Titandämpfer 3D Druck

Registriert
28 Jul 2019
Beiträge
2.067
Additiv gefertigte Schalldämpfer fallen nicht mal so eben aus dem Drucker. So eine single Laser Anlage kostet gerne mal 500.000€. Ein Kilogramm TiAl6V4 Pulver kostete vor 2 Jahren fast 500€. Der Laserschweissprozess erfolgt unter einem kontinuierlichen Schutzgasstrom (Argon). Das Design des Dämpfers muss druckgerecht erfolgen (damit das Pulver entfernt werden kann). Gegebenfalls müssen Überhänge mit Stützstrukturen (Supports) gestützt werden. Diese müssen konstruiert werden. Nach dem eigentlichen 3D Druck, mit Parametern die nicht zu Verzug führen, muss das Pulver restlos entfernt werden (gerade beim SD ist die schwierig). Danach erfolgt ein heisssisostatisches Pressen über min. 12h (Verringerung von Einschlüssen). Abschließend werden die Stützstrukturen entfernt und der Dämpfer reinigungsgestrahlt. Danach erfolgt die Zerspanung (Gewinde etc.) in einer speziellen Vorrichtung, ohne den SD zu verformen, und die Laserbeschriftung.
Die Technologie bringt Vorteile. Ein hochbelastbarer und korrosionsfester SD besteht aus Edelstahl, Titan oder Inconel ( Nickelbasislegierung) und ist in konventioneller Fertigung extrem schwer. Der leichte Aludämpfer ist nicht hoch belastbar (5-10 Schuss in Folge) und kann, nach Verschleiß der Eloxalschicht, schnell korrodieren. Der gedruckte Titandämpfer ermöglicht hohe Belastbarkeit und geringe Korrosionsanfälligkeit bei dem Gewicht eines konventionellen Aludämpfers. Der Nachteil der im Vergleich zu Aluminium geringeren Wärmeleitfähigkeit des Titans wird durch eine größere konstruktive Freiheit beim Blendendesign wieder wettgemacht.

Gruß
Jan
 
Registriert
8 Dez 2016
Beiträge
341
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Erstaunlich hoher Aufwand gegenüber herkömmlichem Zerspanen oder Pressen. Kein Wunder, dass sich das nicht in der Großserie durchsetzt. Viel zu langsam und zu teuer.
 
Registriert
8 Dez 2016
Beiträge
341
Der Vorteil ist das geringe Gewicht mit den Vorzügen von Titan. Wenn die Dämpfung ausreichend ist, ist er in der engeren Auswahl.
Der Roedale für knapp 1200€ ist raus.

Im Zweifel wird es der A-Tech Optima 45 mit QD.
 
Registriert
31 Mrz 2009
Beiträge
10.322
Die Bilder des Tronrud zeigen, daß der innere Aufbau sehr konventionell aussieht. 3D Druck bietet jedoch die Möglichkeit das Design auf den Druckprozeß auszurichten sowie Geometrien zu realisieren, die in konventionellen verfahren nicht möglich sind (zB Verwirbelungskammern, die die Funktion des Stahlgewebes der XTREM Dämpfer übernehmen).
Hier könnte noch ein Technologiesprung kommen.
Preislich sind die Tronrud Dämpfer deutlich billiger als der gedruckte Roedale Dämpfer, das geht schon sehr in die richtige Richtung.
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.090
Bei mir liegen mittlerweile 4 Schalldämpfer im Waffenschrank :rolleyes:
Der teuerste müsste der JD224 XTREM sein, Dämpfungsleistung subjektiv das beste was ich in der 50 Diameter Klasse selbst geschossen habe. Preislich bekommt man eben fast drei Sonic 45 dafür. Die Carbon Dämpfer waren auch mal angesagt, mittlerweile ist es da auch ruhiger geworden.

Ob wir als Jäger nicht mit einem Alu oder Alu/Stahl Hybrid ausreichend gut aufgestellt sind?
 
Registriert
8 Dez 2016
Beiträge
341
Seit drei Jahren nutze ich den Ase Utra Sl7i. Damit bin ich voll zufrieden.

Mittlerweile ist das subjektive Bedürfnis nach einem leichteren SD gewachsen. Zusätzlich bietet der Optima die günstige QD Lösung, und die Option eine andere (Kaliber)) Endkappe aufzuschrauben.
Der einzige wirkliche Vorteil von Titan ist die Höhe thermische Belastbarkeit. Was nur auf dem Stand zu tragen kommt.

Da muss sich Tronrud schon anstrengen.
 
Registriert
1 Jun 2017
Beiträge
5.090
Den hatte ich auch in der BL Variante, cooles Teil aber eben sehr schwer.
Einen Optima Front führe ich ebenfalls, der QD Verschluss ist schon praktisch.

