Ein Volk, dass seine Wirte nicht ernähren kann, ist es nicht wert eine Nation genannt zu werden

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Schüsseltreiben, nach einer Treibjagd, in einem griechischen Restaurant mit Gyros für Alle, hatte ich auch schon einmal;)
Mir ging es um die Wirtshäuser mit Saal und "gut Bürgerlicher" Küche, die sollten wir versuchen zu erhalten. Wenn wir diese Orte des Zusammenkommens nicht mehr haben, wäre es schade und wenn wir keine Schüsseltreiben nach unseren Treib-, oder Drückjagden mehr abhalten, unterscheiden wir uns in nichts mehr von den Bezahljagdveranstaltern, denn der Austausch beim gemeinsamen essen regionaler Speisen und ein paar Stunden auf den Tag zurück blickend, machen für mich einen Tag mit Freunden erst rund.
 
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dem Zitat Otto von Bismarcks gemäß, denken mal alle Jagdhornbläser, Jägerstammtischgänger, Kartenklopfer und weitere, die regelmässig die Dienste einer Gastwirtschaft in Anspruch nehmen, bzw. Dank Corona, nahmen, darüber nach, wie man den Wirtsleuten helfen kann.
Wir haben jeden Mittwoch Abend mit ca. 15 Bläsern Jagdhorn geübt und dazu ein paar kalte Getränke verzehrt, unserem Wirt sind seit März sämtliche Hochzeiten, Konfirmationen und auch Beerdigungskaffees und Stammtische ausgefallen.
Ich habe für Mittwoch Abend Currywurst mit Pommes für die Bläsergruppe angesetzt, ein kurzer Rundruf und Zack waren alle 15 auf der Liste;)
Denkt mal drüber nach, sonst könnte es, zumindest im Norden Deutschlands, in Zukunft eng werden noch Lokale für ein Schüsseltreiben, Bläserabend, HR-Versammlungen u.ä. zu finden.

Sehr gut, aber hier bei uns in einem Doppeldorf ( Mittellandkanal trennt die Orte ), haben die Kneipen schon vor einiger Zeit den Löffel geschmissen!
Das einzige was bei uns übrig geblieben ist, ist das Dorfgemeinschaftshaus mit Sportbetrieb, ( Turnen, Tanzen Gymnastik,Tischtennis, Fussball etc ) Schützenverein/Feuerwehr!
Dort kommt nie eine Stimmung, wie in der altbekannten dörflichen Kneipe auf, sehr schade!
D.T.
 
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Schüsseltreiben, nach einer Treibjagd, in einem griechischen Restaurant mit Gyros für Alle, hatte ich auch schon einmal;)
Mir ging es um die Wirtshäuser mit Saal und "gut Bürgerlicher" Küche, die sollten wir versuchen zu erhalten. Wenn wir diese Orte des Zusammenkommens nicht mehr haben, wäre es schade und wenn wir keine Schüsseltreiben nach unseren Treib-, oder Drückjagden mehr abhalten, unterscheiden wir uns in nichts mehr von den Bezahljagdveranstaltern, denn der Austausch beim gemeinsamen essen regionaler Speisen und ein paar Stunden auf den Tag zurück blickend, machen für mich einen Tag mit Freunden erst rund.

... genau so ähnlich sehe ich das auch, aber das Kneipensterben läst sich m.M. nicht verhindern!
Das einzigste was zunimmt, sind die Bistros Döner und Kebap-Läden und da bin ich kein Gast!
D.T.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

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In den Städten blühen Kneipen teilweise extrem auf, während auf dem Land genau das Gegenteil zu beobachten ist.
Das klassische Landswirtshaus wird die Zeit nicht überleben.
 
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Wen sollen wir denn noch unterstützen? Wirte, Taxiunternehmnen, Reisebüros, Flugegesellschaften, Freizeitparks, Kletterparks, Tierparks, Einzelhandel, etc, sollen wir da jetzt überall spenden?

... naja, da könnte ich Dir einige aufzählen, die Deine Spende gern nehmen würden, was ich mir aber ersparen möchte, da sonst event. der Faden geschlossen wird!
D.T.
 
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Alleine bei uns und in den Nachbarorten im 3km Umkreis (so 250-500Einw. pro Ortschaft):

(erste Zahl: Kneipen um 1990/95, zweite Zahl: Kneipen heute)

N.: 1/1
R: 4/0
A: 4/1
M: 1/0
S: 2/0
W: 0/0
H: 1/0
NB: 3/1
OB: 2/1

Waren vor 25-30 Jahren also noch 18 Kneipen (ohne die 5 Sportlerheime), heute sind´s nur noch 4, also ein Kneipensterben in knapp über 20 Jahren von rd. 75%.
Das Rauchverbot in den Kneipen 2007 war wohl die große Zäsur, ebenso die Herabsetzung der Promillegrenze von (glaube ich) 0,5 auf 0,3%o um das Jahr 2000.
Dazu kommen dann noch Bauauflagen für ältere Kneipen (teilweise wie in W. in Häusern, die schon vorm 30-jährigen Krieg gestanden haben und auf eine 300-jährige Kneipengeschichte zurückblicken konnten), die die Wirte der kl. Dorfkneipen in den Ruin treiben würden (gleiches Phänomän bei kl., lebensmittelverarbeitenden Handwerksbetrieben auf dem Dorf, sprich Metzgereien und Bäckereien).
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Hier werden es auch immer weniger Wirtshäuser. Auch sehr gut gehende schließen, hauptsächlich wegen fehlender Nachfolger. Das will sich keiner mehr antun.
Andererseits muss ich auch feststellen das einige „gut bürgerliche“ Wirtshäuser massive Defizite beim Kochen entwickeln. Wenn ein Schnitzel früher frisch paniert wurde und in der Pfanne ausgebacken wurde, kommt es heute allzu oft fertig aus der TK und wird in die Friteuse geschmissen. Gemüse aus der Dose oder TK uns Saucen aus der Tüte. Das da keiner Lust zu hat braucht nicht wundern.
Wirtshäuser mit engagiertem Nachwuchs, die in der Küche auch Handwerken und nicht nur frittieren, die laufen und werden laufen.
 
