Rehwild (ohne Böcke) 2019/2020

Registriert
8 Jun 2018
Beiträge
48
Waidmannsheil allen Rehwildjägern!

Am Sonntagabend sollte es einem Jährling oder Schmalreh gelten. Da für meinen hierfür bevorzugten Platz an einer kleinen Luzernefläche der Wind ungünstig stand, entschied ich mich für eine Platz an einer Waldkante mit Graben an den direkt ein Roggen- und ein Maisfeld anschließen. Ich hatte gerade aufgebaumt, da stand auch schon ein Lauscher hoher Jährlingsgabler an der Grabenkante. Ich beobachtete ihn eine Weile und er zog nach ca. 10 min ruhig in das Roggenfeld. Bereits kurze Zeit später erschien ein mehrjähriger Gabler, der quer über das Maisfeld angewechselt kam und auch im Roggen verschwand.
Wiederum 10 min später erschien auf ca. 150 m eine weibliches Stück Rehwild aus dem Roggen. Vom ersten Eindruck war es ein Schmalreh. Ich war mir allerdings nicht sicher, also wartete ich etwas ab. Das vermeintliche Schmalreh tat mir den gefallen und zog immer weiter bis auf ca. 40 m an mich heran. Dann überlegte es es sich plötzlich anders und zog relativ zügig über den Mais an die Grabenkannte und von dort wieder von mir Weg. Hierbei wurde der erste Eindruck eines Schmalrehs durch den Blick zwischen die Keulen bestätigt. Leider zu spät dachte ich mir. Aber was solls, so ist Jagd eben.
Als das Schmalreh am Grabenende angekommen war, trat plötzlich ein junger Bock dazu und trieb das Schmalreh wieder in meine Richtung. Nach ein paar kurzen Fluchten standen die beiden plötzlich 20 m neben mir am Graben scheibenbreit. Ca. 20:30 Uhr brach der Schuss und das Schmalreh kippte vorn über in den Graben und schlegelte nur noch kurz.
Den Bock schien das nicht wirklich zu beeindrucken und nach ein paar Schrecksekunden zog er weiter zu einer nahen Salzlecke. Als er endgültig verschwunden war, baumte ich ab und habe das Schmalreh aus dem Graben geborgen.

Auf eine Erlegerfoto habe ich verzichtet, da das Stück nach dem Bad im recht schlammigen Graben erst noch von außen gereinigt werden musste, bevor ich es aufbrechen konnte.

Für die Statistik:
Schmalreh 12 kg
Kaliber: .308Win
Geschoss: S&B 180gr TM
Distanz: 20 m
Flucht: 0m
 
Registriert
6 Jun 2019
Beiträge
29
Die "Reh"jagd ist wieder auf. Nicht (nur) die Bockjagd. Weiblich scheint im Moment jedoch nicht so beliebt zu sein. 10 posts bei Schmalreh/ Gais hier im Faden, bei Böcken im gleichen Zeitraum schon 170 posts.

Bin 18:00 Uhr nach dem Platzregen auf die Kanzel, eiskalt wars, aber tolles Licht und dicke Wolken.
Anhang anzeigen 77004Anhang anzeigen 77005
Nach 1 Stunde zog eine Ricke entspannt äsend "aus dem Nichts" mit 2 Schmalrehen auf 15 m an der Kanzel vorbei, jedoch komplett durch Buschwerk verdeckt und immer hintereinander stehend. Genaues Ansprechen und sicheres Schießen waren nicht möglich. Dann war die Gruppe wieder vom Erdboden verschluckt. Nach 20 min tauchten sie in meinem Rücken an der Waldkante wieder auf. Klare Sicht, freies Schussfeld, das schwächere Schmalreh verhoffte und ich konnte auf 50 m mit .308 recht einfach schießen. Der Knall sprengte die Gruppe sofort, gezeichnet hat es gar nicht. Etwas ratlos ging ich nach 10 Minuten zum Anschuss im Wald, dort konnte ich keinen Schweiß finden. Mit Hund ging dann aber doch zügig zum verendeten Stück, Flucht noch 50m in die Dickung. Einschuss hinter dem Blatt ohne Knochenkontakt und Ausschuss idem. Etwas Lunge hing raus. Erstaunlich, dass so ein 12 kg Stück nicht am Fleck umfällt.
Anhang anzeigen 77007
Für die Jungjäger nochmal ein Blick zwischen die Keulen. Eine angesogene Spinne sieht prall aus/ kleiner Euter.
Anhang anzeigen 77008
Aufgebrochen hab ich dann schnell vor Ort. Not macht erfinderisch.
Anhang anzeigen 77009
Dann wurde es auch bald dunkel. Diese Woche war nur Regen und wenig Zeit. Freitag gehts dann aber auch bei mir auf den Bock.
Anhang anzeigen 77010

