Warum eigentlich ist die 7x64 bei uns out?

Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.230
Wieso sollte die SEM nur ausnahmsweise wiederholgenau bei Ab- und Aufnahme des Glases sein. Dann sind aber ´ne Menge Leute seit jahrzehnten im Besitz von "Ausnahmen".

Weil sie unnötig kompliziert gebaut sind, im Vergleich zu heutigen Fertigungstechniken und Materialien. Daher per se störungsanfälliger, als modernere Montagen. Wenn sie einstmals in allen Teilen zu 100% genau gefertigt waren -Stichwort "One of Thousand..."-, dann sind diese Unikate es natürlich auch heute noch. Moderne Montagen müssen immer wiederkehrgenau sein, ab Werk.

Kann sein, daß man dir mal Pfusch angedreht hatte (wie ich dich hier einschätze, ist´s auch nicht allzuschwer). Nur daraus dann einen kategor. Imperativ für alle SEM und alle Erbauer und Nutzer derselben draus stricken zu wollen...:oops:

Nö. Ich habe mir schon bei der Ausbildung zum JS eine klare Trennlinie zwischen Büchsern, die nur ihre Lagerbestände abbauen wollten, und solchen, die sachlich unterrichteten, gezogen. Ich habe auch mal einen Suhler Drilling gehabt, älter als ich, der war im Waldrevier gut, danach habe ich ihn verkauft, mit dem zeitgemäßen Verfall der Preise für Gebrauchtwaffen. Der hatte eine SEM, die der Vorbesitzer 2x hatte überarbeiten lassen, bis sie funktionierte. Trotzdem war es besser, das Glas nie abzunehmen...

Vielleicht bist du auch einfach nicht fähig eine SEM korrekt zu pflegen und zu bedienen.

Wenn ich eine Montage aufwändig pflegen müsste, hätte ich sie nicht.

Wußte bis jetzt auch nicht, daß es "wildabhängige Montagen" gibt. Solange aber mit der SEM alles in Europa vom Murmel bis zum Wisent erfolgreich bejagt werden konnte, scheint mir diese "wildabhängigkeit" auch eher ausschließl. deiner Phantasie entsprungen zu sein. Was wäre z.B. eine typische "Elchmontage" oder eine typische "Kudumontage"?:rolleyes:

Ich lasse Deine Grinsekugeln mal drin, um das Niveau nicht versehentlich anzuheben.... Wildabhängige Montagen gibt es meines Wissens nicht, deshalb habe ich sie auch nicht erwähnt. Vielleicht weißt Du ja was darüber? Bei einer Montage, die auch in klimatisch recht verschiedenen Klimaten funktionieren soll, würde ich einfache Montagen aus wenigen relativ großen Einzelteilen bevorzugen, auch in Punkto Robustheit beim Waffentransport unter widrigen Bedingungen, hauptsächlich aber zur Reduktion von verschiedenen Materialausdehnungskoeffizienten und Spannungen, die daraus resultieren könnten.

Das mit der Romanik/Romantik war ein flüchtiger Lesefehler von mir. Kann ja mal vorkommen.
Nur was vergleichst du, der alles was älter an Jahren ist, wie man Finger an den Händen hat, als überholt und untauglich abtut, denn deine präferierten Waffen/Optiken/Kaliber mit der Romanik, der ältesten Bauform in Europa?
Um deinen Brückenschlag von "Gotik über Barock zur Romanik und zum Bauhaus" mal etwas zu entwirren (sorry für absoluten OT):

(in etwa für den deutschsprachigen Raum)

700-1200 n.Ch. (deine) Romanik
1200-1450 n.Ch. Gotik
1450-1600 n.Ch. Renaissance
1600-1770 n.Ch. Barock (der Spätbarock von ca. 1720-70 wird als Rokkoko bezeichnet)
1770-1850 n.Ch. Klassizissmus (unterteilt in Früh- und Spätklassizissmus)
1850-1895 n.Ch. Historissmus
1895-1920 n.Ch. Jugendstil
1920-1945 n.Ch. Art déco/Bauhaus
1945-1965 n.Ch. Moderne
1965-1980 n.Ch. Postmoderne

