1.) Laufschiene: ausgebautes Laufbündel am vorderen Verschlußhaken (da wo er gegen das Scharnier anliegt) "frei schwingend" am Zeigefinger aufhängen. Mit einem kleinen Metallteil (5ct.-Münze) die Laufschiene auf der Unterseite bei Querflinte (bei der BDF linke und rechte Seite) mit der Münze, cm für cm bis zur Mündung, gleichmäßig abklopfen. Dabei muß jedesmal ein klingender Ton entstehen. Klingt es dagegen mal dumpf ist dahinter die Lötstelle defekt. Dann die Flinte nicht kaufen.
2.) Lötungen: das Laufbündel am Ohr mehrmals um 180° rauf und runter schwenken. Hört man ein feines Rieseln, wie von Vogelsand, hat die Lötung Zinnpest. Das ist das absolute Ausschlußkriterium für einen Kauf. Hört es sich an, als würden ein oder zwei Bleikügelchen darin kullern, sind das mit der Zeit abgefallene, überstehende Zinnperlen. Das macht nichts.
3.) Innenläufe: Die Läufe dürfen keine Dellen und schon gar keine Aufbauchungen haben. Beim Blick durch den (blanken) Lauf sieht man meist schon kleinste Fehlerstellen. Dellen können mit einem speziellen Lauftreiber vom Büma in wenigen Minuten wieder ausgebeult werden. Bei Aufbauchungen ist der Lauf nur noch Schrott.
4.) Laufhaken: Die Stirnflächen der Laufhaken untersuchen, daß keine Schlag- oder Hämmerspuren darauf zu finden sind. Sind sie dran, Finger weg von der Waffe, da wurde beim Nachdichten des Verschlusses gepfuscht.
5.) Scharnier: Läufe wieder ins Baskül einhaken und schließen, aber nicht den Vorderschaft dranmachen. Die Flinte mit dem Kolben fest unterm Arm eingeklemmt und mit der Hand des anderen Arms kräftig das Laufbündel (bei Querflinte zur Seite, bei BDF nach unten/oben) versucht zu schütteln. Es darf im geschlossenen Zustand nicht wackeln.
6.) Holz: Am Übergang Pistolengriff/Baskül (bei Brünner ggf. Seitenschloßbleche) dürfen keine Risse (auch keine feinen Haarrisse) oder Holzabsplitterungen vorhanden sein. Ebenso keine Holzquetschungen. Die sind deutl. dunkler als das umgebene Holz.
7.) Hinterschaftlänge: Dein Freund nimmt die Flinte mit der Schußhand und stellt den Kolben in die Armbeuge. Der Zeigefinger muß mit seinem vorderen Glied auf dem vorderen Abzug liegen. Kommt er nicht heran, ist der Schaft zu lang, kommt er mit dem mittleren oder gar unteren Zeigefingerglied an den Abzug ist der Schaft zu kurz.
8.) Schränkung: Dein Freund soll die Flinte schnell auf einen bestimmten Punkt (Fensterkreuz) anschlagen. Muß er noch zusätzl. mit der Wange/Hals seitl. korrigieren, stimmt die Schränkung des Hinterschaftes nicht für ihn.
9.) Senkung: Laß deinen Freund mehrmals die Flinte anschlagen. Muß er mit der Wange/Hals zu sehr nach oben/unten korrigieren ist die Senkung zu steil. Muß er immer mit der Laufmündung korrigieren ist die Senkung zu flach.
10.) Pitch: Dein Freund schlägt die Flinte an und visiert über die Laufschiene und das Flintenkorn. Du legst deinen Haustürschlüssel flach auf das Ende der Laufschiene, da wo sie ans Baskül anstößt (aber nicht aufs Baskül). Jetzt darf dein Freund nicht mehr die Laufschiene sehen, nur noch das Korn. Sieht er die Laufschiene immer noch ist der Pitch für ihn zu flach, ist auch das Korn verschwunden ist der Pitch zu steil.