Waidmannsheil!

Und danke für den "Anblick" der Spinne :) ich finde es immer gut, wenn JJ oder noch nicht so erfahrenen Jägern durch ein solches Anschauungsmaterial weitergeholfen wird.
 
Registriert
29 Jan 2017
Beiträge
2.656
Mit neuer gefüllter Kühltasche ging es heute raus. Angekommen kam ein Gewitter bin dann mit Teckellinen runter ins Auto..als es weg war wieder hoch, rechts kam meine alte Bekannte führende Ricke wie immer an der gleichen Stelle raus, wir kennen uns ja schon . Links kam dann auf 80 m ein Weibliches Stück raus. Der erste Eindruck...Schmalreh trotzdem wollte ich mir noch die Spinne ansehen.. das gute Stück war erstmal am Äsen, mit dem Haupt zu mir . Dann legte sich es erstmal hin ....eigentlich wollte ich es nach diesem Anblick gar nicht erlegen . Dann viel mir mein neuer Kühlschrank ein. Nun Stand es auf und ich schaute mir es nochmal genauer an . Habe den Schuss angesetzt Kal 3006 Geco plus. Es sprang ab . Machte einen Bogen und ging ins Unterholz. Na super . Da zeigte mir der Teckel auf dem Hochsitz schon mit seinem verhalten an das es liegen wird. Teckel will dann sofort runter ganz ruhig aber sehr bestimmend nach vorne . Mit Büchse und Teckel zum Anschuss dann Schweiss Halsung und ab ...Teckel hat es wie immer sehr gut gemacht . Man wundert sich wie so eine kleine Hupe durchs Gebüsch und über Hindernisse geht als wäre er ein grosser ...versorgt und ab in die Kühlung. Jetzt trinken mein Teckel und ich das Reh tot . War mein erstes Schmalreh freue mich mehr wie über die ganzen 6er Böcke. Es war eine ca 30 m Totflucht durchs Unterholz 20190727_005913.jpg20190727_005913.jpg20190727_001702.jpg
 
Registriert
29 Jan 2017
Beiträge
2.656
WMD , können auch gut nach vollendeten Arbeit "Totfressen" anstatt Totsaufen....
selbst bei der Mini Nachsuche wurde der Teckel warm gut das ich ein Feuchtes Geschirrtuch in der neuen Kühltasche habe verpackt im Gefrierbeutel. Wie auf Maas für den langen Teckel.
Etwas Wasser darf auch bei dem Temperaturen selbst auf dem Hochsitz nicht fehlen dort hat sie ihren Reisenapf , ihr soll es auch gut gehen.
 
Registriert
8 Nov 2010
Beiträge
418
Wie will ich es sagen deshalb in diesem Bereich ... erste Nachsuche auf ein Kitz mit meinem 8 Monate alten Brandl Lungenschweiss unspektakulär aber dieser Moment wo der Riemen schlaff wird und der Hund das Kitz beutele ist schon was besonderes ..
Jagd ohne Hund ..
Und mein Großer war au noch dabei.. schön wars
 

Anhänge

  • F9B30D51-CC85-40E7-A25C-A4A196E3A640.jpeg
    F9B30D51-CC85-40E7-A25C-A4A196E3A640.jpeg
    2,3 MB · Aufrufe: 186
  • BD1023BF-A581-4329-B692-D525871F47BE.jpeg
    BD1023BF-A581-4329-B692-D525871F47BE.jpeg
    2 MB · Aufrufe: 190
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.559
Servus zusammen!

