Motivation Schleppenarbeit

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Bei Hunden, die von sich aus gern bringen, fällt es den Führern immer enorm schwer, den Punkt zu erkennen, wo man nachhelfen muß. Und den Apport von Anfang an richtig aufbauen, des brauchts ja net, der bringt doch so schön.

Ich hab's aufgegeben.

Wollen und müssen sind auch aus meiner Sicht zwei Paar Stiefel.
Aber ich denke da sind wir durch. Was ich von ihm will und was er muss weiß er ganz genau.
Ich denke aber mehr Druck an jetziger Stelle führt zur Verweigerung. Ich würde es tatsächlich an fehlender "Lust/Motivation" einstufen..
Aber bekanntlich liegt das alles sehr nah beieinander
 

z/7

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Ich denke aber mehr Druck an jetziger Stelle führt zur Verweigerung.
Das ist genau der Punkt, wo man nachhelfen muß. Bei sturen Hunden auch öfter mal, bis es im Schädel sitzt. Oder gleich richtig aufbauen. Da kommt die "Verweigerung" sehr viel früher und ist mit Bordmitteln zu überwinden.

Alternativ wie gesagt. Mal Pause machen. Vorenthaltung von Arbeit ist auch eine Form negativer Verstärkung. Noch effektiver, wenn er zusehen muß, wie ein anderer darf.
 
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Wie sagte damals unser Ausbilder auf meine Aussage, dass ich grad nicht weiterkomm und der Hund nicht mehr will: "sehr gut, darauf haben wir gewartet". Dann kam Tabel .... Das war aber nur am Anfang beim Fang öffnen und Aufnehmen vom Boden ein kleineres Problem. Als der Punkt überwunden war, gabs keine Schwierigkeiten mehr
 
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Hi,
mir hat ein Ausbilder gesagt, ein guter Jagdhund hat immer Hunger. Apportel gegen Leckerli tauschen steigert die Motivation.

Außerdem auch Mal den Hund liegen lassen und selbst holen und dabei freuen wie ein Hamster.

Und wirklich freuen wenn er was bringt: wenn er Führerbezogen ist, will er dich ja glücklich sehen...
Wmh Peter
 
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Wir arbeiten ähnlich wie von Jagdpeter beschrieben.

Mein diesjähriger Welpenkurs arbeitete die ersten Schleppen im Alter von dreizehn, vierzehn Wochen. Immer mit Wild! Läufe vom Rehwild, Teile von Rehdecken (Bockjagdsaison!) sind reichlich verfügbar.
Wir achten dabei auf folgendes: die Schleppen müssen weder extrem lang sein, 200 Meter reichen in diesem Alter. Und auch nicht besonders alt, also keine Übernacht-Schleppen. zwei, drei Stunden alt. Worauf wir aber äussersten Wert legen: der Hund sucht frei, ohne Leine, der Führer folgt mit Abstand seinem Hund. Wenn der Hund das Wild gefunden hat, explodiert der Hundeführer geradezu vor lauter Freude. Der Welpe reagiert darauf, indem er die gefundene Beute seinem Führer bringt - so weit funkitioniert das so gut wie immer, ohne besondere Maßnahmen. Aber dann kommt der entscheidende Punkt: Tausch der Beute gegen Belohnung! Da erleben wir alles mögliche. Vom freudigen Ausgeben und Vertilgen der angebotenen Leckerli bis zum Fang-mich-Spielen mit der Beute im Fang und nur widerwilliger Herausgabe der Beute. Bis hin zum Abhauen und Verstecken der Beute. Aus diesem Grund arbeiten wir die ersten dieser Schleppen auf einem eingezäunten Hundeplatz, damit sich der Hund nicht entziehen kann.
Jede, ausnahmslos jede Schleppen-Übung endet damit, dass der Hundeführer im Besitz der Beute ist und der Hund anderweitig belohnt wurde. Beute anfressen ist tabu! Die Beute gehört dem Herrn, daran darf der kleine Hund nicht den geringsten Zweifel entwickeln! Er findet, bringt und wird dafür belohnt - so der Ablauf der Schleppenübung, wenn sie gefestigt ist.

