideen und Vorschläge von Schreibtischtätern herzlich wenig bis überhaupt nicht!....

Man ist nie zu alt zum Lernen, wenn man es nur WILL!

Dazu helfen keine Schreibtischtäter, aber Wildbiologemn helfen sehr und einige können es sogar sehr anschaulich erklären;

z. B. Robin Sandfort
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Weil sie es kennen und rechtzeitig die Lage einschätzen können, mach das mal in Revieren die keine Besucher kennen, oder in einem Wolfsrevier.....

Ein Wolf ist ein Wolf, ein Jäger ein Jäger und ein Besucher ein Besucher.

Man sollte Wild nicht für so blöd halten, dass sie keinen Todfeind von einem harmlosen Spaziergänger unterscheiden könnten.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
154
Zurzeit aktive Gäste
786
Besucher gesamt
940
Oben