Jagdhund und Jagdhundewesen! Wissen für Jungjäger - Fakten, Hinweise, Anekdoten

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Es sind oft die einfachen Sachen die viele nicht schaffen. Frei bei Fuß laufen auf der Garageneinfahrt. Das mit Ablenkung, andere Menschen andere Hunde. Ablegen vor der Haustür und Nachbars Hund läuft vorbei. Schwamm und schweren Apportel von 10 Meter ( nicht weggeworfen) sauber bringen lassen und auch das mit Ablenkung.
Dazu brauche ich kein Revier. Einfach sich mal ehrlich fragen, klappt das?
Im Revier ist ein Hund eigentlich immer brauchbar, wenn er vernünftig Apportiert und Gehorsam ist. Naja, schaffen die meisten nicht.
Gut wäre es wenn er. weniger stört als hilft.

Das Messer in der Tasche geht mir auf, der Fasan liegt 3 Meter hinter dem Graben, Hund hin, wirft ihn hoch, schleppt ihn drei Meter weiter wirft ihn wieder hoch, Führer über den Graben, fängt den Hund mit großer Mühe ein. Er legt den Hahn fünf Meter weiter, ich kann es ihm nicht durchgehen lassen nicht zu Apportieren. Das Spiel beginnt von neuem, längst ist der Hahn Matsch. 10 Durchgehschützen warten jetzt seit 20 Minuten das es weiter geht.
Abends der Führer ist gut, das kann er ihm nicht durchgehen lassen.
 
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Wir gehen in der ansatzweise gleichen Region zur Jagd, die Qualität der Hunde wird bei euch nicht viel anders sein, als bei uns. 15% sind gut - sehr gut, 50% sind Jagdbegleithunde oder stören nicht zu sehr und 355% sind grottig. Das Verhältnis war früher besser, aber die Qualität der Hundegespanne hat eindeutig nachgelassen. Zum einen weil die Hunde nicht mehr richtig geführt werden und zum anderen weil zuviele Spielhundrassen dabei sind.

@Bollenfeld

ich denke, wir haben hinsichtlich der Bewertung eines guten/ gut arbeitenden Hundes ganz offensichtlich keinen Konsens (mehr).

Im letzten Jahr ging bei einer klassischen Niederwildtreibjagd hier im Münsterland neben mir ein Hundeführer, der, aufgrund seiner Profession und seines geführten Vorstehhundes schon das eine oder andere Klischee perfekt erfüllte. Sein Hund dödelte etwas 'schmalhackig' und sinnfrei vor ihm rum und trug zur zu erwartenden Hundearbeit nichts bis wenig bei. Besagter 'Hundeführer' geriet während des Treibens mehrfach verbal in Verzückung ob der tollen Arbeit seines Hundes.

Nachdem ich keinen zählbaren Beitrag zur Hundearbeit ausmachen konnte, habe ich den HF dann gefragt, woran er seine Wertung festmache und was das relativ unsinnige hin- und herlaufen (mit Quersuche hatte das nichts zu tun) denn solle. Zur Antwort erhielt ich, der Hund sei doch brav, bliebe in seiner direkten Nähe, habe ja auch nix falsch gemacht und die gelbe Weste stände ihm auch ausgesprochen gut.

Wenn dann die 'allgemeine Brauchbarkeit' der allgemein anerkannte Maßstab für einen guten Hund ist und die rassespezifischen Fächer nicht oder kaum noch Betrachtungsrelevanz haben, wird das nicht zwangsläufig für (spezifisch) bessere Hundearbeit sorgen.

Vielleicht bedarf es einer Schärfung der Kriterien, die z.B. einen auf Niederwildtreibjagden geführten Vorstehhund zu einem (jagdlich) 'guten' Hund machen. Das hatte ich bereits in einem der vorhergehenden Beiträge gemeint: uns fehlt zunehmend die gemeinsame Skala zur Bewertung eines Jagdhundes bzw. von Hundearbeit.


grosso
 
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@Bollenfeld

ich denke, wir haben hinsichtlich der Bewertung eines guten/ gut arbeitenden Hundes ganz offensichtlich keinen Konsens (mehr).

