Jagdbetrieb und Wild kennenlernen sind das eine. Dafür und für das meiste andere gabs den like.Sofort Wild und Handlungen kennenlernen - eine Normalisierung. Die Prüfungen (DTK orientiert weil wir Teckel züchten) soweit wie möglich alle mitmachen - warum ? Weil wir das für wichtig halten im Rahmen einer sozialisierten Ausbildung. Die Hunde kommen dort viel mit anderen Hunden zusammen, sie müssen Gehorsam lernen und üben. Gehorsam ist in unserer Auffassung ein extrem wichtiger Punkt -gerade auch für Schweiss. Rituale.
Gehorsam auf der Schweißfährte und warme Echtfährten sind das andere. Beides nogo. Das erste nicht nur ausbildungstechnisch, das zweite vor allem jagdlich. Für Teckelführer evtl. Nicht so naheliegend, weil normalerweise eh nicht zur Debatte stehend.
Man kann den Hund auf der Kunstfährte daran erinnern, was angesagt ist "Zur Fährte!", aber Unterordnung ist fehl am Platz. Auf der echten Fährte kann man vorschlagen, zurückzugreifen, wo man sicher ist, daß der Hund noch drauf war, ein erfahrener Hund wird das evtl. von selbst tun. Befehle wird er eh verweigern. Soll der Führer doch selber suchen, wenn er es besser weiß. Schweißarbeit ist Teamwork, kein Subordinationsverhältnis. Das, was Du meinst, würde ich eher als "mir zuliebe" bezeichnen.
Und 40 Minuten sind halt gar nix, wenn man sich über den Treffersitz nicht sicher ist. Je härter das Wild, desto länger laß ich es krank werden. Ungeduld ist die größte Untugend bei Hund und Führer auf der Roten Fährte. Wenn ich hingegen weiß, es ist tot, geh ich sobald es jagdpraktisch Sinn macht. Auch mit jungem Hund, warum nicht? Im Stöbereinsatz arbeiten die später oft genug knackfrische Wundfährten. Wir reden hier nicht vom Schweißspezialisten, da ist das was ganz anderes.
Ich hab vorhin eine vierte Überlegung vergessen, die eigentlich kriegsentscheidend ist: wieviel Jagd wird der Hund erleben? Täglich, wöchentlich, einmal im Monat?
Mit sehr viel Erfahrungs- und Übungsgelegenheit kann man sich sehr viel mehr Ausrutscher leisten, als mit wenig. Am Ende wird auch beim Hund das dominieren, was den stärksten Eindruck hinterlassen hat. Aufgrund der emotionalen Grundstimmung und/oder aufgrund der häufigen Wiederholung. Oder in Fährtenmetern ausgedrückt: eine echte 100m Nachsuche kann man mit vllt 20 km Kunstfährte aufwiegen.
M2c.
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