Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Im Winter brauchen die Hühner überhaupt keine Brache, da leben sie sehr gerne in den Feldern der industriellen Landwirtschaft.

Das möchte ich aber doch anzweifeln. Ich finde unsere Hühner im Winter zu 90% in den mehrjährigen Brachflächen. Obwohl unser Ackerbau zu einem Großteil aus Wintergetreide besteht.
Genauso wie die meisten in den mehrjährigen Brachflächen brüten.
Ich würde sogar behaupten das wir ohne die Brachflächen bei weitem nicht den Hühnerbestand hätten den wir haben. Natürlich wird auch das Raubwild scharf bejagt. Aber für die Hühner sind die Brachen schon enorm wichtig.
 
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Auf welchen Flächen sie im Winter leben ist untersucht und habe ich schon ein paar Seiten vorher geschrieben. Wer lesen kann und will hat die Info bereits gelesen.

Die Bestände gehen den Bach runter, und das habe ich auch schon geschrieben und wurde auch untersucht:

1. Prädation der Henne auf dem Nest

dann kommt erstmal länger nichts und dann kommt Nahrung für die Küken.



Ganz simpel.


Englische Rebhuhnschutz-Projekte konnten ohne Lebensraumverbesserung und nur mit extrem scharfer Bejagung (auch mit Methoden, die hier die Ökos verbieten) den Bestand stark wachsen lassen.

Das habe ich aber auch schon vor einigen Seiten geschrieben. Das will oder kann aber wohl nicht jeder einsehen.
 
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Das möchte ich aber doch anzweifeln. Ich finde unsere Hühner im Winter zu 90% in den mehrjährigen Brachflächen. Obwohl unser Ackerbau zu einem Großteil aus Wintergetreide besteht.
Genauso wie die meisten in den mehrjährigen Brachflächen brüten.
Ich würde sogar behaupten das wir ohne die Brachflächen bei weitem nicht den Hühnerbestand hätten den wir haben. Natürlich wird auch das Raubwild scharf bejagt. Aber für die Hühner sind die Brachen schon enorm wichtig.

Wie findest du die Hühner? Worauf stürzt sich deine Annahme? Wie sehen die Brachen aus?

Und sie stecken nicht im Wintergetreide, sondern in Kohl- und Rüben.

Im Wintergetreide brüten sie dann hingehen wieder gerne, weil viele Kohlgewächse zur Brut leider wieder weg sind.
 
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Okay

Eins nach dem anderen.
Ich habe nie abgestritten das die Prädation keine Rolle spielt. Deshalb steht ja bei mir zusammen mit scharfer Raubwildbejagung.

Genauso das Insekten extrem wichtig sind. Aber dafür haben wir ja die Brachen. Da ist gut was los mit Insekten. Aber wir haben auch die meisten Landwirte davon überzeugen können nur noch das Nötigste zu mulchen.

Es ist in unserem Revier keine Annahme sondern eine Tatsache. Dafür bin ich oft genug im Revier unterwegs um zu wissen wo die Hühner liegen. Des weiteren haben wir öfter mal Hunde zum üben da. Die finden die Hühner auch immer in den Brachen.
Na ja und dann kannst mal vorbei kommen und schauen ob du Kohl und Rüben findest. Musst allerdings ein Stück laufen. Kohl gibt's im Umkreis gar nicht Und die nächsten mir bekannten Rübenäcker sind auch so 7-8 km Luftlinie weg.

Und trotzdem haben wir letzten Winter einen Herbstbestand von gut 180 Hühnern auf 350ha Feld gehabt.

Fotos von Brachen hab ich vor ein Paar Seiten schonmal eingestellt.
 
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Ich finde das immer klasse, was hier geschrieben wird, von den schönen Bildern und dem Engagement ganz zu Schweigen.
Bin ja erst seit letztem Jahr dabei, aber alleine dieser Faden hat mich schon dazu bewogen mir mal von Heintges das Handbuch für die Niederwildhege zu bestellen :D Als Einsteiger wird das hoffentlich reichen. ;)
 
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Das hier wieder mal was sinniges steht.
Hier Bilder von neu angelegten Blühflächen meiner Landwirte.