Im letzten Jahr ging bei einer klassischen Niederwildtreibjagd hier im Münsterland neben mir ein Hundeführer, der, aufgrund seiner Profession und seines geführten Vorstehhundes schon das eine oder andere Klischee perfekt erfüllte. Sein Hund dödelte etwas 'schmalhackig' und sinnfrei vor ihm rum und trug zur zu erwartenden Hundearbeit nichts bis wenig bei. Besagter 'Hundeführer' geriet während des Treibens mehrfach verbal in Verzückung ob der tollen Arbeit seines Hundes.

Nachdem ich keinen zählbaren Beitrag zur Hundearbeit ausmachen konnte, habe ich den HF dann gefragt, woran er seine Wertung festmache und was das relativ unsinnige hin- und herlaufen (mit Quersuche hatte das nichts zu tun) denn solle. Zur Antwort erhielt ich, der Hund sei doch brav, bliebe in seiner direkten Nähe, habe ja auch nix falsch gemacht und die gelbe Weste stände ihm auch ausgesprochen gut.

Wenn dann die 'allgemeine Brauchbarkeit' der allgemein anerkannte Maßstab für einen guten Hund ist und die rassespezifischen Fächer nicht oder kaum noch Betrachtungsrelevanz haben, wird das nicht zwangsläufig für (spezifisch) bessere Hundearbeit sorgen.

Vielleicht bedarf es einer Schärfung der Kriterien, die z.B. einen auf Niederwildtreibjagden geführten Vorstehhund zu einem (jagdlich) 'guten' Hund machen. Das hatte ich bereits in einem der vorhergehenden Beiträge gemeint: uns fehlt zunehmend die gemeinsame Skala zur Bewertung eines Jagdhundes bzw. von Hundearbeit.


grosso
Skala der Ausbildung für Jagdhunde?
Die meisten sind froh, wenn sie bis Losgelassenheit kommen, von Geraderichtung oder Versammlung brauchen wir nicht reden.

Für nicht Reiter:
Beim Reiten gibt es eine Skala der Ausbildung, in folgender Reihenfolge: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung, Versammlung. Immer hinterlegt, mit entsprechenden Lektionen.
 
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@Bollenfeld

ich denke, wir haben hinsichtlich der Bewertung eines guten/ gut arbeitenden Hundes ganz offensichtlich keinen Konsens (mehr).

Im letzten Jahr ging bei einer klassischen Niederwildtreibjagd hier im Münsterland neben mir ein Hundeführer, der, aufgrund seiner Profession und seines geführten Vorstehhundes schon das eine oder andere Klischee perfekt erfüllte. Sein Hund dödelte etwas 'schmalhackig' und sinnfrei vor ihm rum und trug zur zu erwartenden Hundearbeit nichts bis wenig bei. Besagter 'Hundeführer' geriet während des Treibens mehrfach verbal in Verzückung ob der tollen Arbeit seines Hundes.

Nachdem ich keinen zählbaren Beitrag zur Hundearbeit ausmachen konnte, habe ich den HF dann gefragt, woran er seine Wertung festmache und was das relativ unsinnige hin- und herlaufen (mit Quersuche hatte das nichts zu tun) denn solle. Zur Antwort erhielt ich, der Hund sei doch brav, bliebe in seiner direkten Nähe, habe ja auch nix falsch gemacht und die gelbe Weste stände ihm auch ausgesprochen gut.

Wenn dann die 'allgemeine Brauchbarkeit' der allgemein anerkannte Maßstab für einen guten Hund ist und die rassespezifischen Fächer nicht oder kaum noch Betrachtungsrelevanz haben, wird das nicht zwangsläufig für (spezifisch) bessere Hundearbeit sorgen.

