Artikel „Hemmungslos“ und „Frei zum Abschuss“ SZ vom WE 23./24.11

G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Das mag schon sein, dass die zwei Drückjagden, zu denen ich wegen familiärer Beziehungen hingehe, in Deinen Augen vielleicht nicht "gut organisiert" sind. Aber dort wird z.B. Rehwild mit Rücken- oder Keulenschuss zwingend vom Schützen übernommen. Ergebniss: saubere Strecke!
Wem das nicht gefällt, der muss da nicht hin. Immerhin gehört die Teilnahme an einer Drückjagd nicht zu den zwingend lebensnotwendigen Verrichtungen. Auch wenn ich hier im Forum des öfteren einen anderen Eindruck bekomme.
Gruß-Spitz

Bei den Landesforsten die ich kenne (einige) wird der Abzug des Wildhändlers bei schlechten Schüssen dem Schützen in Rechnung gestellt.
Schlechte Schüsse sind trotz solcher Ansagen nicht komplett auszuschließen.
Pauschal von 70 % Wildbretverlust bei Drückjagden zu sprechen ist allerdings komplett übertrieben und ohne Bezug zur Realität.
 
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Ich bin nur für das zuständig, was ich schreibe.
Und nicht für das, was Du glaubst, gelesen zu haben.
Gruß-Spitz
 
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Ja und?
Als Beispiel doch wohl nicht so weit hergeholt?
Außerdem sind ja zerschossene Keulen und dann noch verhitzt auf Einzeljagd sooo häufig an der Tagesordnung, dass man Einzeljagd wildbrethygienisch eigentlich eh verbieten müsste ;):ROFLMAO:
Gruß-Spitz
 
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Ja und?
Als Beispiel doch wohl nicht so weit hergeholt?
Außerdem sind ja zerschossene Keulen und dann noch verhitzt auf Einzeljagd sooo häufig an der Tagesordnung, dass man Einzeljagd wildbrethygienisch eigentlich eh verbieten müsste ;):ROFLMAO:
Gruß-Spitz

Jedem das seine. Nur decken sich Deine Erfahrungen nicht mit meinen.

Auf den DJ, wo ich mich rumtreibe, ist das Verhältnis von schlechten zu guten Schüssen ca. 1:20. Freigabe inkl. Rehwild.

Meist sind die Stücke mit schlechten Schüssen übrigens mehrfach getroffen, da nach einem erstem schlechten Schuss aus jeglicher Position nachgeschossen wurde, um unnötiges Tierleid zu verhindern.
 

steve

Moderator
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Ich habe mir den Artikel jetzt auch durchgelesen. Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich zwiegespalten. Ich bin – in anderem als den kritisiertem Segment Schalenwildjagd – selbst ein großer Befürworter einer strammen Jagd. Von Hause aus Niederwildjäger jage ich intensiv Raubwild, freue mich über die damit zu erzielenden Effekte sowohl beim Niederwild, aber auch bei nichtjagbaren Arten (z.B. Stichwort Kibitz, Feldlerche, Wachtel, Wachtelkönig und als nur noch halbjagdliche Art dem Rebhuhn). Ich kann diese Art der intensiven Jagd gut vertreten, sie macht mir Freude, ich rotte keine Art aus und trage wesentlich zu Artenvielfalt und Artenschutz bei. Beim Kaninchen war ich sogar noch näher dran. Eine sehr hohe Kaninchenpopulation drohte bei mir im Revier über ein Jahrzehnt lang immense Schäden zu verursachen. Ich habe in wirklich sehr intensiver Jagd die Population im Frühjahr auf ein erträgliches Maß zurückgefahren. Insofern ist mir intensive Jagd nicht fremd.


Allerdings scheint mir der derzeitige Umgang mit dem Schalenwild in der Tat fragwürdig zu sein. Natürlich kann sich niemand vorstellen, dass sich derzeit etwas daran ändert und man eher Richtung anderes Extrem zurückfällt. So sicher wäre ich mir jedoch nicht. Der Öffentlichkeit ist Reinertragslehre suspekt. Das hat der Forst vor wenigen Jahrzehnten erst selbst erfahren müssen. Als großer Züchter von Fichtenmonokulturen und Pensionshirschen, dazu noch als höchste jagdliche Instanz habe ich die rheinland-pfälzischen Landesförster als Kind noch kennengelernt. Wenn man ehrlich ist, ist davon nichts mehr übrig geblieben. Ähnliches auch bei meiner Gilde, den Niederwildjägern. Auch denen hat die Reinertragslehre mit Phosphorei und Horsteausschießen bis in die 70er des letzten Jahrhunderts nicht gut getan. Heute diskutiert man dann über Schonzeiten für Füchse bis in den August. Den Landwirten – als Brüdern im Geiste – ergeht es mit Pestizid, Insektizid, Ackerrandstreifen, Heckenrodung und Gülle derzeit ähnlich.

