Nach DIN-Jagd und BJG-Novelle jetzt QM vom Bundesverband deutscher Berufsjäger? „Jagdschein auf Probe“

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der Verband ist ja trollig.... die Zahl der Berufsjäger im Vergleich zur Gesamten Jägerschaft, ist doch vergleichsweise gering.

Der Verband kann ja für seine eigenen Leute, wie auch jeder Arbeitgeber der Berufsjäger, eine entsprechende Zahl von Weiterbildungen aufdrücken. Aber für alle Jäger!? Das geht doch ein bisschen zu weit. Wenn der Berufsjäger nix taugt, kann der Arbeitgeber ihn ja auch rausschmeißen. Das gleiche gilt auch für normale Jäger, denen ein Pächter den Begehungsschein entziehen kann.

Halte das für völligen Mumpitz.

Was nicht bedeutet, dass die Weiterbildungsangebote der LJV´s schlecht oder überflüssig wären.
 
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Konkret geht es bei der Forderung ja um eine Weiterbildungspflicht für Jungjäger und dem Jagdschein-auf-Probe, um der fehlenden Praxisnähe bei den kurzen Ausbildungen entgegenzuwirken. Die Gründe sind nachvollziehbar. Außer Hochsitzbau, Aufbrechseminar und Treibjagdsimulation sowie der Waffenhandhabung/Schießen hatte ich in der 12-wöchigen Ausbildung keine weitere Praxis und in der Zeit ist man eh auf das Bestehen der Prüfung fixiert.
 
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Dann kann man das ja gut mit dem Führerschein vergleichen. Wer nach der Prüfung unsicher ist KANN auch an einem Sicherheitstraining teilnehmen oder einfach wie die meisten es tun, sich durch fahren und das Sammeln von Erfahrungen sich selbst fortbilden.
Sobald aber wie hier die Berufsjäger etwas verpflichtend vordern, hat das nur einen Grund.
Geld verdienen, nicht mehr und nicht weniger.
Woher weiß man denn überhaupt ob ein Berufsjäger Ahnung von der heutigen Jagd hat oder ob er nicht noch das Wissen von vor 40 Jahren hat wo er in der Lehre war und sich auch nie weiter gebildet hat?
 
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So gut der Gedanke an Weiterbildung an sich ist - und zwar in allen Bereichen und nicht nur der Jagd, so denke ich ich mir, daß hier zwei ganz andere Interessen verfolgt werden dürften:
a) eine weitere Regulierung und Einengung der Jagd und des Jagdwesens durch geneigte Kreise...und

b) der Drang nach gut dotierten Posten, denn solche Vorschriften und Vorhaben sind ja zu überwachen etc.etc.

Also irgendwie Nachtigall ick hör dir trapsen
 
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Konkret geht es bei der Forderung ja um eine Weiterbildungspflicht für Jungjäger und dem Jagdschein-auf-Probe, um der fehlenden Praxisnähe bei den kurzen Ausbildungen entgegenzuwirken. Die Gründe sind nachvollziehbar. Außer Hochsitzbau, Aufbrechseminar und Treibjagdsimulation sowie der Waffenhandhabung/Schießen hatte ich in der 12-wöchigen Ausbildung keine weitere Praxis und in der Zeit ist man eh auf das Bestehen der Prüfung fixiert.

sofern ein Berufsjäger einen Jungjäger unter sich hat, also für ihn verantwortlich ist, so kann er auch gerne dessen Frei-/ und Arbeitszeit verwalten, oder ihm einen entsprechenden Kurs aufdrücken.. das ist aber nur ein Ding zwischen diesen beiden und hat keinen andern was zu interessieren.

Der Berufsjägerverband kann sich auch gerne um die eigenen Mitglieder sorgen und denen entsprechende Kurse vorgeben... aber alles andere geht zu weit.
 
