Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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Naja, gegen die Agrarwüste tun wir paar Hände voll, die Spass dran haben ja etwas.
Ich sitze z.B. im Sommer auch gern mal im schattigen Wald, aber auch lieber z.B. am Waldrand mit Blick ins Feld. Was ich nicht mag ist die Jagd an einer Schneise, oder an Kirrungen, den ganzen Abend eine Schneise runterblicken ist, für mich, "Unteroffizierstest":cool:
 
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Im November '18 habe ich meine letzten Rehe beim Forst erlegt. Alle 4 waren über dem per Ministerialerlass festgesetzten Grenzwert von 500 Becquerel und wurden verworfen.
Mittlerweile sind kaum noch Rehe da (der Luchs frisst auch immer eifriger mit) und ab September sind sie meistens verstrahlt. Der Waldzustand ist, wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, vorbildlich und trotzdem hält der Forst jährlich Drückjagden, um auch noch die letzten Rehe zu erwischen. Wo ist jetzt da der vernünftige Grund?

1. Keine Wildschäden
2. Kein verwertbares Wildbret
3. Keine Fellverwertung
4. Keine Seuchenabwehr
5. Kein Absenken überhöhter Bestände

Da fallen mir für die Fuchsjagd im Niederwildrevier schon bessere Gründe ein... ;)

Gruß, rauhbart
Halten der angepassten Wildbestände ist kein Grund?

Und zu dem "letzten Reh", von dem immer so gerne geredet wird: irgendwie ist das noch nirgendwo passiert, egal, wie intensiv dieses "letzte Reh" auch verfolgt wurde. Passiert das also doch irgendwann mal, oder bleibt es bei dieser dummen Floskel, die immer dann kommt, wenn einem weiter nichts mehr einfällt?
 
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Im November '18 habe ich meine letzten Rehe beim Forst erlegt. Alle 4 waren über dem per Ministerialerlass festgesetzten Grenzwert von 500 Becquerel und wurden verworfen.

Wo war das??
Bei uns sind im Winter die Sauen auch massiv drüber, die Rehe aber "clean",
darum interessiert mich das........

Bausaujäger
 
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....Da ich schon seit Jahren keine Wildente, keinen Fasan, keine Taube und keine Krähen mehr gegessen habe, mir das auch nicht fehlt, sehe ich für MICH keinen sinnvollen Grund, diese Tiere zu töten.

Du musst sie ja nicht selber essen, sondern kannst sie verkaufen oder verschenken. Deine Schalenwildstrecke im Herbst/Winter wirst Du ja auch nicht alleine vertilgen können. Der Rest wird von anderen verwertet.


Für die Tötung von Fuchs, Dachs, Wiesel oder Marder fehlt MIR ebenfalls der vernünftige Grund. Deshalb hatte ich geschrieben, dass allein die Freude an "jagdlicher Abwechslung" in meinen Augen kein vernünftiger Grund ist, ein Tier zu töten und ganz sicher auch nicht gut bei der Bevölkerung ankommt. Dann muss man sich nicht über wegbrechende Akzeptanz wundern, hat Sympathien verspielt, die bei der nächsten Jagdrechtsnovellierung vielleicht zu überzogenen Verschärfungen führen, oder "beratungsresistente" Jäger in den Medien immer in die "Schmuddelecke" packen. Das macht doch keine Freude.

Wenn NUBA, BOND, ÖJV oder sonstigen alternative Vereine meinen, dies den Bürgern so vermitteln zu müssen, kann es tatsächlich dazu kommen. Sie schreien ja laut genug. Tatsächlich glaube ich aber, dass die Bejagung von Beutegreifern durch die (Land-)Bevölkerung sehr wohl akzeptiert wird. Die sehen in den Gärten, was Elstern & Co. in den Nestern der Singvögel im Garten anrichten. Ganz zu schweigen von den Mardern, die sich allerorts auf den Dachböden einnisten und dort trouble machen.

