Und was ich noch wichtiger finde: warum wird für DL, GM, KLM u.a. kein Kupieren gefordert? Schlagen die sich in solchen wie von Dir geschilderten Fällen NICHT die Ruten blutig? )
Mein KLM ist jetzt im 12. Feld. Er hat sein Leben trotz intensiver Arbeit in Wald und Feld, Busch und Brombeere nie eine wunde Rute gehabt. Nie eine Verletzung. Die Rute wird hoch getragen bei der Stöberarbeit oder freien Suche, wagerecht wenn eine Arbeit ausgeführt wird (zB auf der roten Fährte wenn er sicher "drauf war", oder zurück zum Führer mit Apportel oder erlegtem Hasen/Ente etc) und gekreiselt wenn eine "konkrete" Suche erfolgt.
Wer seine Rute mit der eines DD oder gar der dünn und seidig fein behaarte Rute eines DK vergleicht (diesen Vergleich habe ich hier grade meinen Laptop sanft wegstupsend, vor der Couch stehen), versteht, dass bei gleicher Beanspruchung sich solch eine dünn behaarte, lange Rute viel rascher blutig schlägt.
Zumal die heutzutage deutlich länger abgesetzte Rute eines DK bei der Arbeit etwa die Bewegungsfrequenz des sprichwörtlichen Lämmerschwanzes hat...wenn die Originallänge hätte, wäre das wie eine Peitsche.
Es gibt zu der Thematik Kohortenerhebungen, die schottische Veterinäre bzgl der Rutenverletzungen bei JGH (sogar Spaniels) die vor oder nach dem Kupierverbot gewölft wurden erhoben haben. Die Veterinäre regten eine Revision des Kupierverbotes vor der dem Hinterund der deutlich geseigerten Verletzungsrate an.
https://veterinaryrecord.bmj.com/content/174/18/450.long
Wenn geplant ist, einen DK eher auf dem Sofa, dem weich gepolsterten Kofferraum eines Range Rover und im geräumigen Jagdzimmer zu "führen", dann go ahaed, gerne und meinetwegen mit unkupierter Rute und falschen Wimpern dekorieren. Aber bitte keine Experimente im Kontext unverstandenen weil unhinterfragten Tierwohles.
Die Diskussion erinnert etwas an die mit einem Kind bezüglich der heißen Herdplatte. Jeder soll seine Erfahrungen sehr gerne selber sammeln, aber in diesem Fall wäre es Euer jagdlich hoffentlich rassetypisch häufig eingesetzter Hund, der die Zeche für vermeintliches "Gutmenschentum" äußerst schmerzhaft und langwierig bezahlen wird.