Immer weniger Hundeführer? (aus Dank an alle Nachsuchenführer)

z/7

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Ich hab da eher hiesige Verhältnisse vor Augen, wo der Kern großer Waldkomplexe meist einem Eigentümer gehört, und die Randbereiche Kleinprivatwald sind, der unterschiedlichen Revieren angehört. Oder kleinere Eigenjagden mit mittelprächtigem Waldanteil.

Die Situation, die Du vor Augen hast, ist insbesondere in Mittelgebirgen mit insgesamt hohem Waldanteil eher die Ausnahme als die Regel. Bei derartiger Struktur macht eine Bejagung mit Standschnallern keinen Sinn, da hast Du völlig recht. Hab ich weiter oben ja auch geschrieben.
 
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Dort, wo die grossen Schalenwildstrecken erzielt werden, hat man eben keine kleinen Waldparzellen, sondern unsere grossen Schalenwildarten leben eben v.a. im Wald - und dort braucht man eben Stöberhunde, und Grundvoraussetzung für richtige Stöberarbeit ist Spurlaut!

Sicherlich gibt es Bereiche, wo Durchgeher mit kurzjagenden Hunden von Vorteil oder sogar ein Muss sind! Aber Stöberarbeit ( wie sie weiter oben beschrieben wurde) ist das nicht - es ähnelt wesentlich mehr der Buschierarbrit
 
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Ich hab da eher hiesige Verhältnisse vor Augen, wo der Kern großer Waldkomplexe meist einem Eigentümer gehört, und die Randbereiche Kleinprivatwald sind, der unterschiedlichen Revieren angehört. Oder kleinere Eigenjagden mit mittelprächtigem Waldanteil.

.

Diese Randbereiche sind doch auch zersplittert in viele unterschiedlich große Waldstücke, die man sehr gut mit Durchgehern mit Vorstehhunden und Terriern bejagen kann.
 
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Ja das sehe anders. Was mich faziniert ist die Hundearbeit, ob ich selber Beute mache oder nicht spielt keine Rolle. Die Hunde müssen gut arbeiten. Wenn jemand anderes vor meinen Hund ein Stück erlegt freue ich mich genau so. Ich stehe morgen früh auf weil ich mit den Hunden jagen will. Nicht weil ich eine Dienstleistung verkaufen will. Allerdings habe ich auch eine starke Abneigung gegen diese Bezahljagden.
Sehe ich prinzipiell genauso. Leider habe ich das Gefühl, das Hundeführer zunehmend doch eher als Dienstleister gesehen werden.
Mittlerweile hat hier das erste Forstamt die "10 goldene Regeln für Hundeführer" eingeführt, welche der Einladung bei liegen. Da steht dann unter anderem drin, das durchgehende Hundeführer nicht unaufgefordert die Standschützen ansprechen sollen. Hier ist dann doch die Grenze zwischen kameradschaftlichen Jagen und einem Dienstleistungsverhältnis für mich undeutlich. Bei sowas komme ich mir dann doch bald als reiner Dienstleister vor. Und das dann für 30-40€ pro Jagd...
 
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Ich denke das was z/7 schreibt kann man zu 90% unterschreiben, leider sind die Jagden auf denen so geplant wird leider selten.

@Katerle , ich jage mit meinen Hunden fast durchgängig beim Forst in Hessen und Niedersachsen und da sind die Jagden mehrheitlich absolut top organisiert und es ist an so ziemlich alles gedacht.

@FSK300 und @grosso ich habe eine hohe Meinung von euch beiden und muss trotzdem widersprechen. Die EPB für Wachtel ist doch nichts anderes wie eine abgewandelte, abgespeckte Vorsteher HZP mit BP Stöbern und Schweiß. Sicher auch das ist einiges an Ausbildung aber doch meiner Meinung nach das MINDESTE was man für einen tauglichen Hund braucht.

Nur das laut deiner Aussage bei den Wachteln bis zum 3 Jahr damit Zeit haben... ein Vorsteher hat bereits nach 2 Jahren keinen Versicherungsschutz mehr sofern er nicht wenigstens die die HZP + Brauchbarkeiten hat oder nur die BP für die Einsatzfächer (auch da geht leider der Trend hin, BP Gehorsam + Stöbern und maximal noch Schweiß und dann gib ihm).