Dann will ich auch mal. Am Samstag, 7. September hab ich mich auch wiedermal aus dem Bett gequält. Über den Sommer hatt ich schon ein paar schwache Geißen samt Kitzen bestätigen können, denen sollt es jetzt gelten. In der tiefen Dammerung einen Sitz an einer Wiese bezogen, die auf einer Seite an einen Stoppelacker (bereits beim Nachbarn) angrenzt. In der Dämmerung zogen auf den Stoppelacker eine Geiß samt ihren beiden erkennbar schwachen Kitzen. Es wurde immer heller und die drei machten keinerlei Anstalten sich vom Acker auf meine Seite zu bewegen. Drum hab ich kurzerhand den Blatter (Kitzfiep) bemüht um zu verhindern, dass die Geiß -zwar immernoch wenige Meter beim Nachbarn - aber doch in meinen Wind zu ziehen. Der Erfolg war da, aber nicht wie erwartet. Von gegenüber sprintet wie ein Vorstehund mit gutem Appell ein etwa dreijähriger Sechser an und stoppt auf 15m... zwar kommt auch die Geiß mit Ihrem Nachwuchs über die Grenze, aber ich bin vorerst zur Salzsäule erstarrt. Der Bock zieht dann (mitten durch meinen Wind) in den Bestand hinter mir und springt ab, gottlob ohne zu schrecken. Aber die Geiß ist sichtlich verunsichert und zieht jetzt auf den Einstand gegenüber zu. Das schwächer (und hintere) Kitz steht breit und ich schick das 130grain Barnes TTSX aus der 308. auf die Reise. Mit dem Schuss auf die Vorderachse macht das Kitz wie gewünscht down, die anderen beiden flüchten aber jetzt zügig Richtung der gegenüberliegenden Deckung. Kurz vor dem Einstand verhofft die Geiß kurz und so auch das 2. Kitz, den in diesem Moment ebenfalls die Murmel erreicht. Die Geiß springt daraufhin schreckend ab und läßt sich auch durch Kitzfiep nicht mehr zurückbringen...
Abbaummen nach 20 Minuten und Wildversorgen. Die anschließende Pirschfahrt bringt reichlich Anblick unterschiedlicher Rehe. Alles in allem etwa 15 bis 20 Rehe auf etwa 80ha Wald/Einstand. Unweit der Wiese des morgentlichen Ansitzes fällt mir ein weibliches Reh aus. Ich fahr etwa 100m weiter ausser Sicht und pirsch mit Zielstock an die Stelle zurück. Im lichten Altholz mit etwas Naturverjüngung steht eine Geiß mit einem Kitz. Beide erscheinen mir nicht all zu stark und ich entscheide mich nach etwa 5 Minuten zur Erlegung des Kitzes und wenn möglich der Geiß dazu. Die Dublette gelingt, beide Stücke liegen am Platz.

Alle vier Stücke erscheinen mir sehr schwach und später bestätigt die Wildwaage diesen Eindruck. Das letzte Kitz wiegt (ohne Haupt) 6,1kg, die Geiß 10,1kg. Die beiden Kitze vom Morgen 6,3 und 7,1kg (alle ohne Haupt gewogen, ein Kitzhaupt wiegt etwa ein Pfund, Geißen knapp 2 Pfund)
Leider ist mir die Geiß zu den beiden ersten Kitzen ausgekommen, ich geh aber davon aus, dass auch sie maximal 12 oder 13 kg gewogen hätte.

Bilder hab ich leider nur eines worauf die vier Stücke nebenainander und ohne Haupt in der Wildkammer hängen - kein Bild für ein öffentliches Forum...
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.559
Gestern war ich wieder draußen am anderen Ende unseres Revieres. Zu allem Überfluss vergess ich mein Fernglas zuhause am Kleiderhaken.:mad::mad::mad:
Der abnehmende Mond erhellt die Szenerie, mangels Fernglas kann ich aber nur übers Zielfernrohr das Gelände abglasen. Dafür bin ich auf dem etwa 300m langem Zuweg zum Sitz fürs Wild bestimmt gut zu sehen...:sick:
Zu allem Überfluss macht sich der morgentliche Stuhlgang bemerkbar, Also mal kurz bei nem Busch abgebogen und selbigen ne Rückseite verpasst. Wie ich so da sitz, wird mir bewusst, dass ich vom erhöhten Nachbarrevier gut einsehbar bin. Wenn der Nachbar mit der WBK draußen hockt, hat der jetzt bestimmt nen ziemlich verstörenden Anblick...:oops::oops::eek::eek::poop::poop:.
Auf dem Weg springt dann noch ein ungesehenes Reh ab, aber wenigstens hällt es die Klappe. Das Geplärr ner hysterischen Geiß hätt ich jetzt auch nimmer gebraucht!

