Wiederladen: Was wird benötigt?

Wheelgunner_45ACP

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Bei 100 ZH bist du vielleicht schneller, aber der Bedarf an einer 1050 is "etwas" höher. Ich bereite 10 100er-Röhren vor. Wenn die 10 Röhrechen (=1000Schuß) leer sind, ist es grad mal eine bis 1/14 Stunde später, einschließlich laden der Röhrchen.

Aber ich hab schon festgestellt, das sind Mengen die sich 95% der wiederladenden Jäger nicht vorstellen können.
 
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Also doch ganz ordentlich. Hätt ich jetzt nicht gedacht. Na wenn du damit zufrieden bist. Ich hatte einiges von LEE in der Hand...das liegt jetzt im Müll und wurde durch andete Marken ersetzt. Grund waren unzureuchende Funktion oder Verschleisdausfall. So waren Matritzen nach nicht mal 2000 Schuss verschlissen.

Denk daran, dass ich in erster Linie Sportschütze bin. Ich bin mindestens 2x die Woche auf verschiedenen Schiessständen, teilweise 4x die Woche.

Unzureichende Funktion hängt oft mit falschen Einstellungen zusammen.
Teilweise habe ich allerdings den Kern der Halskalibriermatrizen ein paar Hundertstel abgeschmirgelt, um einen festeren Geschosssitz zu bekommen.

2000 Schuss?? Meine 9mm-Matrizen müssten inzwischen das 5-fache durch haben.
Oder wurden die Hülsen vorher nicht gereinigt und Dreck oder Sand in die Matrize gedrückt.

Bei der Loadmaster musste ich mal die Zuführung der Zünder ersetzen. Die Dinger sind aus Plastik und verschleißen mit der Zeit - genauso das Steuerstück für den Index. Ist aber alles problemlos und günstig zu bekommen.
 
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Zuerst mal ein Disclaimer: Ich lade selber erst seit ca. einem Jahr (ohne Kurs - bin Ösi :p) und daher ist mein Erfahrungsschatz begrenzt.
Insbesondere fehlt mir der persönliche Vergleich mit unterschiedlichen Materialien.

Allerdings habe ich (da bei uns auch keine Kurse angeboten werden, und ich auch keinen erfahrenen LW-Wiederlader in meinem näheren Umfeld habe) sehr, sehr viele YT-Videos um Thema geschaut, um hier sicher unterwegs zu sein.
Zusätzlich habe ich das (alte) RWS-Buch, das Lee- und das Hornady-Buch gelesen, um mir die Theorie auch aus verschiedenen Blickwinkeln anzueignen.

Daher würde ich folgende Empfehlungen abgeben:
  • Beginne auf jeden Fall mit einer Einstationenpresse.
    Damit lernt man den Ablauf Schritt für Schritt. Und selbst wenn du später mal auf eine Mehrstationenpresse umsteigst, kannst du sie immer noch zum z.B. Entzündern weiterverwenden.
  • Nimm eine Presse mit Schnellwechselbuchsen ("quick change bushings" wie z.B. den Lee Breech Lock Bushings oder den Hornady LNL Quick Change Bushings! Das macht den Wechsel der Matrizen viel einfacher und schneller. Und man muss nicht jedes Mal wieder die Einstellung suchen!
  • Ich habe mit Lee-Zubehör und Matrizen gute Erfahrungen gemacht. Preis/Leistung stimmen auf jeden Fall. Und - was man so hört - auch mit deren Pressen (nicht unbedingt mit der Breech Lock Challenger) kann man gute Ergebnisse Erzielen (Lee fertigt z.B. - im Gegensatz zu RCBS - nachwievor in den USA und nicht in Fernost).
  • Kaufe dir nicht zu viel auf einmal, sondern eher nach und nach das, was du gerade benötigst.
  • Die Hornady Electronic Bench Scale kann ich absolut empfehlen. Sie ist ziemlich genau (ich habe einen kalibrierten Satz Prüfgewichte, mit denen ich das regelmäßig nachwiege) und hat bisher keine Drift entwickelt. Was man so hört, soll das z.B. bei den Frankford Arsenal-Waagen ein Problem sein. Nimm generell eine Waage mit Netzgerät, und nicht mit Akkus/Batterien. Oder bleibe gleich analog.
  • Der Hornady Pulverfüller ist wirklich gut. Generell bin ich ein Fan von Hornady-Produkten. Aber das ist natürlich eine persönliche Meinung - andere schwören (vermutlich mit ebenso gutem Grund) auf RCBS, ...).
  • MMn spricht nichts gegen ein Set, wenn es die Komponenten enthält, die du benötigst. Vor allem, wenn das Set (wie z.B. in meinem Fall) gerade in Aktion ist.
    Ich hab' damals das Hornady Iron Press Kit gekauft. Abgesehen vom Hülsenfett ist da kein Teil dabei gewesen, was ich nicht benutzen würde.
  • Apropos Hülsenfett: Hier ist das Lee Resizing Lube ist hier mMn das Beste. Weil es einerseits sehr gut funktioniert und andererseits im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Mitteln wasserlöslich ist. Also die Hülsen einfach nach dem Kalibrieren in lauwarmem Wasser (mit etwas Spüli) reinigen, und das ganze "Fett" ist herunten.