Die Mindest(!)eingangsvoraussetzung dürfte für den Einsatz der Hunde (aus der Stöberhundegruppe) bei den DW damit aber deutlich höher liegen als bei nahezu 100% der anderen eingesetzten 'stöbernden' Hunde, für die fast durchgängig keine solchen (internen) Zutrittskontrollen bestehen. Über eine bestandene reine 'Tingeltangel BP Stöbern' - u.a. aus Versicherungsgründen - haben wir in dem Kontext ja gar nicht gesprochen und sollten das wohl auch nicht ernsthaft tun.

Ein nicht unwesentlicher Teil der stöbernden Gebrauchskreuzungs-Durchgeh-Hunde hat eben bestenfalls eine 'Not-BP Stöbern', damit man irgendwas drangetackert hat, was nach nachgewiesener Qualifikation aussieht. Ein guter Teil der rumlaufenden Hühnerhunde dürfte auch nicht mehr als irgendein BP-Derivat vorweisen können.

Btw., bei den DW ist es auch die Regel, dass die Hunde die EPB im zweiten Lebenjahr absolvieren.

Nachdem ich bereits bei den Vorstehern HZPs geführt habe, darf ich dir versichern, dass die EPB eher keine abgespeckte HZP ist. Klar, die Vorstehfächer finden nicht statt, dafür wird aber das ernsthafte Stöbern überprüft. Wenn ich zudem erleben durfte, welche jagdlichen Sonderschüler eine HZP/ VGP bestehen konnten, darf ich dir versichern, dass man denen bei den DW nicht mal eine Hilfsarbeiter-Qualifikation bestätigen würde. ;)


Bei den Bracken ist es bis zur GP noch weniger....Übernachtschweiß den sogar die Vorsteher bis 600m machen müssen, bisschen stöbern (können die ja eh, oder?) und bisschen PillepalleBrackengrundgehorsam, das wars.

Viel öfter kommt tifft man aber auch hier Bracken mit BP Gehorsam und Stöbern, reicht ja für alles.

Bei den Bracken kenne ich mich nicht wirklich aus und entsprechend spare ich mir eine Wertung.

...Denke in der heutigen Zeit hätte deine Treiberwehr aus den 80ern bei gleicher Zusammensetzung eine weitaus größere Strecke eingebracht!

Nein, denke ich nicht! Da wo heute noch mit solchen Treiberwehren agiert wird und ein paar Struppis mit um die Füße wirbeln, sind auch heute die Strecken regelmäßig sehr überschaubar und es ist fraglich, ob das Beunruhigen/ Beschleunigen des Wildes - in Relation zum Ergebnis - überhaupt gerechtfertigt erscheint.

Zu den Terriermeuten von vor 10-15 Jahren....ja glaube auch nicht das die Prüfungen hatten, haben trotzdem gut gearbeitet, wenn nicht waren im nächsten Jahr meist andere bei, diese Vorgehensweise gibt es heute auch noch teilweise...nur das es keine Terrier mehr sind sondern meist Gebrauchskreuzungen, auch hier sehr Brackenlastig.

Womit wir wieder bei den Schnellbesohlten Fiffis der F1 Generation wären, die natürlich alle (naturgemäß) total toll jagen und alle super gesund sind. Das ist sicher schon per Definition so, denn wo sollten sie sonst die überragende jagdliche Güte geerbt haben.

Das viele heute Ihre Vorsteher in Rollen zwängen für die diese eigentlich nicht gezüchtet werden ist ja allgemein bekannt. Ich wundere mich zum Beispiel in MV immer wieder über die enorme Drathaardichte, werden fast alle auf Schalenwild eingesetzt. Nicht mal auf den endlosen Wasserflächten auf Gans oder Ente finden die meisten hier Verwendung, traurig!

Das sehe ich exakt so wie Du! So sehr ich die DDs mag und absoluter Fan bin, so wenig haben sie regelmäßig auf den großen Bewegungsjagden zu suchen. Streichholz und Benzinkanister packe ich jetzt aber schnell wieder weg. ;)

Nein, bei den DWs ist sicher auch nicht alles Gold, was glänzt und auch da gibt es sicher gut und weniger gut jagende Hunde. Ich habe selber Hunde mit unterschiedlicher jagdlicher Qualität. Fällt nicht immer einfach das einzugestehen, ist aber eine Realität.