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Wenn man nun aber den Berufsjäger mit dem Forstwirt auf eine Ebene stellt, dann ist der Jagdschulabsolvent, egal ob kurz oder länger per KJV, auf dem Niveau des Brennholzselbstwerbers im Vergleich zum Forstwirt. Damit ist nicht gesagt, dass er sein Niveau nicht sehr steigern könnte. Von alleine und nur durch einmal schießen im Jahr, Kirreimer tragen und eine Jagdzeitung lesen, wird das allerdings nichts.

Selbstverständlich ist das so, aber es ist im einen Fall auch "nur" das Hobby und im anderen Fall der Beruf. Letzlich ist jedoch auch die Ausbildung bei uns für die Hobbyjagd sehr anspruchsvoll im Vergleich zu anderen Ländern.

Die Debatte über die Ausbildung, Reformen, Normungen, etc. ist systematisch zu führen. Bei uns jedoch fliegen die Akteure umher und scheissen herunter. Das läuft teils hirnlos oder von wirtschaftlichen Eigeninteressen getrieben. Das nervt und bringt am Ende wieder nix Gescheites hervor.

Nichts ist so sinnvoll wie ein nennenswertes Vorpraktikum mit klaren Lerninhalten bei zertifizierten Praktikumsstellen / Betreuern (Jäger, Förster, Forstbetriebe, Revierinhaber, etc.), BEVOR man in eine theoretische Ausbildung geht oder gar ne Prüfung macht.

Warum? Weil man das, was vorher im Praktikum "durchlebt oder erlebt" wurde, in der Theorie später ganz anders versteht, verknüpft bzw. verarbeitet. Wer zB bei einer zertifizierten Person im Praktikum gesehen und gelernt hat, wie ein Stück fachgerecht versorgt, in einer Wildkammer hygienisch korrekt gearbeitet, Trichinenprobe entnommen, wird, etc etc., geht mit einer ganz anderen Vorstellung in die Theorie und stellt möglicherweise auch ganz andere Fragen an den Dozenten.
Oder wenn miterlebt wird, wie eine zertfizierte Ausbildungsperson korrekt verantwortungsbewusst auf lebendes Wild schiesst, schon lange BEVOR sich der Aspirant am Stand "versuchen" darf.

Am Besten kostenlos erbracht von Leuten, die das gerne machen und als "Ehrenamt" entsprechend anerkannt bekommen. Einerseits der private Jäger mit Zertifikat, der sich auf diese Weise vorab ein genaues Bild von seinen künftigen JJ machen kann. Andererseits aber auch ein Förster, der dafür zusätzliche Anreize durch seinen (staatlichen) Arbeitgeber bekäme.

Nähme den Geldschneidern den Wind aus den Segeln.

Welche Leistungs-, Weiterbildungs- oder Gesundheitsnachweise für ausgebildete, praktizierende Jäger nach der Prüfung in welchen Abständen zu erbringen sein sollen, steht auf einem völlig anderen Blatt.
 
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Du kennst offenkundig nicht die Breite eines WM-Studiums. ;)

Ich sehe grundsätzlich keinen Sinn in einem solchen Studium als grundständigen wissenschaftlichen oder praktischen Studiengang. Mich interessiert die Debatte darüber ausschließlich im Zusammenhang mit in Deutschland umsetzbaren realistischen Berufsszenarien und da sehe ich ausschließlich eine hochschulpolitisch ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Basis in forstwirtschaftlichen oder forstwissenschaftlichen Studiengängen als integrierte (WM-Wahl-)Ausbildungsmodule.

Alles andere wäre "Eulen nach Athen tragen" und dazu fehlt in den nächsten Jahrzehnten ganz einfach das Geld. So einfach ist die Geschichte. ;)
 
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Vom Hörensagen glaube ich zu wissen, daß solche Praktikumsstellen-Jagdpatenschaften-für 1.000,00 € angeboten werden. Da haben einige ganz Schlaue schon mal vom Finanzamt einen Brief bekommen. Der Gute hatte allerdings fast 10 Praktikanten betreut. Dann hat jemand die
richtige (!) Telefon Nr. gewählt.
 
