Jagdakzeptanz in Jagdfernen Bereichen

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 24035
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Wohl war! Wobei ich stillschweigend davon ausgehe, dass Bildung und Intelligenz einander bedingen. Zumindest ab einem gewissen Level ;)
 
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Das Problem ist meist, das das Töten eine Tieres als moralisch verwerflich angesehen wird. Wenn sich da jemand Argumenten per se verschliesst, ist jede Diskussion vertante Lebenszeit.

Man darf es kaum sagen, aber ich hatte einmal derat die Schnauze voll, dass ich kurz gesagt habe, wenn es keine Tierversuche geben würde, wäre das Medikament, das in dem Fall die Mutter bekommt, nicht auf dem Markt und dieselbe tot. War der Stimmung nicht förderlich, hat aber jede moralisch überlegene Diskussion schlagartig beendet.

Die meisten Jagdgegner sind sachlich unkundig, glauben aber das Gegenteil. Offene Fragen helfen da auch manchmal: ich erlege den Fuchs, damit die paar Feldhamster überleben können - ist das nun falsch? Ich erlege keine Sauen- zahlst du den Wildschaden? ich habe Geld ausgegeben für Nistkästen, Blühstreifen,.. - und du? Aber solche Fragen provozieren dann manchmal auch stark und ich schiebe sie auch erst hinterher, wenn der klassischen Themen nicht fruchten.

Aber ingesamt gesehen, kenne ich wenig wirkliche Jagdgegner
 
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... aber das süsse XYZ.
Darauf erwidere ich IMMER: ich töte kein Tier, weil ich es nicht schön oder un-herzig finde. Jedes Tier (...) hat unseren Respekt verdient.

Meistens geht die Diskussion dann in die richtige Richtung, manchmal hört sie mit: "... na gut, ich könnte das aber nicht" auf.

Beim Thema Fleischgewinnung springen auch einige Jäger ab. Beim Ausnehmen die ersten, beim "aus der Decke schlagen und zerwirken" dann auch noch einige. Bei uns sind das aber sehr wenige, für die meisten ist das Zerwirken des Selbstgeschossenen selbstverständlich.
Das in die Runde der Jagdkritischen eingeworfen (also eigentlich das eigene Selbstverständnis nur kundgetan), regt zu viel Nachdenklichkeit an.

Aber ja, es gibt auch andere ...
 
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Ich schieße was und womit ich möchte. Und habe Spaß dabei. Meine Sache.

Ok, ok. Es sei dir gegönnt. Ist allerdings der "Öffentlichkeitsarbeit" nicht zuträglich und ich kann die Einstellung nicht teilen.

Die Information der "Jagdfernen" in unserer Gesellschaft dient doch letztlich einer besseren Akzeptanz der Jagd . Jeder einzelne, den wir für die "Sache Jagd" gewinnen können, ist wichtig. (Bei uns im Revier ist kein bewohntes Gebäude weiter weg als 300 m vom nächsten Hochsitz und nur durch das Verständnis der Leute mit entsprechendem Verhalten bei der Freizeitgestaltung kann man da überhaupt jagen gehen.) Mit etwas Glück macht die Person dann vielleicht sogar noch den Jagdschein. Natürlich kostet das Lebenszeit (deine Worte), macht aber durchaus auch Spaß. Tue Gutes und rede darüber!
 
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Ich versuche auch immer die andere Seite nachzuvollziehen. Das ist aber zunehmend schwierig, weil viele Menschen sich nicht mehr die Mühe machen ihre Meinung selber zu bilden sondern sie einfach von anderen übernehmen. Dann kommen so Sprüche wie "Jagd ist Mord" raus, die diese Leute aber gar nicht näher erläutern können.
Da versuche ich als erstes die Position des Anderen genauer zu ergründen. Ist es grundsätzlich falsch Tiere zu töten oder ihren Tod in Kauf zu nehmen? Oder nur unter bestimmten Umständen? Schlachten? Tierversuche? Kleidung? Straßenverkehr? Windräder ?(->das triggert oft) Haustiere einschläfern? Welche Tiere darf man denn dann und welche nicht? Hundewelpen? Wespen? Spinnen im Haus? Ist der Waschbär lebenswerter als Tier XYZ?
Die meisten schwimmen dann schon, weil sie ihren lockeren Spruch ja nie gedanklich weiter verfolgt haben. "Ja.. naja also es gibt natürlich auch Gründe... naja... das kann man nicht so schwarz weiß sehen" usw.
Und dann versuche ich zu zeigen dass ich da selbst mir viele Gedanken gemacht habe und wie meine Sicht auf die Dinge ist. Und dann sagen viele schon ich sei eine Ausnahme unter den Jägern und solche müsste es mehr geben dann wäre das ja ganz ok mit der Jagd, wenn es eben vernünftig gehandhabt wird.
Und dann widerspreche ich und behaupte dass die allermeisten so ticken wie ich, weil Jäger halt ein ganz bestimmter Schlag Mensch sind, und dass die negativen Beispiele (die es zweifelsohne natürlich gibt) nur stets die höchsten Wellen schlagen.
In den meisten Fällen trennen wir uns dann mit einem Dank für das Gespräch und ohne böses Blut.

Aber es gibt auch (wie in allen Belangen des Lebens) ausgemachte Fanatiker mit denen man nicht sprechen muss. Oft haben diese Personen eine hochpathologische Komponente die therapiebedürftig ist. Ist meine medizinische Meinung.
 
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Wobei ich stillschweigend davon ausgehe, dass Bildung und Intelligenz einander bedingen.

