Wie "nachtragend" ist Rehwild?!

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24 Jan 2015
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Hallo liebe Waidgenossen,

ich würde gerne um eure Einschätzung bitten.

Wie lange ist oder ist Rehwild überhaupt nachtragend/vergrämt nachdem es beschossen wurde?
Man stelle sich folgende Situation vor:

Bock äst auf Acker, wird beschossen, aber gefehlt. Schreckt auf, springt ab, nimmt einen Wechsel in den Bestand und flüchtet noch einige Male schreckend durch den Wald. Nach zweihundert Metern verhofft er nochmal auf einem Waldweg, schreckt und zieht in die Dickung.
Getroffen, also krankgeschossen, wurde auf keinen Fall.

Vielleicht ist es von Bock zu Bock unterschiedlich, aber gerade weil Böcke nun schon ihre Reviere beziehen, ist es ja nicht abwegig zu glauben, dass er nach kurzer Zeit den Acker wieder annimmt, oder?!
 
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Zu der Frage kann ich dir zufällig eine Geschichte von vor knapp zwei Wochen erzählen.
Hatte für den Vorabend zu Christi Himmelfahrt einen Jagdgast dabei, welchen ich ca. 500m von meinem Ansitz, in einer Kanzel positionierte von der aus die Wahrscheinlichkeit auf Jagderfolg recht hoch ist.
Mit zunehmender Dämmerung sank aber meine Zuversicht dass wir an dem Abend noch was in die Streckenliste eintragen werden.
Mental war ich schon beim abbaumen, da krachte es links von mir.
WMH dachte ich mir.
Kaum dass sich der schallgedämpfte Schussknall vollkommen aufgelöst hatte, erklang schon ein verärgertes Schrecken.
Ich hatte mich bereits auf den Weg zum Auto gemacht um den Hund für eine evtl. Nachsuche vorzubereiten.
Das Schrecken dauerte die ganze Zeit an, ca. 10-15min.
Gerade als ich mich ins Auto setzen wollte um zur Kanzel mit dem Jagdgast zu fahren, fiel erneut ein Schuss.
An der Kanzel angekommen, erzählte mir der Gast, dass er einen Bock beschossen hat, ihn aber fehlte, worauf dieser in einen Steilhang wechselte und sofort pausenlos schreckte.
Nach den besagten 10-15min kehrte der Bock aber erneut an genau die selbe Stelle zurück an welcher er beim ersten Mal beschossen wurde.
Beim zweiten Schuss hatte der Schütze vermutlich einen ruhigeren Puls und der Schuss saß in der Kammer.
In der Zwischezeit war es stockdunkel, den Anschuß konnten wir nur unter Zuhilfenahme von Taschenlampen finden.
Dank Hund zogen wir den Bock dann nach knapp 50m aus den Büschen.
 
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Ähnliches ist mir auch schon passiert, Einen von Zwei kämpfenden Böcken erlegt, der Zweite stand erst etwas zurück um nach 3-4min zu dem gestreckten zu gehen, er wollte wohl wissen warum sein Kontrahend ein Schläfchen macht, die Neugier hat auch ihn das Leben gekostet;)
 

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Ich könnte mir vorstellen, dass ein Stück länger vergrämt wird, wenn es dich auf dem Ansitz eräugt und abspringt.
 
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Zu der Frage kann ich dir zufällig eine Geschichte von vor knapp zwei Wochen erzählen.
Hatte für den Vorabend zu Christi Himmelfahrt einen Jagdgast dabei, welchen ich ca. 500m von meinem Ansitz, in einer Kanzel positionierte von der aus die Wahrscheinlichkeit auf Jagderfolg recht hoch ist.
Mit zunehmender Dämmerung sank aber meine Zuversicht dass wir an dem Abend noch was in die Streckenliste eintragen werden.
Mental war ich schon beim abbaumen, da krachte es links von mir.
WMH dachte ich mir.
Kaum dass sich der schallgedämpfte Schussknall vollkommen aufgelöst hatte, erklang schon ein verärgertes Schrecken.
Ich hatte mich bereits auf den Weg zum Auto gemacht um den Hund für eine evtl. Nachsuche vorzubereiten.
Das Schrecken dauerte die ganze Zeit an, ca. 10-15min.
Gerade als ich mich ins Auto setzen wollte um zur Kanzel mit dem Jagdgast zu fahren, fiel erneut ein Schuss.
An der Kanzel angekommen, erzählte mir der Gast, dass er einen Bock beschossen hat, ihn aber fehlte, worauf dieser in einen Steilhang wechselte und sofort pausenlos schreckte.
Nach den besagten 10-15min kehrte der Bock aber erneut an genau die selbe Stelle zurück an welcher er beim ersten Mal beschossen wurde.
Beim zweiten Schuss hatte der Schütze vermutlich einen ruhigeren Puls und der Schuss saß in der Kammer.
In der Zwischezeit war es stockdunkel, den Anschuß konnten wir nur unter Zuhilfenahme von Taschenlampen finden.
Dank Hund zogen wir den Bock dann nach knapp 50m aus den Büschen.


So ist es meinem Reviernachbarn mit einem älteren Bock vor einer Woche auch ergangen
 
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Kann Rehwild den Fehlschuss als solchen überhaupt erkennen.
Passiert bei uns im Revier recht selten, die letzten 2 Jahre hat keiner gefehlt... oder es nicht erzählt ;)
Wir haben aber einen Spezialisten der teilweise dafür sorgt das Wild laut schreckend abspringt, in dem er die Sitze erst kurz vor der Dämmerung angeht. Da ist dann Minimum für zwei Tage alles wie ausgestorben.
 
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Rehwild ist da eher unempfindlich, von 3 Stücken in 5 Minuten bis Ricke mit zwei Kitzen in 30 Minuten (erste Kitz gestreckt, Ricke springt mir zweitem Kitz ab, beide kommen nach 30 min. wieder zum verendeten Kitz an den Anschuss.) schon alles erlebt. Das eine Fläche nach dem erlegen eines Stückes längere Zeit rehwildrein war ist eher sehr selten bei uns.
 
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Vor ein paar Tagen habe ich auf 25m mit Schalldämpfer und 8x57IS einen jungen Bock erlegt. Das ihn begleitende Schmalreh blieb bestimmt zwei Minuten keine 10m entfernt stehen und sah den Bock völlig konsterniert an. Dann entschloß es sich doch, langsam wieder in den Bestand zu wechseln. Hätte ich problemlos auch noch erlegen können. Wollte ich aber nicht.
 
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Wenn Dein Schuß weit daneben war, wird er dir das nicht groß krumm nehmen. Denk 1-2 Tage kommt der wieder. Aber wenn er den Schuß gemerkt hat, also knapp vorbei, dann dauert es länger. Zumindest meine Erfahrung.
Da würd ich 1-2 Wochen verstreichen lassen.

Robert
 
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Kann Rehwild den Fehlschuss als solchen überhaupt erkennen.
Passiert bei uns im Revier recht selten, die letzten 2 Jahre hat keiner gefehlt... oder es nicht erzählt ;)
Wir haben aber einen Spezialisten der teilweise dafür sorgt das Wild laut schreckend abspringt, in dem er die Sitze erst kurz vor der Dämmerung angeht. Da ist dann Minimum für zwei Tage alles wie ausgestorben.
genau meine Erfahrung, solange das Rehwild den Jäger nicht wahrnimmt ist es schnell wieder da. Deswegen kann man ein Revier auch schneller leerpirschen als leerschießen.
 

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