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Servus,

ich denke wir hier in Bayern sind beim Thema Weiterbildung/Seminare mit dem Angebot der Landesjagdschule vom BJV sehr gut aufgestellt. Ich selbst habe dort bereits mehrere Kurse besucht. Diese werden professionell, mit hoher Kompetenz und Herzblut durchgeführt. Es ist immer wieder eine Freude daran teilzunehmen. Und dies ganz freiwillig😌.....

An dieser Stelle einen herzlichen Dank und Gruß an Egbert und Severin für die tolle dort geleistete Arbeit.

Gruß


Es ist nur nicht Thema, was man "freiwillig" machen kann, denn da gibts mittlerweile so viele Angebote gegen mehr oder weniger Geld, dass es daran sicherlich nicht mangelt. Man kann auch ein Studium zum Jagdwirt machen, wenn man Lust hat.

Es ist hier die Frage, was man zum Kern der Pflichtausbildung bzw. verpflichtenden Weiterbildung macht, damit ein bestimmtes Niveau in der Breite gesichert wird und gewahrt bleibt.
 
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Du meinst wir sollen in Teilen Entwicklungsland bleiben?

Nein, aber man muss zwingend unterscheiden zw. Leuten, die gern Geld ausgeben oder beim Staat sind und jenen, die das zahlen bzw. erwirtschaften sollen. d. h. sogar wir in D werden in absehbarer Zeit "Prioritäten" setzen müssen und dazu gehört nicht, teuere Lehrstühle zu finanzieren, die man nicht zwingend braucht, weil es anders auch geht. ;) Du wirst es nicht für möglich halten, aber wir werden ärmer werden und da ist WM zwar nach wie vor wünschenswert, aber Waldmanagement geht vor (und zwar mit Abstand auch ökonomisch!).
 
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Vom Hörensagen glaube ich zu wissen, daß solche Praktikumsstellen-Jagdpatenschaften-für 1.000,00 € angeboten werden. Da haben einige ganz Schlaue schon mal vom Finanzamt einen Brief bekommen. Der Gute hatte allerdings fast 10 Praktikanten betreut. Dann hat jemand die
richtige (!) Telefon Nr. gewählt.

Gut, Geschäftemacher wird man nie verhindern können. Nur darf der Gesetzgeber das nicht unterstützen. Zum Beispiel sollten über Landesforstbtriebe kostenlose Pflichtpraktika angeboten werden, damit der Aspirant nicht gezwungen ist, zu privaten Geldschneidern oder zum Berufsjäger-bzw. Jagdverband gehen zu müssen, die ihm den Preis diktieren. Jagd ist und bleibt eine Dienstleistung an der Natur und an der Gesellschaft in der Freizeit als Ehrenamt erbracht. Der Staat als Eigentümer der Landesforstbetriebe hätte aus meiner Sicht hier eine Verpflichtung im Sinne der Gesellschaft zu erfüllen.
 
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Warum fordern wir Hobbyjäger eigentlich keine kostenlose PB beim Staat?
 
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sogar wir in D werden in absehbarer Zeit "Prioritäten" setzen müssen

Ich hatte nicht die Einführung eines entsprechenden Studiengangs gefordert, ich habe konstatiert, dass zur entsprechend qualifizierten (sic!) Ausübung einer Tätigkeit ein entsprechendes Ausbildungsniveau gehört. Und Du wirst es vielleicht nicht mitbekommen haben, dass man durchaus Studiengänge auch durch Umgestaltung bestehender bei entsprechenden Neuberufungen kostenneutral umorientieren oder gar neu aufbauen kann. Sollte also der Bedarf anerkannt werden (und der besteht de facto nicht nur wegen jagdlicher Problemfelder), so könnte man das ohne Mehrkosten realisieren.
 
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Warum fordern wir Hobbyjäger eigentlich keine kostenlose PB beim Staat?

Das kannst Du fordern. Du bekommst es aber nicht. Genauso, wie Du kein Brennholz aus dem Staatswald für lau bekommst.
Es gibt aber Anreiz-/Belohnungssysteme, die den PB fast umsonst werden lassen, sieht man von Deinem Zeit- und Materialeinsatz ab.
 

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