Als ich vor 31 Jahren mit der Jagd anfing –im Alter von 21 Jahren- war damals die Waffe, Zieloptik und das Fernglas so ziemlich das Wesentliche und Teuerste…
Heutzutage:
- Wärmebildgerät zum Beobachten / Auffinden des Wildes
- Restlichtverstärker am Zielfernrohr (oder Wärmebild-)
- Drohne mit Wärmebildgerät zum Aufspüren des Wildes… (Schwarzwild im Maisfeld, Kitze in der Wiese)
- Entfernungsmesser (im Fernglas integriert oder gleich noch im Zielfernrohr)
- Schalldämpfer
Das hört gar nicht mehr auf…
Naja, die Welt entwickelt sich halt weiter.
Wobei ich sagen muss, dass ich als Maßstab für alt/neu gern versuche zu nehmen was mein Vater selig dazu gesagt hätte. Die ersten jagdlichen Schritte vor dem Krieg, sein Vater berufsjägerlastiger Förster.
Über die Zeit nach dem Krieg schweigen die Aufzeichnungen, ich gehe davon aus sie wussten sich Fleisch auf den Teller zu bringen.
Direkt nachdem es wieder erlaubt war fing seine eigentliche "Karriere" an.
Rückblickend kann ich sagen: Er war IMMER für neue Technik aufgeschlossen und hat sich das soweit es das Budget neben Familie, Haus, usw. zuließ auch besorgt.
Was würde er sagen/haben/kaufen?
Einen Entfernungsmesser?
Ganz sicher! Damals war die Kombinierte das Ding überhaupt. Die Grenze für den Schrotschuss am Ansitz ausmessen zu können - keine Sekunde hätte er überlegt.
Einen Schalldämpfer?
Schwierig zu sagen. Viele der Menschen seines Umfelds waren noch aktive Kriegsteilnehmer und das Gehör ohnehin schon kaputt. Aber eine Hornet auch um weniger Beunruhigung ins Revier zu bringen hatten auch viele. Wär ihm wohl nicht wichtig gewesen. Und gäbe es auch heute noch nicht für seine geliebte Handspanner-BBF.
Wärmebildgerät?
Würde ihm gefallen. Aber er würde sich wohl fragen ob er das Geld dafür aufbringen soll wenn ihm das Gesetz zwar erlaubt etwas zu entdecken - aber ihm dann verwehrt es auch waidgerecht mit gleicher oder ähnlicher Technik zu erlegen.
Eine Drohne?
Wär er für die Kitzrettung voll dafür. Und es ginge ihm wie mir: Die Schinderei jedes Jahr dürfte gern weniger werden. Nur zu dem Preis den das heute kostet würde er auf keinen Fall einsteigen.
Viel mehr als alles bereits genannte Zeugs wäre er vom
Handy fasziniert. Ohne Zweifel, hätte er es noch erlebt, hätte er noch vor mir ein Smartphone gehabt. Die Welt im Wald zu stehen und Hilfe organisieren zu müssen ohne so ein Gerät, die hätte er keine Sekunde vermisst.
Gleiches gilt für die heutigen
Autos. Was war das für ein Getue, die Finanzen zu schmal für ein zweites Fahrzeug nur fürs Revier - und dann alles mit "normalem" Pkw gemacht. Auf jeden Fall wär er dabei gewesen als es in Richtung SUV ging, genau der Spagat den er sich immer gewünscht hat.
An die Notwendigkeit von
bleifreier Munition hätte er nicht geglaubt, aber zur besseren Vermarktung einfach mitgemacht.
Und er hätte sich schlapp gelacht zu dem was heute alles an
Messern rumgeschleppt wird. Da wurde ALLES mit dem klassischen Nicker gemacht. Das hätte er sicher nie geändert.