Ökologische Jagd

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Völlig fremd scheint manchen zu sein, dass Grund und Boden nicht Allgemeingut sind, sondern jemand gehören. Und dass dieser Jemand Ziele mit seinem Eigentum verfolgen kann und darf, dessen Grenzen im jeweiligen Gesetz stehen.
Hier im Forum schreiben nur wenige Eigenjagdeigentümer. Die meisten sind Begeher oder Pächter. Sie haben das Recht zur Jagdausübung gepachtet aber nicht das Recht zu Landschaftsgestaltung oder zum Vermögensverzehr oder zur Artenverarmung.
Die Diskussion, wer nun moralisch höherwertiger unterwegs wäre, ist doch erkennbar blödsinnig. Ich kenne niemand, der so etwas von sich behauptet aber manche, die sich offenbar moralisch unterlegen fühlen und dann über die angeblich sich höherwertig fühlenden herumkläffen.
In meinen Augen eine schlichte bullshit Diskussion, die zu nichts führt.
Wer jagdlich genau das veranstalten will was ihm beliebt, so sich eine Eigenjagd kaufen oder erheiraten. Die anderen tun das, was de Eigentümer oder Dienstherr von ihnen erwartet. Überzogene Erwartungen muss niemand erfüllen.
 
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Völlig fremd scheint manchen zu sein, dass Grund und Boden nicht Allgemeingut sind, sondern jemand gehören. Und dass dieser Jemand Ziele mit seinem Eigentum verfolgen kann und darf, dessen Grenzen im jeweiligen Gesetz stehen.
Hier im Forum schreiben nur wenige Eigenjagdeigentümer. Die meisten sind Begeher oder Pächter. Sie haben das Recht zur Jagdausübung gepachtet aber nicht das Recht zu Landschaftsgestaltung oder zum Vermögensverzehr oder zur Artenverarmung.
Die Diskussion, wer nun moralisch höherwertiger unterwegs wäre, ist doch erkennbar blödsinnig. Ich kenne niemand, der so etwas von sich behauptet aber manche, die sich offenbar moralisch unterlegen fühlen und dann über die angeblich sich höherwertig fühlenden herumkläffen.
In meinen Augen eine schlichte bullshit Diskussion, die zu nichts führt.
Wer jagdlich genau das veranstalten will was ihm beliebt, so sich eine Eigenjagd kaufen oder erheiraten. Die anderen tun das, was de Eigentümer oder Dienstherr von ihnen erwartet. Überzogene Erwartungen muss niemand erfüllen.


Das ist schon alles richtig, aber es macht doch einen erheblichen Unterschied in der Botschaft, wenn ich bei der Wahrheit bleibe und sage, dass es mir mit den jagdlichen Zielen, die ich mir auf meinem Land wünsche, darum geht, die Wirtschaftlichkeit zu erhalten oder zu steigern oder ob ich behaupte, es ginge um ökologische Ziele, weil der Wald (z.B.) nur eine gewisse Zahl an bestimmtem Wild "verträgt".

Bei letzterer Strategie muss ich es mir meiner Meinung nach sehr wohl gefallen lassen, dass meine Behauptungen da hinterfragt werden, zumal der Schaden im Wald ja zu nicht unerheblichen Teilen durch eine inflationäre Nutzung der Feldflur durch Nichtproduzenten verursacht wird.
Ich kann ja nicht mit Ökologie argumentieren und dann aber das Gesamtbild ausblenden. Rotwild ist ein klassischer Steppenbewohner. Wo ist die Steppe? - Umgepflügt, bebaut, bespielt, befahren, belaufen... Das Tier erst in den Wald zu drücken und dann abzuknallen, weil man den dem auch nicht gönnt ist schon bissel arg... (Stichwort Rotwildrichtlinie BW)...
 

z/7

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Rotwild geht auch in der landwirtschaftlichen Flur zu Schaden. Fahr mal nach Norddeutschland und schau Dir an, WAS da 2 bis 3 Meter hoch eingezäunt ist. Tipp: es sind keine ausdauernden verholzenden Gewächse.
 
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... Es ist aber auch schwer verständlich, warum jemand für ein reines Niederwildrevier mit wenigen Hektar und dünnem Besatz 5-stellige Pachtbeträge bezahlt. Eventuell ein "Luxusproblem" unter Jägern in "Millionärshausen"? ;) ...
Die Antwort ist die Kombination aus echter Niederwildpassion und Wettbewerb / Markt. Weder das Ruhrgebiet noch die Niederlande sind von hier aus weit weg, die Jägerdichte hoch, Angebot und Nachfrage machen den Preis. Ist wahrscheinlich für die Schalis schwer oder sogar nicht verständlich, aber gäbe es die Jagd mit dem Hund unter der Flinte nicht, so wäre ich z.B. aus dem Thema ganz raus.
 