Hintergrund, warum wir das so und nicht anders machen:

wenn wir dem Hund die gefundene Beute überlassen, oder gar zulassen dass er sie frißt, dann wird er als erwachsener Hund jedes gefundene Wild als seine persönliche Beute betrachten und ggfs. gegen jeden anderen, auch gegen seinen Herrn, verteidigen.
Wenn er als Stöberhund auf Drückjagden eingesetzt wird, dann wird er das erste gefundene Reh oder Sau aufbrechen und sich erstmal satt fressen, bevor er weiter jagt - wenn er dann überhaupt noch Lust dazu hat.
Der Hund kann sich zum Totengräber entwickeln, wenn er sich zwar seinem Herrn unterordnet, aber die Beute trotzdem nicht teilen will.
Und, last not least, legen wir mit dieser Art der Schleppenarbeit die Grundlagen für Apport und Totverbellen.

idS Daniel
 
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Wollen und müssen sind auch aus meiner Sicht zwei Paar Stiefel.
Aber ich denke da sind wir durch. Was ich von ihm will und was er muss weiß er ganz genau.
Ich denke aber mehr Druck an jetziger Stelle führt zur Verweigerung. Ich würde es tatsächlich an fehlender "Lust/Motivation" einstufen..
Aber bekanntlich liegt das alles sehr nah beieinander
Gefangen im üblichen Denkmuster, du sollst keinen zusätzlichen Druck ausüben, sondern aktivieren!
 
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Hi,
mir hat ein Ausbilder gesagt, ein guter Jagdhund hat immer Hunger. Apportel gegen Leckerli tauschen steigert die Motivation.

Außerdem auch Mal den Hund liegen lassen und selbst holen und dabei freuen wie ein Hamster.

Und wirklich freuen wenn er was bringt: wenn er Führerbezogen ist, will er dich ja glücklich sehen...
Wmh Peter
Für einen guten Jagdhund ist Jagd die Motivation Nr.1 , dagegen stinkt alles andere ab! Dieses Tauschen ist nur ein Zeichen von Hilflosigkeit und spätestens auf der Jagd, kommt Tauschen an seine Grenzen!
 
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Wir arbeiten ähnlich wie von Jagdpeter beschrieben.

Mein diesjähriger Welpenkurs arbeitete die ersten Schleppen im Alter von dreizehn, vierzehn Wochen. Immer mit Wild! Läufe vom Rehwild, Teile von Rehdecken (Bockjagdsaison!) sind reichlich verfügbar.
Wir achten dabei auf folgendes: die Schleppen müssen weder extrem lang sein, 200 Meter reichen in diesem Alter. Und auch nicht besonders alt, also keine Übernacht-Schleppen. zwei, drei Stunden alt. Worauf wir aber äussersten Wert legen: der Hund sucht frei, ohne Leine, der Führer folgt mit Abstand seinem Hund. Wenn der Hund das Wild gefunden hat, explodiert der Hundeführer geradezu vor lauter Freude. Der Welpe reagiert darauf, indem er die gefundene Beute seinem Führer bringt - so weit funkitioniert das so gut wie immer, ohne besondere Maßnahmen. Aber dann kommt der entscheidende Punkt: Tausch der Beute gegen Belohnung! Da erleben wir alles mögliche. Vom freudigen Ausgeben und Vertilgen der angebotenen Leckerli bis zum Fang-mich-Spielen mit der Beute im Fang und nur widerwilliger Herausgabe der Beute. Bis hin zum Abhauen und Verstecken der Beute. Aus diesem Grund arbeiten wir die ersten dieser Schleppen auf einem eingezäunten Hundeplatz, damit sich der Hund nicht entziehen kann.
Jede, ausnahmslos jede Schleppen-Übung endet damit, dass der Hundeführer im Besitz der Beute ist und der Hund anderweitig belohnt wurde. Beute anfressen ist tabu! Die Beute gehört dem Herrn, daran darf der kleine Hund nicht den geringsten Zweifel entwickeln! Er findet, bringt und wird dafür belohnt - so der Ablauf der Schleppenübung, wenn sie gefestigt ist.

Hintergrund, warum wir das so und nicht anders machen:

wenn wir dem Hund die gefundene Beute überlassen, oder gar zulassen dass er sie frißt, dann wird er als erwachsener Hund jedes gefundene Wild als seine persönliche Beute betrachten und ggfs. gegen jeden anderen, auch gegen seinen Herrn, verteidigen.
Wenn er als Stöberhund auf Drückjagden eingesetzt wird, dann wird er das erste gefundene Reh oder Sau aufbrechen und sich erstmal satt fressen, bevor er weiter jagt - wenn er dann überhaupt noch Lust dazu hat.
Der Hund kann sich zum Totengräber entwickeln, wenn er sich zwar seinem Herrn unterordnet, aber die Beute trotzdem nicht teilen will.
Und, last not least, legen wir mit dieser Art der Schleppenarbeit die Grundlagen für Apport und Totverbellen.

idS Daniel
Im Junghundebereich absolut richt und empfehlenswert, in der weiteren Ausbildund eines Vorstehhundes und DW aber nicht ausreichend.
 
