Technik, Technik ohne Ende, ohne Limit…

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 26066
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Naja, entweder du kommst bei der Neuverpachtung nicht zum Zug weil du nicht „up to date“ bist, weil dir eine effektive Bejagung nicht zugetraut wird oder darfst da als BGS’ler nicht mit machen aus demselben Grund… ein gewisser Zwang, Druck kann so schon entstehen…

Daran kann ich aber nichts schlechtes erkennen. Der Eigentümer, der die Jagd vergibt, sucht sich eben denjenigen aus, der ihm entweder den höchsten Pachtzins zahlt oder sich um die Verhinderung von Wildschäden am besten kümmern kann/mag (beides schließt sich oft aus). Wer sich bei mir um einen BGS bewirbt und davon spricht, dass man auf die Hege des Rehwildes besonderen Wert lege und Gründungsmitglied der Initiative „Willkommen Rotwild“ sei - was meinst Du, würde ich dem wohl anbieten? Richtig: einen Kaffee und einen schönen Tag wünschen.
Versuche Dich doch in einer reinen Waldjagd - da kommst Du ohne die Technik weit.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Wenn es um die Pacht eines (Feld)Reviers mit Wildschaden geht, kann ich die Bedenken schon verstehen. Alle jagen mit WBK und Nachtsicht, das Wild erscheint dadurch nur noch in tiefster Nacht. Wie willst du da ohne Ausrüstung Strecke machen?

Nicht alles glauben, was im Internet gepostet wird. 80% meines Hegeringes haben noch nie etwas von einer WBK gehört, nicht mal ein Zehntel hat einen SD. Das Internet vermittelt völlig falsche Eindrücke weil sich da die jeweiligen Interessengruppen von den Waffensammlern bis zum Drohnenpiloten austauschen. Beim Hegering oder der KJV Versammlung sind das aber überhaupt keine Themen.

Moin,

das Wertvollste bei der Jagd ist die eingesetzte Zeit. Auch mit der teuersten Technik muss man noch ins Revier, um das Schwein auf die Schwarte zu legen. Versorgt und verkauft werden muss das Wild dann auch noch. Aber heute wird selbst an die Freizeit ein Effizienzmaßstab gelegt.

Ja, weil immer mehr Jäger (zu) weit von ihrer Jagd entfernt wohnen und arbeiten. Familie und Job gabs früher auch schon, wenn man aber in 10min im Revier sein konnte, gleicht das vieles aus. Heute quälen sich viele ein paar mal im Monat raus, haben dann keine Ahnung was gerade im Revier läuft und müssen unbedingt Strecke machen. Dann muss die App die freien Kanzeln und die Reviergrenzen zeigen, Wildkameras und WBK das Wild und das Vorsatzgerät schlechte Lichtverhältnisse ausgleichen, denn morgen bei besseren Wetter sind diese Jäger nicht da. Sicher muss bei nicht wenigen die Technik auch immer mehr mangelndes Können ausgleichen. Ohne Bilder von der Wildkamera können ja viele schon nicht mal mehr Fährten und Trittsiegel erkennen, geschweigen denn, daß sie einschätzen könnten wie alt diese in etwas sind. An Malbaum und kleinen Graben-Suhlen latscht man einfach blind vorbei.

Technik macht Jagen unbestritten effektiver, aber bei Einigen ist der Weg immer noch das Ziel und mit mehr Technik verkaufe ich auch kein Stück mehr.

Bei mir im Landkreis ist längst der mögliche Absatz das Limit. Noch ist es nicht soweit, daß um des blanken Erlegen willens erlegt und die Beute anschließend verbuddelt wird.
 
