Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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Ja ich bin auch ein Vielseitigkeitsfanantiker, habe es schon oft erwähnt und ich denke meine Fotos beweisen das auch.. Würde meine jagdliches Betätigngsfeld aus Rehwild in Form von Drückjagden oder Einzeljagd bestehen - vielleicht noch garniert mit Sauen - ich käme mir "verarmt" vor. Aber jeder wie er es mag. Schnitzel ist gut, aber jeden Tag? Auch als ich noch vor mehr als 25 Jahren nur im Wald jagte, brauchte ich ständig den Schrotlauf: Der Tauber im Frühjahr, der Hase beim Auslauf, der Winterfuchs am Bau, die Ente auf dem Waldteich mit Zielfernrohr, der ausgeneute Marder, alles kommt aus dem riesigen Füllhorn, dass die Jagd uns auch heute noch bieten kann.

Rehansitz am Trester ist effektiv, aber nicht besonders anspruchsvoll. Trester raus, Reh heim ist nicht meine Welt. Okay es muss oft sein und wenn der Pächter seine Weihnachtsbestellungen "abarbeiten" muss, dann geh ich raus und erlege ein paar der "Seelen des Waldes" :LOL:, damit der Druck aus dem Kessel genommen wird.
 
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Ja ich bin auch ein Vielseitigkeitsfanantiker, .... Würde meine jagdliches Betätigngsfeld aus Rehwild in Form von Drückjagden oder Einzeljagd bestehen - vielleicht noch garniert mit Sauen - ich käme mir "verarmt" vor. ....

Mein Ansatz zur Jagd ist im Lauf des Jägerlebens ein anderer geworden, auch unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen und Anforderungen an Jagd und Jäger: heute stelle ich nicht mehr meine persönlichen Wünsche und jagdlichen Träume in den Vordergrund, sondern richte die Jagd danach aus, was offensichtlich vernünftig und nötig ist. Das kann man auch authentisch vertreten und Akzeptanz bei Politik und Bevölkerung finden. Jagdfreude macht es auch.

Wer gern auf eine größere Vielzahl an Wildarten jagen möchte, weil "er die Abwechslung liebt", sollte m. E. die guten Gründe dafür auch nachvollziehbar erklären können, denn das Töten von Wirbeltieren ohne Betäubung fordert nach dem Tierschutzgesetz zwingend einen sinnvollen Grund und der ist nicht allein mit "Liebe zur Abwechslung" gegeben.
 
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Rehansitz am Trester ..... muss oft sein und wenn der Pächter seine Weihnachtsbestellungen "abarbeiten" muss, ....

Muss das sein?
Bei mir nicht, das geht HIER auch ganz einfach ohne Trester, weil Rehe durch den geringeren Jagddruck HIER auch ohne Trester sichtbar sind, wenn nicht jemand 365 Tage im Jahr mit dem Drilling hinter Tauben, Hasen, Füchsen, Enten oder Mardern herschleicht. ;)
 
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Mein Ansatz zur Jagd ist im Lauf des Jägerlebens ein anderer geworden, auch unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen und Anforderungen an Jagd und Jäger: heute stelle ich nicht mehr meine persönlichen Wünsche und jagdlichen Träume in den Vordergrund, sondern richte die Jagd danach aus, was offensichtlich vernünftig und nötig ist. Das kann man auch authentisch vertreten und Akzeptanz bei Politik und Bevölkerung finden. Jagdfreude macht es auch.

Wer gern auf eine größere Vielzahl an Wildarten jagen möchte, weil "er die Abwechslung liebt", sollte m. E. die guten Gründe dafür auch nachvollziehbar erklären können, denn das Töten von Wirbeltieren ohne Betäubung fordert nach dem Tierschutzgesetz zwingend einen sinnvollen Grund und der ist nicht allein mit "Liebe zur Abwechslung" gegeben.
Dieser sinnvolle Grund ist einfach Nahrungsmittel zu Gewinnen, ist bei Rehen kein anderer wie bei Hasen und Tauben und Enten etc.
Für dich steht vermutlich der Schutz der wehrlosen Bäumchen an oberster Stelle und mit genau der Schutz-Begründung anderer Arten bejagt man im Niederwildrevier auch das Raubwild .
Du siehst so unterschiedlich sind die Gründe nicht zwischen den Pösen Hobbyjäger und dem Wildmanager
 
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Muss das sein?
Bei mir nicht, das geht HIER auch ganz einfach ohne Trester, weil Rehe durch den geringeren Jagddruck HIER auch ohne Trester sichtbar sind, wenn nicht jemand 365 Tage im Jahr mit dem Drilling hinter Tauben, Hasen, Füchsen, Enten oder Mardern herschleicht. ;)

Mal wieder ein ziemlich dummer Provokationsversuch...
 
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Muss das sein?
Bei mir nicht, das geht HIER auch ganz einfach ohne Trester, weil Rehe durch den geringeren Jagddruck HIER auch ohne Trester sichtbar sind, wenn nicht jemand 365 Tage im Jahr mit dem Drilling hinter Tauben, Hasen, Füchsen, Enten oder Mardern herschleicht. ;)
a: du jagst eben in einem von Nanus völlig unberührtem Märchenwald
b: 365 Tage haben gleichzeitig offensichtlich nur in Hessen alle Arten Jagdzeit.
c: Das "Nachschleichen" kann ohnehin nur ein echter Meisterpirscher mit deinem Skill. :oops:

Dennoch - einen Drilling zu führen, einer "bunten Strecke" wegen, käme mir nicht (mehr) in den Sinn. Der jagdlich-ökologische-wildbiologische-landwirtschaft- und forstliche Effekt ist einfach zu gering. Außer nicht auf Bäume schießen zu können, lässt sich mit "Kugel" gut jagen.
Nix gegen die Flinte, wo das einen Sinn macht.
 