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Mein Schwiegervater hat manchmal so Anwandlungen: Da möchte er neckisch bzw. vielmehr nervig sein, und stellt dann mir so Fragen, warum denn ein Reh z.B. nicht "erschossen" wird, so wie jeder andere Mensch auch (oder so ähnlich).

In solchen Fällen hilft einfach nur "Ja ja" sagen und ignorieren.
Vor allem weil er selber 1 oder 2x im Jahr dann doch gerne einen Rehbraten essen mag.
 
G

Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Vor vielen Jahren befand ich mich einmal Abends in der Küche einer WG in einer süddeutschen Universitätststadt. Es fand da so eine Art Feier statt. Eine der WG-Bewohnerin war Biologie-Studentin kurz vor dem Diplom und starke Jagdgegnerin. Sonst um den Tisch gruppiert waren Freunde dieser Dame. Ich war mehr zufällig zugegen. Bald ging es um die Jagd.

Mir gelang es, durch ruhige und logisch-stringente Argumentation nahezu die gesamte Corona um den Tisch auf meine Seite zu ziehen. So lange und so gut, dass die Biologin vor Wut gekotzt hat. Und das ist keine Metapher. Die ging zuletzt aufs Klo und kotzte tatsächlich vor Wut. Wohl irgendwas psychosomatisches.

Ich freue mich heute noch darüber, wenn ich daran denke.
 
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Werter ton_sohn-

Da haben Sie aber tatsächlich einen sauberen Hund in der Gedächtnishalle:
Die Intelligenz steht im selben Verhältnis zur Bildung wie die Liebe zur Prostitution.
Ich weiß, das ist nicht das, was Akademiker gerne hören.
Das Wort "stillschweigend" ist also ein Schlüssel.

Werte Gemeinde-

gute Wirkung hat die Aufklärungsarbeit mit einleuchtenden Beispielen vor Ort oder von
Flächen, die der Diskutant kennt. Auch die Darstellung der Lage bei den Bauern ist hilfreich-
man benötigt halt eigene, korrekte, möglichst tiefgreifende Kenntnisse der Landwirtschaft.
Recht wirksam wird die eigene Argumentation auch, wenn man sie auf die Verhältnisse des
Jagdgegners umlegt, seinen Garten mit Wühlmäusen beschreibt, die problemlos 80kg wiegen,
und unbeschreiblich wohlschmeckend sind.

Bei völliger ideologischer Verblendung samt moralischer Überlegenheit (!) bleibt immer
noch die Möglichkeit der Darstellung des Irrweges des Jagdgegners.
Dazu sollte man allerdings wirklich derart gewappnet sein, daß beim eigenen Zeughaus
aus jedem Fenster ein Lauf herauslugt.
Da auch die Jagdgegner darauf bestehen, daß sie lupenreine Sozialdemokraten(!!) sind,
wird nicht das starke Dach, sondern das schwache Fundament angegriffen:

"Ihre heiligen Kühe sind tot!
Karl Marx ist tot. Sein Irrweg hat nichts als Leiden verursacht, und die Menschen wollen
ihn nicht mehr, und noch weniger seine Anhänger.
Sigmund Freud ist auch tot, er hat nichts als Verwüstung hinterlassen, und nicht eine
einzige brauchbare Erklärung.
Friedrich Nietzsche ist noch nicht tot, wie man an Ihnen klar erkennen kann.
Dafür riecht er aber schon ziemlich muffig.
Wenn Sie also wirklich neue Wege gehen wollen, kommen Sie uns doch bitte nicht
mit dem gescheiterten Rotz der letzten 150Jahre!
Probieren Sie doch mal "regional" und "aus unseren Wäldern", das ist gesund,
tatsächlich natürlich und entstaubt das Oberstüberl!"

Das sorgt gerade bei gesellschaftlichen Anlässen schon für Lacher...

Wer dazu nicht in Stimmung ist, kann sich ja immer noch abwenden und an die Bar gehen.

Aber warum sollten wir überhaupt kapitulieren?
Die Jagd steht auch in der öffentlichen Meinung der Stadtbevölkerung nicht wirklich
schlecht da- das Haupthindernis sind immer noch wir Jäger selbst.
Natürlich gibt es internen Diskussionsbedarf- aber doch nicht über unsere Legitimation!
Die TAT-sächlichen Jagdgegner sind durch Sachbeschädigung zu Kriminellen geworden,
mit denen verhandeln wir nicht, wir stellen sie und übergeben sie der Polizei.
Die Fanatiker blamieren wir, die Unwissenden klären wir behutsam auf.

Wir sind auf einem guten, auf einem richtigen Weg.
Wenn doch nur mal die Verbände in Wallung kommen würden...

derTschud, ganz frohgemut
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wissen macht Ahhh... Ich bin ja auch eher jagdfern bis jagdkritisch hier ins Forum gekommen.
Habe von Jägern einiges eingesteckt und auch ausgeteilt.
Um so erstaunter war ich über die Antworten auf meine Frage nach Kindern im Wald.
Da war das erste Vorurteil vom Tisch und mein Interesse geweckt.
Das ist jetzt aber schon ein langer Prozess und die Zeit nimmt sich heute kaum jemand.
Ohne Interesse an der Sichtweise des Anderen ist kein Dialog möglich. Bei verhärteten Fronten sehe ich da schwarz.
Heut und Morgen lässt sich daran nichts ändern. Ich denke das die Kinder von heute die Multiplikatoren von morgen sind. Ob die Jagd so viel Zeit noch hat ?
 

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