Neben Handbüchern mit Ladedaten kann man GRT (Gordons Reloading Tool) noch sehr empfehlen. Damit kann man noch spezifischer seine Ladungen erstellen (also je nach Länge des Patronenlagers und des Magazins die L6 variieren, spezifisches Hülsenvolumen eingeben, ...).
Allerdings muss (nicht sollte!) man die Ergebnisse eines Berechnungsprogramms immer mit anderen Quellen (Handbuch, veröffentlichten Wiedeladedaten, ...) abgleichen und plausibilisieren. Zumindest, bis man genügend Erfahrung hat (was ich mir z.B. noch nicht zugestehen würde).
 
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Gelöschtes Mitglied 4026

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Corona macht mir ja wahrscheinlich erst mal einen Strich durch die Rechnung...
Trotzdem mochte ich wahrscheinlich wie der TS schon vorher eine Menge lernen um im Unterricht mehr zu verstehen...

Wie macht Ihr das?

Ein Programm oder zwei zur Kontrolle?

Errechnete Ladung dann zur DEVA und überprüfen und spielen was Ihr falsch eingegeben habt (wird wohl meist der Anfangsdruck sein..) ...

Wie lerne ich was über das Pulver? Also a) um des letzt an V0 raus zu holen und b) um z.b bei .300WM zahmer zu laden und trotzdem über 90% Füllung zu kommen?

Gibt es gute (Betonung liegt auf „gute“) Standard Literatur?
 
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Ein Programm oder zwei zur Kontrolle?

Ja, ich arbeite mit zwei Programmen zur Ladungssimulation. Quickload von Brömmel und GRT.

Dazu noch WL Bücher von RWS und Hornady.

Wie man passende Ladungen im zusammenspiel mit Software und Überdruckzeichen, V0 Messungen und Ladeleitern entwickelt muss man mühsam selbst lernen oder mit Hilfe eines erfahrenen WL.

Hier hilft auch YT. Der YT Kanal V-Projekte wurde schon genannt.
 
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Corona macht mir ja wahrscheinlich erst mal einen Strich durch die Rechnung...
Trotzdem mochte ich wahrscheinlich wie der TS schon vorher eine Menge lernen um im Unterricht mehr zu verstehen...

Wie macht Ihr das?

Ein Programm oder zwei zur Kontrolle?

Errechnete Ladung dann zur DEVA und überprüfen und spielen was Ihr falsch eingegeben habt (wird wohl meist der Anfangsdruck sein..) ...

Wie lerne ich was über das Pulver? Also a) um des letzt an V0 raus zu holen und b) um z.b bei .300WM zahmer zu laden und trotzdem über 90% Füllung zu kommen?

Gibt es gute (Betonung liegt auf „gute“) Standard Literatur?

Ich hatte mich früher ( 70ziger Jahre ) immer an die Labos der Pulverhersteller gehalten, war zwar begrenzt aber hilfreich. Etwas später habe ich mir die DEVA Wiederladebücher gekauft,
( bis zur letzten Auflage fand ich diese Literatur sehr gut, die letzte 7. Auflage ist m.M. nach das Geld nicht wert. Dazu ist auch das blaue Buch Wiederladen empfehlenswert.
Ich habe noch nie Patronen zwecks Messung eingeschickt, bin aber auch nicht sonderlich pingelig, wenn ich einen Streukreis auf 100 Meter von 4-6 cm habe, bin ich zufrieden, es liegt alles im Leben. Was gut ist, man kann verschiedene Labos halbwegs ohne ZF-Verstellung ins Ziel bringen, ist aber aufwendig und zeitraubend. Aber jeder hat seine Vorstellung und soll es so handhaben wie er möchte. Habe dazu auch noch Quick Load von Brömel 3.9!
Ps.
Auf dem Schießstand Westerbeck gibt es nach meinen Erkenntnissen mehrer Wiederlader, die auch gern Auskunft/Empfehlungen geben könnten. ( U.a. auch Maik ).
PN kommt später noch.
D.T.
 