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Hi,
mir hat ein Ausbilder gesagt, ein guter Jagdhund hat immer Hunger. Apportel gegen Leckerli tauschen steigert die Motivation.

Außerdem auch Mal den Hund liegen lassen und selbst holen und dabei freuen wie ein Hamster.

Und wirklich freuen wenn er was bringt: wenn er Führerbezogen ist, will er dich ja glücklich sehen...
Wmh Peter

Ich erlebe es anders. Am liebsten mochte er Mett. Freitag gab es nichts, Samstag morgen auch nicht, Schweißarbeit Übung lief mehr schlecht als recht, wir kamen aber an die Decke, Darunter Kaninchen und Mettbälchen in der Schüssel interessiert ihn beides nicht, will weiter suchen.

Die nächste Übung, seine zweite lief auch schlecht, dann VGP, er der einzige in der Gruppe volle Punktzahl wurde gelobt!!!!

Unser Glück absoluter Laubboden keine Verleitung, normal mach ich das nicht, tatsächlich hatte der Hund von Schweißarbeit keine Ahnung.

Leckerli verwende ich nach 4 Monaten nicht mehr. Hab noch keinen Vorsteher gehabt der nach sauberer Grundausbildung nicht anschließend sehr gerne und freudig auf der Schleppe gearbeitet hat. Ausnahme Fuchs der mit 6-7 kg oft zu scher und mit Wiederwillen, nur dem Muss gehorchend genommen wurde.

Beim Teckel war der Apport ganz erheblich schwerer und da es eigentlich später nie wirklich gebraucht wurde, drauf verzichtet. Trotzdem ist es bestens wenn sie jetzt den Fuchs der tot ist noch aus dem Bau ziehen.

Also wie DW reagiert ????

wenn wir dem Hund die gefundene Beute überlassen, oder gar zulassen dass er sie frißt, dann wird er als erwachsener Hund jedes gefundene Wild als seine persönliche Beute betrachten und ggfs. gegen jeden anderen, auch gegen seinen Herrn, verteidigen.
Wenn er als Stöberhund auf Drückjagden eingesetzt wird, dann wird er das erste gefundene Reh oder Sau aufbrechen und sich erstmal satt fressen, bevor er weiter jagt - wenn er dann überhaupt noch Lust dazu hat.


Kann alles sein. Meine letzten drei DL haben später immer fast von Gänsen gelebt.
Hatte ich einen oder mehrere werden die im Revier von der Brust und den Ständern befreit.
Dann fangen die beiden Teckel an den Rest zu verputzen, dann der DL. Dauert 10-15 Minuten das ist nichts mehr da. Da ich fast täglich welche hatte wurden sie fast zu dick.
Der DL durfte aber immer erst nach der VGP. Danach hat er immer gebracht!!!
In den ganzen Jahren ist es wohl einige seltene Mal vorgekommen, dass er eine Gans die er brachte angeschnitten hatte wenn ich sie 3 Meter hinter mir gelegt hatte und er wohl meinte sie war schon für ihn. Sonst habe ich oft Gans und Hund in einer Kiste im Auto nach Hause gefahren, angeschnitten hat er da nie.
 

z/7

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Wenn er als Stöberhund auf Drückjagden eingesetzt wird, dann wird er das erste gefundene Reh oder Sau aufbrechen und sich erstmal satt fressen, bevor er weiter jagt - wenn er dann überhaupt noch Lust dazu hat.
Hab ich noch nie erlebt. Nicht mit meinen und auch nicht mit nach meinen Grundsätzen ausgebildeten Hunden. Verteidigen gegen Fremde vllt, das hat aber andere Gründe, Anschneiden nein. Und die bekommen immer was von der Beute. Wie @Claas schreibt: Ritual. Die Beute wird aufgebrochen und dann bekommt der Hund etwas davon. Wenn die das von klein auf so lernen, werden sie das später auch so erwarten, und keine Selbstbedienung nötig haben.
 
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Das mit dem "Beute teilen nach erfolgreicher Nachsuche" praktizieren wir auch, wie folgt: wenn wir am Stück sind, wird der zwei, drei Meter daneben abgelegt. Das Wild wird aufgebrochen, der Hund bekommt die Milz und eine Handvoll Schweiß - aber nur und ausschliesslich aus der Hand seines Führers! Der Hund darf auch während des Aufbrechens nicht zum Stück robben, er hat auf seinem Platz zu warten bis der Hundeführer ihm seine Belohnung bringt.

Diese Vorgehensweise unterstützt die Ausbildung zum Totverbeller. Der Hund findet das Stück, will seine Belohnung haben und ruft seinen Herrn herbei.
 

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