Schönes Messer, aber ich frage ich: "Was hat dr geraucht, bei dem Text?"

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Wie schon in der Überschrift zu lesen, finde ich das Messer nicht schlecht.
Frage mich aber, was der geraucht hat um so einen Text dazu zu schreiben (weiter unten).

https://www.ebay.de/itm/Jagdmesser-...225832?hash=item5b71db5e28:g:0NQAAOSwJVxei2YC
Übelster Schrott aus Fernost......das sind schrottige Kopien ....dachte ich zuerst !!!! ....aber,
nach Lesen des ziemlich verwirrten Textes , denke ich es ist ein reichsbürgerlicher Freizeitschmied, welcher sein, vom abgelehnten Sozialstaat bezogenes Harz4 Salär aufbessern möchte......echt voll Banane der Himbeertoni da .....😂
Grüße +WMH Olli
 
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Ja halbwegs. :p;)

Komplette! Entwaldung/Wüstung trifft man im deutschen Kaiserreich 12-14 JH und im zweiten deutschen Reich vor/zu Beginn der industriellen Revolution.

Bei den Germanen (bis ins 8./9. Jh.) wird man wohl erst noch ein differenziertes Bild erstellen müssen, bis dahin kann man deiner Annahme +/- folgen.


Für den anatolisch /türkischen Raum treffen mehrere Umstände aufeinander, landstrichweise Entwaldung ist schon aus der Antike bekannt, zur Zeit der Griechen, den türkischen Aspekt ab dem 13.Jh. erläutere ich ein andermal - gebe aber den Hinweis -> Ägypten unter den Arabern und später unter den Türken.


CdB
Die Germanen habe auch nur da weitergemacht, wo die Kelten aufgehört haben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Jaein, bei beiden Kulturen ist bekannt, dass sie sich auch zurückhalten konnten, Stichwort heilige Haine, was landstrichweise keine Nutzung bedeutete. Auch wurden gerne leichte Böden bevorzugt, im mitteldeutschen Raum (Börde) ist eine wenigstens teilweise Entwaldung bis in die jüngere Steinzeit anzunehmen. Da reden wir noch nicht von Kelten oder Germanen.


CdB
 
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Ja halbwegs. :p;)

Komplette! Entwaldung/Wüstung trifft man im deutschen Kaiserreich 12-14 JH und im zweiten deutschen Reich vor/zu Beginn der industriellen Revolution.

Bei den Germanen (bis ins 8./9. Jh.) wird man wohl erst noch ein differenziertes Bild erstellen müssen, bis dahin kann man deiner Annahme +/- folgen.


Für den anatolisch /türkischen Raum treffen mehrere Umstände aufeinander, landstrichweise Entwaldung ist schon aus der Antike bekannt, zur Zeit der Griechen, den türkischen Aspekt ab dem 13.Jh. erläutere ich ein andermal - gebe aber den Hinweis -> Ägypten unter den Arabern und später unter den Türken.


CdB

Muss ich doch noch mal nachlesen (y)
 

z/7

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Jaein, bei beiden Kulturen ist bekannt, dass sie sich auch zurückhalten konnten, Stichwort heilige Haine, was landstrichweise keine Nutzung bedeutete. Auch wurden gerne leichte Böden bevorzugt, im mitteldeutschen Raum (Börde) ist eine wenigstens teilweise Entwaldung bis in die jüngere Steinzeit anzunehmen. Da reden wir noch nicht von Kelten oder Germanen.


CdB


Ist in diesen Zeiten überhaupt von einer Besiedelungsdichte auszugehen, die eine Entwaldung in größerem Stile begünstigt hätte?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Es gibt in den letzten beiden Ausgaben der AFZ zwei Artikel zur Besiedlung und Bewaldung im Schwarzwald, die ich an der Stelle mal empfehlen würde,(auch den Freunden der Nationalparkvermarktung, der Autor nimmt dort kritisch Stellung)

Selbst in diesem ,,schwierigen" Siedlungsgebiet gab es deutliche Einflüsse der Bewohner in vorchristlicher Zeit. Es ist immer schwer von der - tatsächlich- angenommenen Siedlungsdichte auf den Einfluß zu schließen. Es hat auch etwas mit dem - ich sag mal - ,,Zivilisationsgrad" dort und im mittleren Umfeld zu tun, wie stark die Einflüsse auf den Wald sind. Eine einfache bäuerliche Gesellschaft schafft keine deutliche Entwaldung, aber Gestaltung.
Aber schon eine Saline oder Erzgewinnung im weiteren Umfeld können sich verheerend auswirken, auch ohne viel Bevölkerung
Der Harz bspw war bestimmt mehr als einmal ,,blank". Die Käferlöcher der Gegenwart sind nix im Vergleich zur Salzgewinnung der Vergangenheit. Köhlerei und Schiffbau (ab dem Mittelalter) haben mehr Wald gefressen als Zeidlerei und Vieheintrieb.


