Nach DIN-Jagd und BJG-Novelle jetzt QM vom Bundesverband deutscher Berufsjäger? „Jagdschein auf Probe“

Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
11.735
Ich glaube, dass das Thema DIN Jagd einen völlig unspektakulären Ursprung hatte. Irgendjemand im Umkreis des NAL hatte da wahrscheinlich mal eine Idee, möglicherweise aus einer staatlichen Gruppe heraus, die Mitarbeit in diesen Ausschüssen ist ehrenamtlich und gewöhnliche Leute müssen Geld verdienen, also Zeit dafür opfern.

Als nächstes gehen Geschäftsleute rein, die für ihr Geschäft Einfluß nehmen wollen und sich das leisten können. Dann kommt die Gruppe der Verbände, die ihren Allerwertesten hochkriegen und am Schluss Einzelpersonen, herausragende Spezialisten auch wenn sie nur selbst das so sehen.

Spätestens jetzt wachen die politischen Kräfte auf, einzelne wollen sich immer profilieren und solche Ausschüsse bieten dafür die Bühne.

In dieser Suppe wird dann irgendwas gekocht, die Betroffenen merken meist nicht viel davon und am Ende geht das Gekotze los.

Am allerwenigsten zielführend ist es aber im Vorfeld Feindbilder zu bedienen, ob beim OJV, beim DJV, bei den Berufsjägern, den Förstern oder sonstwo. Es hat keinen Sinn die Tür hinter sich zuzuschlagen. Wenn man was beeinflussen will, muss man sowieso wieder hereinkommen.
Ich habe den Eindruck, Du weißt wie diese Dinge funktionieren. Gesetze wurden immer schon nicht von Abgeordneten gemacht, sondern bestenfalls mit Bauchschmerzen abgenickt.
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.224
Das was klappte,

als Deutschland es allein Allen zeigte, endete 1949 mit der Gründung der BRD und etwas später der DDR. Damit war die Zeit nationaler Alleingänge aus bekannt guten Gründen beendet.

Es werden keine Gesetze nach Gutdünken ausgelegt, sondern nach Recht und Gesetz, das immer noch für Alle gilt. Ist wie vor Gericht: nicht Jeder bekommt immer das, was er für sein Recht hält.

Es gibt in der EU keinen anderen Staat, der wirtschaftlich so davon profitiert, wie Deutschland, auch wenn einige mit beschränkter Sicht das nicht verstehen. Das Absacken in Rentenniveau und Einkommen, das Du bejammerst, existiert schlicht nicht, das Gegenteil ist der Fall, was einfach nachweisbar ist. Wohlstand in der Breite, Gesundheit und Lebenserwartung (als messbarer Faktor medizinischer Versorgung und Breitengesundheit) sind kontinuierlich angestiegen - das Gejammer über Wohlstandskrankheiten wie Krebs oder Gefäßerkrankungen verkennt lediglich, dass die Menschen früher nicht alt genug wurden, um diese Krankheiten überhaupt zu erleben.

Dass China mehr exportiert, als Deutschland, ist sicher nicht Folge der EU Mitgliedschaft und auch Japan ist meines Wissens nach kein EU Mitglied, ebenso wenig wie die USA.

Ich fabuliere auch keineswegs von Reisefreiheit, sondern sehe sie als Folge erleichterten Warenaustausches, vulgo Handels, nichts weiter. Wenn Du das nicht siehst, belegt das ein weiteres Mal Deine Unwissenheit, nichts weiter. Bequemer ist es allemal für den EU Bürger. Wenn Dir Grenzkontrollen und Schikanen lieber sind, zieh doch einfach nach Düdasien, Afrika oder Lateinamerika...

Gruß,

Mbogo
Offenbar ist das eingetreten,was ich schon vermutet hatte,es hat gewirkt. Einfach mal was an den Haaren herbeiziehen reicht heute schon.Und alle,die das anders sehen,sollten auswandern.
 
Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
Den Begriff Lebenserfahrung hatte ich extra gewählt, da er sich nicht auf Jagd beziehen sollte. Schade, wurde von Dir prompt nicht so verstanden. Ich bin auch dafür, Leuten den Schein wegzunehmen, weil dann die Jagdmöglichkeiten für mich und den interessierten Rest reichhaltiger werden. Anfangen kann man ja mit dem jährlichen Schießnachweis auf Leistung. Da treten schon mal eine Menge Leute gar nicht erst an und verzichten freiwillig
auf eine Verlängerung des Jagdscheines. Nach Meinung des Mitforisten Sir H. schießt
mindestens 50 % der deutschen Jägerschaft grottenschlecht. Nach dieser Einschätzung dürfte die Durchfallquote relativ hoch sein.
Einem Wildmeister mit langjähriger beruflicher Tätigkeit kann ich als Hobbyjäger natürlich nicht
gerecht werden. Das wäre dann ja auch ein Armutszeugnis für ihn. Meine Schwachstellen kann ich einschätzen und möchte auch nicht mit jeder Inselbegabung mithalten müssen.
Zum Thema Uniform und Schulterstücke kann ich nur ergänzen, daß diese ohne staatliche
Hoheitsabzeichen keinerlei Bedeutung haben. Als wir noch das Polizeijagdgesetz hatten sah das anders aus. Da sollte der Waldbesucher ( z.B. landwirtschaftliche Knechte, Wilddiebe, Selbstwerber, Schäfer, Hütejungen usw.) eingeschüchtert werden. Da war auch der Förster noch Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft und der Berufsjäger gab den Büttel. Ist aber Schnee von gestern.


Ich möchte weniger unterstellen, dass "mindestens 50 Prozent der Jägerschaft grottenschlecht schießt." Was die Schießerei anbelangt, so sollte man sehr stark zu unterscheiden wissen.

Der größte Teil der Jäger bzw. die, die sich dafür halten, erlegt heute ihre Beute immer noch auf dem Ansitz und auf eher harmlose Entferungen.

Dazu gehört nicht viel "Können" und das schaffen auch die Meisten. Das Problem liegt imho mehr im "Vermögen". Mit zunehmendem Alter fällt es offensichtlich schwer, eigene gesundheitliche Mankos zu erkennen und sich darauf einzustellen.

Ein weiterer Punkt ist die Routine und der damit einhergehnde Hang, die Lage zu unterschätzen. Die Kugel ist schnell mal draußen, wenn man im Jahr 20 Stückl und mehr erlegt. Die Leute "stumpfen" ab. Die Ehrfurcht vor der Schöpfung geht mit den Jahren verloren bzw. nimmt ab und zack macht man viel schneller den Finger krumm.

Das Eingehen höherer Risiken aufgrund Erfolgsdrucks infolge falsch angelegter jagdlicher Strategien des Verantwortlichen ist ein weiterer Grund für Fehlschüsse und das macht die Arbeit dann für die Nachsucher.

Ich fordere in jedem politichen Gespräch über Jagd den Schießleistungsnachweis, allerdings nicht als Basis für den Erhalt der jagd- und waffenrechtichen Erlaubnisse, sondern als Voraussetzung für die Teilnahme an Bewegungsjagden mit Flinte und Büchse. Schließlich möchte man als Katholik unter den ganzen Waffenverrückten keinen Massensuizid provozieren. Du würdest denen ja den Sinn ihres Lebens rauben.

Was die einfache Ansitzjagd anbelangt, so bin ich im Lauf der Jahre eigentlich zu dem Ergebnis gereift, dass es klüger wäre, ab einem bestimmten Alter bzw. für Sehhilfenträger einen gesetzlich vorgeschriebenen Sehtest einzufordern.

Die Meisten, die ich kenne und kannte, hörten mit der Jagarei nämlich erst auf, nachdem der Sargdeckel zuging oder wenn einer plötzlich merkte, dass ihn die Beine nicht mehr in die Kanzel trugen. Also auf gut deutsch, wenn es einfach überhaupt nicht mehr geht, selbst wenn man noch so gern will .....

