Terrier für die Baujagd ( Patterdale & Westfalen )

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Warum

ist es neuerdings das Bestreben von Jägern, sich möglichst nicht-anerkannte „Rassen“ zweifelhafter jagdlicher Anlagen zu beschaffen, mit denen keine anerkannten Prüfungen abgelegt werden können?


Das ist beileibe kein Problem bei Jägern sondern ist bei allen Hunderassen so. Jetzt bei Corona verstärkt sich das noch der Boom ist sehr hoch und auch teuer.

Klar ist das wir allerbeste Hunde haben die anerkannt sind!
Wenn einer andere haben will bleibt ihm nichts anderes übrig als mit den Problemen zu leben aber das weis er ja vorher.

Bei der Baujagd ist immer noch Fries in vielen Köpfen, ein herrliches Buch!!!
Aber sie hat sich besonders durch Technik verändert.

Bei mir laufen viele Berichte über Baujagd zusammen. Das größte Problem sind Jäger die zu schnell schießen.
Das andere sind Hunde die auch packen wollen und dann Verletzungen zum Teil schwere haben. Kein Baujäger will nach jeder dritten Arbeit zum Tierarzt müssen.

Das führte dazu, dass immer weniger Hunde zur Baujagd einsetzen die packen wollen.

In jeder Rasse gibt es Hunde die dafür prädestiniert sind.

Tatsächlich ist das aber bei den verschiedenen Rassen sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Mir wird manchmal schlecht bei Videos aus dem Ausland auf die stolzen Besitzer die zeigen wie hart ihre Hunde sind und dazu die Verletzungen zeigen, die natürlich nicht nur bei der Baujagd sondern fast mehr bei Drückjagd enstehen.

Wir sind alle zufrieden - Dachs, Fuchs & Co. konnten nicht mehr befragt werden

Das was dahinter steht ist was mir nicht gefällt. Ich war bei der Arbeit von Patterdal dabei,
super gelaufen, danach hat er sich in den erlegten Fuchs fest gebissen und lies erst nach fünf Minuten wieder los. Lange hat er nicht mehr gelebt.

Das kommt auch bei anderen Rassen vor ist aber z.B beim DJT ganz erheblich weniger geworden, vielleicht auch weil Dachse immer mehr werden und da die Arbeit nicht unproblematischer wird wenn der Hund ran kann und zupackt.

Wenn Herrchen den Fuchs hochhält der Hund sich festbeißt und er die Qualität des Hundes danach bemisst wie lange er festhält dann ist das sicher genau so problematisch als die Hunde, die alle Prüfungen machen und deren spätere Leistung darin besteht im Bett vom Herrchen zu schlafen und dreimal im Jahr mit zur Jagd zu gehen.

Aber das ist nichts neues, hier im Forum gibt es über Hunde ungeheuer viel zu berichten, welches Futter, welche Literatur usw leider für mich viel zu wenig Bilder von der Arbeit auf der Jagd. Aber ein Stöberhund der 3 mal in der Woche auf Drückjagd war ist nicht unbedingt fotogen und Herrchen hat auch nicht dann noch die Zeit zu schreiben.
 
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Der Rest wird Dir nicht geschenkt, er ist das entscheidende. In Holland ist das möglicherweise anders, hier aber nicht. Es gibt in Deutschland etliche Rassen, die anerkannt sind, und mindestens die Hälfte davon kommt aus anderen europäischen Ländern.

Wenn Du aus den geruchsblinden und stummen Rattenbeißern Jagdhunde züchten willst, dann versuch‘ es. Ein paar Generationen Arbeit, Profiarbeit wohlgemerkt, und dann das Anerkennungsverfahren und schon hast Du Deine Jagdhunderasse.

Statt dessen versuchst Du hier permanent, Deine Zufallskreuzungen als Jagdhunde an unbedarfte Jäger zu bringen, die sich mit der Thematik nicht beschäftigt haben und den schönenden Phantasiebeschreibungen von Hundevermehrern Glauben schenken.

Der Einsatz von Packern ist illegal und das aus gutem Grund.
Das ist schlicht unseriös - um einen freundlichen Ausdruck zu benutzen.

Gruß, .....

????

Ich bin beeindruckt - selten einen Text mit so vielen Vorurteilen und Unterstellungen gelesen.
Nichtwissen gepaart mit Ignoranz, Arroganz und .... ich bin ja fast sprachlos.
Selten hat sich jemand so fern der Realität geäußert.

