Zustand deutscher Wälder so schlimm wie seit 200 Jahren nicht mehr

Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
:ROFLMAO:mehr davon Ihr seit wirklich sehr leicht zu durchschauen.
aber gut ich kann es ja verstehen wenn ich so versagt hätte wie der Forst währe ich auch so drauf.
Aber Kopf hoch der Steuerzahler gibt Euch neue Milliarden zum vernichten(y)(y)

Höre doch jetzt bitte einmal damit auf, solch grenzenlose Dummheit hier als Jäger zum Besten zu geben! Das Durchschnittsalter der deutschen Förster ist unter 50. Der Umbau unserer Nadelbaumreinbestände in artenreichere Mischwälder begann bereits in den 80er Jahren mit der Waldsterbensdebatte und wurde in den 90ern infolge der irren Windwurfschäden intensiviert. Jetzt überleg Dir mal mit Hirn und logischem Denken, was die überwiegenden Förster hier in D taten. Im schlechtesten Falle waren sie gezwungen, Umstände zu verwalten, für die sie nix konnten und unter politischen Vorgaben Erträge zu erwirtschaften. Im günstigsten Falle hatten sie beim Waldumbau freie Hand und konnten ihn (mit mehr oder weniger politischem Rückenwind) vorantreiben. Selbst die große Welle, die ab 2020 demnächst sukzessive in Rente oder Pension gehen wird, konnte die Dinge, die Du (ohne Hintergrundwissen) kritisierst, allenfalls genauso zur Kenntnis nehmen, wie die Jägerschaft, denen im Walde seinerzeit nix weiter auffiel, als die medaillenverdächtigen Böcke und Hirschn.

Also geh bittschön mit Deinem hahnebüchenen Unsinn aufn Friedhof und frag die, die damals waren. Vielleicht springt ja einer von ihnen aus dem Loch und erklärt Dir, warum in Deutschland bis ins 19. Jahrhundert so viele Wälder übernutzt und kahlgeschlagen wurden. Wenn Du Glück hast, erzählt er Dir vielleicht noch, was die forstwirtschaftlichen Konsequenzen waren und warum, bevor er sich wieder zur Ruhe bettet und Dich mitnimmt. :cool::D

Aber abgesehen einmal davon sollte sich der ein oder andere inländische Jagakletzn mal wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass der Rohstoff Holz in der Zukunft mehr denn je ein unverzichtbarer Rohstoff sein und bleiben wird. Sehr leicht erkennbar u. a. auch daran, dass die Architektur wieder zunehmend und äußerst vielfältig auf diesen hervorragenden Rohstoff setzt.

Und warum? Weil er im Rahmen des Ökologischen Wandels unter energetischen Gesichtspunkten und dem Nachhaltigkeitsaspekt Vorteile bietet, wie kein anderes Material.

Daraus folgt logischerweise, dass man versuchen muss, ökonomische und ökologische bzw. gesellschaftliche Erfordernisse im Zusammenhang mit dem Waldbau und den diversen Funktionen des Waldes halbwegs in Einklang zu bringen.

Freilich genau dieses Vorhaben ist für die Zukunft wahrscheinlich so komplex und anspruchsvoll, wie sonst kein anderes ökologisches Thema.
GENAU dieser Hintergrund ist das Szenario, vor dem wir die Jagd der Zukunft zu diskutieren haben. Und genau dieser Hintergrund ist auch das Szenario, vor dem wir mögliche Lebensräume der unterschiedlichen Arten und Schalenwildbestände sowie deren Schutzbedürfnisse diskutieren werden.

Der Kreis der Diskussionsteilnehmer wird vom jeweiligen Renintenzgrad seiner Interessenvertreter abhängig sein und damit schließe ich mit einem Verweis auf die Feststellung @Stöbis bez. des ungewissen Haltbarkeitsdatums jagdlicher Seilschaften in der Entscheiderebene. ;):coffee::giggle:
 
Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
Unabhängig vom Artikel lässt sich über das Thema immer trefflich streiten...
Es ist schlicht so, dass Ökologie ein ganzheitliches Konzept ist. Aus der Vergangenheit sollte man mittlerweile so viel gelernt haben, dass Eingriffe in Syteme erstens mit Vorsicht und Augenmaß und zweitens nie einseitig erfolgen sollten.
Das Problem ist nicht, das der Schalenwildbestand zu hoch ist, sondern dass der Schalenwildbestand im Wald zu hoch ist.
Das Reh nimmt ja nun bevorzugt Kräuter und Gräser zu sich. Wie kommt es also zum verstärkten Verbiss im Wald? - Weniger Nahrungsangebot im Feld, hoher Freizeitdruck im Feld, erhöhter Nährstoffbedarf durch häufigere Fluchten...
Einfache Lösung: Wir "passen den Bestand den gegebenen Verhältnissen an" und knallen ihn so weit runter, bis der Verbiss im Wald auf ein erträgliches Maß gesunken ist und schütteln uns die Hände.
Oder aber wir hören auf, Überproduktion und Grünmasse zu subventionieren, bezahlen dafür Brachflächen und Renaturierungsflächen, reduzieren den Freizeitdruck in der freien Landschaft und sorgen im Wald gezielt für Ablenkung durch angepasste ganzjährig verfügbare Äsungsflächen und meinetwegen dem Anbieten von Prossholz... So würde man die Verhältnisse den Gegebenheiten anpassen.

Beides wäre denkbar, letzteres kostet halt Geld und würde mehr Wähler einschränken, also wirds erst gar nicht in Betracht gezogen...

In der neuen Fassung des JWMG Baden-Württemberg ist übrigens jetzt "Klimaschutz" gleichgestellt mit "Seuchenkontrolle" als Hegeziel definiert... Honi soit, qui mal y pense...

Lieber Auerochs, das ist alles wunderbar, was Du da schreibst und als schwarzgrüner Wildpret&Körner-Fresser kann ich das beinahe alles mittragen, aber Du übersiehst dabei eine Kleinigkeit, die aber doch irgendwie weltumwerfend zu sein scheint.

Nicht wir Jäger sind es, die entscheiden, was getan werden muss und soll, wird oder nicht. Die Gesellschaft lebt und entwickelt sich weiter und dadurch kommen auch die Veränderungen in Abhängigkeit von den gefundenen Lösungen oder Kompromissen.

Wir Jäger haben uns darauf einzustellen, d. h. im Zweifel, dass wir EBEN SCHON einen Bestand so weit herunter zu schießen haben, bis der Verbiss passt und zwar solange, bis andere Lösungen machbar sind.

Der ein oder andere inländische Jagakletzn in der virtuellen oder realen Welt glaubt allerdings, dass wir es eher umgekehrt machen sollen.

Nämlich vorsorglich erst mal den jagdlich idealen Wildbestand für die vielen Jäger in Gegenwart und Zukunft zu bevorraten und solange jagdfreundliche Lösungen von der Politik und der Gesellschaft einzufordern, bis irgendwann mal was Brauchbares durch die Politik entschieden wird und dann brauchen wir sowieso nimma so viel zu schießen.

Also warum jetzt schon als Fachanwalt des Wildes damit anfangen, wenn es in 20 Jahren vielleicht unnötig gewesen sein wird. :cool:

Und Gott hilf, dass die alten Bäum bis dahin noch halten, also bis zu der Zeit in der Zukunft, zu der die Reh und Hirsch außerhalb des Waldes genug Kräuterwiesen (zwecks Störungsfreiheit bewacht durch ehrenamtliche Freizeitjäger) von der Gesellschaft zugesprochen bekommen, um im Wald die Naturverjüngung nicht mehr vernaschen zu müssen. :giggle:
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
.....Das Problem für mich ist das Auftreten einiger Protagonisten hier, die ich aus meinem "forstlichen Jagdalltag" so nicht kenne......
.... denn beide Seiten sind doch eigentlich aufeinander angewiesen!.....

Das kann ich bestätigen und zitiere mal ein paar Beiträge gleich zu Beginn dieses Threads, die verdeutlichen, wie schwer bis unmöglich eine kooperative Zusammenarbeit mit jagdlichen Stakeholdern oft ist:

.....Sorry, aber solche Artikel sind irgendwie zu durchsichtig...

Der Zustand des Waldes ist so schlecht wie seit 200 Jahren nicht und das obwohl sich ausschließlich hochqualifizierte studierte "Fachleute" um ihn kümmern. Oder weil?

......aber hier wird mal wieder gezielt im ÖR Panik geschürt nach dem Motto „ Waldsterben 2.0 „ : nach dem Motto „ unser tägliches Framing gebe uns heute und lasse uns nicht zweifeln am Klimawandel „ .....