Vielleicht bedarf es einer Schärfung der Kriterien, die z.B. einen auf Niederwildtreibjagden geführten Vorstehhund zu einem (jagdlich) 'guten' Hund machen. Das hatte ich bereits in einem der vorhergehenden Beiträge gemeint: uns fehlt zunehmend die gemeinsame Skala zur Bewertung eines Jagdhundes bzw. von Hundearbeit.


grosso

Das klingt als ob dieser Hund "gebrochen" wurde...unter dem Begriff erinnere ich das von früher. Die Jagdpassion gegen ein mehr oder minder trübes "bei Fuß" und "in der Nähe bleiben, dann macht man zumindest keinen Fehler" eingetauscht.

Meine Frau und ich sind einmal im Jahr in Dithmarschen zu einer großen Niederwildjagd eingeladen beim Züchter unserer DK Hündin. Diese Jagd über endlose Wiesen und schwere Klei-Marschenböden ist ein Erlebnis für sich und der gute Fasanen- und Hasenbesatz, Gänsen am Abend oder folgenden Morgen und Enten zwischendurch machen richtig Laune und bunte, gute Strecken.

Unser Jagdfreund führt selber 2 DK Hündinnen, die Mutter unserer Hündin ist KS Siegerin und ihre Töchter (unsere Hündin hat unter der Führung meiner Frau mit 1 Jahr und drei Monaten und guter VGP ihre Ordensschnalle schon gut gefüllt) und ihre jüngere Schwester, die der Züchter behalten hat, folgt ihr sichtbar auf ihrem Erfolgsweg. Auch die anderen Hunde (90% davon DK) arbeiten extrem effektiv, präzise und beeindruckend.

Weit genug vor der Schützenreihe und zügig und raumgreifend suchend aber bombenfest durchstehend und wenn doch mal was sein sollte genügt ein durch den Wind oder das monotone Hintergrund-Geräusch der dort verbreitet aufgestellten Windspargel nur leise hörbarer Pfiff und sie erledigen eine durch Handzeig neu zugewiesene Aufgabe. Apport aus Schilf oder Fuchs abfangen etc. (y)

Die hohe Kunst, jagdliche Instinkte und Passion zielgerichtet zu lenken ohne sie einzubremsen.
 
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Beschränkt Euch aber bitte nicht nur auf (Vorstehhunde)-Gehorsam! Gehorsam ist wichtig, aber er macht nicht in allen Bereichen den „guten“ Hund aus und zeichnet nicht unbedingt den guten Hundeführer aus!
Gute Vorstehhundearbeit, egal ob auf der Niederwildtreibjagd, Drückjagd oder Wasserjagd ist sehr stark vom Gehorsam geprägt. Zu den anderen Hundeschlägen können die etwas schreiben, die diese auch führen!
 
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@Bollenfeld

ich denke, wir haben hinsichtlich der Bewertung eines guten/ gut arbeitenden Hundes ganz offensichtlich keinen Konsens (mehr).

Im letzten Jahr ging bei einer klassischen Niederwildtreibjagd hier im Münsterland neben mir ein Hundeführer, der, aufgrund seiner Profession und seines geführten Vorstehhundes schon das eine oder andere Klischee perfekt erfüllte. Sein Hund dödelte etwas 'schmalhackig' und sinnfrei vor ihm rum und trug zur zu erwartenden Hundearbeit nichts bis wenig bei. Besagter 'Hundeführer' geriet während des Treibens mehrfach verbal in Verzückung ob der tollen Arbeit seines Hundes.

Nachdem ich keinen zählbaren Beitrag zur Hundearbeit ausmachen konnte, habe ich den HF dann gefragt, woran er seine Wertung festmache und was das relativ unsinnige hin- und herlaufen (mit Quersuche hatte das nichts zu tun) denn solle. Zur Antwort erhielt ich, der Hund sei doch brav, bliebe in seiner direkten Nähe, habe ja auch nix falsch gemacht und die gelbe Weste stände ihm auch ausgesprochen gut.