Da abschließend so ein ‚freundlicher‘ Ausdruck benutzt wurde, versuche ich mal auf diesen vorstehenden Text einzugehen – zumindest soweit ich ihn nachvollziehen konnte.

Zitat: "In Holland ist das möglicherweise anders, hier aber nicht. Es gibt in Deutschland etliche Rassen, die anerkannt sind, und mindestens die Hälfte davon kommt aus anderen europäischen Ländern."

Das Problem mit Holland kenne ich nicht wirklich – ich war vor über 2 Jahrzehnten das letzte Mal in den Niederlanden. Zu den Deutschen Jagdhunderassen und zum JGHV schreibe ich nachfolgend ein paar Zeilen – ich bitte um Geduld - hier ist es als Antwort noch zu früh.

Zitat: "…. aus den geruchsblinden und stummen Rattenbeißern Jagdhunde züchten willst, dann versuch‘ es. Ein paar Generationen Arbeit, Profiarbeit wohlgemerkt, und dann das Anerkennungsverfahren und schon hast Du Deine Jagdhunderasse …."

Keine Ahnung, wo man zu dieser Erfahrung kommt.
Meine Patterdale Terrier sind weder geruchsblind noch jagen sie prinzipiell stumm.
Es soll auch nie meine Hunderasse werden – wer kommt auf eine solche Idee?
Nur es gibt nicht so viele Terrier aus dem JGHV, die signifikant ‚besser‘ wären, wie meine Terrier.
Dazuschreibe ich nachfolgend noch ein paar Zeilen.
Dazu kann man dann gerne Stellung nehmen.

Zitat: "Statt dessen versuchst Du hier permanent, Deine Zufallskreuzungen als Jagdhunde an unbedarfte Jäger zu bringen, die sich mit der Thematik nicht beschäftigt haben und den schönenden Phantasiebeschreibungen von Hundevermehrern Glauben schenken."

O.K. – diese Unterstellung musste ich mehr wie zwei Mal lesen.
Das mit dem permanent kann jeder selbst mal überprüfen – das Internet vergisst nichts.
Jeder kann es checken – mein letzter überhaupt inserierter Wurf war von 2010.
Sonst gibt es Hunde nur auf Bestellung und nur an gecheckte Halter.
Alle diese Interessenten wissen, warum sie eine Hund vor mir wollen.
Nicht alle, die einen Hund von mir wollen, bekommen auch einen – nicht für alles Geld der Welt!
Dieses blinde Vermehren ist und war noch nie mein Ziel und meine Absicht.
Die wenigen, die gezielt nach einem Hund von mir fragen, führen teilweise schon seit
5 Jahrzehnten Jagdhunde. Die haben meine Hunde gesehen und fragen deswegen nach.
Wenn die vorstehend angesprochenen, anerkannten und JGHV-zertifizierten Rassen wirklich die seligmachende Alternative wäre, dann würde keiner auf einen Hund von mir warten – ob er zufällig einen bekommt.

-------------

Bevor ich auf die ‚Anerkannten Jagdhunderassen‘ eingehe, versuche ich nachfolgend einen anderen Blickwinkel auf die Patterdale Terrier zu kommunizieren.
Mein erster Patterdale Terrier wurde im Jan. 2008 gewölft – fast zwei Jahre habe ich mir Zeit genommen, bis ich mich mit der Blutlinie festlegen wollte.
Mit genau dieser Dame war ich auch beim Vorbereitungskurs zur Brauchbarkeitsprüfung.
Dieser Kurs war ausschließlich für Terrier - einer ist besonders positiv aufgefallen .... .
Mein Terrier ging als einziger nicht zur Prüfung.
Das ist in Bayern so vorgesehen, subjektiv ist es leider ideologiebedingt bzw. Folge von Vetternwirtschaft.
Dass man sich inzwischen daran gewöhnt hat, ist wieder eine andere Thematik.

Mal ganz provokant - für wen braucht es diese Brauchbarkeitsprüfung wirklich?
Weniger provokant, sondern ganz ehrlich - soll man sich mit einem subjektiv bedingt
tauglichen Terrier beschäftigen, nur weil ihn gewisse Papiere adeln?
Das kann nicht das Argument sein – das Schriftstück ist für die jagdliche Brauchbarkeit bedeutungslos.
Da tue ich keinem eine Gefallen - weder dem Hund, dem Wild, noch mir selbst.