In der Dämmerung seh ich Geiß mit einem Kitz auf den Einstand vor mir zu ziehen. Wie sie auf Schussweite da sind, geben die beiden Gas und verschwinden in der Hecke vor mir. Zwischen der Hecke und dem Einstand kommt ein letzter etwa schrotschussbreiter Wiesenstreifen, den die beiden noch queren müssen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erscheint die Geiß auf etwa 180m dicht gefolgt vom Kitz. Ich schick die 308 (130grain Barnes TTSX) auf die Reise. Das bereits grau werdende Kitz bricht zusammen, wird nochmal hoch und rutscht 10m zurück Richtung Hecke. Die noch rote Geiß springt ebenfalls zurück und verhofft aber leider im Sichtschatten eines Apfelbaumes. Im Stechschritt macht sie einen Halbkreis um das verendete Kitz und kommt mir etwa 20m näher. Sobald sie verhofft, findet auch die zweite Kugel Ihr Ziel und wirft die Geiß ins taufeuchte Gras der Wiese. Ich lad sofort durch und beobachte die beiden Stücke durch Zielfernrohr. In dem Moment springt ein weiteres fast graues Stück aus der Hecke, nochmals 20m näher, und verhofft mit erhobenem Vorderlauf und beäugt die Geiß. Ansprechen ist schwierig, ich seh quasi nur die Rückseite des Hauptes und die Lauscher, die ebenfalls auf die Geiß ausgerichtet sind. Ich selbst bin mir in der Situation absolut nicht sicher, was für ein Reh ich vor mir hab, denn ich hab bis dahin nur die Geiß mit EINEM Kitz etwa 150m über die freie Wiese anwechseln gesehen. Ich kann aber nicht ausschließen, dass ein zweites Kitz die ganze Zeit in der Hecke gesessen ist, oder dass es sogar eine andere Geiß mit eben zwei Kitzen war, die ich soeben erlegt habe. Viel Zeit bleibt nicht, bevor des Stück im Einstand verschwunden ist und so entschließe ich mich das "zweite Kitz" auch zu erlegen. Die 308 bannt auch das 3. Stück am Platz.

Etwas unsicher baume ich 20 Minuten später ab und begebe mich zu den Stücken. Als erstes steh ich vor dem zuletzt erlegten Stück: Zu meiner Verwunderung handelt es sich um einen mehrjährigen Bock mit vergleichseise guten Rosen, aber nur etwa lauscherhohen eher schwach vereckten Sechserstangen. Sicherlich vier jährig wenn nicht sogar noch älter und definitiv zu schwach für sein Alter (wenn nicht schon zurückgesetzt), die Waage zweigt später 13kg. Die Stangen waren wohl komplett von den Lauschern verdeckt und so nicht zu sehen. Alles in allem einer aus der Kathegorie Abschussbock, der kann weg, egal wie alt er ist. Glück braucht man gelegentlich auch...;)
Die Geiß ist für hiesige Verhältnisse normal (14kg) das Bockkitz ist dafür relativ stark (12kg).