.....Förster sind keine Lösung SIE sind das Problem den Wald der Heute kollabiert haben FÖRSTER geschaffen.....

Deshalb hat Bluadwurz wahrscheinlich recht mit der Feststellung zur weiteren Diskussion um politische Lösungsansätze:

.....Der Kreis der Diskussionsteilnehmer wird vom jeweiligen Renintenzgrad seiner Interessenvertreter abhängig sein .....
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.620
Nicht wir Jäger sind es, die entscheiden, was getan werden muss und soll, wird oder nicht. Die Gesellschaft lebt und entwickelt sich weiter und dadurch kommen auch die Veränderungen in Abhängigkeit von den gefundenen Lösungen oder Kompromissen.

Wir Jäger haben uns darauf einzustellen, d. h. im Zweifel, dass wir EBEN SCHON einen Bestand so weit herunter zu schießen haben, bis der Verbiss passt und zwar solange, bis andere Lösungen machbar sind.

Ähm, so schrub ich??? :rolleyes:
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Vielleicht erklärt mir mal jemand den Unterschied zwischen dem nächtlichen Bewachen von Maisfeldern und von Tresterhaufen. Die Frage richtet sich vor allem an die Helden der Waldjagd.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Najaaa. Die meisten Kulturen sind nach 10 Jahren aus dem gröbsten raus. Schälschäden etwa bis 40 Jahre. Bissl Sitzfleisch brauchts da natürlich schon....
 
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
8.849
(...)

Das Problem für mich ist das Auftreten einiger Protagonisten hier, die ich aus meinem "forstlichen Jagdalltag" so nicht kenne. Da versuchen die beteiligten Leute in erster Linie zusammen zu "arbeiten"(auch mit klar auftretenden und definierten Konflikten), denn beide Seiten sind doch eigentlich aufeinander angewiesen!
Diese Erkenntnis vermisse ich hier irgendwo; deshalb meine provokative Kontraposition zu einigen der hier wortführenden Protagonisten!

Gruß

Prinzengesicht

Im www, ohne dem Gegenüber in die Augen schauen zu müssen/dürfen, werden manche Positionen etwas direkter, oft auch unfreundlicher ausgetauscht. Das ist bekannt und dagegen hilft, außer sich selbst zu reflektieren, eine sorgfältige Moderation.
Ich verstehe, dass die Motivation des freizeitlichen Jägers nicht darin besteht, Maisäcker oder Wälder zu bewachen. So konnte man früher vielleicht agieren, in den 60er/70er Jahren, als der Förster mit Fichte und 10% Beimischung meistens zufrieden war und Mais/Raps/Weizen nicht so dominant waren wie heute und das noch in zunehmend riesigen Schlägen. Jetzt sind die Zeiten anders und es benötigt andere Herangehensweisen. Da sind wir uns denke ich einig.
Das Jagdrecht ist ein Eigentumsrecht und die Konstruktion der Jagdgesetze war noch nie darauf abgestellt, den maximalen Freizeitwert sicherzustellen, sondern neben einer artenreichen Fauna Schäden in Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft möglichst zu vermeiden.
Ich habe bei einigen Textern in diesem Faden den Eindruck, dass sie den Gesetzeszweck ablehnen. Das können sie tun, im Wald kann man sie nicht brauchen, wenn sie den vollen Wildschaden im Feld bezahlen, dann stören sie dort nicht weiter.
Bei manchen Textern beschleicht mich der Eindruck, dass die Intellektuelle Flughöhe sehr bodennah ist. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass ein durch Verbiss entwischter Bestand, der dann auf die doch von allen hier wenig geschätzten „Monokulturen“ hinausläuft, eben dann eine ganze Generation als > 80 Jahre so unbefriedigend bleibt, während der Bauer einfach pflügt und neu bestellt und so bis zu zweimal im Jahr sein Betriebsziel einfach ändern kann?
Wenn dann noch Vorwürfe an die “seit 200 Jahren versagenden Förster“ kommen und man damit nicht nur absolute Ignoranz beweist, wie die heute kritisierten Bestände entstanden sind und zudem eine Art Sippenhaft postuliert, dann muss man nicht mehr zwingend freundlich bleiben. Ich schreibe ja auch nicht, dass heute alle Jäger im Geiste von Göring und Frevert die Jagd ausüben würden.