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Neulich war ich mit Technik nachts draußen - kein Mond, Scheiss Wetter mit Nebel (Sichtweite unter 30m), in der Wbk 1 Bache mit 10 Frischlingen, durch die Zieloptik nur Mattscheibe.... Wäre ich nachts liegen geblieben und stattdessen morgens raus, wer weiß.....
Die Technik ermöglicht bestimmt demjenigen zusätzliche Optionen, der gezwungen ist, an einer schadensträchtigen Fläche umgehend einen Jagderfolg herbeizuführen. Für die normale Abschusserfüllung ist sie mMn völlig vernachlässigbar und u.U. sogar kontraproduktiv.
PS wobei eine gute Wbk schon sehr interessante Erkenntnisse liefert - ich würde sie aber niemals als Ersatz für ein gutes Fernglas sehen - der optische Eindruck, den dieses liefern kann, ist unersetzlich.
 
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Gelöschtes Mitglied 26066

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Die Verpachtung die ich in Post #2 erwähnte ist durch, erledigt. Zum Themenstart diente es mir zu Veranschaulichung wohin das führt? Mehr Technik, immer teurer…?
Ob der bisherige Pächter mit seiner Aussage recht hat, „ohne Jagdnachtsichttechnik geht gar nichts… alles was möglich und erlaubt ist“ zeigt den Trend?

Darum ging’s mir… nebenher erwähnte ich dass ich manches teure Equipment nicht habe und mir auch nicht leisten kann… ohne Neid anderen gegenüber die es haben!

Manch einer woanders braucht es wohl auch nicht weil wegen Wildschäden der Zwang zu handeln nicht so groß ist?

Wie teuer was sein muss um brauchbar zu sein…?
Aber es geht doch meist in tausender Schritten... klar nicht bei Schalldämpfern oder Entfernungsmesser (schlechte Beispiele vom Preis her)
 

ANS

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Servus!
Viele Wege führen zum Ziel, das Resultat zeigt ob du recht hast. Ich kenne einige Jäger mit dermaßen großem Jagdverstand, die schießen dir wenn es sein muss eine Sau mit jedem gestellten Equipment. Das geht für sie auch über offene Visierung eines Ordonanzkarbiners, mit nem Tasco 4x32 Taschenfernglas zum Ansprechen. Die denken wie das Wild, lesen Witterung, Nahrungsangebot und die Topographie des Reviers mit vorhandener Deckung wie einen Fahrplan. Ist leider nicht jedem gegeben...
Manches kann man durch Technik kompensieren, Wärmebildtechnik ist da ein guter Lehrmeister. Viele Dinge, die man aus jahrelanger Gewohnheit als „sichere Tatsache“ annimmt, entpuppen sich auf dem Prüfstand als nicht zutreffend...
Trotzdem gibt es keinen „Mindesttechnikaufwand“, die Frage ist immer nur: Bringst was heim oder nicht? Wenn nein, finde raus was du verbessern musst.
Für einen Pächter stellt sich oft die Frage nicht. Wenn das Geld sowieso futsch ist, dann habe ich lieber den Gegenwert an Technik im Schrank als der Bauer meine Taler im Geldbeutel.

Gruß & WH
ANS
 
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nicht zu vergessen: Schalldämpfer und Halbautomat. Bei denen erlegt mancher Jäger bis 3 Sauen aus einer Rotte pro Ansitz oder Nachtpirsch (so wurde es mir erzählt...)

Ja und?
Wir haben keine Einstände, die wir bejagen könnten. Die Sauen, die bei uns zu Schaden gehen, kommen alle von den faulen Nachbarn (find ich ja gut!)
Was ist Dein Problem, wenn ich da mondnachts in fünf oder sechs Stunden mit SD und HA und (noch) ohne WBK ganz sauber 2, 3, 4 oder gar 5 Sauen schieße?
Bin ja auch oft genug draußen, wo nix los ist.
Gruß-Spitz
 
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.....Technik richtig eingesetzt kann mehr Erfolg bringen, grade bei Jägern die ohnehin schon gut Wild vor haben aber mangels Licht dann nicht schießen können oder wenn die letzte Sicherheit fehlt ob nicht doch noch paar Frischlinge dabei sind etc.. ....