Mittlerweile ist es halb acht und ich starte eine Pirschfahrt durchs Revier. Dabei komm ich an einer langen schmalen Wiese vorbei und im oberen Drittel stehen zwei Rehe. Den Wagen um die Nächste Waldecke rum und mit dem Pirschstock die beiden angegangen. Die beiden stehen auf etwa 170m in der Wiese und lassen mich sogar auf den etwas verdeckt stehenden Drückjagdbock. Das Zielfernrohr (Fernglas hängt immernoch zuhause) zeigt mir einen mittelalten gutvereckten Sechser, der mir im Mai schon mal auf 20m bis unter den Sitz gezogen ist. Das zweite Stück ist relativ sicher ein Schmmalreh und steht nochmal 20m weiter oben in der Wiese. Ich bin etwas unschlüssig, der Bock ist in jedem Fall Tabu und ich wollte eigentlich eher schwache Geißen samt ihrem Nachwuchs mitnehmen. Mittlerweise ist 8Uhr durch und irgendwann werfen beide Stücke auf. Zwischen uns erscheint ein weiteres Reh, eine relativ starke Geiß betritt gefolgt von einen Kitz die Bühne. Auch wenn das Schmalreh deutlich weiter entfernt ist - es wirkt im Vergleich zur Geiß winzig. Drum steht mein Plan oder besser die Reihenfolge fest: 1.Kitz, 2.Schmalreh und wenn möglich 3. die Geiß auch. Das Kitz steht auf 140m breit und die 308 lässt es unverzüglich ins Gras sinken. Die drei anderen Rehe machen allesamt einige Fluchten, aber das Schmalreh verhofft auf knapp 200Schritt am Rand der Wiese. Die 2. Murmel ist unterwegs und dank Schalldämpfer kann ich deutlich Kugelschlag hören und seh das Stück auch deutlich zeichnen. Nach einer hohen Flucht geht des Stück tief ab und beschreibt einen Halbkreis zurück in die Wiese um 30m weiter im mir gegenüberliegenden Wald zu verschwinden. In der Wiese seht für wenige Sekunden noch die Dampfwolke, die die Kugel beim Verlassen der Kammer erzeugt hat. Das Stück sollte zu finden sein. Die Geiß springt - soweit ich das mit dem linken Auge erkennen kann - ebenfalls in den mir gegenüberliegenden Wald ab.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, möglichst immer die schwachen Kitze mit ihrer Mutter aus der Wildbahn zu entnehmen. Zum einen Bringen diese Geißen meist wieder nur schwache Kitze im Folgejahr, zum anderen nehmen sie diese Negativerfahrung mit, werden heimlich und geben dieses Verhalten auch an Ihren Nachwuchs weiter. Schlechtere Sichtigkeit, erschwerte Bejagung, höherer Verbiss weil längeres Verweilen im Einstand... ich wisst was ich meine...

Also auch hier der Versuch, die Geiß noch zu bekommen: Ich pack nach zwei Minuten des Verharrens den Blatter aus und lass den Kitzfiep ertönen. Kurz drauf prasselt eine Geiß an, aber aus der herüberen Seite des Waldes, also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine andere Geiß als die, die vor wenigen Minuten in den gegenüberliegenden Wald abgesprungen ist. Soweit ich das erkennen kann, schaut die hier auch anders aus, als die vorige (Figut, Gesicht, beginnender Haarwechsel...) Für nen Schuss hätt es gereicht, aber nach wenigen Sekunden schlägt die Heppel um und schreckt den ganzen Wald zusammen. Ich kann also beruhigt abbaumen - da kommt nix mehr. Ich fahr erst noch ne kleine Runde und dann gleich mit dem Wagen in die Wiese zum Kitz. Mit dem alten Hund kontrollier ich den Anschuss vom Schmalreh. Nach wenigen Metern Schweiß wie aus der Gießkanne und nach einem weiteren Bogen liegt das Stück wenige Meter hinter der Waldkante (Zwei Bögen, also wie ein "S", etwa 60m Fluchtstrecke). Im Gegensatz zum 150grain TTSX produziert nach meiner Erfahrung das leichtere Geschoss deutlich bessere Pirschzeichen und auch die Fluchtstrecken sind zumindest bei leichten Stücken (Rehwild und Frischlinge) durchschnittlich auch kürzere Fluchtstrecken bei Treffern hinterm Blatt. Also zurück zum Auto und den vier Monate alten Welpen geholt, der seine erste Totsuche machen darf, was er auch ohne große Probleme macht. Von dem halben Lungenflügel, der aus dem Ausschuss hängt ist nach wenigen Sekunden nix mehr da. Beim Aufbrechen gibts weitere Brocken für beide Hunde. Immer hin sollen die Hünd wissen, wofür sie nachsuchen sollen!
Das Schmalreh ist deutlich leichter wie das erste Bockkitz des Tages. Es war also die richtige Entscheidung, dieses Stück der Geiß vorzuziehen.