Anhang anzeigen 120548Anhang anzeigen 120549Anhang anzeigen 120550Anhang anzeigen 120551Anhang anzeigen 120552Anhang anzeigen 120553

Regen wäre mal nicht schlecht.

Hier noch paar von welche im 2ten oder 3ten Jahr
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Also wenn man mit den Landwirten spricht klappt das schon. Sind alles Flächen auf denen 5 Jahre nichts passiert.

So und auch mal kurz zu dem anderen Geschreibe.

Wenn jeder seinen Hegeauftrag ernst nehmen würde bräuchte man keine Extreme. Und wenn's nur so wie du @Bluadwurz geschrieben hast mit der Büchse ist dann währe schon viel getan. Wenn nämlich alleine jeder die Stücke Raubwild die er sieht beim Ansitz erlegen würde und das auf ner größeren Fläche, ja dann wäre die Lage doch schon wesentlich entspannter.
Es helfen dir die schönsten Flächen, egal von wem angelegt, nicht. Wenn da in jeder Nacht zigmal Raubwild drüber sucht.


Hier hatte ich paar eingestellt. Mach aber bei Gelegenheit mal paar neue.
 
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Eigentlich haben doch alle das Gleiche Ziel. Dem Niederwild etwas gutes zu tun. Es gibt ja eh nicht mehr wirklich viele die daran interessiert sind.

Natürlich gibt's immer Neuerungen, andere Wege. Aber es ist nunmal nicht ein Revier wie das andere, was in dem einen funktioniert oder gegeben ist, heißt noch lange nicht das es woanders genauso ist und natürlich auch umgekehrt.

Ich versteh nur nicht wie manch einer meint nur sein Weg, sein Wissen und sein Tun ist das einzig Wahre und Richtige.
Es sind doch nicht alle anderen auf der Brotsuppe daher geschwommen und haben keine Ahnung.
Noch dazu wenn die Zahlen belegen das es Aufwärts geht.
Eigentlich ist es auch Wurst wo die Hühner über den Winter sind. Solange sie lebend durch den Winter kommen.
 
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Die kommen schon irgendwie durch den Winter. Viel Schnee ist natürlich doof, aber Verhungern ist gerade jetzt in Klimawandelhysteriezeiten kein entscheidendes Problem. Für die Rebhühner geht es hauptsächlich ums nicht gefressen werden und das vor allem während der Brut. Die Hälfte der Hennen überlebt sie nämlich nicht. Da ist der Ansatzpunkt, nicht bei den total unwichtigen Komponenten in Blühmischungen.
 
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Die Annahme im Sommer ist unterschiedlich. Bei mir nehmen die Fasane den Weizen bis ca. Ende Mai, dann eher nicht mehr. Es geht dann wieder im September los. Hab auch mal Putenstarter probiert bei ausgesetzten Jungfasanen, der Automat wurde nicht angenommen, obwohl sie dieses Futter ja kannten.

Es geht eben nix über natürliches Futter. Jetzt ist die Insektenhochburg, da wissen sie schon was ihnen gut tut.
 
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topagrar:
Saatgut verunreinigt? Landwirt sät Hanf mit Blühmischung aus
Eine besondere Blühmischung hat ein Landwirt aus dem Hochtaunuskreis ausgesät: Auf seiner Stillegung wuchsen rund 1.000 Hanfpflanzen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, der Bauer fühlt sich betrogen.

Im Usinger Ortsteil Michelbach (Hochtaunuskreis) hat eine Spaziergängerin am Sonntag Cannabis-Pflanzen auf einem Feld entdeckt. Laut Hessischem Rundfunk wuchsen auf einer brach liegenden, rund 14.000 Quadratmeter großen Ackerfläche nach Schätzungen der Polizei bis zu 1.000 Pflanzen zwischen Gräsern und Feldblumen.

