Augenblickswirkung bei bleifreier Munition

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Mit solchen Zahlen lässt sich natürlich gegen alle "Hobby-, Freizeit-, Möchtegern und Sonntagsjäger" anstinken und jedem anderen die Berechtigung absprechen, sich über Geschosswirkungen und Wildbret zu verbreiten....

Darum geht es nicht. Es ist nur ein Hinweis auf die relativ solide Daten-Basis, auf die ich meine Aussagen beziehe und versuche, die Erklärungen dafür auch anschaulich darzustellen.
 
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.....Die ersten Cu-Zerleger habe ich vor vielen Jahren schon auf verschiedene Wildarten ausprobiert, sie haben mich im Vergleich zum Industriestandard schon damals nicht wirklich überzeugt. Allerdings gab es mehr Schweiß als bei den Deformern, das ist richtig....

Was ist bei Geschossen ein "Industriestandard" und wie groß war der Stichprobenumfang für die Aussage, dass Cu-Zerleger (welche) mehr Schweiß als die vergleichsweise geschossenen Defos (welche?) liefern?

..... Wie gesagt, das hört und liest man so, es macht aber nur der Versuch erst wirklich klug. Aber auch dann muß man daraus die richtigen Schlüsse ziehen, ....

Wie macht man das richtig?
 

ElCaracho

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In LL hat Kong mehrfach seine vielzählige und langjährige Erfahrung mit bleifreien Geschossen berichtet.

Interessant ist, dass gerade diejenigen, die eine weit überdurchschnittliche Anzahl von Abschüssen aufweisen, keine Probleme mit bleifreien Deformationsgeschossen haben.

Is ja auch so, die funktionieren einwandfrei, wie eigentlich die meisten erprobten Jagdgeschosse, wenn man allerdings nur seine 3-5 Stück Wild im Jahr erlegt, dann wegen Jagdfiebers suboptimal trifft ist gern das Geschoss schuld. Klingt gemein, aber ich seh`s ja dann doch oft genug, oder man bekommt es bei besagter Stammtischdiskussion mit.

Ich hab Blei verschossen, hat funktioniert.
Ich hab gebondetes Blei verschossen hat auch funktioniert
Ich hab bleifreie Zerleger verschossen, hat auch funktioniert
Aktuell sinds bleifreie Deformatoren, der Hund hat auch nicht mehr Arbeit als sonst.


Diese Kaliber-/Geschoss diskussion muss irgendwie Spass machen, mir erschliesst sich aber irgendwie nicht wie.
 
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Warum sinnfrei? Warst du dabei oder wie willst du diese nun wirklich sinnfreie Aussage begründen? Nur weil es heute eine rieseig Auswahl an bleifreien Geschossen gibt, die aber fast alle nach denselben zwei Funktions- und Wirkprinzipien konstruiert sind, heißt noch nicht, dass diese automatisch genauso gut oder besser wirken. Die ersten Cu-Zerleger habe ich vor vielen Jahren schon auf verschiedene Wildarten ausprobiert, sie haben mich im Vergleich zum Industriestandard schon damals nicht wirklich überzeugt. Allerdings gab es mehr Schweiß als bei den Deformern, das ist richtig.

Was ich noch nicht erprobt habe, aber in der Theorie wirklich interessant scheint, sind die neuen Zweikern-Zerlegungsgeschosse aus Zinn. Dieses Material ist zwar ebenfalls weniger duktil als Blei, was man aber so hört ist die Wirkung gut. Wie gesagt, das hört und liest man so, es macht aber nur der Versuch erst wirklich klug. Aber auch dann muß man daraus die richtigen Schlüsse ziehen, sonst bringen auch 3.000 Wiederholungen nichts.

Da muss ich dir zustimmen, ich finde diese Geschosstypen ebenfalls sehr interessant. Bis jetzt gibt nicht viele Geschosse, die auf Zinn setzten (mir fällt da spontan nur das TUG nature+ von Brenneke ein). Das TUG n+ hat aber einen sehr bescheidenen BC, welcher (neben dem Gewicht) vor allem auf ihre ungünstige Form zurückzuführen ist, damit geht die benötige Auftreffgeschwindigkeit verloren - das finde ich etwas schade, da ich das Prinzip des Geschossaufbaus vielversprechend finde.

Gruß
Bock
 
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Da muss ich dir zustimmen, ich finde diese Geschosstypen ebenfalls sehr interessant. Bis jetzt gibt nicht viele Geschosse, die auf Zinn setzten (mir fällt da spontan nur das TUG nature+ von Brenneke ein). Das TUG n+ hat aber einen sehr bescheidenen BC, welcher (neben dem Gewicht) vor allem auf ihre ungünstige Form zurückzuführen ist, damit geht die benötige Auftreffgeschwindigkeit verloren - das finde ich etwas schade, da ich das Prinzip des Geschossaufbaus vielversprechend finde.

