ASP in Deutschland aktuell

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Ich sehe es mal ganz einfach so:
Wenn ich als Schweinehalter meinen Bestand reduzieren will, ist der nachhaltigste Weg die Zuchtschweine zu reduzieren!

Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Ich rede hier nicht davon, säugenden Frischlingen die Bache vom Rüssel wegzuschießen! Aber das Gerede von wegen große Bachen schonen usw. hat offenbar nicht dazu geführt die Schwarzwildichte zu reduzieren, oder?

Und die Behauptung das die Rausche früher eintritt steht im starken Widerspruch zu Deiner Aussage des körperlichen degenerierens ohne Leitbache. Die Rausche ist sehr stark von der körperlichen Konstitution bei Schweinen abhängig - u.a. der Rückenspeckdicke. Das trifft übrigens auch auf den Menschen zu - je besser die Nahrungslage, umso früher die körperliche Entwicklung.

Aber lassen wir das, hat nichts mit der ASP zu tun...
Danke, die Rückenspeckdicke hätte ich jetzt auch geschrieben.
 
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Werner, du als Landwirt!

ASP Länder dürfen nicht nach China, USA usw. liefern. Das hat den Markt verknappt, die Preise erhöht und Deutschland konnte Exportanteile von ASP Ländern übernehmen. In Polen beispielsweise ist seit Beginn der ASP der gesamte Export außerhalb der EU zusammengebrochen.
Welcher nennenswerter Schweinefleischexporteur ist von ASP betroffen? Wenn dann haben wir von der Bestandsreduktion in China profitiert. Da stehen ja auch die Hälfte aller Schweine der Welt. Umgekehrt haben wir aber gleichzeitig das Russlandgeschäft wegen der Krimkrise verloren.
 
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China ist selbst ein ASP Land und der Exportboom nach China und der Preisanstieg kam nur durch den Umstand, daß die Chinesen als weltgrößter Produzent wegen ihrer ASP ein Drittel ihrer Schweineproduktion abbauen mussten.

https://www.agrarheute.com/markt/tiere/china-asp-koennte-schweineherde-halbieren-557614

Das ist jetzt aber eine ganz andere Sache wie Dein Zitat hier:

"Die ASP im Osten Europas hat erst für diese glänzenden Geschäfte deutscher Erzeuger gesorgt, die jetzt wieder wegbrechen. Da ist es nur fair, wenn die deutschen Erzeuger jetzt auch für das wegbrechende Zusatzgeschäft entschädigt werden."

Und auch der "China-Effekt" war eher ein Strohfeuer als eine langfristige Geschäftsgrundlage - ganz im Gegenteil: Die haben jetzt ihr "Hinterhofhaltungen" (= bäuerliche Landwirtschaft) eliminiert und steigen jetzt mit professionellen 13stöckigen "Schweineburgen" (= Industrie) ins Geschäft ein. Wenn der Laden mal läuft, dann ist für uns ASP auch kein Problem mehr - uns will man in D ohnehin nicht mehr haben! Atomkraft - Kohle - Landwirtschaft dürft in etwa die Agenda sein...

Und wenn ich mir das "professionelle" Vorgehen in Brandenburg betrachte, dann paßt der "Personalmangel" ja auch ganz gut in diese Richtung :devilish: :evil:
 
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Stimmt das? Kann das jemand bestätigen?
Wurde mir gerade per WhatsApp geschickt - das wäre für mich ein Skandal!!!

> Freitag, 04.09., wurde die tote Sau gefunden und gemeldet.
> Dann war das 1 WE.
> Montag, 07.09., Untersuchung im Brandenburger Labor und Feststellung von ASP.
> Dienstag Weiterleitung ans FLI.
> Donnerstag Bestätigung der ASP vom FLI!
> Heut Freitag,11.09., Verweis von Brandenburger Regierung auf kommenden Montag zwecks Einleitung von Seuchenschutz-Maßnahmen!
 
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Wenn du mit der intensiven Bejagung mit Hilfe von Wärmebild- oder Nachtsichttechnik erst dann beginnst, wenn der Mais so groß ist, das die Rotte freiwillig nicht mehr raus kommt ...... dann hast du den Rest des Jahres schön verschlafen .

Schöne Theorie, die wahrscheinlich funktionieren kann, wenn man wenig Feld hat, keinen Raps kennt und nicht an der Grenze jagen muss.
 
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Leider völlig falscher Schluss, auch wenn die Interpretaion zu Deiner politischen Überzeugung passt.

Wo soll man denn jetzt rasch einzäunen? Kennt jemand jetzt schon die Ausbreitungsfläche?
Nein, wie auch, die Suche beginnt erst. Es kann sein, dass es eine Einzelsau ist (wahrscheinlich nicht), es kann sein, dass sich viele tote Sauen im näheren Umfeld befinden aber auch 5 Kilometer entfernt. Also beginnt man mit der Fallwildsuche und stellt dann, wenn man das Kerngebiet eingrenzen kann, mit der Zäunung.

