Ökologische Jagd

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Die Definition dessen, was getan werden müsste, obliegt dabei selbstverständlich einem kleinen Kreis Erleuchteter....

Nein, das ist eine Entscheidung der Gesellschaft, die es in einer Demokratie mehrheitlich festlegt und in Gesetze bringt.
Man müsste schon sehr ignorant sein, wenn man nicht wahrnehmen möchte, welchen hohen Stellenwert die Bevölkerung unseres Kulturkreises dabei dem Tierschutz zuerkennt. Da ist es unübersehbar, dass jagliche Aktivitäten, also schlussendlich das Töten herrenloser Tiere, besonders in den Fokus genommen werden, um das dabei MÖGLICHE Leid der Tiere auf ein Minimum zu begrenzen, eben das, was "getan werden müsste", was sinnvoll und nötig ist.
Gezielt jagdbare Tierarten zahlenmäßig durch Futter und/oder Beseitigung ihrer natürlichen Gegenspieler (Überhege) in besondere Höhen zu treiben (z. B. Volierenfasane oder Entenfütterungen an Jagdgewässern), um für die Jagd mehr "Kanonenfutter" aus reinem Jagdspaß (z. B. Treibjagden erst ab erwarteter Strecke von +1 Stück Wild pro Teilnehmer) zu erzielen, wird es in Zukunft sicher schwer haben.
 
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Dann wäre es auch ökologisch, Füchse zu jagen. Macht Sinn, da andere Tierarten damit geschont bzw. geschützt werden. Auch wenn man Fuchs nicht verwerten mag, ist es doch so, dass Kiebitz, Brachvogel und Co. einen großen Nutzen davon hätten, wenn der Beutedruck geringer wäre.
Was sagen die "Ökos" dazu?

Wenn die Prädatorenjagd in einem abgegrenzten Gebiet stattfindet, in dem solche seltenen, zu schützenden Arten leben und falls darüber hinaus sichergestellt ist, dass die Prädatorenjagd in einer so effektiven Weise ausgeübt wird, dass damit das Ziel erreicht wird, wäre das sicher nicht falsch.
Flächendecke Prädatorenjagd ohne erkennbaren Einfluss auf ihre Beutepopulationen und ohne sinnvolle Fellnutzung ist dagegen reiner Jagdspaß, weil ohne Wirkung und damit ohne "Bedarf".
 
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Nein, das ist eine Entscheidung der Gesellschaft, die es in einer Demokratie mehrheitlich festlegt und in Gesetze bringt.
Man müsste schon sehr ignorant sein, wenn man nicht wahrnehmen möchte, welchen hohen Stellenwert die Bevölkerung unseres Kulturkreises dabei dem Tierschutz zuerkennt. Da ist es unübersehbar, dass jagliche Aktivitäten, also schlussendlich das Töten herrenloser Tiere, besonders in den Fokus genommen werden, um das dabei MÖGLICHE Leid der Tiere auf ein Minimum zu begrenzen, eben das, was "getan werden müsste", was sinnvoll und nötig ist.
Gezielt jagdbare Tierarten zahlenmäßig durch Futter und/oder Beseitigung ihrer natürlichen Gegenspieler (Überhege) in besondere Höhen zu treiben (z. B. Volierenfasane oder Entenfütterungen an Jagdgewässern), um für die Jagd mehr "Kanonenfutter" aus reinem Jagdspaß (z. B. Treibjagden erst ab erwarteter Strecke von +1 Stück Wild pro Teilnehmer) zu erzielen, wird es in Zukunft sicher schwer haben.
Jagdgegner diskutieren das nicht so differenziert. Der Akt der Tötung ist für die das Problem. Das wird auch nicht für die Forstwirtschaft akzeptiert.
Zu allererst werden Drückjagden in Frage gestellt.
Hunde am gesunden Wild, und regelmäßig Nachsuchen, dann noch ein paar Idioten die mit langen Messern durch den Wald laufen und das auch noch überall posten.
Das dürfte bei Jagdgegner ohne Fachwissen der erste Ansatzpunkt sein, um Bilder zu finden, die die gesellschaftliche Stimmung negativ beeinflussen.
Bei der Auswahl der Waffen kann man übrigens im Bezug auf Bilder für die Bevölkerung auch eine Menge falsch machen. Da kann man aus Problemen der Landwirtschaft lernen. Eine Kuh kann es wirklich gut gehen in einem Boxenlaufstall auf Spalten, und einer anderen im Stroh für den Fachmann offensichtlich schlecht. Der fachliche unbeleckte Verbraucher unterstellt bei den Bildern immer der Stroh-Kuh das bessere Leben. Auf die Waffen übertragen: Die können noch so gut sein, sehen die zu martialisch aus, hat man seinen Sympathiebonus schnell verspielt.
 