Danach hat sich leider nicht nur in der Baukunst jeglicher Stil verabschiedet. :sneaky:

Ich komm aber nicht drauf, was das alles mit der 7x64 zu tun hat???:oops::unsure:

Die beste Absicht fehlt, wenn sie nicht verstanden wird ... Die Romanik ist für mich der Vorreiter des neueren "form follows function" beim Bau. Hoffe, Du verstehst das so besser. Bei der Gotik danach verließ man dieses gute Prinzip funktionaler Architektur und musste statisch nachbessern, weil die Spitzbögen sich nicht in sich trugen. Da wurde dann draußen drangebastelt, bis es passte. Im Gesamteindruck in der Phase der Vollendung immer noch ansehnlich, aber eine Dokumentation von "learning by doing" allemal.

Das sieht man eben auch an einigen Waffen des 20. Jahrhunderts.

Im Barock überfrachtete man einfach frühere "gesündere" Strukturen mit allerlei gipsernen Accessoires - Ferlachisierung auf waffenbauerisch...

Ach ja, zum "deutschsprachigen Raum": Romanik und Gotik sind nicht im deutschsprachigen Raum entstanden, sondern wurden europaweit gepflegt. Deutschland gab es damals nicht, das entstand erst in Deinem Lieblingszeitalter, dem -Zitat von Dir- "Historissmus".

Ich hoffe, Dir eine Kerze angezündet zu haben ... im Dunkel des Historissmus.

Gruß,

Mbogo
 
G

Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Die 4mm Streukreis bei einem .270-Projektil lassen bei mir schon wieder Zweifel an den Messmethoden aufkommen. Das Krasseste ist es doch beim Benchrest, wo , meine ich, die Differenz zum Kaliber gemessen wird (Loch in/an Loch ist insgesamt 10mm gross, bei .223 wären wir dann bei 4mm :)) Aber das muss man erst mal hinbekommen ohne Benchrest-Gestell...

Du darfst ruhig zweifeln........
Aber glaube es einfach.
Es ist REALITÄT........
Bis ich selbst damit angefangen habe ging es mir ähnlich.........
Aber selbst vom Sandsack geschossen sind erstaunliche Gruppen möglich..........

Gruppe mit REINER BR-Waffe.
Kaliber 6,5x243WSSM
140grs BergerVLD (935m/sec)
5 Schuß 100 Meter
Gruppe.jpg

Mit "Jagdmatch" Waffe
Kaliber 7,62 UKM
185grs. Berger VLD (985m/sec)
5 Schuß 100 Meter
Gruppe.jpg

Mit Jagdwaffe
Gleiches Kaliber+
Laborierung
25mm 300 Meter
305.jpg

Alle Gruppen jederzeit wiederholbar.........

Gruß
2RECON

PS: Ich habe vor 5 min. ein Handy Bild einer 17mm Gruppe auf 300 Meter bekommen. Geschoß ist ein 168grs. AccubondLR aus einem hier in diesem Thread besprochenem Kaliber. Der Schütze ist JETZT damit auf Pirsch.........
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
9 Mai 2008
Beiträge
498
Du darfst ruhig zweifeln........
Aber glaube es einfach.
Es ist REALITÄT........
Bis ich selbst damit angefangen habe ging es mir ähnlich.........
Aber selbst vom Sandsack geschossen sind erstaunliche Gruppen möglich..........

Gruppe mit REINER BR-Waffe.
Kaliber 6,5x243WSSM
140grs BergerVLD (935m/sec)
5 Schuß 100 Meter
Anhang anzeigen 131036

Mit "Jagdmatch" Waffe
Kaliber 7,62 UKM
185grs. Berger VLD (985m/sec)
5 Schuß 100 Meter
Anhang anzeigen 131035

Mit Jagdwaffe
Gleiches Kaliber+
Laborierung
25mm 300 Meter
Anhang anzeigen 131037

Alle Gruppen jederzeit wiederholbar.........