Es steigen auch die Verkehrsunfälle mit Senioren an. Die Menschen haben ein Problem mit dem älter werden und wollen nicht sehen, dass alles einmal ein Ende hat. Und da ebend der Jäger von Natur aus ein Sturschädel ist, braucht der naturgesetzgemäß ebend schon mal strengere Gesetze... :cool:

Das Problem bei den Jüngeren, die im Übrigen auch oft genug waffenvernarrt auf den Ständen kleine Vermögen verschießen und trotzdem Nachsuchen produzieren, ist auch weniger das Können, sondern die Einstellung. Jeder Hanswurst darf sich heute nach drei Wochen Kurs bewaffnen bis an die Zähne und in der Natur auf die Kreatur schießen, sobald er das nötige Kleineld hat. Aber da s hatten wir ja schon öfters .....

Im Übrigen ist es nicht schade, wie ich die von Dir erwähnte und in logischerweise jagdlichem Zusammenhang (wir sind hier im Jagdforum) sehende Lebenserfahrung deutete.

Man kann auch in anderen Lebensbereichen nicht mit Lebenserfahrung argumentieren, wenn im Kontext der Erwartungen und Ansprüche die Person diese nicht angemessen umzusetzen weis bzw. nicht in der Lage ist, die Lebenserfahrung mit anderen Dingen zu verknüpfen, um dadurch ein sinnvoller Teil der Lösung eines Problems zu sein.

Stell Dir vor, Du bist 60+, hast einen Porsche, damit einhergehend ein junges Weib mit Körbchengröße Deiner Vorliebe auf dem Beifahrersitz und hast das Viagra vergessen oder es wäre bspw. coronabedingt auf absehbare Zeit nicht mehr lierferbar. Ich fürchte, Deine Lebenserfahrung wird nicht ausreichen, denn es wird Dir etwas fehlen, was im Kontext aller relevanten Einflüsse die Sache bipolar geschmeidg macht.

Uniform oder Schulterstücke bei Berufsjägern und Förstern habe ich selbst noch nie in natura gesehen. Ich lese nur gelegentlich, dass es so etwas noch geben soll.

Egal, wo ich hinkomme, die Meisten tragen ihre präferierte Kleidung und dann allenfalls ein Westerl oder Jopperl mit dem Wappen / Schriftzug der Landesforsten drauf. In Bayern und Österreich bei offiziellen Anlässen auch gern Tracht.

Aber wenn Du nen Tipp für mich hättest, wo ich mir so einen Clown in Uniform und mit Schulterstücken bewaffnet außerhalb eines Museums im aktiven Dienst noch anschauen kann, bitte ich um einen Hinweis. :cool:;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
Ich glaube, dass das Thema DIN Jagd einen völlig unspektakulären Ursprung hatte. Irgendjemand im Umkreis des NAL hatte da wahrscheinlich mal eine Idee, möglicherweise aus einer staatlichen Gruppe heraus, die Mitarbeit in diesen Ausschüssen ist ehrenamtlich und gewöhnliche Leute müssen Geld verdienen, also Zeit dafür opfern.

Als nächstes gehen Geschäftsleute rein, die für ihr Geschäft Einfluß nehmen wollen und sich das leisten können. Dann kommt die Gruppe der Verbände, die ihren Allerwertesten hochkriegen und am Schluss Einzelpersonen, herausragende Spezialisten auch wenn sie nur selbst das so sehen.

Spätestens jetzt wachen die politischen Kräfte auf, einzelne wollen sich immer profilieren und solche Ausschüsse bieten dafür die Bühne.

In dieser Suppe wird dann irgendwas gekocht, die Betroffenen merken meist nicht viel davon und am Ende geht das Gekotze los.

Am allerwenigsten zielführend ist es aber im Vorfeld Feindbilder zu bedienen, ob beim OJV, beim DJV, bei den Berufsjägern, den Förstern oder sonstwo. Es hat keinen Sinn die Tür hinter sich zuzuschlagen. Wenn man was beeinflussen will, muss man sowieso wieder hereinkommen.


