Deutschland und seine Schlachthöfe

G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Die machen hier einfach dicht und woanders weiter.

CdB

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...uzenten-aus-Polen-oder-Rumaenien-ersetzt.html

„Durch ein einseitiges deutsches Verbot besteht die Gefahr, dass Tierhaltung, Schlachtung und Veredelung hier nicht mehr wettbewerbsfähig sind und durch Produzenten in europäischen Nachbarländern wie Polen, Rumänien oder Spanien ersetzt werden“, sagte Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.
...
Die Auswirkungen eines Verbots auf die Endverbraucher seien schwer abzuschätzen, ergänzte ein Tönnies-Sprecher: „Wenn wir die Produktion in Deutschland halten können, reden wir über höhere Kosten“, sagte er. Das könne sich auf die Preise auswirken. Leide die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte aber derart, dass Verlagerungen notwendig seien, könne das Gegenteil der Fall sein. "


Also mit steigenden Preisen sollte man eigentlich gedanklich mitgehen können, aber ich schätze, dass der zitierte letzte Nebensatz das Rennen macht. Die Preise werden dann eher sinken.
Die Branche lässt sich die Marge nicht nehmen und zieht einfach um. Die Qualität wird sich dann erst auf dem Teller beweisen oder im Krankenhaus (gegenwärtig sind ja mal wieder Listerien in aller Munde) und die Bedingungen für die Nutztiere werden sich verschlechtern, insbesondere bei Transport und Schlachtung.

Wenn ich die Jagd/Haustiere nicht hätte, wäre dies alles für mich ein Grund Vegetarier zu werden.

CdB
 

z/7

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Das Winken mit der Wettbewerbsfähigkeit ist doch ein falsches Spiel, dem unsere Regierung noch Vorschub leistet. Arbeitsintensive Produkte sind überall sonst im nicht östlichen europäischen Ausland teurer als in Deutschland. Schaut mal in französische Supermärkte, was da verlangt wird. Deutschland ist ein Billiglohnland mit Billigung der Verbraucher und Unterstützung der Regierung. Wenn wir als das Volk es nicht wollten, wäre es nicht so.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

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Das Winken mit der Wettbewerbsfähigkeit ist doch ein falsches Spiel,

Das war aber zu erwarten, für mich uninteressant. Das Anziehen war längst überfällig, was mich dabei stört hab ich schon anklingen lassen, einmal der Kontrollverlust (egal wie wenig da bisher kontrolliert wurde) und der zukünftige Umgang mit den Schlachttieren. Denn Zucht und Mast werden aus Deutschland nicht verschwinden.


CdB
 
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https://www.welt.de/wirtschaft/arti...uzenten-aus-Polen-oder-Rumaenien-ersetzt.html

„Durch ein einseitiges deutsches Verbot besteht die Gefahr, dass Tierhaltung, Schlachtung und Veredelung hier nicht mehr wettbewerbsfähig sind und durch Produzenten in europäischen Nachbarländern wie Polen, Rumänien oder Spanien ersetzt werden“, sagte Clemens Tönnies, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens.
...
Die Auswirkungen eines Verbots auf die Endverbraucher seien schwer abzuschätzen, ergänzte ein Tönnies-Sprecher: „Wenn wir die Produktion in Deutschland halten können, reden wir über höhere Kosten“, sagte er. Das könne sich auf die Preise auswirken. Leide die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte aber derart, dass Verlagerungen notwendig seien, könne das Gegenteil der Fall sein. "


Also mit steigenden Preisen sollte man eigentlich gedanklich mitgehen können, aber ich schätze, dass der zitierte letzte Nebensatz das Rennen macht. Die Preise werden dann eher sinken.
Die Branche lässt sich die Marge nicht nehmen und zieht einfach um. Die Qualität wird sich dann erst auf dem Teller beweisen oder im Krankenhaus (gegenwärtig sind ja mal wieder Listerien in aller Munde) und die Bedingungen für die Nutztiere werden sich verschlechtern, insbesondere bei Transport und Schlachtung.

Wenn ich die Jagd/Haustiere nicht hätte, wäre dies alles für mich ein Grund Vegetarier zu werden.

CdB

Dazu behaupte ich, das heute durch die Fleischindustrie das Fleisch, egal ob Schnitzel, Geschnetzeltes, Kotelet etc. gewässert wird, d. h. hat man 250 Gramm Geschnetzeltes in der Pfanne kocht/brät man erst mal mind. 100 Gramm Wasser raus! Was heist das?
D. T.
 

z/7

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Das war aber zu erwarten, für mich uninteressant. Das Anziehen war längst überfällig, was mich dabei stört hab ich schon anklingen lassen, einmal der Kontrollverlust (egal wie wenig da bisher kontrolliert wurde) und der zukünftige Umgang mit den Schlachttieren. Denn Zucht und Mast werden aus Deutschland nicht verschwinden.


CdB
Ließe sich alles sehr einfach regeln. Verbot von Tiertransporten weiter als 100 km, und schwupp, ist alles wieder da, wo es hingehört. Die ganzen Dokumentationsanforderungen sind doch nur der regen Reisetätigkeit der Wurst in spe geschuldet. Hygieneverordnungen nach EU-Masstäben umsetzen und nicht nach den von der Fleischindustrie gepushten deutschen Streberrichtlinien. Wer 2 Kühe in der Woche schlachtet hat völlig andere Faktoren als ein x000-Tier Betrieb usw.
 
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Nun, ganz so war es in der Fleischbranche bis Anfang der 90er Jahre nicht! Das Handwerk war nicht mit den Schlachthöfen vergleichbar. Die Kolonnen, sowohl Kopfschlachter, als auch Zerleger haben für, zugegeben schwere körperliche Arbeit, schon eine stattliche Entlohnung erhalten.
Von solchen Zeiten kann man nicht reden. Da kam keiner durch den Vorhang aus dem Osten der für weniger gearbeitet hat. Damals waren die Billiglöhner aus Südeuropa und Anatolien auch schon so weit anständiges Geld zu verlangen und nicht mehr alles zu machen.
Der Russen-KO hat das alles angefeuert.

Vor dieser Zeit, in den 70er und 80er, hat es gereicht wenn Papa zur Arbeit ging.
Mama war zu Hause und hat die Kinder erzogen. Ging evtl. danach wieder arbeiten.
Das Geld hat gereicht und es gab einen gewissen Luxus. Urlaub war auch drin.
Heute müssen beide arbeiten und am Ende bleibt außer Schulden trotzdem nichts übrig.

Schon mal drüber nachgedacht warum es immer weniger Kinder gibt?
Evtl. weil es sich viele Paare einfach nicht mehr leisten können...
 
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Mensch, cast-

so einfach wenns wär...
Aber genau das hat unsere Bürokratie annähernd unmöglich gemacht.
Die Räume, die Montags dem Schlachten dienten und den anderen Wochentagen
dem Hauen, mußten getrennt werden- zu "schmutzig".
Ein separater Raum, der sechs Tage ungenutzt stehen muß ist entweder nicht mehr zu bezahlen
oder wird innerorts nicht mehr genehmigt.
In den kleinen Dörfern wird Dir das Töten von Tieren schon der neu zugezogene Nachbar vergällen.

Naja, so war es zumindest in meinem Umfeld.

Die Zukunft wird schön- und "sauber".

Ich verstehe ja zumeist Deine Einwürfe, aber...


derTschud
 

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