CdB
 
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z/7

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Das ist mir klar. Nur heißt die Steinzeit ja Steinzeit, weil von einer Verhüttung von Erzen da noch nicht die Rede war, und mir fällt momentan auch kein anderes Gut ein, das derartige Holzmengen verbraucht haben könnte. Töpferei?
 
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Wow, also diese ebay-Beschreibung hat wirklich alles...alternative Fakten, alternative Rechtschreibung und ein alternatives Messer o_O
Ganz großes Tennis und ich hatte nicht mal die Zeit alles zu lesen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Das ist mir klar. Nur heißt die Steinzeit ja Steinzeit, weil von einer Verhüttung von Erzen da noch nicht die Rede war, und mir fällt momentan auch kein anderes Gut ein, das derartige Holzmengen verbraucht haben könnte. Töpferei?

Korrekt, ich habe da momentan die schon genannten leichten Böden und besonders die Bördegebiete im Hinterkopf, wo es schon aufgrund der Verhältnisse - Bearbeitbarkeit und Fruchtbarkeit- ein gewisser Druck auf die Lanschaft aufgebaut wurde. Das sind aber eher punktuelle bis regionale flächige Entwaldungen und keine großflächigen. (Steinzeit/Bronzezeit)

In dem zeitlichen Raum den Kelten und Germanen einnehmen sind wir aber längst in der Bronze- und gar in der Eisenzeit, erst Recht in der Zeit wo Salinen betrieben wurden. Und da würde ich mit der zunehmend engeren Verflechtung nach Süden auch den Ab-Nutzungsgrad der Wälder finden.

Die Kelten selbst haben umfangreichen Salz- und Erzabbau und Städteversorgung (Norditalien, Alpenraum, Bayern, Mitteldeutschland) betrieben, was nicht ohne Holz und Holzkohle möglich war, aber nach Norden und Osten hat diese Tätigkeit eher abgenommen, womit auch die Abnutzung einen anderen Grad und Charakter hat.


CdB
 
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Ist in diesen Zeiten überhaupt von einer Besiedelungsdichte auszugehen, die eine Entwaldung in größerem Stile begünstigt hätte?
Durch die Keltenfunde in der Wetterau bei Glauberg wurde so manches auf den Kopf gestellt. Aktuell geht man in der Forschung davon aus, das sich die Region dort nicht so wirklich stark verändert hat seitdem. Die Siedlungsdichte der Kelten war wohl deutlich größer als bisher angenommen.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Aktuell geht man in der Forschung davon aus, das sich die Region dort nicht so wirklich stark verändert hat seitdem
Die Siedlungsdichte der Kelten war wohl deutlich größer als bisher angenommen.

Solche Sätze lassen mich immer aufwerfen, denn sie stehen im Widerspruch zueinander. Problematisch ist immer der Zeitfaktor. Ein 200 -Jahr- Fenster ist aus der Sicht eines Historikers nichts, aber man kann da 150 jahre waldfrei schnell übersehen und das sind mehrere Keltengenerationen.

CdB
 
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^Wer möchte den Texter der "Beschreibung als Nachbar oder gar als Familienmitglied haben??

Ein Fall für die Klapse.
 

z/7

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Solche Sätze lassen mich immer aufwerfen, denn sie stehen im Widerspruch zueinander. Problematisch ist immer der Zeitfaktor. Ein 200 -Jahr- Fenster ist aus der Sicht eines Historikers nichts, aber man kann da 150 jahre waldfrei schnell übersehen und das sind mehrere Keltengenerationen.

CdB
Die Besiedelung hat immer geschwankt seit die Jäger und Sammler des Mesolithicums in der Jungsteinzeit von Bauern aus dem fruchtbaren Halbmond Gesellschaft bekamen und damit eine völlig andere Form der Landnutzung begann. Die Besiedelung erfolgte in Sprüngen von ein paar 100 km, und ich könnt mir vorstellen, daß das auch in Ermangelung jährlicher Überschwemmungen auf eine Auslaugung des Bodens zurückzuführen war. Wanderfeldbau ist aus anderen Weltgegenden ja bekannt. Der Wald wird gerodet, das Land wird bestellt, und wenn die Erträge nachlassen zieht man weiter. In der Jungsteinzeit werden ausgefeilte Düngepraktiken mit abgestimmter Viehhaltung noch nicht so gut funktioniert haben. Evtl. auch Probleme mit zunehmenden Mißernten durch Schädlinge, denen man nur räumliche Entfernung entgegensetzen konnte. Siedlungsgebiete waren jedenfalls nach Aufgabe über sehr lange Zeiträume unbewohnt. Da hatte der Wald Zeit, sich wieder zu etablieren.
 

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