Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist die Landwirtschaft

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Naja die "Birdlife-Agrarexpertin" kann ja ihren Tofu bei Alnatura kaufen, wenn das alle dann machen werden auch nicht mehr soviele Resourcen für Mais,Weizen und Kartoffeln verbraucht...


oder hab ich da was falsch verstanden..?
 
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Warum bekommen die Zielarten in den bestens hergerichteten Naturschutzgebieten auch keinen bestandserhaltenden Nachwuchs???
Da müssten die Populationen eigentlich doch explodieren, denn da findet keine Landwirtschaft statt.
Erfolge hat der Artenschutz ganz überwiegend bei einer Vielzahl von Prädatoren:
Störche, Graureiher, Kolkraben, Wölfe, Mäusebussarde, Habichte, Uhus, und, und, und.
Ohne großartig etwas zu machen!!
Alles andere, u. a. alle Wiesenbrüterarten, gehen sehenden Auges den Bach runter.
Es sei denn, sie werden eingezäunt. Wie die jungen Bäume, die hinter Zäunen prächtig gedeihen. Die Forstwirtschaft will keine Zäune mehr bauen, u. a. zu teuer und massive Lebensraumbegrenzung. Aber die jungen Bäume sollen trotzdem wachsen.
Was machen die wohl deshalb???
Wenn der Artenschutz nicht zäunen will, um seine Zielarten nach vorne zu bringen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die gleichen Maßnahmen zu treffen wie die Forstwirtschaft.
Beide Maßnahmen sind ziemlich deckungsgleich................!
Und das perverse daran ist, dass die Naturschutzverbände diese Art der Fraßdruckverminderung durch den Forst gutheißen und massiv befürworten.
Die gleichen Maßnahmen bei ihren eigenen Zielarten lehnen sie aber mehrheitlich kategorisch ab, noch!!!
Ich glaube, dass die Naturschützer so ganz allmählich merken, dass man Brachvögel und Kiebitze nicht zusammen mit Füchsen "in einen Stall sperren kann", bildlich gesprochen. Da gewinnt nur einer!!!
Siehe Zitat unten!!
Für mich sind viele Naturschutzverbände daher eine viel, viel größere Gefahr für den Schutz bestimmter Arten als die Landwirtschaft.
beste Grüße
rotfuchs2
 
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10 Jan 2018
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EU-weit sind immer mehr Tierarten bedroht. Ganze Lebensräume weisen einen schlechten Zustand auf.
Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist die Landwirtschaft www.sueddeutsche.de/wissen/artenschutz-eu-natur-1.5081722

Nicht nur Landwirtschaft, sondern auch intensive Forstwirtschaf, solche nämlich, die nach dem Wald vor Wild Dogma und dreister Weise am liebsten noch unter dem "Deckmäntelchen" der "Ökologie" sämtliche Herbivoren ausgeräuchert sehen will.

Zitat aus dem EU-Bericht: "Für den schlechten Zustand der Umwelt macht die EEA vor allem die intensive Land- und Forstwirtschaft verantwortlich. Sie verdränge viele Tier- und Pflanzenarten."

https://www.spiegel.de/wissenschaft...ur-eea-a-19a67dab-08d5-4f87-8d20-a72f656e90d8
 
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Falsch geschrieben, die größte Bedeutung für die Artenvielfalt hat die Landwirtschaft. Die meisten Arten in Mitteleuropa sind Kulturfolger aus Süd- und Osteuropa.
Das hier ist das übliche Säbelrassln um die Verhandlungen der Agrarreform.

Man könnte auch anmerken, dass die vielfältig strukturierte Landwirtschaft diesen Arten einen günstigen Lebensraum verschafft hat. Nur wird nun durch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu immer größeren Schlägen und immer effizienterer Bewirtschaftung genau dieser Lebensraum wieder genommen....
 
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Mein Sohn sagt immer , " Papa erzähl mal wieder von den bunten Feldern von früher , als euch beim Spielen die Hasen über die Füsse gelaufen sind ......" genau solche kleinparzellierten Felder kann man in Osteuropa noch finden und das ist der Himmel auf Erden , für Insekten , Bodenbrüter und seltene Pflanzenarten !
Nicht die Landwirtschaft ist schuld , sondern die bescheuerte Subventionspolitik , diese hat kleine Höfe kaputtgemacht nur noch die größten gefördert .....dann noch diese noch bescheuertere Flurbereinigung .....zum Erbrechen .....Windschutzhecken , Feldholzinseln , Wegränder, Böschungen .....etc , alles platt ......das Resultat ,....Graswüsten mit nur ein paar Grasarten (G2+G5) .....4 x im Jahr Golfrasenschnitt , und Mulchen für die EU , Elster Fuchs und Krähe lassen die zerhackten Beweise verschwinden, und das wars auch schon mit Lerche, Rebhuhn, Waldportier und Co. .....wenn dann noch 3 x im Jahr der pflichtbewusste Gemeindediener die Feld-/WaldWwege samt Wegrändern mulcht , damit die wandernden "Naturfreunde" aus der Großstadt auch Ungezieferfrei durch die "Natur" latschen können, ja dann fehlen nur noch , ja was denn , ach richtig , die Vögel und die Schmetterlinge , aber ich bitte sehr , man kann ja nicht alles haben 😉❗
Grüße +WMH Olli
 