Der Landwirt wollte die Fläche daraufhin mulchen, was die Beamten untersagten. Sie sammelten die Pflanzen ein und stellten sie sicher. Nun muss die Ernte genauer untersucht werden: Ob die Cannabis-Pflanzen für den Lebensmittelbereich genutzt werden können, im Medizinbereich oder möglicherweise als Drogen, ist unklar. "Wir gehen nicht davon aus, dass sie für den Drogenhandel bestimmt waren", sagte ein Polizeisprecher. Die Hintergründe ermittele nun die Staatsanwaltschaft.

Der Kreisbauernverband Hochtaunus e.V. teilt gegenüber top agrar mit: „Nach unseren Informationen hat ein Saatguthersteller vor einiger Zeit versehentlich Hanf statt Senf in eine Blühmischung gemischt. Auch die BLE ist wohl schon entsprechend informiert, weil bundesweit mehrere Dutzend Betriebe betroffen sein könnten.“
 
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Das gibt das wieder was ich schon seit Jahren sage: Auf dem Blühmischungssektor tummeln sich alle mögliichen Diletanten, das geht bei den Herstellern an und hört bei denen auf die es einsetzen.
Beispiele gibt es viele:
Jakobskreuzkraut war jahrelang in den Mischungen, die Saatwucherblume ebenfalls. Heut heuer bei uns im Revier wieder ein Landwirt als Maisblühstreifen angesäht. Wer Vogelfutter sät...:unsure:.....da ist alles Mögliche drin, von Hanf sowieso bis zu Ambrosiasaatgut.
Der Durchschnittsdeutsche kennt drei Pflanzen, da ist hanf dabei. Der Landwirt auch nicht mehr abgesehen von denen die er ernten kann oder bekämpfen muss.

Da denkt man, alles ist im Griff. Ich kann gar nicht so viel essen wie ich k....n möchte:
Gestern(!!!) hat ein auswärtiger Landwirt einen Blühstreifen von mir runtergemulcht, mitsamt dem Miscanthus. Der Verpächter hat ausdrücklich drauf bestanden, dass diese Fläche erhalten bleiben muss.:mad::mad::mad:
Neuntöter war drin mit zweiter Brut, mehr weiß ich nicht was es sonst noch alles erwischt hat.
Rechtzeitig zum Distelsamenflug liegt die Fläche offen und dann wieder mulchen im nächsten Jahr, anstatt das periodische Mähen (alle 2 Jahre) später durchzuführen.
Die Landwirte wenn sie ihren Meister machen, endlich mal so ausgebildert werden, dass man mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie. Es gibt außer Mulcher und Pflanzenschutz noch mehr.
Unsere Jagdgenossen haben das erkannt und es hat sicher gedauert, sie zu überzeugen.
Nebenbei: Im Nachbarrevier hat es auch Ärger gegeben, ohne Vorankündigung hat derselbe Bauer einen Tag vorher ein Fasanengelege sinnlos platt gemacht beim Mulchen einer ÖVF.
Dumm wie drei Meter Feldweg!

Jetzt muss ich ihn mal ins Auto bekommen und Feldraine zeigen, die dank des geschlossenen Bewuchses frei von Disteln sind. Sollte Gehölze aufkommen, werden die mit der Astschere jetzt rausgezwickt. Durch die Beschattung des umliegenden Bestandes gehen die meisten ein.

So drehen die Agrarmeister vorallem bei der Eselsdistel (Onopordum) durch: Haben noch nicht aufs Radar bekommen, dass diese Art zweijährig ist und im ersten Jahr nur eine kleine Rosette bildet, die beim Pflanzenschutz wie auch immer leicht beseitigt werden dann.
Bei der Wilden Karde (ich vermeide den Namen Kardendistel) ist das ebenso.

Es dreht sich beim Pflanzenschutz doch eigentlich nur um die Ackerkratzdistel und die kann im geschlossenen Bestand selten Fuß fassen.
 

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