Zum brauchbaren Hund - brauchbar ist er, wenn er seinen Job macht.
Es macht auch wenig Sinn, einem Hund etwas beizubringen, was er nie brauchen wird.
Einer dieser Exzesse ist die Ente beim Terrier – das muss bei mir kein Terrier können.
Als allgemeine Verpflichtung beim Terrier halte ich es für Unsinn, evtl ein ‚nice-to-have-Gimmick‘.
(Unabhängig davon – meine Hündin hat es gemacht beim Kurs zur Brauchbarkeitsprüfung.)

Faktisch müssen meine Terrier primär im Bau jagen, das wollen sie auch und das sollen sie auch.
Sie jagen auf Dachs, Fuchs, Stubentiger, Marder & Co. bis zur Ratte - was sie nicht selbst zur Strecke bringen können, sollten sie bei mir vorbeischicken.
Ich helfe ihnen dann schon - das wissen sie genau, sie kennen ihr Team.

Bei einer Bewegungsjagd auf Rehwild sollen meine Terrier das Wild anrühren und dann ist Ende.
Sonst haben die Hunde am Mann zu bleiben, damit das Rehwild dem Schützen vertraut kommt.
Wenn meine Terrier auf Schwarzwild kommen sollten, dann darf es das Schwarzwild merken.
Das Schwarzwild bewegt sich ‚freiwillig‘, der Terrier gibt seinen Kommentar dazu und gut is.
Beim Hasen - er soll sie aus der Deckung holen. Wenn die Schützen etwas indisponiert sind/waren, diesen Hasen ignorieren, hier bleiben und den nächsten Hasen aufstöbern.
Noch so ein Highlight - das Gesperr Fasane hoch machen, das gerade von 3 wahrscheinlich best geprüfte Hunde 'übersehen' wurde (auch das gibt es ähnlich im Wiederholungsfall!).
So Highlights gibt es einige, angefangen bei der Hündin, die in 8 Jahren jeden Dachs aus dem Bau geholt hat, ohne dass wir zum Tierarzt mussten, über den Rüden, der einen Dachs über das offene Feld zurück an meinen bzw. unseren Stand brackiert bis zu den …. .
Lauter Jobs, die ein Terrier einfach machen könnte, wenn er das mit dem Jagen begriffen hat.

In der Realität sind auch nicht alle meine Terrier gleich, sie haben unterschiedliche Stärken.
Unabhängig zum JGHV-Terrier ...
…. ich unterstelle nichts, nur mit den Prüfungen wurde noch kein Terrier wirklich jagdtauglicher.
Es gibt sicherlich eine bessere Terrier-Meute auf Schwarzwild wie meine, denn das Schwarzwild stellt bei uns eher eine willkommene Abwechslung dar.
Anders beim Fuchs in der Dickung - da sprechen sie sich ab, kreist ihn ein und ... je nach dem.
Der Erfolg gibt den Terriern und damit dem Team einfach recht.

Vieles steckt bei der Rasse in den Genen, vieles sollte man fördern, einiges beibringen.
Bei der Gelegenheit auch eine Anmerkung zur Schliefanlage - bei Bedarf ist sie sicherlich eine geeignete, überlegenswerte Einrichtung.
Persönlich glaube ich, es geht auch ganz gut ohne Anlage … einfach natürlich ran führen, wenn der Hund alt genug ist.
Der Hund muss reif genug sein. Dann macht er seinen Job alleine, er lernt alleine und er perfektioniert sich selbstständig – auf die Hampelmänner da draußen kann er meistens verzichten.
So ein Terrier wird dann jagdlich brauchbar, eine Leine geht trotzdem immer mit / ist dabei.

Subjektiv sind das absolut klasse Terrier, zumindest meine Patterdale Terrier.
Sie nehmen es mir auch kaum übel, dass ich viel zu wenig Zeit für sie habe/nehme.
Vielleicht funktionieren diese Terrier auch so 'brauchbar', da sie nie einen wirklichen Druck haben.
Sie wollen diese Art von Arbeit .... .
Evtl. machen sie ihn sich selbst. Faktisch sollen sie je nach Ansage einfach ihren Job machen.

Gott sei Dank bestand die letzten 10 Jahre kein Zwang einen Hund zu verkaufen.
Bisher war noch jeder Jäger hoch zufrieden, der einen meiner Terrier bekommt hat.
Wie meine Hunde zu der einführenden Beschreibung passen, sollten Dritte beurteilen.

Der Rest folgt im nächsten Posting ....
 