Grosso
 
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z/7

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Diese Randbereiche sind doch auch zersplittert in viele unterschiedlich große Waldstücke, die man sehr gut mit Durchgehern mit Vorstehhunden und Terriern bejagen kann.
Ach was. Und Du meinst, das Wild hält sich brav an die Eigentums- und damit Jagdgrenzen, und verkneift es sich, weiter waldeinwärts zu flüchten?

Revierübergreifend oder gar nicht. In der Situation mit kurzen Hunden rumzustopseln bringt Null.

Es wär ja schon ein Fortschritt, wenn die Abstauber sich hundemäßig an einer Jagd beteiligen würden, egal mit welchen Rassen. Da ist noch viel Luft nach oben.
 
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Sehe ich prinzipiell genauso. Leider habe ich das Gefühl, das Hundeführer zunehmend doch eher als Dienstleister gesehen werden.
Mittlerweile hat hier das erste Forstamt die "10 goldene Regeln für Hundeführer" eingeführt, welche der Einladung bei liegen. Da steht dann unter anderem drin, das durchgehende Hundeführer nicht unaufgefordert die Standschützen ansprechen sollen. Hier ist dann doch die Grenze zwischen kameradschaftlichen Jagen und einem Dienstleistungsverhältnis für mich undeutlich. Bei sowas komme ich mir dann doch bald als reiner Dienstleister vor. Und das dann für 30-40€ pro Jagd...

Wenn das wirklich so sein sollte, würde ich dem Forstamt 'selber bellen' empfehlen und einen riesen Bogen um die Mega-A... machen. Als Hundeführer hat man üblicherweise mehr Einladungen als man irgendwie unterbringen kann und entsprechend sollte das doch seeeehr einfach fallen.


Grosso
 
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Genau diese Art von Beiträgen tragen zur Spaltung der Hundeführer bei. Es mag ja sein, daß der Kollege Busch die Jagd mit Solojägern bevorzugt und dafür auch die Jagdmöglichkeiten hat, nur man kann mit Solojägern nur in großen zusammenhängenden Waldrevieren jagen. Die überwiegende Anzahl der Reviere sind das aber nicht und dort kann man sehr wohl mit Vorstehhunden und auch Terriern alle anfallende Hundearbeit qualitativ sehr gut erledigen. Vorrausetzung dafür sind fähige Hundeführer, die ihre Hunde auch vernünftig ausbilden und führen.


War ja klar, daß einem eingefleischten Vorsteher-Führer hier was nicht passt...
Zur Klarstellung: Ich spalte überhaupt nichts, das machen die Hundeführer schon selbst. Leider hier schon oft gelesen, wie unqualifiziert sich gerade Durchgeher über Standschnaller äußern, von deren Hunden und der Jagdart sie aber herzlich wenig verstehen. Negativbeispiele gibt es sowieso in allen Gruppen.

Im Gegenteil, so schrieb ich z.B. an anderer Stelle:
"Es gibt Chaos-Jagden mit zuwenig und falschen Hunden und es gibt Top-Jagden mit Verhältnis Jäger/Stöberhunde 2:1 - in einer Mischung aus praxiserfahrenen Durchgeh-HF und ordentlich jagenden Standhunden !"
Für Teil 2 der Mischung kommen selbstverständlich große Hunde und Terrier zum Einsatz.
Dennoch: den Satz bei vielen Jagdveranstaltern: "Es sollen nur sicher spurlaute Hunde zum Einsatz kommen", sollten sich so manche hinter die Ohren schreiben, die für Jagden als Hundeführer melden.
Die heutigen Verhältnisse änderten sich weg vom Niederwild hin zur intensiven Schalenwild-Jagd, das wird wohl kaum einer bestreiten und diese Entwicklung wird sich eher verstärken. Und damit ändert sich eben der Hunde-Bedarf, wenn man anständig und praxisgerecht jagen will.
Anteilig wird wohl eher wenig Schalenwild in den beschriebenen kleinen Waldflächen erlegt.

Ja, und im übrigen, genauso ist es: ich bin fast (sehr zufriedener ;)) reiner Waldjäger seit 30 Jahren und danach suchte ich den für mich passenden Hund aus: keinen stummen Weimaraner oder sichtlauten DD, sondern eben eine Brackenrasse, der man die Nase nicht auf den Boden gewöhnen muß.
Ich bin ein Fan des DL, aber ich kann ihn nicht auslasten, daher lasse ich das !
Und ?
Wenn ich im Münsterland lebte, sähe es anders aus, keine Frage.