Obendrein ist mir völlig unverständlich, warum es unter uns offensichtlich so viele Leute gibt, die ein Problem mit einer DIN Jagd hätten. Grundsätzlich sehe ich darin eher Vorteile. Problematisch kann doch nur die Ausgestaltung werden, aber solche Dinge fallen nicht vom Himmel. Es laufen Prozesse, bei denen sich viele Leute und Instititutionen einbringen können, wenn sie es denn möchten und in der Lage dazu sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
Uniform oder Schulterstücke bei Berufsjägern und Förstern habe ich selbst noch nie in natura gesehen. Ich lese nur gelegentlich, dass es so etwas noch geben soll.

Egal, wo ich hinkomme, die Meisten tragen ihre präferierte Kleidung und dann allenfalls ein Westerl oder Jopperl mit dem Wappen / Schriftzug der Landesforsten drauf. In Bayern und Österreich bei offiziellen Anlässen auch gern Tracht.

Aber wenn Du nen Tipp für mich hättest, wo ich mir so einen Clown in Uniform und mit Schulterstücken bewaffnet außerhalb eines Museums im aktiven Dienst noch anschauen kann, bitte ich um einen Hinweis. :cool:;)

Wenn man die Sterne gegen Eicheln tauscht, hat man die Schulterstücke.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesforst#Dienstkleidung_und_Amtsbezeichnungsabzeichen

Ich meine diese bei offiziellen Anlässen, nicht im Arbeitsalltag, auch gesehen zu haben. Wer das will, warum nicht. Daran würde ich keine Erwartung, ob positiv oder negativ knüpfen wollen.
Vor ca. 20 Jahren wurden Schulterstücke auch mal im Bereich des upper und middle management eines DAX-Unternehmens diskutiert. Der Vorstandsvorsitzende hatte den Spuk dann recht bald wieder beendet. Aber im öffentlichen Dienst, warum nicht. Es schadet niemand. Ich war nur während meiner Uni-Zeit mal Beamter auf Zeit (war vor mehr als 35 Jahren). Danach hatte ich nur noch zivile Arbeitgeber.
 
Registriert
1 Jan 2019
Beiträge
1.410
Ach stimmt, der Bundesforst. Den hatte ich ganz vergessen. Gibt´s ja auch noch. Aber für den chilligen Job find ich es verschmerzbar, bei offiziellen Anlässen sowas zu tragen, wenn der Grad aussagt, dass du wer bist. :cool:
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
11.735
Ach stimmt, der Bundesforst. Den hatte ich ganz vergessen. Gibt´s ja auch noch. Aber für den chilligen Job find ich es verschmerzbar, bei offiziellen Anlässen sowas zu tragen, wenn der Grad aussagt, dass du wer bist. :cool:
Na ja, diese Beamten der BImA sind wahrscheinlich beleidigt, wenn Du ihre Aufgabe als chillig bezeichnest. Im dienstlichen Alltag treffen sie auf Militärs, da mag es hilfreich sein, wenn man auf
den ersten Blick erkennt, ob es sich um einen Waldarbeiter oder Forstdirektor handelt.
Aus der Geschichte kennen wir den sog. Heeresförster, der mußte damals vor jedem Leutnant
stramm stehen. Das hat man nach dem verlorenen Krieg im Westen geändert und die ganze
Bundesforstverwaltung an das Finazministerium überführt. Stichwort Zoll.
Bei Dir in Bayern gibt es das traditionell rotwildfreundliche Forstamt in der Nähe von Bum Bum City. Geisterte erst gerade durch die Weltpresse, weil POTUS da einige Soldaten abziehen will.
Da werden die dort beteiligten US Jägerkameraden ihren Jagdmöglichkeiten in der Box noch nachtrauern. Ob es sowas in Polen noch mal gibt, weiß ich nicht. Ein Teil darf ja bleiben. Für die ist dann die Quote ggf. besser. In der Heimat, mit z.B. starken Jagdzeitbeschränkungen je nach State,
ist es wahrscheinlich unvergleichbar schlechter.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
Mit ist nicht bekannt, dass Normen in EU-Richtlinien zitiert werden. Normen können unter einer Richtlinie harmonisiert werden und haben dann Vermutungswirkung (Veröffentlichung Amtsblatt), bis zu Ihrer Revision ;). Die Übereinstimmung mit einer Richtlinie kann aber auch über Ansätze erfolgen, welche nicht in Normen beschrieben werden, aber dem Stand der Technik entsprechen. So verbindlich ist das alles nicht.