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.... hier kommt die Fortsetzung:

Ganz zu Beginn wurden in den vorstehender Zeilen 'etliche, anerkannten Rassen' angeführt.
Selbstverständlich ist das vorbildlich, speziell auch das Engagement vieler Züchter im JGHV.
Aber mal ehrlich – jeder lobhudelt, wer setzt sich denn mit den Aufgaben kritisch auseinander?

Man nehme mal typische Vorstehhunde, evtl. registriert beim JGHV mit besten Prüfungen.
Die Hunde werden speziell auf die Prüfungen getrimmt, da funktionieren diese Hunde excellent.
Die Wahrheit kommt am ersten großen Jagdtag auf, evtl. wurde der Hund auch verkauft.
Plötzlich muss/soll der Hund an warmes Wild oder gar an noch nicht verendetes Wild.
Oder bei einem Kesseltreiben – lasst 20 Hasen im Kessel laufen oder gar auf der Strecke liegen.
Da kann die Prüfung sein wie sie will – dieser Part war nicht dabei.
Subjektiv sind diese Prüfungen oft zu akademisch – jagdlich geführte Hunde reagieren oft anders.
Aber das ist eine Systemproblematik, keine grundsätzliche Kritik am JGHV.

Ich war jahrzehntelang bekennender Fan des JGHV, inzwischen sehe ich einige Detail kritisch.
Der JGHV ist heute noch wichtig, nur seine Bedeutung hat sich gefühlt eher etwas verschoben.
Bei der Auswahl der Rasse ist der JGHV eher kein Argument mehr - zu viele Grüppchen halten dort ihr eigenes Süppchen warm. In Folge steht leider nicht mehr die jeweilige Rasse wirklich im Vordergrund, sondern es sind vielmehr die Zwinger.
Dadurch ergibt sich oft kein konsequentes, kontinuierliches Prozedere, so dass morgen einem Funktionär eine Ausnahme bewilligt wird, die am Tag zuvor noch als ‚tabu‘ galt.
Hm - Dritte nennen dieses Verhalten wahrscheinlich eher Vetternwirtschaft.
Schade drum, Nur genau deswegen muss ich nicht beim JGHV dabei sein.

Unabhängig davon – der JGHV war über zig Jahrzehnte extrem wichtig und hat Großartiges geleistet. Dank dessen Arbeit haben sich in Deutschland unsere hervorragenden, bekannten Rassen herausgebildet. Eine absolute top Leistung, weltweit eher einzigartig.
Der JGHV hat damit überaus wichtige Verdienste in Bezug auf das Jagdhunde-Wesen erworben.
Nur die Zeit läuft, die Welt dreht sich weiter und der JGHV scheut die Veränderung bzw. entsprechend mit der Zeit zu gehen.
Speziell die letzten 2 Jahrzehnte hätte sich innerhalb des JGHV doch etwas ändern sollen, die Tätigkeitsschwerpunkte hätte man wahrschlich erweitern sollen.
a.)
Subjektiv hatte sich der JGHV gezielt öffnen sollen für 'fremde' Jagdhunde-Rassen.
In Zeiten von Globalisierung eher ‚normal‘, am JGHV ist die Thematik völlig vorbei gegangen.
Diese Chance scheint verpasst – man kümmerte sich lieber um die Pfründe seiner altgedienten Zwinger.
b.)
Die subjektiv vielleicht größte Challenge dürfte die Themen 'die Gesundheit der Hunde' und 'der Erhalt der diversen Blutlinien innerhalb der einzelnen Rassen' darstellen.
In der Vergangenheit ist einiges suboptimal gelaufen, so manches auch dem Kommerz geschuldet.
Nur das sollen Dritte beurteilen und evtl. mal aufarbeiten – gefühlt wird das Jahrzehnte dauern.

Zur Verdeutlichung der Thematik ‚Blutlinien‘ - so ein kleiner, unbedeutender Jäger und Hundeführer wie ich, der nebenbei als Hobby noch ein bisschen züchtet, beschäftigt sich gedanklich intensiv mit den einzelnen Blutlinien seiner möglichen Wurf-Paarungen.
Meine Recherche ist auch nicht immer fehlerfrei.
Aber ich eruiere und kümmere mich bewusst darum – das Internet macht vieles möglich.