1. Wildschadensabwehr
2. Wildpretverwertung
3. Fellverwertung
4. Seuchenbekämpfung
5. ggf. erforderliche Bestandsreduzierung

Wer entscheidet über Nr. 5?
Fragwürdige Verbissgutachten oder reduzierte Besätze beim Niederwild und anderen Arten in der Flur wegen zu hohem Beutegreiferdruck?

wipi
 
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@Stöberjäger und den Pöbler mit der .308:

Dass auf drei Drückjagden die Gesamtstrecke 1 (!) Reh betrug habe ich auch schonmal geschrieben. Man scheint mittlerweile also nah dran am "letzten Reh".
Dass diese Wildart nicht ausgerottet wird ist jedem klar, aber jeder weiß gleich was gemeint ist. Da halte ich doch gerne an dieser Floskel fest... ;)

Aber auf diese Forst/Privatjäger/Rehwilddiskussion will ich garnicht schon wieder raus. Es geht mir darum dass manche Jagd scheinbar den eigenen strengen Anforderungen bezüglich der Notwendigkeit nicht gerecht wird...

@Bausaujäger: PN
 
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Du musst sie ja nicht selber essen, sondern kannst sie verkaufen oder verschenken....

Da ich keine Interessenten für die Abnahme von Hasen oder Federwild habe, fehlt mir immer noch sowohl der Antrieb zur Bejagung, als auch der Grund.

....die (Land-)Bevölkerung sehr wohl akzeptiert wird. Die sehen in den Gärten, was Elstern & Co. in den Nestern der Singvögel im Garten anrichten. Ganz zu schweigen von den Mardern, die sich allerorts auf den Dachböden einnisten und dort trouble machen.....

Ich lebe auch auf dem Land und sehe das nicht als ein Problem, das mich zur Bejagung veranlassen würde.
Eher denke ich, dass ganz besonders bei der Jagd "der Wunsch Vater der Gedanken ist"! Da werden Dinge so lange schön geredet, bis das herauskommt, was herauskommen soll. ;)
 
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Du kannst gern den nachgewiesenen Einfluß von Prädatoren auf Bodenbrüter und Niederwild negieren, nur wird dadurch keine andere Wahrheit entstehen:cool:

Da stimme ich Dir zu, das möchte ich gar nicht abstreiten, dass Prädatoren einen Einfluss auf ihre Beute haben.
Allerdings bezweifele ich, dass man mit Bejagung eines kleinen Teils der vorhandenen Beutegreifer tatsächlich etwas bewirkt. Das müsste man auf größerer Fläche schon extrem ambitioniert angehen, um spürbare Effekte zu erzielen und das ist in Regionen mit hohem Waldanteil unrealistisch.
 
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Ein früher Sommermorgen im erwachenden Feldrevier (sofern keine Agrarwüste) ist dreimal so schön, wie ein Haufen toter Sauen auf der Rückegasse!

Gruß, rauhbart

Ein erwachender Morgen hat im Wald auch seine Reize und ich kann das vergleichen.
Und obgleich ich schon ein paar Jährchen jage, habe ich in einer Rückegasse noch keinen Haufen toter Sauen gesehen, geschweige denn, selbst geschossen..
Wenn ich so etwas gesehen hätte, würde ich es fotografiert haben.
 
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....Und obgleich ich schon ein paar Jährchen jage, habe ich in einer Rückegasse noch keinen Haufen toter Sauen gesehen, geschweige denn, selbst geschossen...

Ich schon und deshalb weiß ich, dass ich "einen Haufen" selbst erlegter Sauen dem frühen Sommermorgen im Feld vorziehen würde, ganz einfach deshalb, weil der frühe Sommermorgen für jeden ganz leicht und regelmäßig wiederholt erlebbar ist, ein Haufen toter Sauen auf der Schussschneise vor dem eigenen Drückajgdstand nicht. ;)
 
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Jeder im Wald geschossene Fuchs und jeder Waschbär, plündern keine Gelege mehr und fressen auch keinen Junghasen oder Fasanenküken im Feld, aber Halt! Das hatten wir ja auch schon bei den Sauen die im Wald Jagdruhe ohne Ende haben, bis man genügend Dumme findet ( fällt heutzutage ja nicht schwer;)) die teils hohe 3stellige Summen für einen DJ-Stand auf den fiskalischen Tisch blättern. Aber nichts für Ungut...
 

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