Zinn hat nur eine Dichte von 7,31 g/cm³, Kupfer von 8,95. Das macht es wegen der begrenzten Geschosslänge/Kaliber unmöglich, diesen Projektilen einen hohen BC zu verpassen, ist bei Cu-Geschossen schon nicht einfach. Durch die Materialeigenschaften von Zinn bietet es sich auch nur für Teilzerleger an. Am besten gelöst ist das m. E. beim Evo Green, das durch seine hohe V und top Präzision durchaus auch mit mittleren BC-Werten für (etwas) weitere Schüsse geeignet ist und auch auf 300 - 400m noch gut anspricht.
 
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Zinn hat nur eine Dichte von 7,31 g/cm³, Kupfer von 8,95. Das macht es wegen der begrenzten Geschosslänge/Kaliber unmöglich, diesen Projektilen einen hohen BC zu verpassen, ist bei Cu-Geschossen schon nicht einfach. Durch die Materialeigenschaften von Zinn bietet es sich auch nur für Teilzerleger an. Am besten gelöst ist das m. E. beim Evo Green, das durch seine hohe V und top Präzision durchaus auch mit mittleren BC-Werten für (etwas) weitere Schüsse geeignet ist und auch auf 300 - 400m noch gut anspricht.
Das ist mir durchaus bewusst, aber ich meinte insbesondere die Form des TUG n+, würde man diesem eine Ogive (am besten eine Hybrid) verpassen, dann kann man eine deutlich bessere Geschosswirkung erwarten.

Gruß
Bock
 
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...Wer dann über Wildbretentwertung Trübsal bläst, dem sei angeraten dieses weggeschnittene Fleisch mal wirklich zu wiegen und in Relation zu setzen. ...

Genau das tue ich ja!
Ein Loch im Blatt verdirbt nun mal den Blattbraten. Auch wenn es nur 50g schwer ist.

Bin nach dem (.308Win) 130gr TSX, mit dem ich garnicht so unzufrieden war, wieder beim 180gr Hornady Interlock Rundkopf gelandet. Mit 760m(s V0 BumUm bei 50% aller Sauen mit Haltepunkt 2-fingerbreit hinter Vorderlauf, knapp ein Drittel hoch rein. Nur wenn die Sau wirklich unbedingt am Platz bleiben muss, halte ich noch woanders hin.

Interessieren würde mich, ob jemand Erfahrungen mit dem .30er TTSX 110gr in der .308Win hat. Das sollte sich auf knapp 1000m/s V0 laden lassen und für einen ordentlichen Schock in der Kammer sorgen. Wenn der Ausschuss dann fehlt, soll es mir recht sein. Brauch ich nicht. Den 100kg-Keiler lass ich mit Vergnügen andere erlegen. Die Lieblibgs-Durchschnittssau hat hier eh nur so 30-50kg.

.222Rem funzt übrigens umwerfend bei diesen Sparschweinen, wie ich schon beobachten konnte.
Gruß-Spitz
 
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Willst du sowas kaufst du das Ibex Viper.
hier bspw. mit 135gr aus .308 @930m/sAnhang anzeigen 100258

Basiert leider nicht auf Zinnkernen :(

Bei uns in Sachsen gibt es noch kein bleifrei (bis auf Forst) und solange werde ich noch die Blei-Mumpeln schießen.
Man schaut sich ja trotzdem gerne mal um, was der bleifreie Markt so zu bieten hat ;)

Gruß
Bock
 
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Ich lade für einen Freund das 130er TTSX für die 308 und er hat reichlich damit erlegt.
1x keinen Ausschuss auf einen Keiler. Das Geschoss steckte unter der Schwarte und sah aus, wie aus den Werbefotos.
Flucht war überschaubar.
Der eine oder andere Hirsch lag damit und er sieht keinen Grund zu wechseln.
Ich mit dem LOS HT auch nicht. In der 6,5 Creedmoor probiere ich das Lehigh controlled chaos, ähnliches Prinzip.
Bei bleifreien Deformatoren wirkt aus meiner Erfahrung Geschwindigkeit vor Masse.
Er hat auch dickere Kaliber, sieht hier aber keinen Grund, die mitzunehmen...
 
G

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Nachtrag: Da in BY lebend und jagend ist BF keine Pflicht und bin auch wieder weg davon, Jetzt kommt das Nosler Partition vorne in die 8x57IS und 30-30A.I., aber vielleicht gebe ich dem Fox 123grs in der 6,5x55 nochmal eine Chance.

Nosler Partition (Federal, 180 Grs.) hat bei mir auf Sau Immer gut funktioniert.
Ausschuss & gute Wirkung von 30-70Kilo.
Wenn bleifrei keine Pflicht ist, dann würde ich die für alles nehmen & mich mit 200-300 Schuss eindecken.


Ich teste die S&B Exergy
Fliegt top, aber auf ner leichten Sau war die Fluchtstrecke von knapp 50m für meinen Geschmack recht weit. Dafür gabs Schweiss wie aus der Giesskanne.
 
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Mein Jungjäger hat vor kurzem mit dem TTSX 130g eine Geiß erlegt, treffer in der DJV Scheibe mittig 10, es war null Wildpretzerstörung aber ca 200m Flucht. Meinen Dackel hat es gefreut, da er es von meinem MJG in 8x57 nicht kennt, bzw. nix zu tun hat da die weitesten Fluchten die letzten 2 Jahre 20 m war
 

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