Unabhängig davon würde es mir nicht im Traum einfallen, so eine x-te Wiederholungspaarung, eventuell noch identisch bei den Wurfgeschwistern. Muss man das verstehen?
Wo ist/war hier die Sensibilität/Veranwortung des JGHV? Der Gen-Pool fällt zusammen!
Subjektiv sind das schwere handwerkliche Fehler, dem Kommerz und der Eitelkeit geschuldet.

Hm - so ein kleiner Hobby-Züchter sieht seine Verantwortung eventuell (etwas) anders.
Diese Blut-Linien – bei mir/uns trifft sich beim nächsten Wurf evtl. eine Kombination
<Frankreich-England_1-England_2-Tschechien> mit der Variante
<England_3-Österreich-Belgien-England_4> ... .
So oder so ähnlich - jedenfalls bleibt es spannend!
Bevor es so weit ist, werde ich die Ahnen-Linien noch einmal ganz detailliert aufschlüsseln.
Aktuell sind die bekannten Details u.A. alle denkbaren Fell-Farb-Kombinationen, so wie eine breite Spanne beim Körpergewicht bzw. Statur von 6-13kg. Was wird da rauskommen?
Keine Ahnung!
Aber mit den Vorfahren mit absolut hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein paar brauchbare Terrier.
Ob braun, ob schwarz oder .... das ist doch völlig zweitrangig.

An der Stelle breche ich mal ab – aus meiner Sicht könnte man noch viel zu Papier bringen.
Meine Gedanken zum JGHV soll bitte keiner in den falschen Hals bekommen.
Bei mir/uns laufen auch mehr wie ein halbes Duzend Vorstehhunde (DK;DD), ein Dackel, 2 DJT und ein Jacky. Da bekommt man durchaus eine Vorstellung, wo 'klemmen' könnte könnte.


Gruß, Bodo
 
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.... hier kommt die Fortsetzung:

Ganz zu Beginn wurden in den vorstehender Zeilen 'etliche, anerkannten Rassen' angeführt.
Selbstverständlich ist das vorbildlich, speziell auch das Engagement vieler Züchter im JGHV.
Aber mal ehrlich – jeder lobhudelt, wer setzt sich denn mit den Aufgaben kritisch auseinander?

Man nehme mal typische Vorstehhunde, evtl. registriert beim JGHV mit besten Prüfungen.
Die Hunde werden speziell auf die Prüfungen getrimmt, da funktionieren diese Hunde excellent.
Die Wahrheit kommt am ersten großen Jagdtag auf, evtl. wurde der Hund auch verkauft.
Plötzlich muss/soll der Hund an warmes Wild oder gar an noch nicht verendetes Wild.
Oder bei einem Kesseltreiben – lasst 20 Hasen im Kessel laufen oder gar auf der Strecke liegen.
Da kann die Prüfung sein wie sie will – dieser Part war nicht dabei.
Subjektiv sind diese Prüfungen oft zu akademisch – jagdlich geführte Hunde reagieren oft anders.
Aber das ist eine Systemproblematik, keine grundsätzliche Kritik am JGHV.

Ich war jahrzehntelang bekennender Fan des JGHV, inzwischen sehe ich einige Detail kritisch.
Der JGHV ist heute noch wichtig, nur seine Bedeutung hat sich gefühlt eher etwas verschoben.
Bei der Auswahl der Rasse ist der JGHV eher kein Argument mehr - zu viele Grüppchen halten dort ihr eigenes Süppchen warm. In Folge steht leider nicht mehr die jeweilige Rasse wirklich im Vordergrund, sondern es sind vielmehr die Zwinger.
Dadurch ergibt sich oft kein konsequentes, kontinuierliches Prozedere, so dass morgen einem Funktionär eine Ausnahme bewilligt wird, die am Tag zuvor noch als ‚tabu‘ galt.
Hm - Dritte nennen dieses Verhalten wahrscheinlich eher Vetternwirtschaft.
Schade drum, Nur genau deswegen muss ich nicht beim JGHV dabei sein.

