Bewusster FleischkonsumVom Vegetarier zum Jäger: „Ich esse nur Tiere, die ich selbst getötet habe“

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@Jengol vermutlich können das nicht viele nachvollziehen da sie sich mit 16 eine Meinung gebildet haben und diese beibehalten bis sie in die Kiste hüpfen.
Ich glaube enstirnig ist der Begriff der gut passt.
Ich behaupte der hat in den Medien mehr positiv dargestellt als der großteil der Jägerschaft.

Beim lesen ging es mit im übrigen wie Dir. :)
Bez. Einschätzung anderer, ist es immer ungünstig von sich auszugehen.
Hier sind vermutlich mehr kunterbunte Leben vertreten, als Du Dir träumen magst.
Klar ist es eine Entscheidung selbst für Nahrung zu sorgen und sich damit ganz direkt auseinanderzusetzen Leben zu beenden.
Dafür aber die Vegetarierschiene zu fahren und die entsprechende Leserschaft zu generieren, find ich ganz persönlich unlauter. Wie gesagt, es gibt und gab schon immer, die Möglichkeit sich mit in jeder Weise fair erzeugten tierischen Lebensmitteln zu versorgen. Mit weit, weit weniger Aufwand als über die Jagd.
Also muss der Entscheidung des Autors Jäger zu werden ein weiterer Faktor, nämlich Passion -> jagen wollen, Beute machen wollen, zugrunde liegen.
Aber das lässt sich schwer verkaufen. An Vegetarier vermutlich überhaupt nicht.
Daher sehe ich in einem solchen Buch als erstes mal eine Ware wie jede andere auch, die er an eine klug ausgesuchte Kundengruppe angepasst hat.

Wenn dabei immerhin ein positiver Nebeneffekt für das Ansehen der Jägerschaft rausgekommen ist, dann ist das aber ja zumindest etwas.
Nichtsdestotrotz würde und werde ich meine Zeit nicht mit lesen DIESES Buches verbringen.
 
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Nichts lässt sich besser verkaufen, als Geschichten um Transformation. Das war früh bei Saulus / Paulus schon so und setzt sich über "My Fair Lady" und jede Menge "Body Transformation"-Videos bei YT bis zum "Biggest Loser" fort.

Hast du nie mit dem Rauchen aufgehört, nie 30 Kilo abgenommen, dich nie vom Tanzbär zum Tänzer gewandelt, hast dich nie vom urbanen Hipster zum vermeintlichen Landei transformiert, usw. ..., dagegen schon immer gejagt und dich von Wildbret ernährt - keine Story. Sorry.
 
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Guest
Wir brauchen in der Masse keine Esoteriker, Hipster, Leuten die jedem zweiten neuen Trend hinterher rennen, sondern gestandene und ausdauernde Jäger, die was vom Jagen und Verwerten des Wildbrets verstehen!

Da ist was dran.
Aber zunehmend brauchen wir Leute die das Thema Jagd positiv in die Öffentlichkeit transportieren.
Und das macht er nicht schlecht.
 
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Wir brauchen in der Masse keine Esoteriker, Hipster, Leuten die jedem zweiten neuen Trend hinterher rennen, sondern gestandene und ausdauernde Jäger, die was vom Jagen und Verwerten des Wildbrets verstehen!
Wer ist in diesem Zusammenhang "Wir"? Wann und wie ist ein Jäger "gestanden"? Wann und wie "ausdauernd?"

Ich kenne den Herrn nicht, habe sein Buch nicht gelesen und werde das auch wohl nicht tun. Im Ergebnis darf ich aber unterstellen, dass "wir" (Unterstellungsdialektik kann ich auch) von der Außenwirkung unterm Strich sehe viel mehr profitieren, als vom "ausdauernden" Jagen der "gestandenen" Jäger.
 
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Ach das ist doch nur pillepalle. der Mensch tötet seit tausenden Jahren Tiere um sie zu verzehren. Das hat sich in unserer Genetik „eingebrannt“, setzt Endorphine frei, gab Anerkennung , hat etwas mit Macht etc.pp. zu tun.
Wieso sollte sich das in den letzten 1-2 Dekaden geändert haben...
das Geschwätz von Ethik und Moral als vermeintlicher Vorwand...ist ja ganz nett als Argument vorzutragen, verfehlt aber den Kern des ganzen...
die Wahrheit ist halt heutzutage nicht mehr so schick auszusprechen...
 
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Nichts lässt sich besser verkaufen, als Geschichten um Transformation. Das war früh bei Saulus / Paulus schon so und setzt sich über "My Fair Lady" und jede Menge "Body Transformation"-Videos bei YT bis zum "Biggest Loser" fort.