Jedenfalls haben wir nun unseren Rehwildabschuss zu 75% erfüllt. In Anbetracht der Umstände, dass adulte Stücke ab November/Dezember wegen irrwitzig hohem Dasselfliegenbefall zu 99% in die Tonne wandern, bin ich damit auch zufrieden. Bis Mitte Oktober sollten wir durch sein und dann hat das Wild auch wieder Ruhe vor uns. Da kann ich dann auch beruhigt auf Drückjagden gehen...

Wenn es nach mir ginge, würd ich gerne deutlich mehr Rehwild erlegen umd mit jungen starken und möglichst gesunden Stücken den Bestand neu aufzubauen. Aber wenn Du nur zahlender Gast bist...
 
Registriert
15 Jun 2012
Beiträge
3.100
Bei mir ist es dieses Jahr wie verhext, bei Rehwild klemmt´s etwas im heimischen Revier.
Hier mit Bildern mal eines der seltenen erfolgreichen Jagerlebnisse vom Wochenende.
Ansitz gegen 18:15 Uhr am Wildacker, leider windig, aber hier ist "fast immer" Rehwild.

IMG_20190921_192503.jpg

Der Name des Hochsitzes stimmt mich schon mal zuversichtlich. ;)

IMG_20190921_191306.jpg

Gegen 19:45 Uhr, die Schatten sind schon seeehr lang, treten unverhofft 3 Stücke aus: 1 Ricke und 2 Bockkitze auf 90m etwa. Die Salzlecke dahinter ist bei 110m. Eigentlich möchten wir vorwiegend Rickenkitze erlegen, aber wenn keines kommt und ein Böckchen ziemlich schwach ist, sollt´s schon passen.

IMG_20190921_191823.jpg

Die Gruppe kommt vertraut näher, ich genieße den Anblick und die Ruhe nach einer hektischen Arbeitswoche. Kurz filme ich die drei noch, aber ich bin bekanntlich zum Jagen hergefahren und als das schwächere Kitz breit steht auf 60m lasse ich fliegen. Es zeichnet nicht, springt nach rechts zum Mais ab legt erst nach 20 m. Ich sehe es Schlegeln, dann ist Ruhe. Unglaublich bei einer .308 und Kammerschuss. (Zuletzt wurde das Kaliber in der WuH auf Oryx erfolgreich getestet!). Ricke und Zwillingsbruder stehen noch knapp 5 Minuten ratlos auf der Schneise.

IMG_20190921_192207.jpg

Nun ja. Eine Triplette wäre möglich gewesen. In der aktuellen WuH wird das ja als "Königsdisziplin" beschrieben. Ich hab mich heute aber entschieden, die zwei diesmal ziehen zu lassen.
Damit auch der Hund endlich mal wieder was zu tun bekommt, kurze Suche. Leider hatte ich die Feldleine vergessen.

IMG_20190921_192826.jpg

IMG_20190921_193036.jpg

Ein Erlegerfoto muss schon sein, im Hintergrund die Kanzel. Kleiner Trick: Fernglas ins Gras stellen und Handy mit Selbstauslöser stabil zwischen die Okulare klemmen.

IMG_20190921_193541_2.jpg

Nach dem Aufbrechen des Fliegengewichtes war es fix dunkel.

IMG_20190921_195530.jpg

Ohne Läufe knapp 7 kg - sieht hier schwerer und "nach mehr" aus. Da ich wieder nach Hause fahren musste und dort keine Kühlung habe, war ich froh, nicht 3 Stücke versorgen zu müssen.

IMG_20190921_202733.jpg

Ein schöner Abend im Revier geht stimmungsvoll und gemütlich zu Ende, der Sonntag gehört morgen wieder der Familie.
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
135
Zurzeit aktive Gäste
544
Besucher gesamt
679
Oben