Unabhängig davon – der JGHV war über zig Jahrzehnte extrem wichtig und hat Großartiges geleistet. Dank dessen Arbeit haben sich in Deutschland unsere hervorragenden, bekannten Rassen herausgebildet. Eine absolute top Leistung, weltweit eher einzigartig.
Der JGHV hat damit überaus wichtige Verdienste in Bezug auf das Jagdhunde-Wesen erworben.
Nur die Zeit läuft, die Welt dreht sich weiter und der JGHV scheut die Veränderung bzw. entsprechend mit der Zeit zu gehen.
Speziell die letzten 2 Jahrzehnte hätte sich innerhalb des JGHV doch etwas ändern sollen, die Tätigkeitsschwerpunkte hätte man wahrschlich erweitern sollen.
a.)
Subjektiv hatte sich der JGHV gezielt öffnen sollen für 'fremde' Jagdhunde-Rassen.
In Zeiten von Globalisierung eher ‚normal‘, am JGHV ist die Thematik völlig vorbei gegangen.
Diese Chance scheint verpasst – man kümmerte sich lieber um die Pfründe seiner altgedienten Zwinger.
b.)
Die subjektiv vielleicht größte Challenge dürfte die Themen 'die Gesundheit der Hunde' und 'der Erhalt der diversen Blutlinien innerhalb der einzelnen Rassen' darstellen.
In der Vergangenheit ist einiges suboptimal gelaufen, so manches auch dem Kommerz geschuldet.
Nur das sollen Dritte beurteilen und evtl. mal aufarbeiten – gefühlt wird das Jahrzehnte dauern.

Zur Verdeutlichung der Thematik ‚Blutlinien‘ - so ein kleiner, unbedeutender Jäger und Hundeführer wie ich, der nebenbei als Hobby noch ein bisschen züchtet, beschäftigt sich gedanklich intensiv mit den einzelnen Blutlinien seiner möglichen Wurf-Paarungen.
Meine Recherche ist auch nicht immer fehlerfrei.
Aber ich eruiere und kümmere mich bewusst darum – das Internet macht vieles möglich.

Unabhängig davon würde es mir nicht im Traum einfallen, so eine x-te Wiederholungspaarung, eventuell noch identisch bei den Wurfgeschwistern. Muss man das verstehen?
Wo ist/war hier die Sensibilität/Veranwortung des JGHV? Der Gen-Pool fällt zusammen!
Subjektiv sind das schwere handwerkliche Fehler, dem Kommerz und der Eitelkeit geschuldet.

Hm - so ein kleiner Hobby-Züchter sieht seine Verantwortung eventuell (etwas) anders.
Diese Blut-Linien – bei mir/uns trifft sich beim nächsten Wurf evtl. eine Kombination
<Frankreich-England_1-England_2-Tschechien> mit der Variante
<England_3-Österreich-Belgien-England_4> ... .
So oder so ähnlich - jedenfalls bleibt es spannend!
Bevor es so weit ist, werde ich die Ahnen-Linien noch einmal ganz detailliert aufschlüsseln.
Aktuell sind die bekannten Details u.A. alle denkbaren Fell-Farb-Kombinationen, so wie eine breite Spanne beim Körpergewicht bzw. Statur von 6-13kg. Was wird da rauskommen?
Keine Ahnung!
Aber mit den Vorfahren mit absolut hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein paar brauchbare Terrier.
Ob braun, ob schwarz oder .... das ist doch völlig zweitrangig.

An der Stelle breche ich mal ab – aus meiner Sicht könnte man noch viel zu Papier bringen.
Meine Gedanken zum JGHV soll bitte keiner in den falschen Hals bekommen.
Bei mir/uns laufen auch mehr wie ein halbes Duzend Vorstehhunde (DK;DD), ein Dackel, 2 DJT und ein Jacky. Da bekommt man durchaus eine Vorstellung, wo 'klemmen' könnte könnte.


Gruß, Bodo


Vergeude doch hier nicht so viel Zeit bringt eh nichts. Jag mit deinen Hunden und gut.
Lass die Käferflächen mal mit Brommbeeren zuwachsen, ich hörs jetzt schon " wir bringen die Sauen net raus ".
 
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2 Apr 2001
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Alles klar,

der JGHV und die europäischen Partnerverbände sind die Hundemafia und produzieren nur best selling beauties, alle Prüfungen und Prüfer sind korrupt und sowieso sinnlos, weil nichts Objektives geprüft wird und geprüft werden kann und nur Hunde, die jemand nutzt und vermehrt, ohne Prüfungen einsetzt und über die er wilde Geschichten erzählt, sind gute Jagdhunde ... Lassen wir das.

Wenn Du behauptest, Deine Hündin habe nicht nur einen, sondern sogar mehrere Dachse zu Tage geförderr, entlarvst Du Dich selbst als Geschichtenerzähler. Niemand, der Baujagderfahrung hat, wird Dir das glauben.

Deine Motivation, ausgerechnet Patterdales auf den Markt werfen zu wollen, darfst Du getrost für Dich behalten.