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Muss das sein?
Bei mir nicht, das geht HIER auch ganz einfach ohne Trester, weil Rehe durch den geringeren Jagddruck HIER auch ohne Trester sichtbar sind, wenn nicht jemand 365 Tage im Jahr mit dem Drilling hinter Tauben, Hasen, Füchsen, Enten oder Mardern herschleicht. ;)
Hab ich schon mal geschrieben, dass ich/wir Probleme mit dem Rehwildabschuss haben? Wir sind immer bis Weihnachten fertig. Ich meinte damit die gängige Praxis in vielen Revieren. Unsere Rehe halten das Auto gut aus und sitzen in den Hecken während wir auf 10 m vorbei fahren.
Die Sichtbarkeit ist außerdem auch eine Frage, wieviele sind da und wie die Waldstruktur sich gestaltet. Wir haben keinen winterkahlen Wald.
 
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auch unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen und Anforderungen an Jagd und Jäger: heute stelle ich nicht mehr meine persönlichen Wünsche und jagdlichen Träume in den Vordergrund, sondern richte die Jagd danach aus, was offensichtlich vernünftig und nötig ist. Das kann man auch authentisch vertreten und Akzeptanz bei Politik und Bevölkerung finden. Jagdfreude macht es auch.

Jo, wenn man sich nur tief genug bückt, soll es auch noch Spaß machen.
 
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Mein Ansatz zur Jagd ist im Lauf des Jägerlebens ein anderer geworden, auch unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen und Anforderungen an Jagd und Jäger: heute stelle ich nicht mehr meine persönlichen Wünsche und jagdlichen Träume in den Vordergrund, sondern richte die Jagd danach aus, was offensichtlich vernünftig und nötig ist. Das kann man auch authentisch vertreten und Akzeptanz bei Politik und Bevölkerung finden. Jagdfreude macht es auch.

Wer gern auf eine größere Vielzahl an Wildarten jagen möchte, weil "er die Abwechslung liebt", sollte m. E. die guten Gründe dafür auch nachvollziehbar erklären können, denn das Töten von Wirbeltieren ohne Betäubung fordert nach dem Tierschutzgesetz zwingend einen sinnvollen Grund und der ist nicht allein mit "Liebe zur Abwechslung" gegeben.

Ich wüsste nicht warum ich meine Einstellung zur Jagd nach gesellschaftlichen Veränderungen oder dem aktuellen Zeitgeist richten sollte. Letzterer ist imho sowieso ein denkbar schlechter Ratgeber. Ich stehe hinter meiner ganz persönlichen Art die Jagd zu verstehen und auszuüben und kommuniziere das auch offen. Bei jeder Art mit Schusszeit/Jagdzeit hat sich der Gesetzgeber wohl auch Gedanken zu einen "vernünftigen Grund" gemacht.
Jagd ist für mich eine völlig legitime Form der Naturnutzung. Sie braucht nicht die Rechtfertigungskrücke "nötig" zu sein. Gesunde, artenreiche Bestände und möglichst unbeeinträchtigte Land- und Forstwirtschaft sind für mich unstrittige Ziele der Jagd. Aber einen Fasan will ich nicht schießen weil es nötig ist, sondern weil er lecker ist. Und weil es eine Freude ist ihm mit meinem Hund nachzustellen.
Warum soll Jagd nur statthaft sein, wenn sie einem anderen Ziel dient? Darf man einen Wildbestand nicht nutzen, wenn er keine nennenswerten Schäden verursacht? :unsure:

Gruß, rauhbart
 
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Jagd ist für mich eine völlig legitime Form der Naturnutzung. Sie braucht nicht die Rechtfertigungskrücke "nötig" zu sein.

Für ihn schon, sonst kommt sein Dienstherr vielleicht auf die Idee mit Jagd noch mehr Geld zu verdienen, in dem man die Förster Bäume pflanzen lässt und die Jagd anderen überlässt.
Schon ist es vorbei mit der Herrlichkeit.
 
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Wenn man sich hier nicht äußert, kriegt man auch nix erklärt. Ganz einfach.
Begibt man sich die Öffentlichkeit, setzt man sich dieser in jeder Hinsicht aus, wobei die Nachteile größer sind als die Vorteile. Dabei spielt der Neidfaktor eine besondere Rolle.
 
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Warum muß/soll ich eigentlich irgendjemandem immer erklären, warum ich etwas mache?

Wenn Nichtjäger Fragen habe erkläre ich mich gerne. Habe nichts zu verbergen. Und eine so verschwindend kleine Gruppe wie die Jägerschaft kann auf Dauer nur bestehen wenn sie gesellschaftliche Akzeptanz findet. Trotzdem stehe ich für meine Sicht der Dinge ein, statt die Fahne in den Wind zu hängen...

Gruß, rauhbart
 

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