Wenn dann die 'allgemeine Brauchbarkeit' der allgemein anerkannte Maßstab für einen guten Hund ist und die rassespezifischen Fächer nicht oder kaum noch Betrachtungsrelevanz haben, wird das nicht zwangsläufig für (spezifisch) bessere Hundearbeit sorgen.

Vielleicht bedarf es einer Schärfung der Kriterien, die z.B. einen auf Niederwildtreibjagden geführten Vorstehhund zu einem (jagdlich) 'guten' Hund machen. Das hatte ich bereits in einem der vorhergehenden Beiträge gemeint: uns fehlt zunehmend die gemeinsame Skala zur Bewertung eines Jagdhundes bzw. von Hundearbeit.


grosso
Was habe ich mit dem von dir beschrieben Hund zu tun? Ich weiß nicht, was du von einem guten Vorstehhund erwartest? Ich erwarte Wildschärfe, Härte, Nasengebrauch und Gehorsam, dann finden die Hunde auch Wild, stehen es vor und apportieren es auch. Oder auf der Drückjagd finden sie das Wild, jagen es an und sind nach 10 Minuten wieder beim Führer um weiter zu suchen. Ich mag keine Laumeier, aber auch keine unkontrolliert herumeiernden ungehorsame Hunde.
 
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Was habe ich mit dem von dir beschrieben Hund zu tun? Ich weiß nicht, was du von einem guten Vorstehhund erwartest? Ich erwarte Wildschärfe, Härte, Nasengebrauch und Gehorsam, dann finden die Hunde auch Wild, stehen es vor und apportieren es auch. Oder auf der Drückjagd finden sie das Wild, jagen es an und sind nach 10 Minuten wieder beim Führer um weiter zu suchen. Ich mag keine Laumeier, aber auch keine unkontrolliert herumeiernden ungehorsame Hunde.

Einer von uns beiden ist dann wohl hier scheinbar im falschen Kontext unterwegs. Die Frage ist doch nicht, was Du mit dem von mir beschriebenen Hund zu tun hast oder was ganz konkret ich von einem guten Vorstehhund erwarte.

Hier sollte es doch um Wissen für Jungjäger gehen und da gehört eine vergleichsweise allgemeingültige Definition der Anlagen und Leistungskriterien - pro Rasse/ Einsatzgebiet - aus meiner Sicht dazu. Für einen Vorsteher bezieht sich das für mich (!) auf die zu zeigende Arbeit am Niederwild.

Wenn also der (aktuell hippe) im Hasentreiben unsinnigerweise geschnallte Vorsteher seinem Hundebesitzer (Führer mag ich nicht sagen) vor den Füßen rumstolpert und irgendetwas undefinierbares tut, wäre es doch hilfreich, dem Jungjäger zu vermitteln, dass der Hund in einem Hasentreiben regelmäßig nicht geschnallt wird und, dass das zudem keine gewünschte Hundearbeit ist und das Klassenziel nicht erreicht wurde.

Das Beschrieben weist. für mich in die bereits ausgeführte Richtung und die Differenzierung, einen den Jäger begleitenden Hund oder eben einen Jagdhund zu wollen. Vielleicht dämmt das auch ein wenig den Hang zu Moderassen ein und ändert die Bewertungsmaßstäbe bei der Auswahl des JAGDhundes.

