Da haben wir nun eine neue Tierkrankheit da. Und die bleibt auch.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich eine Gesellschaft DAUERHAFT ein Handelsverbot leisten kann. Und sie sollte es auch nicht tun. Wie soll Viehhaltung möglich sein, wenn plötzlich und unerwartet jemand für Jahre (!) den Laden dicht macht. Dann steht man da mit seiner Investition.
Entschädigt wird meiner Kenntnis nach auch nur der dann aktuell vorhandene Bestand. Die Zeit danach mit einem stillgelegten Stall nicht.
Was sind die Hygienemaßnahmen in Stall und Schlachtbetrieb wert, wenn sie nicht auch während eines Seuchenzuges (im Wald) wirksam sind? Und sind sie es, gibt es keinen Grund die Vermarktung einzustellen.
Zur verstärkten Bejagung bin ich entspannt. Ich habe noch nie eine Sau laufen lassen, die ich kriegen konnte - inklusive Frösche. Ich kenne auch keinen anderen Jäger, der nicht zugreifen würde. Was also soll intensiviert werden? Ich gehe ja jede freie Minute raus.
Im Übrigen finde ich es belustigend, wenn von "schwarzwildfrei schießen" und "Totalabschuss" die Rede ist. Ich muss das nicht weiter ausführen, oder? Ein ambitioniertes Unterfangen!
Es kommen auch keine mysteriösen Supertruppen des Staates zum Einsatz. Wer sollte das sein? Die Bundeswehr? Zwanzigjährige Rotzlöffel mit einem G36? Und die machen dann die Strecke des Jahrhunderts. Wer das für plausibel hält, der setzt sich die Mütze mit dem Hammer auf.
Es gibt nur uns. Und nur wir können Sauen finden und erlegen. Ende.
Die Jagd wird einen Teil leisten, nutzen wird es nichts. Bisher bewegte sich die Seuche am schnellsten immer durch den Menschen. So wird es auch bleiben.
Am Ende wird es so aussehen: Es wird einen Impfstoff für Vieh geben. Auch in ASP-Gebieten werden erlegte und negativ beprobte Sauen verwertet werden dürfen. Und zwar ohne den Umweg über zentrale Sammelstellen und Gehüpfe. Zäune werden auch nicht mehr in die Landschaft gefräst. Und schon gar nicht spielen Heerscharen von anderweitig benötigten Staatsangestellten den Suchhund im Zeckenbusch. Das lässt sich auf Dauer alles gar nicht leisten. Sogar die Theorieübungen der Landkreise vor der ASP-Zeit haben das überdeutlich gezeigt. Wir werden lernen, mit der Krankheit umzugehen!
Eine Eindämmung wird es mindestens an der Ostgrenze nicht geben. Da schwappt es eben ab und zu rüber, das lässt sich nicht vermeiden. Ist es auch schon länger, wollte nur niemand wissen. Ich kenne Leute in Neuzelle. Die haben da schon oft Kadaver gefunden, für die dich niemand interessiert hat. Schon gar nicht das zuständige Veterinäramt.
Kommentar eines Neuzellers zum jetzt bestätigten Fall: "Das hat ja auch gedauert bis man sich ehrlich gemacht hat."