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Wie macht Ihr das?

Ein Programm oder zwei zur Kontrolle?

Errechnete Ladung dann zur DEVA und überprüfen und spielen was Ihr falsch eingegeben habt (wird wohl meist der Anfangsdruck sein..) ...

Wie lerne ich was über das Pulver? Also a) um des letzt an V0 raus zu holen und b) um z.b bei .300WM zahmer zu laden und trotzdem über 90% Füllung zu kommen?

Gibt es gute (Betonung liegt auf „gute“) Standard Literatur?
Früher war das Beste was man machen konnte: GUTE Schützen/Wiederlader nach ihren bewährten Laborierungen fragen.
Gefolgt natürlich von den Wiederladedaten der Hersteller selber.

Bücher gibt es viele brauchbare. Es ist nur enorm von Vorteil wenn man Englisch kann, da sehr viel nur in der Sprache verfasst wurde.
Unter den Büchern auf Deutsch fallen mir das von RWS, das Buch der DEVA (die aktuelle Version ist von den Ladedaten her eher enttäuschend) und das Buch von H&N als lesenswert ein. Die gibt es wenigstens noch einigermaßen Up to Date. Andere gute Bücher sind meist schon etwas älter und werden oft teuer gehandelt.

Quickload ist für mich immer noch die Referenz. Es lohnt definitiv auch die "Anleitung" zu lesen!
GRT hab ich schon zu oft dabei erwischt daneben zu liegen. Anfangs war ich angetan. Jetzt lass ich wieder die Finger davon.
 
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Ich lerne ja schon.... aber zur Zeit auf die Faule Art.... YouTube 😉
Und hier....
Nicht böse gemeint. Aber ich sag es jetzt einfach grade heraus: Im Netz kann man Dir viel erzählen.
Deswegen hab ich bewusst gesagt: Früher hat man GUTE Schützen/Wiederlader gefragt. Das ging ganz einfach, man konnte selber sehen dass die was drauf haben. ;)

Im Netz läuft gern viel auf Ausrüstungs-Fetischismus raus. Und das ist es nicht was gute Wiederlader ausmacht.
So wie ein guter Bergsteiger nicht drüber definiert werden kann, dass er einen kompletten Bergschuh-Katalog runterbeten kann.
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich schreib*s mal wieder: eine Simulation ist eine Simulation ist eine Simulation.

QL und GRT sind Hilfsmittel! Genau so wie jede andere Quelle und mit Verstand zu gebrauchen. Zu den Simulationen gibt es selbst im Forum einige Freds. Und es dauert, bis Realität und Simulation halbwegs zusammen passen. Da sind schnell mal +/+ 500 oder mehr Bar Unterschied zwischen QL/GRT und einer Messung beim BA möglich. Selbst wenn mal alle Parameter, z.B. Hülsenvolumen, vollständig erfasst.

Ich nutze beide Programme, aber bis ich so weit war, dass meine Berechnung eine Abweichung weniger wie +/- 150bar zur BA- Messung war, dauerte. Das ist nix was sich in 5 Minuten vermittlen lässt. Bei einem neuen Kaliber gehen da durchaus mal 2 Jahre ins Land bis ich diese Genauigkeit erreiche, je nach dem wie eilig ich es damit habe. Von daher bitte nie den Common Reloading Sense außer acht laden.

Und es gibt dennoch immer wieder Überraschungen
 
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Die wirklich "guten", die ich kenne (oder "kannte", weil sie nicht mehr unter uns weilen) können sich eine Laborierung "denken". Und teils dann auch so, dass sie wissen (vorher) ob sie funktioniert oder nicht.
Das kann ein Anfänger nicht - und manche lernen es nie.

Deswegen der Vergleich mit dem guten Bergsteiger. Der schaut hoch und weiß was er über die ganze Strecke zu erwarten hat (und was er tun wird). Und er kann auch das Wetter entsprechend gut einschätzen.

Gefühl und Erfahrung kann man aber übers Netz nur bedingt vermitteln.
 
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Gelöschtes Mitglied 4026

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Bin ja bei Euch aber ihr verkennt den Wissensstand!
Ich möchte jetzt erst mal so viel wissen aufbauen das ich zumindest in der Lage bin dumme Fragen zu stellen .... 😉 und die Antworten nicht Swahili oder Wolof für mich sind...
 

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