Btw. bin ich bekanntlich der Auffassung, dass ein Vorsteher auf der klassischen, großräumigen Drückjagd auf Schalenwild mehr oder minder nix zu suchen hat ;). Ausnahmen mögen in kleinteiligen Revieren mit Nähe zu kritischen Verkehrswegen die Regel bestätigen. Da greift dann eben das mehrfach diskutierte Gesetz der Örtlichkeit.


grosso
 
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Einer von uns beiden ist dann wohl hier scheinbar im falschen Kontext unterwegs. Die Frage ist doch nicht, was Du mit dem von mir beschriebenen Hund zu tun hast oder was ganz konkret ich von einem guten Vorstehhund erwarte.

Hier sollte es doch um Wissen für Jungjäger gehen und da gehört eine vergleichsweise allgemeingültige Definition der Anlagen und Leistungskriterien - pro Rasse/ Einsatzgebiet - aus meiner Sicht dazu. Für einen Vorsteher bezieht sich das für mich (!) auf die zu zeigende Arbeit am Niederwild.

Wenn also der (aktuell hippe) im Hasentreiben unsinnigerweise geschnallte Vorsteher seinem Hundebesitzer (Führer mag ich nicht sagen) vor den Füßen rumstolpert und irgendetwas undefinierbares tut, wäre es doch hilfreich, dem Jungjäger zu vermitteln, dass der Hund in einem Hasentreiben regelmäßig nicht geschnallt wird und, dass das zudem keine gewünschte Hundearbeit ist und das Klassenziel nicht erreicht wurde.

Das Beschrieben weist. für mich in die bereits ausgeführte Richtung und die Differenzierung, einen den Jäger begleitenden Hund oder eben einen Jagdhund zu wollen. Vielleicht dämmt das auch ein wenig den Hang zu Moderassen ein und ändert die Bewertungsmaßstäbe bei der Auswahl des JAGDhundes.




grosso
Das viele Jagdleiter keine Ahnung mehr von Jagdhundeeinsatz in den verschiedenen Arten von Treiben haben ist schon schlimm, noch schlimmer ist es,daß auch nur noch wenige Hundefüher mit den notwendigen Kenntnissen gibt. Und mit dem zur Zeit gehandhabten geringer werdenen Ansprüchen auf den Prüfungen werden ja die ganzen Jagdbegleithundeführer bestätigt und in der Praxis dürfen die meisten ja auch immer wieder mitlaufen.
 
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Meine Erfahrung ist da eine andere, die brauchbar geprüften Hunde jagen und die hochdekorierten Prüfungshunde werden bei der Begrüßung und beim Streckelegen gezeigt.
Bei Nachfragen, warum der/die Hunde nicht gejagt haben :
"Jaaaa, das ist ein wertvoller Zuchthund, das wäre zu gefährlich, Sauen, Straße etc. blablablub."
Ich könnte dir ganze Vorstandsriegen von Zuchtvereinen nennen, deren Hunde nie auf einer Jagd waren.

Bausaujäger
 
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Das klingt als ob dieser Hund "gebrochen" wurde...unter dem Begriff erinnere ich das von früher. Die Jagdpassion gegen ein mehr oder minder trübes "bei Fuß" und "in der Nähe bleiben, dann macht man zumindest keinen Fehler" eingetauscht.

Meine Frau und ich sind einmal im Jahr in Dithmarschen zu einer großen Niederwildjagd eingeladen beim Züchter unserer DK Hündin. Diese Jagd über endlose Wiesen und schwere Klei-Marschenböden ist ein Erlebnis für sich und der gute Fasanen- und Hasenbesatz, Gänsen am Abend oder folgenden Morgen und Enten zwischendurch machen richtig Laune und bunte, gute Strecken.

Unser Jagdfreund führt selber 2 DK Hündinnen, die Mutter unserer Hündin ist KS Siegerin und ihre Töchter (unsere Hündin hat unter der Führung meiner Frau mit 1 Jahr und drei Monaten und guter VGP ihre Ordensschnalle schon gut gefüllt) und ihre jüngere Schwester, die der Züchter behalten hat, folgt ihr sichtbar auf ihrem Erfolgsweg. Auch die anderen Hunde (90% davon DK) arbeiten extrem effektiv, präzise und beeindruckend.