Gibt mittlerweile sehr viel Auswahl, mehr wie 500,00 Euro muss man meines Erachtens nicht anlegen, kann man aber :)
 
Registriert
28 Jul 2019
Beiträge
2.067
Erstaunlich hoher Aufwand gegenüber herkömmlichem Zerspanen oder Pressen. Kein Wunder, dass sich das nicht in der Großserie durchsetzt. Viel zu langsam und zu teuer.
Es wird stark daran gearbeitet die Auftragsraten zu erhöhen, z.B. Durch Multilasertechnologie. So wird das belichten schneller, aber das Beschichten dauert immer noch lange. Vorteile bietet das Verfahren durch Funktionsintegration oder durch die Realisierung von Designs (z.B. Bionische Designs) die sich anders nicht fertigen lassen. In der Luft- und Raumfahrt ist man teilw. Bereit für ein leichteres Bauteil gleicher Festigkeit mehr Geld auszugeben (Erhöhung Nutzlast / Verringerung CO2 über die Lebensdauer)
Gruß
Jan
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Danke, so hatte ich mir das vorgestellt. Raumfahrt, Militär und Prototypenbau, dort rechnet sich das, Aufwand vs. Ertrag. Für die Großserie im z.B. Fahrzeugbau sicher im Regelfall zu teuer. Auf der anderen Seite hat man über den Feinguß von Bill Ruger oder die neuen Fertigungstechniken von Horst Blaser auch gelacht und diese Verfahren nicht ernstgenommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
17 Jun 2013
Beiträge
1.483
Hallo Danke für die Antwort. Das Flimmern habe ich beim JD224 ebenfalls so ab 3. Schuss. Macht halt nur dann Probleme wenn ich eine Laborierung entwickle. Dann mache ich es so dass ich einen Schuss abgebe und dann mit einer anderen Waffe weiter übe. Und das Ganze alle 3 bis 5 Minuten im Wechsel.

OT: Meine Empfehlung beim Einschießen mit Schalldämpfer, dass betrifft ja eigentlich alle Modelle: Akku-Tisch-Ventilator

nc3917_0.jpg
 
Registriert
14 Okt 2012
Beiträge
3.915
OT: Meine Empfehlung beim Einschießen mit Schalldämpfer, dass betrifft ja eigentlich alle Modelle: Akku-Tisch-Ventilator

nc3917_0.jpg
Danke, so ein ähnliches habe ich auch. Nur ist es mir manchmal zu mühsam so viel Zeugs zum Stand zu schleppen... Meist habe ich ein Büchse zum üben ohne Dämpfer dabei. Solange die Büchse mit Däpfer abkühlt kommt die "Übungsbüse" dran für die jagdlichen Schießübungen und gut ist.
 
Registriert
21 Aug 2013
Beiträge
97
Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Roedale Ti50k ? Er soll 30-37 dB Dämpfleistung bringen..
Ich überlege mir einen für die 8x57 zuzulegen, die Frage ist nur in welchem Dämpfbereich bewegt er sich sowhl mit 50cm Lauflänge.. wenn es eher in Richtung 30dB geht wäre er mir für die Leistung zu teuer. Der Dämpfer wird in Kalibergruppen angeboten, in der von mir benötigten 8-8,5mm würde ich mich am unteren Ende bewegen- d.h. rel viel Luft zu allen Seiten.
Verwendet jemand den Dämpfer oder kann eine Einschätzung geben?
 

ElCaracho

Anzeige/Gewerblicher Anbieter
Registriert
12 Feb 2014
Beiträge
1.801
Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Roedale Ti50k ? Er soll 30-37 dB Dämpfleistung bringen..
Ich überlege mir einen für die 8x57 zuzulegen, die Frage ist nur in welchem Dämpfbereich bewegt er sich sowhl mit 50cm Lauflänge.. wenn es eher in Richtung 30dB geht wäre er mir für die Leistung zu teuer. Der Dämpfer wird in Kalibergruppen angeboten, in der von mir benötigten 8-8,5mm würde ich mich am unteren Ende bewegen- d.h. rel viel Luft zu allen Seiten.
Verwendet jemand den Dämpfer oder kann eine Einschätzung geben?

Das Ding ist ja jetzt nicht für einen schmalen Taler zu haben. Meinst du nicht die lassen dich so einen mal testen? Das würde ich versuchen, bevor ich 1,2k auf den Tisch lege.
 
Registriert
11 Apr 2015
Beiträge
529
Es müsste mal insgesamt neue Test von Schalldämpfern geben.
Da hat sich bei den Modellen einiges getan.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
149
Zurzeit aktive Gäste
751
Besucher gesamt
900
Oben