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Wenn die Prädatorenjagd in einem abgegrenzten Gebiet stattfindet, in dem solche seltenen, zu schützenden Arten leben und falls darüber hinaus sichergestellt ist, dass die Prädatorenjagd in einer so effektiven Weise ausgeübt wird, dass damit das Ziel erreicht wird, wäre das sicher nicht falsch.
Flächendecke Prädatorenjagd ohne erkennbaren Einfluss auf ihre Beutepopulationen und ohne sinnvolle Fellnutzung ist dagegen reiner Jagdspaß, weil ohne Wirkung und damit ohne "Bedarf".
Das trifft dann auf alle Gebiete zu, wo Rebhuhn, Kiebitz, Weihen, Wachtelkönig und Co vorkommen. Also in Deutschland die gesamte Norddeutsche Tiefebene.
 
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Jagdgegner diskutieren das nicht so differenziert. Der Akt der Tötung ist für die das Problem. Das wird auch nicht für die Forstwirtschaft akzeptiert....

Das stimmt, aber JagdGEGNER sind mir wurscht, das sind nur ein paar ideologisierte Hansels.

Entscheindend sind die Millionen von Tierfreunden, die gern möchten, dass es den freilebenden Tieren gut geht und dass niemand ohne SINNVOLLEN Grund auf sie schießt. Diese Leute können nach meiner Erfahrung schon differenzieren.
 
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Das stimmt, aber JagdGEGNER sind mir wurscht, das sind nur ein paar ideologisierte Hansels.

Entscheindend sind die Millionen von Tierfreunden, die gern möchten, dass es den freilebenden Tieren gut geht und dass niemand ohne SINNVOLLEN Grund auf sie schießt. Diese Leute können nach meiner Erfahrung schon differenzieren.
Jagd ist nur ein politisches Randthema. Aus der Diskussion um Tierversuche, Zoos und Landwirtschaft kann man allerdings sehr gut lernen, dass politisch nicht mehr Herr Schröder vom Tierschutzbund den Hut auf hat, sondern eher Herr Mülln.
Die allabendlichen Investigativjournale füllen Soko Tierschutz, das Tierschutzbüro, Ariwa und ihre Unterorganisationen. Das beeinflusst die Stimmung. Einen Horst Stern kennt heute keiner mehr in den großen Sendern.
 
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(..)

Ökologische Jagd möchte diese Dienstleistung an unsere Kulturlandschaft erbringen, während "traditionelle Jagd" (was schon ein stark verallgemeinernder Begriff ist) andere Interessen vertritt, die mit dem, was getan werden müsste, nicht unbedingt immer im Einklang steht.

(..)
Da steht es schwarz auf weiss, Öko Jäger sind die "Guten", der Rest sind Traditionalisten und Wildzüchter.
Der Faden müsste heissen "Was ist traditionelle Jagd?" Da kommt nämlich nicht viel.

In unserer Kulturlandschaft, wage ich zu behaupten, dass diejenigen, die Verantwortung für Reviere übernehmen, obwohl der DJV Gemeinde angehörig, ökologischer jagen, wie so mancher Öko-Ideologe. Und da liegen sicherlich keine TopTrophäen auf dem Tisch. Ganz im Gegenteil! Dazu wird noch Verantwortung für das Wild übernommen, zudem auch noch für das Niederwild, das ist in der Tat richtig "Arbeit". Da macht sich der Öko seine Patschhändchen sicherlich nicht schmutzig, sondern es wird einfach behauptet, dass Niederwildhege keinen Sinn macht.
Jagd, wie wir sie in unserer Kulturlandschaft ausüben, ist ein Dienst an und für die Öffentlichkeit. Da muss ich nicht mit Ideologien aufwarten wie : Ein Baumbestand, so wie ich ihn mir wünsche (hääh?), muss ohne Zaun wachsen können. Absoluter Humbug sowas...
In unserem Revier ist seit Jahren ein sehr guter Rehwildbestand und der Wald wächst dennoch. Dieses ganze Öko Gedöns ist doch nur Wichtigtuerei.
 