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Man könnte auch anmerken, dass die vielfältig strukturierte Landwirtschaft diesen Arten einen günstigen Lebensraum verschafft hat. Nur wird nun durch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu immer größeren Schlägen und immer effizienterer Bewirtschaftung genau dieser Lebensraum wieder genommen....
Und das ist das Problem an der Agrarreform. Derzeit sind 50% der oft mageren Gewinne in der Landwirtschaft aus den Direktzahlungen, die zu einem relativ hohen Anteil einkommenswirksam sind.
Bei der Agrarreform wird ein Teil dieser Gelder in nicht einkommenswirksame Umweltmaßnahmen umgewidmet und die Gesamtsumme wird gekürzt.
Dadurch gibt es zwar mehr Geld für öffentliche Leistungen, aber weniger Gewinn auf den Betrieben.
Was passiert, noch mehr Landwirte mit mittelgroßen Betrieben überlegen, wie es weitergehen soll, viel Arbeit, noch weniger Geld. Dann kommen noch Auflagen aus der DüVo und ASP und Milchpreiskrise und und und Spätestens die nächste Generation macht den Schnitt und verpachtet.
Das treibt den Strukturwandel.
Strukturverlust ist aber das größte Problem der Kulturlandschaft. Es kann also ernsthaft schwierig werden. Wer einfache Lösungen verkauft, hat Es nicht verstanden oder lügt.
Wer den Strukturwandel und damit den Strukturverlust aufhalten will, muss jeden Hofnachfolger bei Laune halten, aber das Gegenteil geschieht.

Noch was zu den Kulturfolgern. Landwirtschaft hat ehemaligen Steppenbewohnern, nicht einen besseren Lebensraum bereitet, sie hat dafür gesorgt, dass es für diese Arten hier überhaupt einen Lebensraum gab. Artenschutz im Offenland geht nie ohne landwirtschaftliche Nutzung. Diskutiere kann man ausschließlich über die Form.
 
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Und das ist das Problem an der Agrarreform. Derzeit sind 50% der oft mageren Gewinne in der Landwirtschaft aus den Direktzahlungen, die zu einem relativ hohen Anteil einkommenswirksam sind.
Bei der Agrarreform wird ein Teil dieser Gelder in nicht einkommenswirksame Umweltmaßnahmen umgewidmet und die Gesamtsumme wird gekürzt.
Dadurch gibt es zwar mehr Geld für öffentliche Leistungen, aber weniger Gewinn auf den Betrieben.

Wieso sollte eine Zahlung an den Betrieb nicht einkommenswirksam sein?
 
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Also in meinem Revier ist dank der EU SubventionsPolitik und dem schwäbischen sauberkeitswahn der Bauern spätestens im September alles platt gemacht. Auch bei den Bauern bei denen es auf dem Hof selbst grauslich aussieht wird spätestens im September alles aber wirklich alles gemulcht.

Da liegt einiges schon auch an der Einstellung der Landwirte.
 
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Mir stellt sich in diesem Zusammenhang eine Frage, die mir bislang noch niemand beantworten konnte:

die politische Gestaltung der Landwirtschaft geschieht in Brüssel, nicht in Berlin. Somit sind eigentlich alle EU-Richtlinien für alle landwirtschaftlichen Betriebe gleich, egal ob der Betrieb in Ostpreussen, in Lappland, auf dem Peloponnes oder bei Gibraltar steht.
Warum aber gibt es dann so gravierende Unterscheide bei den freilebenden Tierarten? Die Landschaft Oberösterreichs unterscheidet sich nicht wesentlich von Baden-Württemberg, aber die Artenvielfalt schon. Vom Niederwild gar nicht zu reden - in Oberösterreich bei Altheim habe ich mal eine Spurlautprüfung mitgemacht, da wurden zehn Hunde auf einem einzigen Acker erfolgreich geprüft-und die Hundeführer hatten die Wahl, ob sie den nach links flüchtenden Hasen nehmen wollen oder den gleichzeitig nach rechts flüchtenden - so ein Hasenbesatz war da. Nur ein Beispiel.
Rebhühner, Fasane und andere Tiere in Polen, Schlesien (Industriegebiet!) in einer Dichte, dass dem deutschen Jäger die Tränen in die Augen treibt. Landwirtschaftlich ist Schlesien mindestens so intensiv genutzt wie Niedersachsen.
Von Frankreich fange ich gar nicht erst an.

Was also machen die Nicht-deutschen landwirtschaftlichen Betriebe so grundlegend anders als die unsrigen, wo sie doch den gleichen Regeln unterliegen?
 
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Hähä, die Eu:
- Milliarden an Subventionen ausgeschüttet
- mehr als die Hälfte der bäuerlichen Familien haben ihre Höfe aufgegeben
- die Landwirte finden keine Nachfolger mehr
- die Artenvielfalt sinkt
- die Belastung der Umwelt steigt
- das Grundwasser ist mit Nitraten verseucht
- die Preise für landwirtschaftliche Flächen steigen immer weiter
- immer mehr Spekulanten greifen bei Äckern zu
- wir importien Unmengen von Soja von ehemaligen Regenwaldflächen

Aber das Problem ist die Landwirtschaft, nicht etwa die Agrarpolitik … jaja ...
 
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Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Ja, schon richtig. Aber eben diese "alle staatliche Gewalt" muss sich mal fragen wie sinnhaft es ist, die eigene Schlüsselindustrie kaputt zu machen (und damit die wirtschaftliche Grundlage all der sozialen Segnungen, die gerne von Menschen in Anspruch genommen werden, die hier noch nicht so lange leben) um ein bißchen CO² einzusparen, während die Bevölkerung des südlich von Europa gelegenen Kontinents wächst. Um eine Million. Pro Woche!

Das wird ausgehen wie das Rennen von Hase und Igel.
 
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