Weit genug vor der Schützenreihe und zügig und raumgreifend suchend aber bombenfest durchstehend und wenn doch mal was sein sollte genügt ein durch den Wind oder das monotone Hintergrund-Geräusch der dort verbreitet aufgestellten Windspargel nur leise hörbarer Pfiff und sie erledigen eine durch Handzeig neu zugewiesene Aufgabe. Apport aus Schilf oder Fuchs abfangen etc. (y)

Die hohe Kunst, jagdliche Instinkte und Passion zielgerichtet zu lenken ohne sie einzubremsen.

Mir gefällt gute Arbeit der Vorsteher ungemein. Leider haben die meisten dieser Hunde kaum noch Möglichkeit durch regelmäßige Einsätze ihr Potenzial auszuschöpfen. Reicht häufig nur noch für 2-3 mal Entenstrich und vielleicht eine mehr oder weniger gute Niederwildjagd. Dann können keine außergewöhnlich guten Leistungen hervorgerufen werden; sehr gute Prüfungen schon.

wipi
 

z/7

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Mir gefällt gute Arbeit der Vorsteher ungemein. Leider haben die meisten dieser Hunde kaum noch Möglichkeit durch regelmäßige Einsätze ihr Potenzial auszuschöpfen. Reicht häufig nur noch für 2-3 mal Entenstrich und vielleicht eine mehr oder weniger gute Niederwildjagd. Dann können keine außergewöhnlich guten Leistungen hervorgerufen werden; sehr gute Prüfungen schon.

wipi
Das liegt doch aber vor allem auch daran, daß sehr viele Hunde an den Bedürfnissen der Reviere vorbei geführt werden. Man bildet sich diese oder jene Rasse ein, und ob die dann was zu tun hat ist nebensächlich. Gilt umgekehrt für jagende Hunde genauso. Was will man mit einer Bracke im Niederwildrevier in Handtuchgröße? Nix. Kann man ja net amal gescheit brackieren, ohne daß die Nachbarn auf die Barrikaden gehen.

Womit wir beim Thema Führen eines jagenden Hundes wären. Allererste Voraussetzung ist eine gewisse Risikobereitschaft des Führers. Ohne die geht es nicht. Ich kenn einen super Stöberdackel, der auf keine Jagd mehr darf, weil der Führer eine längere Abwesenheit (wir sprechen hier vom Zeitrahmen ein bis drei Stunden) seelisch nicht verkraftet. Ortung hin oder her. Wer die Kontrolle nicht abgeben kann, braucht sich keinen Stöberhund vom Stand zu schnallen zulegen. Punkt.

Dummerweise merkt man das gern mal erst, wenn es zu spät ist.:oops:

Des weiteren gilt auch für jagende Hunde, daß Jagderfolg des Führers das Verhältnis prägt. Es ist mir sehr früh aufgefallen, daß gute, passionierte Jäger eigentlich immer gute Hunde haben, auch wenn sie als Hundeführer nur mäßig begabt sind. Gerade der jagende Hund lernt seinen Job vor allem beim Jagen, Trockentraining ist nur sehr begrenzt möglich. Schweißfährten üben halt, ist für die Beziehung gut, der Führer lernt aber meist mehr dabei als der Hund, wenn man es richtig aufzieht.

Das führt zu dem dritten, schon oben angeklungenen sine qua non für einen guten Stöberhundführer: die Möglichkeit, den Hund jagen zu lassen. Das erfordert erstens Übungsgelände, große Reviere, in denen der junge Hund seine ersten Erfahrungen auf der Spur sammeln kann, ohne daß sich jemand gestört fühlt oder Straßen und Bahnlinien jede Spur zum Kamikaze-Einsatz machen. Und zweitens die Bereitschaft des Führers, einen Gutteil seiner Freizeit während der Saison auf DJ zu verbringen.

