Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Wenn man sich scheut, Hecken abschnittsweise komplett auf den Stock zu setzen, kann man das auch anders praktizieren.

Ein abschnitsweises auf den Stock setzen kann zum Beispiel auch der einseitige Schnitt bis zur Kernzone sein. Übriggebliebenes Schnittgut könnte bis zum Austrieb als Benjeshecke zwischen Saum- und Mantelzone verbleiben.
 
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Benjeshecken und die Probleme, die ich damit habe:

Benjeshecken sind ja aus Schnittgut auf- bzw. angeschichtete "Hecken" bzw. eigentlich das Vorprodukt daraus. Die eigentliche Hecke soll laut der Philosophie erst in den Folgejahren durch Samen umliegender Heckenpflanzen, den Vögel in das Reisig einkoten, wenn sie darauf rasten, entstehen. Das verrottende Astmaterial soll als Mulchschicht bzw. Humus die jungen Pflanzen fördern.

Eine abgewandelte Form wäre es, verschulte Pflanzen zu setzen und dann ein Reisiggerüst als Fegeschutz darum herum zu bauen.

Bei meiner Benjeshecke (eher ein Benjeswaldrand) und ich habe den Eindruck, bei vielen anderen Projekten auch, hat das mit den keimenden Samen nicht gut funktioniert. Einzig zwei Holunder sind aufgegangen. (Trotz Waldrandlage ist genügend Licht und auch Feuchtigkeit vorhanden.)
Und dabei war die Schutzfunktion für die Wildtiere durch das Reisig kaum gegeben, weil es nach kurzer Zeit so zusammengebrochen und zusammen gesackt war, dass Wild das nicht mehr passieren konnte oder auch nur sich einschieben konnte.

Wenn ich heute eine Benjeshecke anlegen müsste, würde ich versuchen, durch Einschlagen stabiler (Hartholz?-)Pfähle ein tragendes Gerüst zu schaffen und das Astmaterial daran zu lehnen bzw. auch drauf zu schichten. Es sollte mM nach zumindest teilweise eine kuppelförmige Struktur entstehen, worin sich Wild einschieben kann und auch innerhalb der Hecke fortbewegen.

Lieber ist es mir deshalb, bestehende, ältere Heckenpflanzen halbhoch zu kürzen und dort Astmaterial entsprechnend zu verbauen, dass dadurch solche Strukturen entstehen und im Folgejahr, durch den Astaustrieb noch weiter verbessert werden. Damit erreiche ich gefühlt deutlich schneller deutlich mehr.
 
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Deinen Aussagen kann ich nur beipflichten. Bei mir kommt da in der Benjeshecke gar nichts wenn ich da nichts reinpflanze. Lege diese auch nur noch als 3-5m Abschnitt am Ackerrand an. Nicht das der Bauer aus Versehen über seine Grenze ackert.😉
Dann haben meine Pflanzen zwischen den Abschnitten Ruhe zum wachsen.
Das einzig positive ist, das Prinzip kennt jeder und akzeptiert es.
In bestehenden Hecken oder breiteren Biotopen lege ich allerdings die Reisighaufen an wie Kuder und colchicus.
 
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Haben nun den ersten Kunstbau bei uns im Revier aufgebaut (siehe Baujagd-Faden) und nun auch den Kessel mit Sand befüllt. War von allen Beteiligten der erste Kunstbau der selbst gemacht wurde, ich denke wir haben das ganz gut hinbekommen. Der Standort ist in der Nähe von einem alten Industriegebiet, wo auch ein Naturbau in der Nähe ist.
Screenshot_20200208_141128_com.android.gallery3d.jpgScreenshot_20200208_141112_com.android.gallery3d.jpgScreenshot_20200208_141107_com.android.gallery3d.jpgIMG-20200206-WA0007.jpg
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Gibts Verbesserungsvorschläge?
Lg und WMH
 
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Moin

Wie heißen die Rohre die du hier verbaut hast?
Die Schwarzen und welchen Durchmesser haben sie?
 
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Sind ungeschlitze und ungelochte Drainagerohre. Die hat ein Jagdkollege zu einem recht guten Preis besorgen können. Durchmesser haben sie 20 cm.

Lg und WMH
 

K2

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Das ist auch unsere Erfahrung, zumindest solltest Du die Naturbaue in der Baujagdsaison regelmässig verstänkern.
Wir machen das mit Bandschwefel, gibts über die Apotheke und hält so 4-6 Wochen vor
 
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Das ist auch unsere Erfahrung, zumindest solltest Du die Naturbaue in der Baujagdsaison regelmässig verstänkern.
Wir machen das mit Bandschwefel, gibts über die Apotheke und hält so 4-6 Wochen vor
Moin k2, hängt ihr den Bandschwefel nur in die Einfahrten, oder zündet ihr ihn und deckt dann die einfahrten mit ner Decke oder platte ab?
Mit besten Grüßen
 
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Hier mal wieder ein schönes( bzw. trauriges) Beispiel vom deutschen Ordnungswahn.
20200208_164047.jpg20200208_164052.jpg
Der Fluss ist unsere Revier,- und gleichzeitig Landkreisgrenze. Die "ungepflegte " Seite ist , Gott sei Dank, unsere.
Die andere Seite wird jedes Jahr 2mal gemulcht und es wird jedes Jahr ausgebaggert. Allerdings nur auf 1,7km Länge, der Rest ist schlecht bearbeitbar und 500m weiter Staut der Biber fleißig also kann das Wasser gar nicht ablaufen wie geplant, Hauptsache der Bereich am Weg ist "sauber".
Man kann nur den Kopf schütteln.
 
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Menschenhaare sind äußerst effektiv und vollkommen umweltverträglich. Frauenhaare stinken besser;);) schon frühzeitig im Jahr sammelt mir ein Friseursalon einen gelben Sack voll, da komme ich sehr lange mit aus. Haare soweit in die Röhren legen, dass sie schön trocken bleiben. Funktioniert tadellos.
 
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Hier mal wieder ein schönes( bzw. trauriges) Beispiel vom deutschen Ordnungswahn.
Anhang anzeigen 104508Anhang anzeigen 104509
Der Fluss ist unsere Revier,- und gleichzeitig Landkreisgrenze. Die "ungepflegte " Seite ist , Gott sei Dank, unsere.
Die andere Seite wird jedes Jahr 2mal gemulcht und es wird jedes Jahr ausgebaggert. Allerdings nur auf 1,7km Länge, der Rest ist schlecht bearbeitbar und 500m weiter Staut der Biber fleißig also kann das Wasser gar nicht ablaufen wie geplant, Hauptsache der Bereich am Weg ist "sauber".
Man kann nur den Kopf schütteln.
Naja, ein Auwald ist das jetzt auf eurer Seite auch nicht gerade... Kannst ja mal in ner Nacht- und Nebelaktion paar Weidenruten...
 

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