Geschmäckle "...suche fertig ausgebildeten Hund mit allen Prüfungen....."?

G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Die Hundekurse der KJV für die Vorbereitung der BP sind eine ganz tolle Sache für Hunde und Führer. Mit etwas Engagement und Mühe schaffen auch Erstlingsführer mit durchschnittlich begabten Hunden eine BP. Klar, die Profis werden jetzt milde lächeln aber ein Hund mit BP ist schon anders durchgearbeitet und ausgebildet als ein Lumpi der halt eben so mal mitläuft. Die Kurse machen Spaß, man arbeitet mit seinem Hund und man lernt auch als Führer immer wieder Neues dazu. Ja, manche Teilnehmer nehmen das am Anfang etwas zu locker. Aber die Quote der Besteher ist dann meistens doch ziemlich hoch, auch bei Problemfällen.
 
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Es gibt talentierte, engagierte und ehrgeizige Hundeführer, die selbstverständlich in der Lage sind einen Hund ordentlich auszubilden. Und diese drei Faktoren sind nötig, von der Eignung des Hundes mal ganz abgesehen.
Aber das Gros der Hundeführer ist so eben nicht. Von 10 vielleicht 2.
Man kann Defizite im Talent mit Ehrgeiz und Engagement wett machen, aber es braucht von allem drei jeweils eine ordentlich Portion.
Was mir grundsätzlich nicht gefällt ist diese Einstellung, die eben auch jährlich bei den Kursen (und auch hier vom TS) zu beobachten ist, dass jeder denkt, ach alles pillepalle.
Dann stellt man z. B. fest, dass die allerallermeisten bis zum Kursteil Wasser es noch nicht mal hinbekommen haben mit ihrem dann bereits um ein Jahr alten Hund innerhalb dieses Jahres mal vorher ans Wasser gegangen zu sein. Und das in einer Gegend, wo ein Kiesloch am anderen ist.
Oder mal eine Futterschleppe gezogen haben. Oder, oder, oder.
Paart sich diese, wie soll man es nennen, Unengagiertheit dann noch mit Talentbefreiung, ist die Enttäuschung und das Scheitern vorprogrammiert.
Und von den oben erwähnten 10 Hundeführern täten sich mindestens 5 einen mords Gefallen einen ausgebildeten Hund zu kaufen und weitere zwei bis drei sollten besser auf ein Steifftier zurückgreifen.
Da unterscheidet sich die Jägerschaft so gar nicht von der übrigen hundehaltenden Bevölkerung.

Ausdrückliches Nein! Von den o.g. 10 Hundekäufern täten fünf bis sieben sich, der Jägerschaft in ihrem Umfeld - und insbesondere dem jeweiligen Hund den größten Gefallen - wenn sie ihn erst gar nicht anschafften!
 
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Es ist tatsächlich nicht alles pillepalle. Allerdings ist es auch Quatsch, den Leuten zu vermitteln, man könne mit ganz wenigen Fehlern den Hund auf Lebenszeit komplett versauen. In einigen wenigen Bereichen, wo man speziell im jagdlichen Bereich vorsichtig sein sollte (Stichwort Schussfestigkeit), mag das zutreffen. Bei solchen Sachen fragt aber so gut wie jeder ohnehin nach.
Ansonsten lernt aber auch ein Hund das ganze Leben lang und auch stärker eingeschliffenes Verhalten ist - mit manchmal zugegebenermaßen nicht unerheblichem Aufwand - korrigierbar.

Grundsätzlich kann man sagen, dass der Hund in jüngerem Alter zwar schneller verknüpft, aber, da es auch immer wieder Phasen der Selbstbewertung gibt, kann man schon einiges auch neu "programmieren" (bis nach der Pubertät natürlich einfacher).
Früher hat man mal gesagt, bis der Hund eine dauerhafte (!) Verknüpfung geschaffen hat (für erlentes, nicht angewölftes Verhalten), die nur noch durch aktive Gegenarbeit korrigiert werden kann,, sind ca. 2000 Wiederholungen notwendig.

Was allerdings völlig klar ist: Wer in dem Bereich gar keine Erfahrung hat, der kriegt das ohne Hilfe nicht hin.
Da würde es sich tatsächlich anbieten, zunächst einen ausgebildeten Hund zu übernehmen, um einfach mal in die Materie zu kommen.
Den Zeitfaktor kann ich nicht gelten lassen. Der wirklich zusätzliche Trainingsaufwand für Dinge, die nicht "im laufenden Betrieb" gefestigt oder geübt werden können ist einfach gering, weil der Hund auch nur begrenzt aufnahmefähig ist. Wer die Zeit nicht hat, der hat generell nicht genügend Zeit für einen Hund.
Doch, der Zeitfaktor ist durchaus erheblich.
Mit Stubendressur angefangen, muss der Hund ja dann noch lernen, dass ein Kommando stets und überall gilt.
Das ist mal die reine Abrichtearbeit.
Dann kommen so Geschichten wie der sichere Rückruf unter verschiedener Ablenkung, den Hund an unterschiedliche Wildarten gewöhnen (beim Apport z. B.) mal ne Schweissfährte legen, ne Schleppe machen, etc etc.
Das kostet Zeit, weil es eben oft nicht einfach so nebenher machbar ist, sondern unterschiedliche Revierverhältnisse und auch Vorbereitungszeit erfordert.
Bis der Hund wirklich soweit ausgebildet ist, dass er ein zuverlässiger Jagdhelfer für alle angedachten Situationen ist, braucht man einfach Zeitfenster von mehreren Stunden in der Woche.
 