Letztlich gings darum zu betonen, die pers. jagdlichen Einsatzmöglichkeiten bei der Hundeanschaffung sollten entscheiden. Und viele "moderne" Jäger brauchen eben gar keinen Hund und das ist auch in Ordnung.
 
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Ach was. Und Du meinst, das Wild hält sich brav an die Eigentums- und damit Jagdgrenzen, und verkneift es sich, weiter waldeinwärts zu flüchten?

Revierübergreifend oder gar nicht. In der Situation mit kurzen Hunden rumzustopseln bringt Null.

Es wär ja schon ein Fortschritt, wenn die Abstauber sich hundemäßig an einer Jagd beteiligen würden, egal mit welchen Rassen. Da ist noch viel Luft nach oben.
Ich spreche doch auch von revierübergreifenden Jagden. Glaubst du allen ernstes, daß sich da viele DW oder Brackenführer in diese Randreviere verirren werden? Ich komme seit 5 Jahren auf eine revierübergreifende Jagd in Hessen. Da jagen 3 Genossenschaftsjagden und der Hessenforst gemeinsam. In diesem Revier sind 3 Durchgehergruppen mit jeweils 5 - 6 Vorstehunden oder Terrier unterwegs. Diese Jagd war fast immer erfolgreich, da das Wild zwischen den Revieren hin und her wechselte und in Bewegung gehalten wurde. Diese Saison sind in unserm Beritt 8 Sauen und 2 Rehe zur Strecke gekommen und keiner der Schützen hat sich über die Arbeit unserer 2 DD, 1 KLM, 1 DJT und 1 WT beschwert. Die waren alle zufrieden über das hochgemachte Wild.

Aber glaubst du allen Ernstes, es würden sich DW oder Brackenführer finden, die ihre Hunde in diesem Randrevier schnallen würden? Erstens gehen 2 Straßen dadurch, welche die Gemeinde nicht sperren will und zweitens schnallen sie lieber beim Forst.
 
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Wahrscheinlich wurde das Wild bei Hessenforst auf die Läufe gebracht - dort wurden vermutlich Hühnerhunde eingesetzt!😉😉
 
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Wahrscheinlich wurde das Wild bei Hessenforst auf die Läufe gebracht - dort wurden vermutlich Hühnerhunde eingesetzt!😉😉

Ich weiß nicht welche Hunde im Hessenforst eingesetzt wurden, aber unsere Hunde waren von Anfang an Sauen dran und etliche davon wurden direkt vor unseren Hunden erlegt.
 
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Ich besuche in etwa genau so viele Forstbewegungsjagden wie private Drückjagden. Z/siebtel und Grosso haben ja schön herausgestellt, dass oftmals eine gesunde Mischung das Salz in der Suppe ist und welcher Hundeeinsatz in geeigneter Sitaution zum Erfolg der Jagd beiträgt.
Allerdings sollte man auch die Situationen von kleineren privaten Jagden mit mehr oder weniger Niederwild berücksichtigen. Als Hühnerhundführer muss ich herausstellen, dass ich einen Allrounder wegen Niederwild mit relativ viel Gewässer benötige. Wir versuchen die Niederwildbesätze durch verschiedene Massnahmen wieder aufzupeppeln und führen auch eine moderate Bejagung durch, die auch den Einsatz von Vorstehern rechtfertigt. Es gibt noch Jäger, die sich sehr stark für das Niederwild engagieren, leider wollen viele JAB's mit ähnlichen Revierstrukturen davon nichts mehr wissen und beschränken sich auf reines Schalenwildmanagement, dabei hat die Jagd noch so viele andere Facetten zu bieten. z.B. mit Vorsteher auf Winterschnepfe jagen. Sehr interessant. ;-)
 
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Mag regional unterschiedlich sein. In den Saugebieten in MV hat keiner Bock auf spurlaut. Da sollen die Hunde sichtlaut und standlaut sein.

Zudem hinterfragen ich sehr deutlich den Laut als notwendige Voraussetzung für die Nachsuchenbrauchbarkeit.

Mein DD ist übrigens spurlaut, glücklicherweise nicht zu viel.
 

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