Außerhalb der EU gibt es weniger offene Ansätze, z.B. Indien, wo Normen direkt zitiert werden.

EU-Richtlinien zu erfüllen ist in Summe deutlich flexibler möglich, als dass, was hier von einigen (ideologiegebunden) gefordert wird. Dass sich deren Ansicht in spätestens 10 Jahren wieder überholt haben dürfte, kommt Ihnen natürlich nicht in den Sinn....

Ich wollte noch darauf antworten, hatte es vergessen, bis jetzt.

Du hast natürlich recht. Vereinfachungen gehen in der Regel zu Lasten der Vorhersagbarkeit. Man könnte sagen, die Körnung war zu grob. Immerhin ist die Vorstellung richtig, dass bestimmte Normen (harmonisierte) durch EU-Richtlinien (ja, über die nationale Gesetzgebung) Gesetzeskraft erlangen können.

Ich kann den Gesamtzusammenhang hier nicht mit wenigen Sätzen erklären, die Vereinfachung muss reichen. Jeder, der tiefer in die Materie eintauchen möchte, kann ein studium generale mit Hilfe diverser Suchmaschienen beginnen. Das DIN bietet eine Vielfalt von Information.

Du hast Dich mit der Materie beschäftigt. (y)
 
Registriert
24 Nov 2010
Beiträge
7.085
Natürlich muss ein Staat 'wirtschaften'. Was soll das für ein Prinzip sein, gesetzte Ziele möglichst billig zu erreichen? Ist der permanente und fortwährende Griff in die Taschen der Bürger auch Teil des 'billigen Konzeptes'? Wenn die gesetzten Ziele zudem noch ideologisch gestützt werden und die Staatsquote - bei fehlenden Investitionen in Infrastruktur und Bildung und zunehmendem Konsum (Sozialleistungen) - weiter steigt, hat Helmut Kohl den derzeitigen Status Quo bereits vor 20 Jahren als den Beginn des Sozialismus bezeichnet.

Gesetzte Ziele lassen sich üblicherweise nur mit planvollem, wirtschaftlichen Handeln erreichen, wenn das System nachhaltig sein soll.

Wie das Ergebnis aussehen kann, wenn ein Bundesland planvoll handelt und 'wirtschaftet' bzw. investiert und nicht verteilt, ist ja durchaus an Bayern zu sehen. Was passiert, wenn man das nicht tut, sich als Wohltäter und Umverteilungsmeister betätigt, kann man beispielsweise in Berlin, Bremen oder anderen Empfängern des Länderfinanzausgleichs bewundern.




Wenn Du mir netterweise benennen könntest, wo staatliche Stellen klassisch bilanzieren, Assets und Vermögen im Sinne von beispielsweise Infrastruktur etc. auf der Aktiv-Seite ausweist und andererseits die Verbindlichkeiten im Sinne von beispielsweise Renten- und Pensionsansprüchen auf der Passiv-Seite zeigt, wäre ich dir sehr verbunden.

Politik rühmt sich derzeit des Schuldenabbaus, der nur und nahezu ausschließlich über die Niedrigzinspolitik der EZB zu Lasten der klassischen Sparer, Empfänger von Lebensversicherungen und anderer Formen der Altersvorsorge, andererseits sprudelnder Steuereinnahmen erfolgreicher Unternehmen und tiefer Griffe in die Taschen der Bürger (Steuer und Abgaben) möglich war. Politik und Staat haben dazu gar nichts beigetragen.

Betrachtet man den Haushalt, erkennt man unschwer, dass der weit überwiegende Teil eben nicht in Zukunftsinvestitionen landet sondern im allgemeinen Moloch der Sozialleistungen verschwindet und zu einem nicht unwesentlichen Teil in Händen derer fließt, die noch nie einen Euro beigetragen haben. ... und jeden Tag findet ein Sozi eine neue soziale Ungerechtigkeit und möchte sie mit Geld bewerfen und damit Mittel für den Konsum verwenden, die dann nicht mehr für Investitionen zur Verfügung stehen.