Schon Plummer wusste, warum er von der Verwendung von Patterdales abriet (wenn auch höflicher, als ich) („dog vs.bitch fights were fairly common“, „letal for fox and rush in for a hold, rather than bolting it“, „after an hour at badger he resembled a saw-mill accident“, „as ratting terriers, they are excellent, though I found my own perhaps a trifle lacking in nose“, „if one requires a terrier to go into ground and kill a fox, then this type of terrier is ideal“).

Genug davon, Jäger die mit Hunden jagen, wissen den JGHV und die Arbeit seiner Unterverbände zu schätzen und die Jagdgesetzgebung würdigt diese - es sind nur Individuen, die sich nicht mit ihren Hunden ohne anerkennenswürdige Rasseleistungen nicht durchsetzen können, die dagegen anstänkern.

Ein zufällig brauchbarer Hund einer Rasse mach noch keine Jagdhunderasse. Auch dann nicht, wenn man ihn noch so lobt. Wenn Dir die Etablierung Deiner Traumrasse zu schwierig ist, dann laß es, aber verschone uns mit Märchen, die Deine Ausnahmehündin zur besten aller Baujagdrassen stilisiert, nachdem Dein Alter Ego sorgfältig und ohne viel Resonanz in den vergangenen 4 Jahren dargelegt hat, wieso ihm die 3 anerkannten Rassen dafür untauglich erscheinen.

Zu Holland: darauf komme ich in diesem Zusammenhang ausschließlich deshalb, weil hier auf diversen Drückjagd Events ein Niederländer notorisch ist, der eben diese Rasse zu Billigpreisen an die Jägerschaft zu bringen versucht und mit seiner eigenen Meute abschreckende Beispiele dafür liefert, wie Patterdales außerhalb von rattings jagen.

Gruß,

Mbogo
 
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Der JGHV hat einen neuen Präsidenten und mit Karl Walch und Friedhelm Röttgern scheinen 2 Leute im Vorstand zu sein, die der praktischen Jagd mit Hunden wieder mehr Gewicht geben wollen. Wenn der JGHV das wieder schafft und die Mitgliedsvereine wieder auf den Motto "den brauchbaren Hund zur Jagd" einschwört, dann behält der JGHV seine Berechtigung! Scheitert das und der JGHV wird zu einem Verein mit einer Einstellung zur Jagdhundearbeit wie der DTK, VUV, Retriever und Settervereine, dann gute Nacht!
 
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Ich behaupte ja, der Karl Walch ist der letzte Sargnagel für den JGHV, eben weil die Vereinsmeierei und Bewahhrung der Asche nun endgültig Vorfahrt vor der wirklichen jagdlichen Arbeit bekommt.
So gehen die Meinungen auseinander. In ein paar Jahren sind wir alle schlauer.
Bis dahin gehen wir mit den Hunden jagen, die ihren Job sehr gut machen. Mit oder ohne Papiere und was nix taugt, zieht wieder aus. Ebenfalls mit oder ohne Papiere.
 
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So gehen die Meinungen auseinander. In ein paar Jahren sind wir alle schlauer.

Ich kenne Karl Walch nicht persönlich und habe mir meine Meinung nur aufgrund seiner Entscheidungen und Veröffentlichungen bilden können. Kann durchaus sein, daß ich mit meiner Einschätzung falsch liege, aber du hast Recht, in wenigen Jahren wissen wir mehr.
 
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Ich kenne ihn persönlich und die soeben getroffene Beurteilung liegt weit daneben.

Der Mann ist gelernter Berufsjäger und studierter Forstwirt mit Jahrzehnten an Berufserfahrung als Betriebsleiter in einem privaten Forstbetrieb, wo Jagd eine erhebliche Rolle spielt. Was Jagd angeht, ist er im Gegenteil zu den meisten Foristen hier Voll-Profi !
Unzählige Hunde gingen durch seine Ausbildung und er führte x-Hunde mit bestem Erfolg auf Prüfungen. Seine DL- Linie Solojägers findet sich in vielen, gern von Profis geführten Hunden dieser Rasse.
Er führt selbst stets mehrere Hunde mittlerweile verschiedener Rassen.

Wenn einer von Jagdhundeleistungszucht mit Praxisbezug Ahnung hat, dann er.

