Ich bleibe dabei, die norwegische Jagdausbildung ist keine Grundlage um damit über die Wirksamkeit von Munition oder Waffensicherheit zu sprechen. Ihr habt einfach nicht den entsprechenden Unterricht oder Prüfungsstoff.
Ist sie das etwa bei uns? Wenn ich mich an mein jagdl. "Lehrjahr" 1994/95 recht zurückerinnere, sehe ich vor meinem geistigen Auge nur sporadische Patronen- und Geschoßbeschreibungen in den Lernunterlagen, die zum Großteil den Werbetexten der, oder besser
dem (einen, bestimmten) Hersteller (zugegeben, der qualitativ hochwertige Produkte fertigt) entsprachen.
Bei den Waffensystemen wurden hauptsächl. der 98er und der Mannlicher Schönauer GK durchgekaut, also zwei Waffen die zu dem Zeitpunkt schon seit 25, bzw. 40 Jahren nicht mehr in Produktion waren. Dann die neue R93 mit viel, viel Werbebrimborium (der Kursleiter war Händler und absoluter "Blaser-Fan", schoß für sich selber aber lieber Steyr Mannlicher) und Kipplaufwaffen eigendl. so gut wie gar nicht, nur: Unterschied Bock und Quer, dann das es Drillinge, BBF, KLB und Bergstutzen gibt und (bis damals auf den Drilling) auch alles in Isny hergestellt wird und das es bei den Schlosse Kipplaufwaffen mit Seitenschlosse und halt ohne Seitenschlosse gibt.
"R93" und ".30-06" sowie "9,3x62" waren die mit Abstand am häufigsten genannten Schlagwörter im Kurs.
Fundierte, theoret. Ausbildung im Thema Jagdwaffen sieht anderst aus.
Nur für das, was man später als fertiger Jäger über das Thema wissen sollte, reicht´s zu 90%.
Wie nun die beste Hebelarm- (Stangen-)Ausführung im Seitenschloß ausschaut oder wie sich die verschiedenen Laufstahllegierungen auf die Bearbeitbarkeit und Lebensdauer der Läufe auswirken, wie groß die tragenden Verrieglungsflächen der einzelnen Zylinderverschlüsse sind, welche Patrone welche Leistungs-/Pulveraufwandseffizienz hat, hat auch in der Jagdausbildung nix zu suchen. Genausogut könnte man im Fach Wildtierkunde Genetikfragen prüfen, oder im Fach Waldbau den Läusezyklus. Das sind Spezialgebiete für Biologen und Forstwissenschaftler.