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Guest
Wir haben unsere Landschaft so verändert, dass vor allem die Schalenwildarten deutlich bessere Lebensbedingungen vorfinden und andererseits deren Gegenspieler kaum noch eine Chance haben, bzw. nicht gewollt sind
:unsure::unsure::oops::oops::oops:
Wenn die Prädatorenjagd in einem abgegrenzten Gebiet stattfindet, in dem solche seltenen, zu schützenden Arten leben und falls darüber hinaus sichergestellt ist, dass die Prädatorenjagd in einer so effektiven Weise ausgeübt wird, dass damit das Ziel erreicht wird, wäre das sicher nicht falsch.
Flächendecke Prädatorenjagd ohne erkennbaren Einfluss auf ihre Beutepopulationen und ohne sinnvolle Fellnutzung ist dagegen reiner Jagdspaß, weil ohne Wirkung und damit ohne "Bedarf".
Prädatorenjagd durch Schalenwildjagd ersetzen dann passt das ;)

Wenn die Schalenwildjagd in einem abgegrenzten Gebiet stattfindet, in dem solche seltenen, zu schützenden Bäume leben und falls darüber hinaus sichergestellt ist, dass die Schalenwildjagd in einer so effektiven Weise ausgeübt wird, dass damit das Ziel erreicht wird, wäre das sicher nicht falsch.
Flächendeckende Schalenwildjagd ohne erkennbaren Einfluss auf ihre Holzplantagen und ohne sinnvolle Nutzung der Holzplantagen ist dagegen reiner Jagdspaß, weil ohne Wirkung und damit ohne "Bedarf".
 
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Wenn die Prädatorenjagd in einem abgegrenzten Gebiet stattfindet, in dem solche seltenen, zu schützenden Arten leben und falls darüber hinaus sichergestellt ist, dass die Prädatorenjagd in einer so effektiven Weise ausgeübt wird, dass damit das Ziel erreicht wird, wäre das sicher nicht falsch.
Flächendecke Prädatorenjagd ohne erkennbaren Einfluss auf ihre Beutepopulationen und ohne sinnvolle Fellnutzung ist dagegen reiner Jagdspaß, weil ohne Wirkung und damit ohne "Bedarf".

Also das sehe ich definitiv anders. Wieso muss das auf einer begrenzten Fläche passieren um sinnvoll?

Natürlich ist der Einfluss flächendeckender Prädatorenbejagung auf die Beutepopulationen sehr schwer messbar. Die Schlussfolgerung, dass die deshalb "ohne Wirkung" sei, dürfte aber nicht haltbar sein.

Im Gegenteil zeigen Projekte auf begrenzten Flächen ja immer wieder auf welchen positiven Einfluss Prädatorenbejagung auf die Artenvielfalt haben kann. Welchen Grund sollten wir da zu der Annahme haben, dass das flächendeckend nicht der Fall sein sollte?
 
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Also das sehe ich definitiv anders. Wieso muss das auf einer begrenzten Fläche passieren um sinnvoll?

Natürlich ist der Einfluss flächendeckender Prädatorenbejagung auf die Beutepopulationen sehr schwer messbar. Die Schlussfolgerung, dass die deshalb "ohne Wirkung" sei, dürfte aber nicht haltbar sein.

Im Gegenteil zeigen Projekte auf begrenzten Flächen ja immer wieder auf welchen positiven Einfluss Prädatorenbejagung auf die Artenvielfalt haben kann. Welchen Grund sollten wir da zu der Annahme haben, dass das flächendeckend nicht der Fall sein sollte?


Weil man sonst um eine Ausrede verlegen wär.😉
 
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Die grundlegende Frage ist doch: "Was ist ökologische Jagd"? Diesen Ausdruck hat der ÖJV nicht ohne weiteres geprägt. Man wird daher nicht drum rum kommen sich an seiner Ausgestaltung zu reiben oder sie einzuverleiben.

Ökologische Jagd kämpft an vielen Fronten. Sie muss den Wald und die Kulturlandschaft schonend erhalten. Sie muss zu gleich Lebensgrundlage für Mensch und Tier als auch nutzbare Ressource bleiben. Zum anderen muss sie den überhandnehmenden Kulturfolgern begegnen.