Ich halte es durchaus für möglich, dass das den Schalenwildmanagern auch so widerfahren wird. Solange forstliche Gründe wenigstens für eine stramme Bejagung sprechen, von mir aus. In Privatrevieren ist eine rein wirtschaftliche Betrachtung ja durchaus auch einfach nachzuvollziehen. In Revieren der öffentlichen Hand wird es schon schwieriger. Hier wird es insbesondere schwierig, wenn die Bejagung mehr den Sinn der Provokation jagdlich anders denkender Dritter verfolgt. Auch wird es schwierig, wenn sich die Bewirtschaftung öffentlicher Wälder keinen Rückhalt mehr bei der Bevölkerung genießt. Gibt es nicht? Unmöglich? Wer weiß. Papperlapapp haben sich viele Forstamtsleiter sicher gedacht als sie Horst Stern an Weihnachten geguckt haben.

Das Zauberwort heißt Augenmaß. Geht dies verloren, geht es hin zu nicht mehr erklärbaren Naturverjüngungsexzessen, geht es hin zum Beenden von Wildpopulationen, ob nun durch Vergrämung durch ständigen Jagddruck oder Abschuss, geht es hin zu Provokationen und dem darin Baden wer am rabiatesten Rehe erlegt, dann ist der Grundstein dafür gelegt, dass irgendwann ein Riegel vorgeschoben wird. Und mal ehrlich, für vieles gibt es derzeit keine wildbiologische, forstliche oder jagdliche Begründung. Das beginnt bei der Schonzeit des Fuchses oder auch der Waschbären in Hessen und das hört bei Schusszeiten des Schalenwildes von April bis Ende Januar in BB und MVP auf. Die Frage was das eigentlich mit Wild und Wildschäden macht wenn diese Schusszeiten wie im Landesforst von vorne bis hinten ausgenutzt werden, die wird schwer zu beantworten sein. Wird sie aber beantwortet und die Antwort publik sind die Schonzeiten kurz darauf wieder länger. Der Artikel in der SZ könnte durchaus ein Anfang davon sein.
 
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Der Bericht ist geschickt verdreht was wirklich passiert ist. Klar es gab eine gut organisierte Drückjagd. Es wurden ca. 350 ha Wald und das gleiche nochmal an Freifläche mitbejagt.
Die Ansage für alle gleich frei war Sau alles Reh außer Böcke Klein vor Groß und Fuchs.
Rehe stehend oder leicht zeihend schießen. Wer Rücken ,Keule trifft darf das Stück kaufen.
Die Anzahl der Hunde waren 25 Stück keine Meuten
Ein Freund hat mir den Artikel in Papierform vorbeigebracht. Ich wollte mich erst weigern, aber hab´s dann doch gelesen. Bereue es nicht, ich fand den Artikel gar nicht schlecht.

Was fandest Du an dem Lügenbericht gut?
Ich war dabei es war eine Saubere DJ
Ich könnte nichts negatives Berichten Ansage top Wild reichlich Strecke sehr gut.
Alles Wild wurde verwertet.
Waldbau ein Vorbild.
 
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Genau DAS sagt mein Wildhändler auch!!!
Und der hat ständig mit der Sauerei dieser Ballerevents zu tun.
Gruß-Spitz

Damit man nicht von Glauben und HörenSagen reden muss, gibt es eine ganz nette Zusammenstellung, ob denn nun das Drückjagdwildbret schlechter sei, als das von der Einzeljagd: 1574955587805.png
Wenn ich mich an das Kapitel noch recht erinnere, so ist dort beschrieben, dass der im Muskel nachweisbare Stressindikator tatsächlich bei Drückjagden höher liegt, als auf der Einzeljagd; DENNOCH ist er bei weitem nicht so hoch, als dass das Wildbret laut der einschlägigen Hygenerichtlinien (für sonstige Fleischverarbeitung/Schlachtung) verworfen werden müsste.