In diesem Kontext lassen wir uns von unseren südlichen EU-Nachbarn am Ring durch die Manege führen und hätte es die 'sparsamen vier' nicht gegeben, hätten wir vorgenannte mit noch mehr Geld beworfen. In diesem Kontext ist es ärgerlich, das die Briten nicht mehr dabei sind, die solche Dinge in der Vergangenheit recht erfolgreich (mit) verhindert haben. Das macht mich ärgerlich!


grosso

Nicht nur Dich. (y)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
Betrachtet man den Haushalt, erkennt man unschwer, dass der weit überwiegende Teil eben nicht in Zukunftsinvestitionen landet sondern im allgemeinen Moloch der Sozialleistungen verschwindet und zu einem nicht unwesentlichen Teil in Händen derer fließt, die noch nie einen Euro beigetragen haben. ... und jeden Tag findet ein Sozi eine neue soziale Ungerechtigkeit und möchte sie mit Geld bewerfen und damit Mittel für den Konsum verwenden, die dann nicht mehr für Investitionen zur Verfügung stehen.

In diesem Kontext lassen wir uns von unseren südlichen EU-Nachbarn am Ring durch die Manege führen und hätte es die 'sparsamen vier' nicht gegeben, hätten wir vorgenannte mit noch mehr Geld beworfen. In diesem Kontext ist es ärgerlich, das die Briten nicht mehr dabei sind, die solche Dinge in der Vergangenheit recht erfolgreich (mit) verhindert haben. Das macht mich ärgerlich!

grosso

Das ist nun mal die links grüne Weltsicht. Geld und Assets müssen von denen genommen werden, die sie besitzen und an die verteilt werden, die sie nicht besitzen. Da soll es Leute im Bundestag geben, die haben noch nie eine Berufsausbildung gemacht und sich seit Geburt von den Steuern anderer finanziert, warum wundert man sich?
Wirtschaften ist kompliziert, uncool und schwer der linksgrünen Mehrheit zu vermitteln. Tagträumereien vom Schlaraffenland sozialistischer Prägung, in dem sich alle liebhaben und feiern sind dagegen cool.
Andererseits, Entlassungen und zunehmende Arbeitslosigkeit, Fixierung auf Rendite und Wirtschaftskriminalität zu Lasten der Angestellten treiben den Linksgrünen die Wähler in Scharen zu. Aber das ist ein anderes Thema und ich weis, auch dafür gibt es keine einfachen Antworten.
 
D

doghunter

Guest
In Deutschland macht man sich alles selbst kaputt! Ich fordere dann auch noch für jeden Jäger 1 x Jährlich Schießtest mit 3 Treffern auf dem berühmten Bierdeckel auf 100m, bei 3 Schuss + ab 60 Sehtest und Gesundheitsüberprüfung beim Amtsarzt, alle 3 Jahre!

Was noch???
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Natürlich muss ein Staat 'wirtschaften'. Was soll das für ein Prinzip sein, gesetzte Ziele möglichst billig zu erreichen?

Das war eine flapsige Beschreibung für:

Gesetzte Ziele lassen sich üblicherweise nur mit planvollem, wirtschaftlichen Handeln erreichen, wenn das System nachhaltig sein soll.

Ich hatte Deine Ausführungen so verstanden, als meintest Du mit "wirtschaftlich" "erwerbswirtschaftlich" wie private Unternehmer. Und genau das soll ein Staat ja nicht tun.


Wie das Ergebnis aussehen kann, wenn ein Bundesland planvoll handelt und 'wirtschaftet' bzw. investiert und nicht verteilt, ist ja durchaus an Bayern zu sehen. Was passiert, wenn man das nicht tut, sich als Wohltäter und Umverteilungsmeister betätigt, kann man beispielsweise in Berlin, Bremen oder anderen Empfängern des Länderfinanzausgleichs bewundern.

Die Bremer hätten gerne das Rad der Zeit zurückgedreht und das Geld nicht nach Bayern überwiesen, das ihnen dann in / nach der Werftenkrise (u.a.) fehlte, nur mal so am Rande ...