So schaut's aus.
Dunkelheit macht uns blind und blind kann man nicht jagen. Wärmebildtechnik hebt diesen Mangel auf und macht uns in der Dämmerung jagdlich wieder handlungsfähig UND die Jagd weidgerechter, FALLS man in der Dämmerung und Dunkelheit jagen möchte. Wer dem Wild bei Dunkelheit lieber Ruhe gönnt, macht auch ohne WBK alles richtig. Blöd ist nur dieses nicht mehr zeitgemäße "Schattenschießen" ohne gute Nachtsichttechnik, wenn man dann endlich, schwankend zwischen Hoffnung und Schuldgefühl, im Schein der Taschenlampe erkennen kann, was man im Dunkeln angerichtet hat.
 
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Gelöschtes Mitglied 26066

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@spitz44
Waidmannsheil zu der Strecke und wenn’s ohne weitere Technik geht (WBK zum beobachten/finden, Restlichtverstärker am ZF). Kein Problem!
 
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Wildschaden generell 3k bis 8k, regelmäßig 5k. Er steigt aus, Aufwand immens hoch (finanziell und zeitlich).

Also jetzt im Ernst... Wenn ich den Wildschaden habe, weißt, was mir dann die 2000 € für ein vernünftiges Vorsatzgerät sind, wenn das hilft?
Für 2k kriegst aber auch schon Vorsatzgerät und WBK zusammen...

Es gibt ja aber auch noch andere Möglichkeiten: Kirrung mit Stroh auslegen, Rotlichtstrahler...
 
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Also im Ernst....
Solche Revier einfach nicht pachten. Wer tut sich denn freiwillig so was an, die Vegetarier, die plötzlich jagen und Fleisch essen, oder immer die gleichen Deppen, die schon vor 30 Jahren Reviere gepachtet haben in den 3 Hasen und 2 Rehe auf der Jahresstrecke lagen?
 
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Gelöschtes Mitglied 15848

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Pachten ist freiwillig. Wenn man sich schon bei der Pachtvergabe technisch oder finanziell unter Druck gesetzt fühlt sollte man es lassen. Wer schon vor der Pachtvergabe nicht ruhig schlafen kann, wird wohl in der Pachtperiode auch keine Ruhe finden. Pacht muss von Technik unabhängig sein, denn Technik würde auch nichts nützen wenn man mal eine Weile nicht jagen könnte. Job, Familie, Gesundheit, Störungen im Revier ... Wenn die Pacht nur spitz auf Knopf mit Technik funktioniert ist der Drops fix gelutscht.
 
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Also im Ernst....
Solche Revier einfach nicht pachten. Wer tut sich denn freiwillig so was an, die Vegetarier, die plötzlich jagen und Fleisch essen, oder immer die gleichen Deppen, die schon vor 30 Jahren Reviere gepachtet haben in den 3 Hasen und 2 Rehe auf der Jahresstrecke lagen?

Das ja sowieso.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Also im Ernst....
Solche Revier einfach nicht pachten. Wer tut sich denn freiwillig so was an, die Vegetarier, die plötzlich jagen und Fleisch essen, oder immer die gleichen Deppen, die schon vor 30 Jahren Reviere gepachtet haben in den 3 Hasen und 2 Rehe auf der Jahresstrecke lagen?
Wenn sich nicht immer wieder Deppen finden würden die sowas womöglich auch noch zu einem saftigen Preis pachten, würde die Wertigkeit der Jäger in den Augen der Pacht und Schadenskassierer plötzlich eine ganz andere werden.
 
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In 2 Wochen wird mein bisheriges Revier neu verpachtet. Die neuen Pachtbedingungen sind für mich nicht akzeptabel, deswegen hab ich nach 20 Jahren Pacht kein Gebot abgegeben. 2 Bauern haben derart Stimmung gemacht, wegen Schäden, da muss eben Technik her, so die Meinung. Der Zuschlag soll gerüchteweise jetzt an einen Nachtsichtjäger gehen, der schon durch die Presse ging als Meister der Sauenbekämpfung mit hightech. Wohnt weiter weg, als in den Bedingungen. Aber was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, denken sich die ganz Schlauen.
Freue mich auf die Versammlung, bin Jagdgenosse und höre mir das letztmalig an. Für mich sind diese Typen erledigt.
 

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