Ob in der Monografie was zur Schussqualität drin steht, weiß ich jetzt nicht mehr. Könnte sein, dass es eine andere Veröffentlichung war, aber soooooo schlecht, wie man vermutet ist es nicht. Vorraussetzung sind einfach beherrschte Schützen. Und eien Kernaussage ist auch, dass ein Schiessnachweis (kino oder lfd. Keiler) die Quote guter Treffer deutlichst erhöht!
 
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Man muss sich schon extrem wundern, dass und wer hier auch nur im Ansatz in Zweifel zieht, dass die Wildbretqualität, welches im Rahmen von Bewegungsjagden gewonnen wurde, fleischhygienisch als zweitklassig einzustufen ist. Von den nachgewesenermaßen schlechteren Trefferplatzierungen gegenüber der Einzeljagd einmal vollkommen abgesehen...

Diesen schwarzen Peter an die Wildbrethändler weiterzugeben, nach dem Motto: "Wenn DIE das nehmen, ist doch alles i.O." ist schon reichlich perfide...
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Der Bericht ist geschickt verdreht was wirklich passiert ist. Klar es gab eine gut organisierte Drückjagd. Es wurden ca. 350 ha Wald und das gleiche nochmal an Freifläche mitbejagt.
Die Ansage für alle gleich frei war Sau alles Reh außer Böcke Klein vor Groß und Fuchs.
Rehe stehend oder leicht zeihend schießen. Wer Rücken ,Keule trifft darf das Stück kaufen.
Die Anzahl der Hunde waren 25 Stück keine Meuten


Was fandest Du an dem Lügenbericht gut?
Ich war dabei es war eine Saubere DJ
Ich könnte nichts negatives Berichten Ansage top Wild reichlich Strecke sehr gut.
Alles Wild wurde verwertet.
Waldbau ein Vorbild.
Danke für Deine Aussage
Viel Lärm um nix
SZ + Diese Miller = das ist nicht lesenswert. und schon gar nicht Diskussionswürdig
 
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Hier mal eine schöne, leicht verständliche und recht kurze Zusammenfassung der Probleme mit der Wildbretqualität bei Bewegungsjagden und dann auch noch von jemandem, der keinesfalls in Verdacht steht irgendeiner Jagd -oder Forstfraktion nahe zu stehen!
Einfach mal in Ruhe lesen und dann vielleicht noch einmal seinen Standpunkt und seinen Informationsstand justieren!

http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2014/2419/pdf/BA_Imke_Matthiesen.pdf

Prinzengesicht
 
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[...] und dann auch noch von jemandem, der keinesfalls in Verdacht steht irgendeiner Jagd -oder Forstfraktion nahe zu stehen!
[...]
Danke für die Arbeit, werde ich mir durchlesen.

Eine Frage: Warum und inwiefern ist Herr Matthiesen "verdachtsfrei"? Kennst Du ihn?
Irgendeinen Bezug zur Jagd wird er ja haben, oder?
(Ist keine Pöbelei, sondern wirkliches Interesse.)
 
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Ich muss noch eines drauflegen den ich jage seit 26 Jahren in diesem Revier.
Und die DJ war der Schwarzwild Reduzierung geschuldet. Bei diesem Aufwand der Organisation
wurde das Rehwild mit freigeben.
Das Waldrevier ist ca. 700 ha. groß also wurde nur ein Bruchteil bejagt.
Wir sind bei 1500 ha Jagd nun mit dem Rehabschuss für diese Jahr fast fertigt .
Es sind nur noch ein paar im Aubereich nötig.
ES wurden 16 Sauen 32 Rehe 3 Füchse erlegt.
 
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Danke für die Arbeit, werde ich mir durchlesen.

Eine Frage: Warum und inwiefern ist Herr Matthiesen "verdachtsfrei"? Kennst Du ihn?
Irgendeinen Bezug zur Jagd wird er ja haben, oder?
(Ist keine Pöbelei, sondern wirkliches Interesse.)


Da hast du etwas falsch verstanden, ich wollte ausschliesslich auf die Unabhängigkeit der Authorin der von mir verlinkten Arbeit hinweisen, bevor da irgendein Vorwurf diesbezüglich kommen sollte.
 

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