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Wieso sollte die SEM nur ausnahmsweise wiederholgenau bei Ab- und Aufnahme des Glases sein. Dann sind aber ´ne Menge Leute seit jahrzehnten im Besitz von "Ausnahmen".
Weil sie unnötig kompliziert gebaut sind, im Vergleich zu heutigen Fertigungstechniken und Materialien. Daher per se störungsanfälliger, als modernere Montagen. Wenn sie einstmals in allen Teilen zu 100% genau gefertigt waren -Stichwort "One of Thousand..."-, dann sind diese Unikate es natürlich auch heute noch. Moderne Montagen müssen immer wiederkehrgenau sein, ab Werk.
Kann sein, daß man dir mal Pfusch angedreht hatte (wie ich dich hier einschätze, ist´s auch nicht allzuschwer). Nur daraus dann einen kategor. Imperativ für alle SEM und alle Erbauer und Nutzer derselben draus stricken zu wollen...
Nö. Ich habe mir schon bei der Ausbildung zum JS eine klare Trennlinie zwischen Büchsern, die nur ihre Lagerbestände abbauen wollten, und solchen, die sachlich unterrichteten, gezogen. Ich habe auch mal einen Suhler Drilling gehabt, älter als ich, der war im Waldrevier gut, danach habe ich ihn verkauft, mit dem zeitgemäßen Verfall der Preise für Gebrauchtwaffen. Der hatte eine SEM, die der Vorbesitzer 2x hatte überarbeiten lassen, bis sie funktionierte. Trotzdem war es besser, das Glas nie abzunehmen...
Vielleicht bist du auch einfach nicht fähig eine SEM korrekt zu pflegen und zu bedienen.
Wenn ich eine Montage aufwändig pflegen müsste, hätte ich sie nicht.
Wußte bis jetzt auch nicht, daß es "wildabhängige Montagen" gibt. Solange aber mit der SEM alles in Europa vom Murmel bis zum Wisent erfolgreich bejagt werden konnte, scheint mir diese "wildabhängigkeit" auch eher ausschließl. deiner Phantasie entsprungen zu sein. Was wäre z.B. eine typische "Elchmontage" oder eine typische "Kudumontage"?
Ich lasse Deine Grinsekugeln mal drin, um das Niveau nicht versehentlich anzuheben.... Wildabhängige Montagen gibt es meines Wissens nicht, deshalb habe ich sie auch nicht erwähnt. Vielleicht weißt Du ja was darüber? Bei einer Montage, die auch in klimatisch recht verschiedenen Klimaten funktionieren soll, würde ich einfache Montagen aus wenigen relativ großen Einzelteilen bevorzugen, auch in Punkto Robustheit beim Waffentransport unter widrigen Bedingungen, hauptsächlich aber zur Reduktion von verschiedenen Materialausdehnungskoeffizienten und Spannungen, die daraus resultieren könnten.
Das mit der Romanik/Romantik war ein flüchtiger Lesefehler von mir. Kann ja mal vorkommen.
Nur was vergleichst du, der alles was älter an Jahren ist, wie man Finger an den Händen hat, als überholt und untauglich abtut, denn deine präferierten Waffen/Optiken/Kaliber mit der Romanik, der ältesten Bauform in Europa?
Um deinen Brückenschlag von "Gotik über Barock zur Romanik und zum Bauhaus" mal etwas zu entwirren (sorry für absoluten OT):
(in etwa für den deutschsprachigen Raum)
700-1200 n.Ch. (deine) Romanik
1200-1450 n.Ch. Gotik
1450-1600 n.Ch. Renaissance
1600-1770 n.Ch. Barock (der Spätbarock von ca. 1720-70 wird als Rokkoko bezeichnet)
1770-1850 n.Ch. Klassizissmus (unterteilt in Früh- und Spätklassizissmus)
1850-1895 n.Ch. Historissmus
1895-1920 n.Ch. Jugendstil
1920-1945 n.Ch. Art déco/Bauhaus
1945-1965 n.Ch. Moderne
1965-1980 n.Ch. Postmoderne
Danach hat sich leider nicht nur in der Baukunst jeglicher Stil verabschiedet.
Ich komm aber nicht drauf, was das alles mit der 7x64 zu tun hat???
Die beste Absicht fehlt, wenn sie nicht verstanden wird ... Die Romanik ist für mich der Vorreiter des neueren "form follows function" beim Bau. Hoffe, Du verstehst das so besser. Bei der Gotik danach verließ man dieses gute Prinzip funktionaler Architektur und musste statisch nachbessern, weil die Spitzbögen sich nicht in sich trugen. Da wurde dann draußen drangebastelt, bis es passte. Im Gesamteindruck in der Phase der Vollendung immer noch ansehnlich, aber eine Dokumentation von "learning by doing" allemal.
Das sieht man eben auch an einigen Waffen des 20. Jahrhunderts.
Im Barock überfrachtete man einfach frühere "gesündere" Strukturen mit allerlei gipsernen Accessoires - Ferlachisierung auf waffenbauerisch...
Ach ja, zum "deutschsprachigen Raum": Romanik und Gotik sind nicht im deutschsprachigen Raum entstanden, sondern wurden europaweit gepflegt. Deutschland gab es damals nicht, das entstand erst in Deinem Lieblingszeitalter, dem -Zitat von Dir- "Historissmus".
Ich hoffe, Dir eine Kerze angezündet zu haben ... im Dunkel des Historissmus.
Gruß,
Mbogo