Gruß
2RECON

PS: Ich habe vor 5 min. ein Handy Bild einer 17mm Gruppe auf 300 Meter bekommen. Geschoß ist ein 168grs. AccubondLR aus einem hier in diesem Thread besprochenem Kaliber. Der Schütze ist JETZT damit auf Pirsch.........
Auf 300m Philippsburg 18mm
 

Anhänge

  • 300m_Philippsburg.jpg
    300m_Philippsburg.jpg
    274,8 KB · Aufrufe: 20
G

Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Sorry für das OT mit den Streukreisen.
Schon VOR den 41 Seiten diese Themas stand für mich fest das die 7x64 eine der besten
"Universal" Patronen für alles europäisches Wild +X ist.............und unabhängig von Modeerscheinungen immer bleiben wird.
Das sie nur bedingt Kurzlauf-geeignet ist macht nichts........sie hat dafür andere Vorzüge.

Gruß
2RECON
 
Registriert
18 Dez 2008
Beiträge
1.747
...Alle Gruppen jederzeit wiederholbar......

Bleiben wir in der Realität, OK.
Wenn es so wäre, kannst du jeden denkbaren Wettbewerb auf der Erde gewinnen. Es sind auch mit diversen "non-match-grade" Waffen enge Gruppen machbar. Leider nicht jederzeit wiederholbar... Manchmal reicht dazu nur auf einen anderen Stand den man nicht so gut kennt zu kommen und bang. Von 1/4 MOA ist gleich 3/4 MOA.
"immer"
"jederzeit"
... habe ich unzählige Male gehört. Leider nicht gesehen...
 
Registriert
24 Aug 2016
Beiträge
7.340
Ich frage mich bei den ganzen Wildcat-Spezialisten ja immer, wie oft im Jägerleben die 3,8% rechnerische Mehrleistung einen gravierenden Unterschied gemacht haben oder machen werden, das nicht auch das Geschoss oder gutes Schiessen lösen kann.
Ich bin kein Chemiker, aber die Umgebungstemperatur kann schon zu mehr Abweichung beim Abbrandverhalten führen (in beide Richtungen). Dafür dann ein Sonderkaliber, wo ich mir die Murmeln teuer kaufen oder selber stopfen muss? Ich weiss, das macht sicher Spass :) ! Experimentierfreudig bin ich auch, aber manchmal ist das Bewährte halt bewährt.
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Ich frage mich eher bei den ganzen Wildcatspezialisten, ob die überhaupt noch die Zeit für ihre vielzitierten hohen Abschußzahlen finden (einige haben ja noch nicht so lange den Schein), wo sie doch ausschließlich, so wie´s scheint und die Aktivität hier ist, mit Laborierungsermittlungen aller nur erdenkl. Geschoßvarianten, TLM, oder dem Zusammenstellen von LR-Waffen, sowie dem vertieften YT-Studium beschäftigt sind, haben?:sneaky:
Da muß der Tag ja über 30Std. und die Woche 10 Tage haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Aug 2013
Beiträge
1.288
Ich oute mich mal als der Albtraum von Sirus und konsorten.
Ich führe neben einer klassischen BBF und nur Repetierer Tikka und Remmington 700 ( Clonen ) in Zoll Kalibern ( wenn man die 7mm08 dazu zählt ), alle mit SD, Carbonschäften von PSE, Picatinny, Zweibein und ZFmit ASV.

Vor ein 3 Jahren wollte ich in etwas "klassischeres", aber denoch funktionales investieren.Es ist eine Heym SR21 geworden, in etwas besserer Holzklasse und Gravur. Das Kaliber sollte metrisch sein. knappes Rennen zwischen 7x64 und 8x57.

