Diese Kuhhaltung in Ställen mit Grasgewinnung ist das Letzte.
Diese vielfach rasierten Rasenflächen sind keine Natur mehr.
Gegen heutige Geschwindigkeit und Mähbreiten hat das Niederwild keine Chance.
Die Bauern brauchen sich nicht wundern, dass sie inzwischen einen immer schlechteren Ruf haben.
Und das ist der LEH nicht allein "schuld", da haben die Bauern und ihre unfähigen Verbände jahrzehntelang verantwortungslos auf "immer größer" gearbeitet.
Mit Krokodilstränen wird das Höfesterben beweint, der nächste Riesenstall und die nächste Beton-Blechscheune ins Feld gesetzt, nach Staatshilfen geschrieen - und dann mit dem 300.000 € Schlepper nach Berlin gefahren.
Was können wir tun? Wir Jäger sind in erster Linie die Anwälte des Wildes, Bewirtschafter unserer Reviere und dann aber auch Partner der LAnd- und Forstwirte. Wir sind aber nicht, wie manche ÖJV-Typen behaupten, die Erfüllungsgehilfen und Deppen dieser Fichten- und Viehhalter.
Konkret:
- kauft WEIDEMILCH!!! Überzeugt die Verbraucher!! Ich öffne jedem Spaziergänger die Augen, der solche Intensiv-Grünflächen schön findet.
- sprecht mit den Bauern, aber nicht zu zaghaft. Die Bauern wissen genau, dass sie sich gesellschaftlich und politisch kein zu schlechtes Image leisten können. Ich kann sehr gut verstehen, dass ein Bauer sich mehr um Regen, ernte und Co sorgt. Deshalb vergessen die oft, anzurufen. Aber wenn die dann wieder wegen Sauschäden oder drei Kanin im Feld anrufen, dann erinnere ich sehr gern daran, dass eine Hand die andere wäscht.
- Wir müssen endlich politisch ANDERS aktiv werden. Naturschutz- und Wildinteressen werden von keiner mir bekannten politsichen Partei tatsächlich - also in realem tun - vertreten. Die GRÜNEN sind Jägerhasser und haben vor allem in NRW gezeigt, das ihnen nicht zu trauen ist. Die CDU war mal Bauern und Jägerpartei - dieses Vertrauen ist m.E. unwiderbringlich verloren. Frage: welche Partei steht tatsächlich ein für unser Niederwild? Wir brauchen pro 5 ha Feld einen Streifen von 12 m mal 200 m mitten im Feld mit Wildacker oder Schwarzbrache. Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Acker. Wir brauchen Greening-Maßnahmen, die auch dem Niederwild nutzen. Wir brauchen eine staatliche Kontrolle der Wegränder und der Einhaltung derselben. Wir brauchen eine Einschränkung des Betretungsrechts außerhalb der Wege in Brut- und Setzzeiten (bzw. mehr Eigentümerrechte hier). Wir brauchen eine Vorgabe für den Staatsforst, mindestens 10 % der Fläche so zu gestalten, dass das Wild Äsung findet. Wir brauchen eine Beschränkung des Wegebaus im Wald (xx m / ha). Wir brauchen eine Untersuchung von Beize und Spritzmitteln auf Niederwild-Verträglichkeit (Giftrevision). Wir brauchen ein erweitertes Mulchverbot für Kommunen in Brut- und Setzzeiten an Wegrändern. Wir brauchen eine Regelung, dass man neues Grünland und Hecken nicht nur anlegen, sondern auch wieder zurück-umwandeln darf. Wir brauchen endlich eine Freigabe von Bussarden und Habicht. Erlaubnis des nordischen Krähenfangs. Bejagung der Krähe in den Städten. Erleicherungen in der Fallenjagd. Jagdschutz-Befugnisse mit der Erlaubnis oder sogar Pflicht, wildernde Katzen und Hunde zu schießen, ohne Rechtfertigungsdrama. Wir brauchen starken Insektenschutz, das ist der Schlüssel für Fasan, Rebhuhn und andere Bodenbrüter. Wir müssen jedwede Förderung von Nilgänsen unterbinden. Wir brauchen effektive Möglichkeiten und gesetzliche Freiheiten, um zuwandernde Prädatoren (Waschbär, Marderhund, Mink) effektiv aus unserer Wildbahn zurückzudrängen. Und so weiter.....
M.