Wenn Du mir netterweise benennen könntest, wo staatliche Stellen klassisch bilanzieren, Assets und Vermögen im Sinne von beispielsweise Infrastruktur etc. auf der Aktiv-Seite ausweist und andererseits die Verbindlichkeiten im Sinne von beispielsweise Renten- und Pensionsansprüchen auf der Passiv-Seite zeigt, wäre ich dir sehr verbunden.

"Klassisch bilanzieren" geht an den Besonderheiten einer staatlichen Stelle vorbei. Vermögensaufstellungen etc. gibt es und warum sind wohl viele Stellen wieder mehr von Angestellten zur Verbeamtung übergegangen? Weil sie keine Aufstellung von Renten- und Pensionsansprüchen haben?




Du warst auch schon mal besser .was sollen die Cokommentare mit einer nichtssagenden Antwort ? Für meine Aufzählung mußte ich nicht mal mein Gehirn bemühen,stammt alles aus Öffentlich-rechtlichen Medien !

Darum geht es garnicht. Du hast das der EU zugeschrieben und das ist einfach falsch.

Wem das bisher entgangen ist,so wie meinem Postempfänger,der tut mir echt leid. Und nun frage ich Dich,wer denn nun an solchen Zuständen Schuld hat,wenn nicht die EU-Kopferten ?

Einiges haben "wir Deutsche" ganz alleine verbockt, manches liegt an der Wiedervereinigung und wie die abgewickelt wurde, manches an einer Globalisierung, aber nichts monokausal an "der EU". Wenn Du das glaubst hast Du leider die (welt-)politischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte nicht voll erfasst.

Wenn Dir als "Beuteossi" entgangen ist,daß ein Großteil der GESAMTdeutschen Bevölkerung mit privatwirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat,

Wenn ich das mit der Situation vor 30, 40 Jahren vergleiche dann ist das immer noch ein Jammern auf sehr hohem Niveau. Insgesamt geht es der Durchschittsbevölkerung heute besser als damals, auch wenn das vielen nicht auffällt zwischen in Urlaub fliegen statt alle zwei Jahre mit dem Auto nach Italien oder Ungarn.

hast Du die ostdeutsche Seele nach Deiner langen Anwesenheit hier immer noch nicht begriffen und lebst weiter in Deiner "Wessiblase" vom reichen Deutschen.

Sorry, das ist Blödsinn. Ich sehe in meiner direkten Umgebung bei fast jedem "Ossi" einen deutlichen Wohlstandsgewinn (materiell) gegenüber der Vor-Wendezeit, von z.B. der Strasseninfrastruktur und medizinischer Versorgung garnicht zu reden. Einigen geht es schlechter als vorher, aber das ist z.B. in manchen Regionen im Westen, die ihre Industrien verloren haben, nicht anders. Das ist nicht "Ossi-spezifisch".

Und was soll denn die "ostdeutsche Seele" sein? Reine Befindlichkeiten, Einstellungen und Glauben an was auch immer? Das ist für mich kein Maßstab. Reaktionszeiten für Krankenwagen, Straßenzustand (im großen und Ganzen), Wohneigentum, auch Urlaubsreisen etc. schon eher.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6300

Guest
Die Bremer hätten gerne das Rad der Zeit zurückgedreht und das Geld nicht nach Bayern überwiesen, das ihnen dann in / nach der Werftenkrise (u.a.) fehlte, nur mal so am Rande ..
Das ist wohl nicht die Ursache für den von grosso beschriebenen Vergleich. Es ist nicht so, dass die Schärflein, die Bremen in der Vergangenheit an Bayern hingegeben hat jetzt für das Bremer Volk zum Nachteil gereichen, eher sind es strukturelle Probleme, die sich quasisozialistischen Lösungsansätzen verweigert haben. Bayern hat dagegen seine Hausaufgaben gemacht.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Die strukturellen Probleme hätten zeitgleich zum Transfer an Bayern bekämpft werden müssen, das zu finanzieren haben die Bremer nicht geschafft - warum auch immer. Das alleine auf "sozialistische Lösungsansätze" zu beschränken ist dogmatisch und nicht realistisch.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
158
Zurzeit aktive Gäste
576
Besucher gesamt
734
Oben