Die mir bekannten Pläne für NRW sehen zunächst eine Zäunung und danach eine Fallwildsuche vor. Im Kerngebiet soll mittels Durchseuchung der Bestand schon stark dezimiert werden. Alles an Unruhe würde ggfs. zu Wanderbewegungen führen.
Wie es nun tatsächlich in Brandenburg läuft ist mir nicht bekannt.

wipi
 
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Leute wenn ich das hier so lese, wird mir schlecht. Statt mal zusammen zu halten und konstruktiv nach Möglichkeiten zu suchen dem Problem Herr zu werden, wirft man sich zum 1578542ten mal die gleichen Vorwürfe an den Kopf und zerfleischt sich gegenseitig. Und das in einer Interessengruppe die sowieso schon von außen unter ständigem Beschuss steht. Wie kleine Kinder... Wäre es nicht schlauer diese Gelegenheit jetzt zu nutzen, um der Jägerschaft und der Jagd mal wieder das nötige Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen? Wo es hinführt, wenn alles so weiter läuft wie aktuell in der Landwirtschaft und Gesellschaft? Warum zum Teufel zerstören wir zb. hier unsere Natur, um Schweinefleisch um den halben Erdball nach Asien zu karren? Man sollte nicht nur das kommende Tierleid mal bildlich darstellen, sondern auch die anderen Folgen dieser gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, und BESONDERS das es die Leute in der eigenen Geldbörse spüren werden! Man sollte deutlich darstellen, das wir (ein mal mehr) gerne bereit sind an einer Lösung mitzuarbeiten, aber eben auch aufzeigen was durch zeitlichen und finanziellen Aufwand in den letzten Jahren bereits getan wurde (immerhin freiwillig!) und das es so nicht weitergehen kann.

Ich denke wenn man das geschickt und glaubhaft rüberbringen kann, auch gestärkt aus dieser Krise kommen kann. Sollten wir uns beleidigt zurücklehnen, uns weiter gegenseitig zerfleischen, wird das Gegenteil der Fall sein.
 
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Folgen kann ich dem schon aber es wird wohl kaum Erfolg bringen.😉
Unverhofft kommt oft, oder aber, Nichts ist unmöglich.
Wenn da Jemand sitzt und justamend streckt eine neugierige Sau ihre Gebräch aus dem Mais, könnte sie damit zur Reduktion ihres Bestandes beitragen.

So meine Mutmaßung ;)

Aber es ist Gott sei Dank eh ganz anders 👍
Deine Frage wurde punktgenau und erwartungsgemäß beanwortet (y)
(jetzt darf nur Niemand den Apfelbaum sehen wollen ;) )
 
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und ich habe an einem Maisfeldan und in dem auch Apfelbäume stehen auf der danebenliegenden Brachfläche Äpfel verteilt. Über die Brachfläche kommen die Sauen im Tiefflug aus dem danebenligenend Wald. So bremsen sie für die Äpfle
Stimmt das? Kann das jemand bestätigen?
Wurde mir gerade per WhatsApp geschickt - das wäre für mich ein Skandal!!!

> Freitag, 04.09., wurde die tote Sau gefunden und gemeldet.
> Dann war das 1 WE.
> Montag, 07.09., Untersuchung im Brandenburger Labor und Feststellung von ASP.
> Dienstag Weiterleitung ans FLI.
> Donnerstag Bestätigung der ASP vom FLI!
> Heut Freitag,11.09., Verweis von Brandenburger Regierung auf kommenden Montag zwecks Einleitung von Seuchenschutz-Maßnahmen!

Soll wohl so gewesen sein.
Das die ASP aus Polen rüberschwappen würde war klar. Warum ein Landkreis, der so exponiert in der Nachbarschaft zu einem ASp-Gebiet keine Notmeldeeinrichtung für Wochenende organisiert hat ist schon verwunderlich.
 
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In der Pressekonferenz hiess es, der Kadaver sei "Anfang der Woche von einem Jäger gefunden" worden. Wenn das Montag war ist zwei Tage Meldekette doch auch in Bayern eher normal. Das erste Testergebnis vom Brandenburger Labor wurde dann innerhalb eines Tages vom FLI bestätigt.
 
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Leute wenn ich das hier so lese, wird mir schlecht. Statt mal zusammen zu halten und konstruktiv nach Möglichkeiten zu suchen dem Problem Herr zu werden, wirft man sich zum 1578542ten mal die gleichen Vorwürfe an den Kopf und zerfleischt sich gegenseitig. Und das in einer Interessengruppe die sowieso schon von außen unter ständigem Beschuss steht. Wie kleine Kinder... Wäre es nicht schlauer diese Gelegenheit jetzt zu nutzen, um der Jägerschaft und der Jagd mal wieder das nötige Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen? Wo es hinführt, wenn alles so weiter läuft wie aktuell in der Landwirtschaft und Gesellschaft? Warum zum Teufel zerstören wir zb. hier unsere Natur, um Schweinefleisch um den halben Erdball nach Asien zu karren? Man sollte nicht nur das kommende Tierleid mal bildlich darstellen, sondern auch die anderen Folgen dieser gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, und BESONDERS das es die Leute in der eigenen Geldbörse spüren werden! Man sollte deutlich darstellen, das wir (ein mal mehr) gerne bereit sind an einer Lösung mitzuarbeiten, aber eben auch aufzeigen was durch zeitlichen und finanziellen Aufwand in den letzten Jahren bereits getan wurde (immerhin freiwillig!) und das es so nicht weitergehen kann.

Ich denke wenn man das geschickt und glaubhaft rüberbringen kann, auch gestärkt aus dieser Krise kommen kann. Sollten wir uns beleidigt zurücklehnen, uns weiter gegenseitig zerfleischen, wird das Gegenteil der Fall sein.
Erst für mehr Gemeinsamkeit plädieren und dann gegen die Landwirtschaft schießen.
 

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