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Völlig fremd scheint manchen zu sein, dass Grund und Boden nicht Allgemeingut sind, sondern jemand gehören. Und dass dieser Jemand Ziele mit seinem Eigentum verfolgen kann und darf, dessen Grenzen im jeweiligen Gesetz stehen.
Hier im Forum schreiben nur wenige Eigenjagdeigentümer. Die meisten sind Begeher oder Pächter. Sie haben das Recht zur Jagdausübung gepachtet aber nicht das Recht zu Landschaftsgestaltung oder zum Vermögensverzehr oder zur Artenverarmung.
Die Diskussion, wer nun moralisch höherwertiger unterwegs wäre, ist doch erkennbar blödsinnig. Ich kenne niemand, der so etwas von sich behauptet aber manche, die sich offenbar moralisch unterlegen fühlen und dann über die angeblich sich höherwertig fühlenden herumkläffen.
In meinen Augen eine schlichte bullshit Diskussion, die zu nichts führt.
Wer jagdlich genau das veranstalten will was ihm beliebt, so sich eine Eigenjagd kaufen oder erheiraten. Die anderen tun das, was de Eigentümer oder Dienstherr von ihnen erwartet. Überzogene Erwartungen muss niemand erfüllen.
Warum überlässt man die jagdlichen Ziele und deren Umsetzung nicht einfach den Verpächtern und Pächtern? Die sollen sich auf etwas einigen und gut ist! Warum müssen sich Dritte da einmischen?
 
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Rotwild geht auch in der landwirtschaftlichen Flur zu Schaden. Fahr mal nach Norddeutschland und schau Dir an, WAS da 2 bis 3 Meter hoch eingezäunt ist. Tipp: es sind keine ausdauernden verholzenden Gewächse.

Weiß ich. Deswegen schrub ich "(Wald z.B.)"...
 
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Nein. Mir scheint, wir müssen über das Thema Verbiß und seine Folgen mal etwas ausführlicher sprechen. Da offenbaren sich regelmäßig Abgründe.

Je nach Stärke und Dauer der Verbißbelastung kann ein Bäumchen gern auch mal gar keine Funktionen mehr wahrnehmen außer der Bereicherung der Humusschicht. Insbesondere Sämlinge haben bereits einmaligem Verbiß meist wenig entgegenzusetzen. Haps und der Baum ist Geschichte.

Dann muß man betrachten, was verbissen wird. Beim Rehwild sind das regelmäßig die am seltensten vorkommenden Arten, was jegliche Bemühungen, einen stabilen gemischten Wald zu erziehen, konterkariert. Die verbissene Pflanze wird von den nicht verbissenen überwachsen und ausgedunkelt und ist damit Geschichte.

Ist der Verbiß so stark, daß alle Pflanzen verbissen werden, dann kommt gar nichts mehr hoch, es entsteht eine verbuschte Landschaft und kein Wald. Jegliche Funktionen, die ein Wald erfüllen soll, sind Geschichte.

Damit kommen wir zu den Funktionen an sich:
- Immissionsschutz
- Wasserspende
- Lärmschutz
- CO2-Bindung
- Naherholung
- Bodenschutz (Erosion)
- Windschutz
- Regionaler Klimaschutz
- Artenschutz
- Landschaftsschutz
- Naturschutz

Auch in einem NP hat grenzenloser Verbiß also Folgen, die rein wirtschaftliche Aspekte weit übersteigen.

In den Wäldern, die unsere Ortschaften umgeben und unseren Lebensraum darstellen, noch viel mehr.
Es wird niemals dazu kommen, daß der Verbiss die Entstehung von Wald verhindert. Vielleicht taugt der Wald nicht zum Wirtschaftswald, aber alle anderen Waldfunktionen nimmt er wahr.
 
G

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Jagd findet bei mir zu 90% ohne Waffe statt das Erlegen macht 10% meiner Jagdlichen Aktivitäten aus.
Ich verbringe in der Woche um die 15- 20 std. im Revier das ist Jagd
 
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Es wird niemals dazu kommen, daß der Verbiss die Entstehung von Wald verhindert. Vielleicht taugt der Wald nicht zum Wirtschaftswald, aber alle anderen Waldfunktionen nimmt er wahr.
Prinzipiell nicht falsch, die Natur hilft sich immer selbst. Wobei man hier sicher über die Definition von "Wald" diskutieren könnte.
Wenn man aber überall so denken würde, hätte das zunächst mal zu Folge, das die Bestände an Schalenwild massiv einbrechen würden, weil die Art von "Wald", die dann übrig bleibt, nicht viel hergibt. (Ganz im Gegensatz zu dem Wald, was ich in meinem letzten Beitrag gezeigt habe).
Zum anderen muss ich dann fragen, wo denn unser Holz dann herkommen soll, wenn wir keine Wirtschaftswälder mehr haben? Klar, momentan ist der Holzmarkt übersättigt aus bekannten Gründen, aber das wird nicht ewig so bleiben.
 