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Hier werden es auch immer weniger Wirtshäuser. Auch sehr gut gehende schließen, hauptsächlich wegen fehlender Nachfolger. Das will sich keiner mehr antun.
Andererseits muss ich auch feststellen das einige „gut bürgerliche“ Wirtshäuser massive Defizite beim Kochen entwickeln. Wenn ein Schnitzel früher frisch paniert wurde und in der Pfanne ausgebacken wurde, kommt es heute allzu oft fertig aus der TK und wird in die Friteuse geschmissen. Gemüse aus der Dose oder TK uns Saucen aus der Tüte. Das da keiner Lust zu hat braucht nicht wundern.
Wirtshäuser mit engagiertem Nachwuchs, die in der Küche auch Handwerken und nicht nur frittieren, die laufen und werden laufen.

da ist was drann!(y)
D.T.
 
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Hier werden es auch immer weniger Wirtshäuser. Auch sehr gut gehende schließen, hauptsächlich wegen fehlender Nachfolger. Das will sich keiner mehr antun.
Andererseits muss ich auch feststellen das einige „gut bürgerliche“ Wirtshäuser massive Defizite beim Kochen entwickeln. Wenn ein Schnitzel früher frisch paniert wurde und in der Pfanne ausgebacken wurde, kommt es heute allzu oft fertig aus der TK und wird in die Friteuse geschmissen. Gemüse aus der Dose oder TK uns Saucen aus der Tüte. Das da keiner Lust zu hat braucht nicht wundern.
Wirtshäuser mit engagiertem Nachwuchs, die in der Küche auch Handwerken und nicht nur frittieren, die laufen und werden laufen.

Da spielen auch die heutigen Eßgewohnheiten mit rein.
Da gibt es bei "der breiten Masse" eigendlich nur noch zwei Extreme: Fast Food (dein obiges, fritiertes Schnitzel mit Pommes) und Hippster.
Eine "gut bürgerliche" Dorfkneipe paßt halt nicht zu Schnitzelburger und auch nicht zu gebackenem Tofu mit Macedamia-Mandel-Kruste und Couscous.
Wohl aus "Verzweiflung" bieten daher viele Wirte nur noch die "Schnitzelparade" auf ihrer Speisekarte an:

Gulaschsuppe mit Brot 7,90€


Schnitzel Wiener Art mit Pommes und kl. Salat 11,90€

Jägerschnitzel mit Pommes und kl. Salat 13,90€

Zigeunerschnitzel mit Pommes und kl. Salat 13,90€

Käseschnitzel mit Pommes und kl. Salat 12,90€

Kinderschnitzel mit Pommes, Ketchup 8,90€

ist die Speisekarte wie sie hier wohl in 95% der Kneipen und leider auch Restaurantkneipen zu finden ist.
Abwechslung ist nicht, allenfalls mal Bratkartoffeln statt Pommes.
Schnitzel kennt jeder, kann jeder und ist iregdnwann auch jeder mal satt.
Die Leute haben sich mittlerweile so dran gewöhnt, daß sie alles andere schon ablehnen würden.
Der eine mag kein durchwachsenes Fleisch, der andere Geflügel nur als Chicken McNuggets, der eine akzeptiert nur Pommes als Beilage usw usw usw.


Gulaschsuppe mit Brot 7,90€

Linsensuppe mit Bockwurst 7,90€

Kartoffelsuppe mit Hefewaffeln 8,90€


Wiener Schnitzel mit Petersielkartoffeln und kl. Salat 13,90€

Wiener Tafelspitz mit Beilagegemüse und Petersielkartoffeln 18,90€

Deftiger Bratwursttopf mit Sauerkraut 12,90€

Salzrippchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree 14,90€

Schweinenackenbraten mit Kartoffelklöße und Rotkraut 15,90€

Rinderroulade klass. gefüllt mit Serviettenknödel und Rotkraut 17,90€

(auf Vorbestellung für 2 Personen ) gebratene Ente mit Semmelknödel und Rotkraut 28,90€

Portionen für unsere kleinen Gäste kosten die Hälfte.


Wäre eine abwechslungsreichere Speisekarte. Aber wie gesagt: da geht das Genörgel (von erwachsenen Leuten) schon los:
"Igitt, ich mag das fettige da am Fleisch nicht!"
"Gibt´s denn keine Pommes?"
"Können sie die Ente auch dünsten anstatt braten, wegen der Acrylamide?"
"Das ist mir alles zu mächtig!"
"Habt ihr nix vegetarisches/veganes?"
"Unser Bub/Tochter ißt nur McNuggets, Spaghetti oder Pommes."
 

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