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So ist es.
Aber auch nach der Ausbildung bzw. mit einem ausgebildeten Hund muss man sich beschäftigen. Wenn es dann an Zeit mangelt, kann es schnell unbefriedigend werden. Man braucht also Zeit und Gelegenheiten, ausserdem noch Kreativität. Das sollte eigentlich jedem bewusst sein.
Gruss, DKDK.
 
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Doch, der Zeitfaktor ist durchaus erheblich.
Mit Stubendressur angefangen, muss der Hund ja dann noch lernen, dass ein Kommando stets und überall gilt.
Das ist mal die reine Abrichtearbeit.
Dann kommen so Geschichten wie der sichere Rückruf unter verschiedener Ablenkung, den Hund an unterschiedliche Wildarten gewöhnen (beim Apport z. B.) mal ne Schweissfährte legen, ne Schleppe machen, etc etc.
Das kostet Zeit, weil es eben oft nicht einfach so nebenher machbar ist, sondern unterschiedliche Revierverhältnisse und auch Vorbereitungszeit erfordert.
Bis der Hund wirklich soweit ausgebildet ist, dass er ein zuverlässiger Jagdhelfer für alle angedachten Situationen ist, braucht man einfach Zeitfenster von mehreren Stunden in der Woche.

Naja, was sind denn mehrere Stunden in der Woche?
5? 10? 15? 20?
Da siehst du mich noch nicht schlucken... Muss man rechnen.
 
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So ist es.
Aber auch nach der Ausbildung bzw. mit einem ausgebildeten Hund muss man sich beschäftigen. Wenn es dann an Zeit mangelt, kann es schnell unbefriedigend werden. Man braucht also Zeit und Gelegenheiten, ausserdem noch Kreativität. Das sollte eigentlich jedem bewusst sein.
Gruss, DKDK.

...und das gilt für alle Rassen!
 
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Naja, was sind denn mehrere Stunden in der Woche?
5? 10? 15? 20?
Da siehst du mich noch nicht schlucken... Muss man rechnen.
Minimum 2 Stunden pro Hund und Tag und am Wochenende mehr
Nicht gerechnet die Fahrerei, besonders wenn man das Revier nicht vor der Tuer hat und/ oder es dann zu den Pruefungen geht.
Mit zwei Hunden ist es ein Vollzeitjob.
 
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Naja, was sind denn mehrere Stunden in der Woche?
5? 10? 15? 20?
Da siehst du mich noch nicht schlucken... Muss man rechnen.

Ich hätte jetzt mal ad hoc gesagt, dass der Aufwand in der Zeit der konkreten Ausbildung und Vorbereitungen auf die Prüfungen bei ≥ 20 h die Woche liegt. Das gilt aus meiner Sicht zumindest dann, wenn ich einen Hund relativ 'breit' ausbilden will und nicht nur eine Pillepalle Brauchbarkeit Stöbern (die ich persönlich nicht ernstnehmen kann) drantackern möchte. Das ist durchaus ein Zeitkontingent, das neben der Jagd und vielleicht auch noch der einen oder anderen Verpflichtung nicht völlig unerheblich ist.

Führe ich den ausgebildeten Hund im praktischen Jagdbetrieb, konditioniere ich die für mich relevanten Elemente seiner Anlagen und seiner Ausbildung regelmäßig weiter, die ich halt mehrheitlich nutze und benötige. Da erachte ich den additionellen Aufwand (zur eigentlichen Jagd mit dem Hund) als relativ überschaubar.

Mein DJT wird beim Haar- oder Federwildapport keine Bravurleistung (die er bei der GP erbringen musste) mehr abliefern, weil ich ihn dazu kaum einsetze. Das ist aber aus meiner Sicht auch nicht so schlimm und ich kann tatsächlich nicht erkennen, warum ich jetzt wöchentlich 3 h Apportübungen mit dem kleinen subversiven (aber liebenswerten) A... absolvieren sollte.

Für mich ist das Durchlaufen der klassischen Prüfungsetappen auch eine Überprüfung meiner Disziplin und Stringenz in der Ausbildung meines Hundes. Das darf, nach meiner Auffassung, mein Hund von mir erwarten, wenn ich im Jagdbetrieb auch etwas von ihm erwarte.