Letzlich ist es die 8x57 geworden, ganz einfach deshalb, da ich als WL im Bereich 308 viel mehr Pulver im Schrank stehen habe, die auch die 8x57 abdecken.

Und auch wenn die Behauptung hier ständig in den Raum gestellt wird, es gäbe Marketing gehypte Kaliber und alle die eine 308 haben, wären willige Kauftrottel....um eventuell die eigene " Individualität" oder besser Verbohrtheit zu begründen:
Ich führe die Kaliber , die mir persönlich für meine jagdlichen Anforderungen am sinnvollsten erscheinen.

Da beinflußt mich auch kein Marketing, noch irgendwelche Forums Autisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ich oute mich mal als der Albtraum von Sirus und konsorten
Und auch wenn die Behauptung hier ständig in den Raum gestellt wird, es gäbe Marketing gehypte Kaliber und alle die eine 308 haben, wären willige Kauftrottel....um eventuell die eigene " Individualität" oder besser Verbohrtheit zu begründen:
Ich führe die Kaliber , die mir persönlich für meine jagdlichen Anforderungen am sinnvollsten erscheinen.
Das Kaliber wie 308 und 30—06 von jedem Verkäufer wie aus der Pistole geschossen kommen ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Das ein relativ großer Anteil von JJ sich absolut nicht für Kaliber und Munition interessiert hätte ich zwar nicht für möglich gehalten ist aber nach vielen Gesprächen bei Jagd und am Schießstand eine Tatsache. Das würde ich aber nicht als Kauftrottel bezeichnen.
Man sieht hier an den Kaliberfragethreads das dieses Forum nicht repräsentativ ist da die Kaliber die hier vorgeschlagen werden vermutlich die wenigsten überhaupt kennen. In meinem ganzen Jagdlichen Bekanntenkreis gibts 2 Wiederlader und die machen das wegen der Kosten und dem Sportschiessen.

Ich führe die Kaliber die mir gefallen (darunter auch die 308) die „jagdlichen Anforderungen“ in Europa erfüllt doch jede Mittelpatrone 😉 und das ganz ohne Alpträume
 
Registriert
7 Jul 2020
Beiträge
3.360
Ich schieße 7X64 in einem Mannlicher-Schönauer GK und 8X57IRS bzw. 9,3X74 in Doppelbüchsen. Also extrem klassisch. Wenn mich jemand fragt, empfehle ich immer auch, .30-06 .270 und .308. Die Übungsmunition ist günstiger, da beißt nun mal keine Maus den Faden ab. Die .30-06 halte ich persönlich auch für ein sehr ausgewogenes Kaliber in Revieren, in denen Sauen vorkommen. Es gibt in immer mehr Feldrevieren Sauen, aber die .30-06 wird durch die .308 verdrängt. Das ist eine Sache die mir schleierhaft ist.
 
Registriert
28 Nov 2014
Beiträge
13.040
Ich kann mir ehrlich gesagt keine jagdliche(!!) Situation vorstellen, wo die .308 Win Vorteile gegenüber der 7x64 haben sollte - eher im Gegenteil!
Andersherum eben auch keine Nachteile ;)
Zumal in dieser plkumpen Vereinfachung.
Dahat bspw. die 308 150grs Federal Fusion mehr Leistung als die 7x64 11,2g von S&B
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
4 Feb 2009
Beiträge
10.416
Ok, das lasse ich gelten, aber soo unangenehm ist die 7x64 auch nicht, das liegt wohl in erster Linie an den nicht sehr schützenfreundlichen Schäften der 98er aus den 50er bis 70er Jahren.
Ich habe kürzlich eine Sauer 80 eingeschossen, die war nicht nur sehr Rückstossarm , sondern auch sehr, sehr präzise!
Hat gerade mal 500€ mit 6x42 Zeiss gekostet!
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
126
Zurzeit aktive Gäste
578
Besucher gesamt
704
Oben