Alles andere läßt sich regeln.
 
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Das liegt doch aber vor allem auch daran, daß sehr viele Hunde an den Bedürfnissen der Reviere vorbei geführt werden. Man bildet sich diese oder jene Rasse ein, und ob die dann was zu tun hat ist nebensächlich. Gilt umgekehrt für jagende Hunde genauso. Was will man mit einer Bracke im Niederwildrevier in Handtuchgröße? Nix. Kann man ja net amal gescheit brackieren, ohne daß die Nachbarn auf die Barrikaden gehen.

Womit wir beim Thema Führen eines jagenden Hundes wären. Allererste Voraussetzung ist eine gewisse Risikobereitschaft des Führers. Ohne die geht es nicht. Ich kenn einen super Stöberdackel, der auf keine Jagd mehr darf, weil der Führer eine längere Abwesenheit (wir sprechen hier vom Zeitrahmen ein bis drei Stunden) seelisch nicht verkraftet. Ortung hin oder her. Wer die Kontrolle nicht abgeben kann, braucht sich keinen Stöberhund vom Stand zu schnallen zulegen. Punkt.

Dummerweise merkt man das gern mal erst, wenn es zu spät ist.:oops:

Des weiteren gilt auch für jagende Hunde, daß Jagderfolg des Führers das Verhältnis prägt. Es ist mir sehr früh aufgefallen, daß gute, passionierte Jäger eigentlich immer gute Hunde haben, auch wenn sie als Hundeführer nur mäßig begabt sind. Gerade der jagende Hund lernt seinen Job vor allem beim Jagen, Trockentraining ist nur sehr begrenzt möglich. Schweißfährten üben halt, ist für die Beziehung gut, der Führer lernt aber meist mehr dabei als der Hund, wenn man es richtig aufzieht.

Das führt zu dem dritten, schon oben angeklungenen sine qua non für einen guten Stöberhundführer: die Möglichkeit, den Hund jagen zu lassen. Das erfordert erstens Übungsgelände, große Reviere, in denen der junge Hund seine ersten Erfahrungen auf der Spur sammeln kann, ohne daß sich jemand gestört fühlt oder Straßen und Bahnlinien jede Spur zum Kamikaze-Einsatz machen. Und zweitens die Bereitschaft des Führers, einen Gutteil seiner Freizeit während der Saison auf DJ zu verbringen.

Alles andere läßt sich regeln.

Aus Deinem letzten Absatz geht ja auch klar hervor, welche Berufsgruppe eben bevorzugt Stöberhunde führt!
 
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Meine Erfahrung ist da eine andere, die brauchbar geprüften Hunde jagen und die hochdekorierten Prüfungshunde werden bei der Begrüßung und beim Streckelegen gezeigt.
Bei Nachfragen, warum der/die Hunde nicht gejagt haben :
"Jaaaa, das ist ein wertvoller Zuchthund, das wäre zu gefährlich, Sauen, Straße etc. blablablub."
Ich könnte dir ganze Vorstandsriegen von Zuchtvereinen nennen, deren Hunde nie auf einer Jagd waren.

Bausaujäger

Du bist doch auch eher bei den Bewegungsjagden auf Schalenwild unterwegs und gerade da erlebe ich das so nicht. Steht mir aber nicht zu, deine Wahrnehmung in Abrede zu stellen.

Meine DW Hündin ist wohl klassisch das, was man höchstdekoriert nennen könnte (leider kann ich die spezifischen Erfolge nicht für mich reklamieren) und ich käme keinesfalls auf die Idee, den Hund nicht mit zur Jagd zu nehmen bzw. da dann natürlich auch zu schnallen.

Meine DD Hündin ist die VGP (mit mir) im 1. Preis und voller Punktzahl gelaufen und natürlich habe ich die so intensiv wie eben möglich auf Niederwildjagden geführt.


grosso
 

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