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Zum anderen muss ich dann fragen, wo denn unser Holz dann herkommen soll, wenn wir keine Wirtschaftswälder mehr haben? Klar, momentan ist der Holzmarkt übersättigt aus bekannten Gründen, aber das wird nicht ewig so bleiben.

Ganz drastisch gesagt, wenn ich mit einer Fläche, auf der was auch immer wächst, eine Bevölkerungszahl x bequem versorgen kann, kann ich mir keine Bevölkerungszahl 2x leisten...
 
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Prinzipiell nicht falsch, die Natur hilft sich immer selbst. Wobei man hier sicher über die Definition von "Wald" diskutieren könnte.
Wenn man aber überall so denken würde, hätte das zunächst mal zu Folge, das die Bestände an Schalenwild massiv einbrechen würden, weil die Art von "Wald", die dann übrig bleibt, nicht viel hergibt. (Ganz im Gegensatz zu dem Wald, was ich in meinem letzten Beitrag gezeigt habe).
Zum anderen muss ich dann fragen, wo denn unser Holz dann herkommen soll, wenn wir keine Wirtschaftswälder mehr haben? Klar, momentan ist der Holzmarkt übersättigt aus bekannten Gründen, aber das wird nicht ewig so bleiben.

In den letzten Jahren saugte China sowohl minderwertiges aber auch prinzipiell im heimischen Markt benötigtes Laubholz auf wie ein Schwamm das Wasser (siehe unten).

Also produzieren wir hier im deutschen "Klimawald" aktuell Rohstoffe für den chinesichen Markt.

Wohlann..

Ökologische Aspekte sehe ich dort jedenfalls wenig berücksichtigt..

https://www.forstpraxis.de/waldumbau-fuer-china/
 

z/7

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In den letzten Jahren saugte China sowohl minderwertiges aber auch prinzipiell im heimischen Markt benötigtes Laubholz auf wie ein Schwamm das Wasser (siehe unten).

Also produzieren wir hier im deutschen "Klimawald" aktuell Rohstoffe für den chinesichen Markt.

Wohlann..

Ökologische Aspekte sehe ich dort jedenfalls wenig berücksichtigt..

https://www.forstpraxis.de/waldumbau-fuer-china/
Ändert nix dran, daß Deutschland netto Holz-Importeur ist.

Und was mit welchem Holz gemacht werden wird in 10, 20, 100 Jahren, und wer das dann kauft, werden wir nicht mehr erleben.

Die Schaufeln, für die unsere Urururgroßväter die Schaufelbuchen im Steigerwald einst zogen, werden jedenfalls schon lang nicht mehr daraus gemacht.
 
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Das hast DU jetzt gesagt. Ich habe lediglich beschrieben, was unter anderem durch Verbiß passiert. Und das hab ICH leider schon oft genug gesehen.
Noch einmal, unser heimisches Wild, wird keine Waldbildung verhindern können. Der Wald wird vielleicht dem försterlichen Auge nicht gefallen, aber es ist Wald. Mehr sage ich nicht. Um große Flächen vor der Waldbildung zu schützen, bedarf es dem Wisent oder Bison in hoher Anzahl, aber das wird es wohl mit dem Menschen zusammen nicht mehr geben!
 
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In den letzten Jahren saugte China sowohl minderwertiges aber auch prinzipiell im heimischen Markt benötigtes Laubholz auf wie ein Schwamm das Wasser (siehe unten).

Der Jahreseinschlag bei Buche betrug 2012 - 2017 etwa 9,75 Mio. Efm, also das 100-fache des im Artikel genannten Exports. :rolleyes: Bei Eiche sind es 2,4 Mio Efm zu 18.500, also noch weniger.

(Kann man auch selber unter https://bwi.info recherchieren.)

Also produzieren wir hier im deutschen "Klimawald" aktuell Rohstoffe für den chinesichen Markt.

Jupp, das reduziert die Handelsungleichgewichte ...

Der Einschlag ist in beiden Fällen übrigens deutlich unterm Zuwachs und eines unserer Probleme ist die Überalterung der Laubholzbestände. Das Nutzungspotenzial war in den letzten Jahrzehnten schon so hoch, dass sich das Lamento der Säger auch umdrehen lässt: hätten die angemessen bezahlt, dann ginge das Holz nicht nach China. Und was die Sägewerkslandschaft anbelangt, so sind die Werke in letzter Zeit (20 Jahre) immer mehr auf Nadelholz ausgerichtet worden und die einzige Firma, die noch in größerem Umfang Buchenholz sägt, könnte nie den entsprechenden Berg abarbeiten.
 

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