Hast du nie mit dem Rauchen aufgehört, nie 30 Kilo abgenommen, dich nie vom Tanzbär zum Tänzer gewandelt, hast dich nie vom urbanen Hipster zum vermeintlichen Landei transformiert, usw. ..., dagegen schon immer gejagt und dich von Wildbret ernährt - keine Story. Sorry.

In etwa heißt es ja häufig: „Ich habe bewusst aufgehört, Tiere auszubeuten und bin Veganer geworden. Mein Gewissen ist jetzt rein ...“

Saulus, Paulus, Moral usw. - siehe oben - funktioniert! ;-)
 
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Das ganze wird auch in die andere Richtung angewandt. Nicht nur in die: ich bin jetzt Veganer, mein Gewissen ist rein, sondern auch konträr:
ich bin jetzt Jäger, ich hole mir mein Fleisch jetzt ethisch korrekt.... zzzz echt witzig.
und ein jeder wäscht sein Gewissen rein um nachts gut schlafen zu können.
 
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Ich denke nicht, dass solche Bücher die gesellschaftliche Position der Jagd stärken. Ich erhalte im Alltag erstaunlich wenig negatives Feedback zum Thema Jagd. Obwohl ich in einer RRG Hochburg lebe(n muss). Sprich die Mehrheit hält Jäger wahrscheinlich nicht für blutrünstige Bambimörder. Das Thema ist ihnen schlicht egal, ähnlich wie Gerätetauchen oder Golf.

Was die Jagd in Deutschland braucht ist eine adäquate Lobby. Dafür wiederum bräuchte es schlagkräftige Verbände.
Man kann vom ÖJV halten, was man will, aber sie setzen mit um Größenordnungen weniger Mitgliedern mehr politische und mediale Akzente für ihre Position als DJV/BJV. Das sollte zu denken geben.
 
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... Man kann vom ÖJV halten, was man will, aber sie setzen mit um Größenordnungen weniger Mitgliedern mehr politische und mediale Akzente für ihre Position als DJV/BJV. Das sollte zu denken geben. ...
Sie bedienen schlicht den Zeitgeist. In der Geschichte "Der kleine Prinz" erreicht der kleine Prinz irgendwann einen Planeten, der nur von einem König bewohnt und "regiert" wird. Dieser König ist dann enorm erfolgreich, wenn er der Sonne befiehlt, am Morgen aufzugehen. Das ist die Strategie eines ÖJV.
 
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Eine rührende Geschichte eines Telekommunikations"-wissenschaftler" aus Berlin-Mitte. Fast zu perfekt. Einige Gedanken die mir zu der Geschichte des Grimms Fabian auf anhieb einfallen.

1. Vegetarier zu sein ist wahrlich keine Kunst oder irgendwie anerkennenswert. Denn mal frei von Ideologie betrachtet, sind auch Vegetarier an Tierausbeutung mit schuldig. Man möge sich nur mal das System der Milcherzeugung genauer durch den Kopf gehen lassen. Da kann es einem schon schlecht werden.

2. Der Schritt vom "Vegetarier" zum Jäger sieht äußererst perfekt und geplant aus. Alleine schon der Umstand, dass sofort ein Buch verfasst wurde, ein Blog mit über 42 Seiten vorhanden ist, Vernetzung mit irgendwelchen anderen "Influencerseiten" und Firmen hergestellt wurde und schlussendlich auch noch der Focus darüber berichtet, erscheint schon sehr geplant und auf €€€ ausgerichtet zu sein. Zuvor wurde der Grimms Fabian auch noch durch den höchsterwürdenigen Deutschlandfunk geehrt in dem auch dort schon seine Geschichte erzählen durfte.

Auf mich wirkt das ganze geplant und (gut) eingefädelt. Anerkennenswertes finde ich hier jedoch garnichts. Auf manche Städter und schräge Romantiker mag die Geschichte wirken, aber ich hoffe sehr, dass diese Leute nicht nun alle Jäger werden wollen.
 
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Sie bedienen schlicht den Zeitgeist. In der Geschichte "Der kleine Prinz" erreicht der kleine Prinz irgendwann einen Planeten, der nur von einem König bewohnt und "regiert" wird. Dieser König ist dann enorm erfolgreich, wenn er der Sonne befiehlt, am Morgen aufzugehen. Das ist die Strategie eines ÖJV.

Um literarisch zu antworten: Eine gewisse Hybris kann ich aber auch gerade bei den erzkonservativen Jagdverbänden erkennen. Wie ich mal in der Schule noch gelernt habe, war diese doch der Grund für das Scheitern der Handelnden ;-)
 
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