Moin
Danke
@Teufelsmoorer , du hast es sehr gut beschrieben. Auch wenn jetzt wieder jemand kommen wird mit „selbst schuld“ und „romantisieren“ etc.
...
Das soll es aber nun gewesen sein, eigentlich wollte ich nach einer Stimmung fragen, wie es empfunden wurde.
Aber unsere üblichen Threadzerlaberer konnten ihre Internetinkontibenz nicht unterdrücken und haben wieder mal zugeschlagen.
...
Die Passanten an der Strecke waren, so deuteten wir zumindest die Handzeichen, das Lächeln und winken, uns und unserer Aktion wohlgesonnen, ähnliches hörte ich später auch von Freunden aus der Stadt. Das erfreut einen natürlich sehr und lässt noch hoffen auf einen möglichen Schwenk im gesellschaftlichen Miteinander.
Waidmannsheil
Meetschloot
@ Meetschloot,
nun gräme Dich nicht! Du hast gefragt, wie die Menschen eure Demonstration wahrgenommen haben und Du hast hier, wie wahrscheinlich auch an anderer Stelle, unterschiedliche Antworten bekommen.
Es kann euch Landwirte doch nicht erstaunen, wenn es keine durchgängige Zustimmung zu dem, in der Außenwirkung, undifferenzierten Modell 'Landwirtschaft' gibt. Ihr werdet als eine homogene Maße, die ganz Großen, wie auch die sehr kleinen Familienbetriebe, wahrgenommen und beurteilt, die ihr nicht seid. Da ist in Sachen Öffentlichkeitsarbeit möglicherweise noch etwas Nachholbedarf.
Aus meiner Sicht ist die deutliche und wahrnehmbare Abgrenzung vom industriellen Agrar-Unternehmen erforderlich und muss mit dem Produkt kommuniziert werden. Es sei noch angemerkt, dass das 'Schlepper-Ungetüm' mit dem Monster-Güllefass eben nicht als Synonym für eine kleinteilige und verträgliche Landwirtschaft steht. Das liefert eben eher die Assoziation zu ausgeräumten, mit der Chemiekeule behandelten und mit Höchstgeschwindigkeit bearbeiteten Großflächen. Das mag euch nun gefallen oder auch nicht, es bleibt aber eine Realität.
Wer den Weg zum (politisch gewollten und subventionierten) Energie-Unternehmer gewählt hat und uns damit entsprechende Maissteppen beschert, die Pachtpreisentwicklung mit beschleunigt hat, dem Normalo (aus dessen Wahrnehmung) die EEG-Zulage bereitet und damit auch (!) davon profitiert hat, dass wir in Deutschland heute den weltweit (zweit)höchsten Energiepreis zahlen, dem sollte klar gewesen sein, dass nicht alle sein Geschäftsmodell beklatschen.
Ich bin dem Konvoi in Münster begegnet und habe, aus unterschiedlichen Gründen, euren Kollegen den aufrechten Daumen
gezeigt und meine überwiegende Zustimmung signalisiert.
Wenn ihr aber den bedingungslosen Schutz eures Geschäftsmodells einfordert und argumentiert, das schon seit ein paar hundert Jahren so zu tun und das Unternehmen geerbt habet, sorry, dann kann das keine ausreichend legitimierte und gültige Argumentation sein.
Es gibt schon mehr Unternehmer, denen plötzlich ihr ererbtes und lange gepflegtes Geschäftsmodell implodiert ist und die sich auch nicht auf ererbte Ansprüche zum Schutz ihres Geschäftsmodells stützen können.
Nach meiner sehr persönlichen Wahrnehmung, die ich aber bereits recht ausführlich dargelegt habe, ist die Nachfrageseite in der Pflicht, die Dinge zu verändern. Wer ein anderes Produkt/ ein anders hergestelltes Produkt nachfragt, wird die Angebotsseite auch nachhaltig beeinflussen. Möglicherweise ist es an eurem Verband, deutlich zu machen, dass die landwirtschaftlichen Familienbetriebe ein anderes, besseres Produkt haben als die industrielle Konkurrenz, dass ein paar Euro mehr kostet aber eben auch einen Wert hat.
Liebe Landwirte, wenn ihr euch über die aktuelle Agrar-Politik beschwert, was glaubt ihr, was euch erwartet, wenn es einen Politikwechsel hin zu einer bedingungslos durchideologisierten anderen Regierung geben sollte, die, wie ihr schon bemerkt haben solltet, das Eigentumsrecht (aktuell in Berlin) ggf. mit Füßen tritt, die Vertragsfreiheit einschränkt und sich auf eine willfährige idologienahe Wissenschaft stützt, die die Öko-Diktatur mit den notwendigen Apokalypse-Gutachten untermauert? Ihr sitzt in einem Glashaus mit sehr dünnen Scheiben und ihr solltet mit der zur Schau gestellten Wut und den Steinen in euren Händen extrem vorsichtig sein.
Sei so freundlich, lieber @ Teufelsmoorer, und sei ein wenig vorsichtig, wenn Du hier auch noch den Teil der Bevölkerung argumentativ verprellt, der dir/ euch fast durchgängig wohl gesonnen ist. Das Eis auf dem Du/ ihr derzeit wandelt, ist verdammt dünn.
Grosso