Ein Ansatz, den ich oft gegenüber Älteren anbringen muss ist folgender: Jedes tierische Leben von jagdbaren Tieren ist gleich viel wert. Es macht keinen Unterschied ob ein Jährlingsbock da steht oder ein Schmalreh. Ein ausgeprägter Sechser mit 300g Geweihgewicht ist nicht mehr wert als das Schmale in der Hecke. Aussagen wie "der hatte noch nicht genug auf, den ließ ich laufen" sollten der Vergangenheit angehören. Außerdem sind sie wildbiologisch falsch.

Solche Ansatzpunkte könnte man noch ewig fortführen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 25024

Guest
Nein, das ist eine Entscheidung der Gesellschaft, die es in einer Demokratie mehrheitlich festlegt und in Gesetze bringt.
Man müsste schon sehr ignorant sein, wenn man nicht wahrnehmen möchte, welchen hohen Stellenwert die Bevölkerung unseres Kulturkreises dabei dem Tierschutz zuerkennt. Da ist es unübersehbar, dass jagliche Aktivitäten, also schlussendlich das Töten herrenloser Tiere, besonders in den Fokus genommen werden, um das dabei MÖGLICHE Leid der Tiere auf ein Minimum zu begrenzen, eben das, was "getan werden müsste", was sinnvoll und nötig ist.
Gezielt jagdbare Tierarten zahlenmäßig durch Futter und/oder Beseitigung ihrer natürlichen Gegenspieler (Überhege) in besondere Höhen zu treiben (z. B. Volierenfasane oder Entenfütterungen an Jagdgewässern), um für die Jagd mehr "Kanonenfutter" aus reinem Jagdspaß (z. B. Treibjagden erst ab erwarteter Strecke von +1 Stück Wild pro Teilnehmer) zu erzielen, wird es in Zukunft sicher schwer haben.
Das ist aber wohl ein bisschen kurz gedacht und ideologisch gefärbt. Was spricht dagegen, wilde Enten zu hegen, zu jagen und anschließend selbst zu verwerten oder an die Wirtschaft zu geben? Sollen die stattdessen aus Massentierhaltung in Osteuropa zugeksuft und hunterte KM transportiert werden? Eine ökologischere und tierschonendere Möglichkeit, ein erstklassiges Nahrungsmittel zu gewinnen, gibt es ja wohl nicht. Selbiges gilt für die Rehwildhege. Wir leben nun mal in einer dicht bevölkerten Kulturlandschaft und nicht in der afrikanischen Savanne. Da wäre es unter Tierschutz Aspekten, auf die du ja anspielst, wohl sinnvoller, ein bisschen Verbiss in Kauf bzw ein paar Milliönchen für Waldbaumaßnahmen mehr in die Hand zu nehmen und das Rehwild im Wald nicht gnadenlos zu dezimieren.
 
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hast den Nandu vergessen.....

Man kann dem Kind "Jagd" jetzt noch weitere Namen geben, oder vielleicht ganz umbenennen.

Sagen wir doch "Management" oder "Entnahme durch befähigte beauftragte emotionslose Personen" dazu. Ändert aber nix, es bleibt Jagd und wird nicht besser oder schlechter.


Es seih denn einige Personen fühlen sich dann besser, dieses hässliche Wort in ein noch so blöden Begriff umgewandelt zu haben, den dann in ein paar Jahren hoffentlich keiner mehr versteht.
 
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Bis hierhin schon mal vielen Dank für die recht sachlichen Stellungnahmen!

Für mich kommt immer mehr zum Tragen, dass unser Tun nur recht schlecht mit dem Begriff "ökologisch" umschrieben werden kann, unabhängig davon, wie man die Jagd ausübt. Dafür gibt es in nahezu allen Revieren zu starke Einflüsse, welche der Jagdausübung ihren "Stempel aufdrücken". Dies finde ich persönlich nicht dramatisch, sondern stelle es schlicht für mich fest.

Da es mir fern liegt, andere zu meiner Form der Jagdausübung zu bringen kann ich durchaus auch mit anderen Schwerpunkten und Regeln klarkommen, sofern sie sich im rechtlichen Rahmen bewegen und die grundsätzlichen Eckdaten, allen voran den Muttertierschutz berücksichtigen.

Wünschen würde ich mir natürlich, dass sich mehr Jäger oder Revierverantwortliche gemeinsam um Ziele kümmern würden. Darin sehe ich unter den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten das größte Potenzial gesteckte Ziele zu erreichen. Vielleicht utopisch, aber immer noch besser als sich in "Grabenkämpfen" gegenseitig den "schwarzen Peter" zuzustecken.

wipi
 

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