Für mich gilt: kann und will ich das nicht leisten und mich vielleicht nicht auch ein ganz klein wenig der gern gescholtenen Verbands-/ Vereinsmeierei unterwerfen, bin ich zu bequem und suche (für mich) unzulässige Abkürzungen und/ oder habe mein Persönlichkeitsbild schon ansatzweise so narzisstisch ausgeprägt, dass Selbstreflexion dringend angeraten wäre.

Entsprechend geht eben, für mich, auch und gerade ein Stöberhund (DJT und DW) über die ganze Etappe der Verbandsprüfungen, soweit es seine Anlagen/ sein Talent ansatzweise zulassen. Ich dürfte nicht bei einer relevanten Anzahl von Vorbereitungslehrgängen dabei gewesen sein und gesehen haben, wer warum zwischenzeitlich das Handtuch wirft um die später gelieferten Storys (brauche ich nicht; mein Hund jagt eh total toll; ich kann mit der Verbandsmeierei nicht umgehen; Prüfungszirkus ...) zu glauben.

Letztlich darf es aber jeder so tun, wie er mag.


grosso
 
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Es gibt Führer, die können Hundeführen und wissen was sie tun, haben aber gerade keine Lust auf einen Welpen oder er paßt gerade nicht, warum sollten solche Hundeführer nicht einen fertigen Hund übernehmen? Wobei man sagen muß, viele der Interessenten wissen nicht wirklich, was es bedeutet einen Hund zur Jagd zur führen und scheitern dementsprechend. Nur scheitern die auch mit einem Welpen!
 
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Es gibt Führer, die können Hundeführen und wissen was sie tun, haben aber gerade keine Lust auf einen Welpen oder er paßt gerade nicht, warum sollten solche Hundeführer nicht einen fertigen Hund übernehmen? Wobei man sagen muß, viele der Interessenten wissen nicht wirklich, was es bedeutet einen Hund zur Jagd zur führen und scheitern dementsprechend. Nur scheitern die auch mit einem Welpen!
ist an dem Punkt nicht der Züchter gefragt,der den Hund dann eventuell auch durch alle Prüfungen gebracht hat ? Gerade dieser ist doch dann gefragt den Hund in geeignete Hände zu geben.
Ist es aber nicht all zu oft so,das Kommerz den Hund vergibt ?
Warum halten Züchter Welpen und bringen sie durch die Prüfungen ? Da gibt es nur zwei Gründe.
Sie führen sie durch Prüfungen um sie teuer abzugeben,oder wollen sie Anfangs behalten und durch Prüfungsergebnisse oder Zuchtuntauglichkeit werden sie dann doch abgegeben.
Ich muss zugeben,der Typ Züchter der von vorn herein sagt, ich mache den Hund fertig und gebe ihn ab,ist mir sympatischer. Wenn er ehrlich und seinem Wort treu bleibt.
Der andere Züchter ist mir unsympathisch,denn er denkt ein Juwel zu behalten,das dann doch nicht seinen Erwartungen verspricht,und gibt es dann meist in unerfahrene Hände.
Meine Hunde sind alle als Welpen eingezogen und daran wird sich auch nie was ändern. Einen Hund habe ich abgegeben,mit allen Prüfungen,sogar sehr guten Prüfungen. Ich bin mit dem Hund aber nicht warm geworden. Es war nicht unser beides. Der Hund ist in eine glückliche Familie gekommen,mit jagdlichem Anschluss.
Alle anderen Hunde sind Familienmitglieder.
 
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So ist es.
Aber auch nach der Ausbildung bzw. mit einem ausgebildeten Hund muss man sich beschäftigen. Wenn es dann an Zeit mangelt, kann es schnell unbefriedigend werden. Man braucht also Zeit und Gelegenheiten, ausserdem noch Kreativität. Das sollte eigentlich jedem bewusst sein.
Gruss, DKDK.
Da ist aber ein guter Teil der Beschäftigung gemeinsamer!!! jagdlichen Natur ( dafür treibt man den ganzen Ausbildungsaufriss schließlich) und muss nicht als gesonderter Zeitfaktor gerechnet werden, wie bei einem rohen Hund oder Azubi.
War der Hund mit auf Fuchs in den Rüben, Enten am Bach, hat ne Totsuche gemeistert, eine Dickung auf Sauen durchgearbeitet, beim Kirrung beschicken oder Kamera auslesen mit im Revier etc etc braucht man ihn nicht noch zusätzlich zu bespaßen.
 
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Ich kenne durchaus Hundeführer die sich Ihren Hund haben ausbilden bzw fertig ausgebildet gekauft haben. Diese Hunde sind heute z.T mehr im Einsatz als bei Leuten die ich aus den Hundekursen kenne. Drei Hunde in Ärztehand kenne ich die gehen unter Tags sogar mit in die Klinik und liegen im Büro und haben 4x am Tag Gassi während der DD in Arbeiterhand von morgends nach dem Gassi bis 19:00 im Zwinger wartet.
 

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