Ich weiß, lieber PG, dass Du nicht zu der von mir kritisierten Gruppe zählst und sehr kundig und differenziert Deine Meinung vorträgst. Ich schrub es Dir nur als Antwort, um zu erläutern, wie ich zu meiner Beurteilung des einen oder anderen Pfosten, voll, gekommen ist.

Schöne Grüße aus dem Schwarzwald, OVS
 
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
8.849
Höre doch jetzt bitte einmal damit auf, solch grenzenlose Dummheit hier als Jäger zum Besten zu geben! Das Durchschnittsalter der deutschen Förster ist unter 50. Der Umbau unserer Nadelbaumreinbestände in artenreichere Mischwälder begann bereits in den 80er Jahren mit der Waldsterbensdebatte und wurde in den 90ern infolge der irren Windwurfschäden intensiviert. Jetzt überleg Dir mal mit Hirn und logischem Denken, was die überwiegenden Förster hier in D taten. Im schlechtesten Falle waren sie gezwungen, Umstände zu verwalten, für die sie nix konnten und unter politischen Vorgaben Erträge zu erwirtschaften. Im günstigsten Falle hatten sie beim Waldumbau freie Hand und konnten ihn (mit mehr oder weniger politischem Rückenwind) vorantreiben. Selbst die große Welle, die ab 2020 demnächst sukzessive in Rente oder Pension gehen wird, konnte die Dinge, die Du (ohne Hintergrundwissen) kritisierst, allenfalls genauso zur Kenntnis nehmen, wie die Jägerschaft, denen im Walde seinerzeit nix weiter auffiel, als die medaillenverdächtigen Böcke und Hirschn.

Also geh bittschön mit Deinem hahnebüchenen Unsinn aufn Friedhof und frag die, die damals waren. Vielleicht springt ja einer von ihnen aus dem Loch und erklärt Dir, warum in Deutschland bis ins 19. Jahrhundert so viele Wälder übernutzt und kahlgeschlagen wurden. Wenn Du Glück hast, erzählt er Dir vielleicht noch, was die forstwirtschaftlichen Konsequenzen waren und warum, bevor er sich wieder zur Ruhe bettet und Dich mitnimmt. :cool::D

Aber abgesehen einmal davon sollte sich der ein oder andere inländische Jagakletzn mal wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass der Rohstoff Holz in der Zukunft mehr denn je ein unverzichtbarer Rohstoff sein und bleiben wird. Sehr leicht erkennbar u. a. auch daran, dass die Architektur wieder zunehmend und äußerst vielfältig auf diesen hervorragenden Rohstoff setzt.

Und warum? Weil er im Rahmen des Ökologischen Wandels unter energetischen Gesichtspunkten und dem Nachhaltigkeitsaspekt Vorteile bietet, wie kein anderes Material.

Daraus folgt logischerweise, dass man versuchen muss, ökonomische und ökologische bzw. gesellschaftliche Erfordernisse im Zusammenhang mit dem Waldbau und den diversen Funktionen des Waldes halbwegs in Einklang zu bringen.

Freilich genau dieses Vorhaben ist für die Zukunft wahrscheinlich so komplex und anspruchsvoll, wie sonst kein anderes ökologisches Thema.
GENAU dieser Hintergrund ist das Szenario, vor dem wir die Jagd der Zukunft zu diskutieren haben. Und genau dieser Hintergrund ist auch das Szenario, vor dem wir mögliche Lebensräume der unterschiedlichen Arten und Schalenwildbestände sowie deren Schutzbedürfnisse diskutieren werden.

Der Kreis der Diskussionsteilnehmer wird vom jeweiligen Renintenzgrad seiner Interessenvertreter abhängig sein und damit schließe ich mit einem Verweis auf die Feststellung @Stöbis bez. des ungewissen Haltbarkeitsdatums jagdlicher Seilschaften in der Entscheiderebene. ;):coffee::giggle:

Premiumpost!
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Diese ganze Eingriffe hier und dann ein Stellrad da, gehen alle Am Grund vorbei. Sie sind Ideologie betrieben.
Falsch. Sie sind dem Bemühen geschuldet, mit try and error, denn Vorbilder gibt es nicht, der Menschheit das Überleben auf diesem Planeten zu erhalten.

Die Geschichte lehrt uns, daß es noch nie anders war. Damit müssen wir leben. So ist der Mensch nun mal gestrickt.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
136
Zurzeit aktive Gäste
623
Besucher gesamt
759
Oben