Ich wäre vorsichtig mit Beurteilungen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Der Rest

wird Dir nicht geschenkt, er ist das entscheidende. In Holland ist das möglicherweise anders, hier aber nicht. Es gibt in Deutschland etliche Rassen, die anerkannt sind, und mindestens die Hälfte davon kommt aus anderen europäischen Ländern.

Wenn Du aus den geruchsblinden und stummen Rattenbeißern Jagdhunde züchten willst, dann versuch‘ es. Ein paar Generationen Arbeit, Profiarbeit wohlgemerkt, und dann das Anerkennungsverfahren und schon hast Du Deine Jagdhunderasse.

Statt dessen versuchst Du hier permanent, Deine Zufallskreuzungen als Jagdhunde an unbedarfte Jäger zu bringen, die sich mit der Thematik nicht beschäftigt haben und den schönenden Phantasiebeschreibungen von Hundevermehrern Glauben schenken.

Der Einsatz von Packern ist illegal und das aus gutem Grund.

Das ist schlicht unseriös - um einen freundlichen Ausdruck zu benutzen.

Gruß,

Mbogo

Unseriös ist es zu behaupten, daß Patterdales in Deutschland keine zugelassene Bauhundrasse wäre. Denn was brauchbar ist entscheidet der Gesetzgeber und nicht ein Hundeverein oder Neidhammel wie du. Und in einigen BL hat der Gesetzgeber die Rasse sehr wohl zur Brauchbarkeitsprüfung zugelassen.

Nebenher hat ein deutscher LJV 2019 ein überaus erfolgreiches Baujagdseminar abgehalten und dafür einen sehr bekannten Patterdale-Bauhundführer als Referent und Seminarleiter angeworben. Diesen hier:

https://wildehunde.de/herrscher-der-unterwelt/

Wenn ich mich richtig erinnere waren ca. 50 Teilnehmer und ihre Hunde dabei, die deine Vorwürfe nicht mal ansatzweise geteilt haben. Außerdem wurde große Strecke gemacht.

Ich habe das ja schon mal geschrieben, ganz sicher ist dieses Forum nicht der Nabel der Welt oder der Hort der Weisheit in Sachen Baujagd und dümpelt dazu eher schweigend vor sich hin. Es erwacht zur Baujagd höchstens, wenn diese üblichen Hundestreitereien vom Zaun gebrochen werden. Deshalb haben sich die meisten die wirklich etwas davon verstehen hier längst zurückgezogen oder schweigen üblicherweise.
 
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Wenn einer von Jagdhundeleistungszucht mit Praxisbezug Ahnung hat, dann er.

Ich wäre vorsichtig mit Beurteilungen.


Eben. Genau weil er so ein Profi ist, kann ich seine Artikel im Gebrauchshund nicht verstehen. Habe das Abo gekündigt. Die Hetze gegen Heideterrier ist für mich unverständlich. Der Markt wird es regeln, auch wenn sie versuchen Mitbewerber raus zudrängen.
 
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z/7

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als Betriebsleiter in einem privaten Forstbetrieb, wo Jagd eine erhebliche Rolle spielt. Was Jagd angeht, ist er im Gegenteil zu den meisten Foristen hier Voll-Profi !
Auch und gerade Profis sind nicht gefeit gegen Betriebsblindheit. Sein berufliches Umfeld läßt mich noch weniger Gutes ahnen.

Im übrigen: wer es in dem Verein an die Spitze schafft, dem gelingt dies sicher nicht durch Revoluzzertum. Ob man sich Jahrzehnte so verbiegen kann, wage ich auch zu bezweifeln. Für mich ist die Schmerzgrenze in dem Laden noch lang nicht erreicht. Wenn überhaupt, werden Veränderungen von der Basis kommen, sprich aus einzelnen Rassevereinen, evtl. sogar nur Landesgruppen.
 
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@ z/7: ad berufliches Umfeld:

Da pflegst Du wohl ein Vorurteil bzw. Deine Ahnung trügt Dich.
Der Betrieb wirtschaftet seit langem naturnah und existiert nicht zum jagdlichen Gefallen des waldbegeisterten Eigentümers.

Das Engagement von Walch im Bereich Jagdhundewesen schlägt sich seit langem nebenberuflich nieder und der Mann war/ist in allen Gegenden der Republik unterwegs, gleich welche Jagdart von Bodenjagd bis Nachsuche - daher ist er in meinen Augen kompetent in vielen Praxissparten.

Wenn ichs mit Vorgängern in der Verbandsposition vergleiche, ist endlich ein 100%iger Praktiker gewählt worden.
 
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