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100 prozentige Sicherheit gibt es nicht. Hundeführer welche den "will to please" besonders führiger und führerbezogener Rassen ausnutzen um gefährliche Situationen zu vermeiden sind löblich. Das kann aber nicht verallgemeinert werden. Und schon gar nicht sollte das als anzustrebender Standard formuliert werden. Mit anderen Rassen ist diese ständige Kontrolle nicht möglich. Auch diese Rassen sind in spezifischen Jagdsituationen wertvoll. In manchen Situationen wertvoller als DD und DK. Die Hundearbeit auf großen Jagden lebt auch vom Zusammenspiel der verschiedenen Rassen.
Ich renne nun hier schon die eine oder andere Dekade bei Nierderwildjagden über den Acker und mir ist noch kein passionierter (!) DD, DK ... begegnet, den man hinter dem (angebleiten) Hasen hätte immer (!) abpfeifen können.
Bei meiner 'sehr' durchgearbeiteten DD Hündin funktionierte das regelmäßig, wenn ich unmittelbar sah, dass sie einen Hasen stach, kriegte ich das auf den ersten Metern nicht mit, konnte ich die Hündin (ohne Hilfsmittel) nicht abpfeifen.
Wer solche 'Hühnerhunde' in mehr oder minder ausschließlichen Schalenwildrevieren führt, mag eine andere Lebensrealität haben. Sorry, ich gestatte mir, die jederzeitige Kontrollierbarkeit eines solchen Hundes während einer Niederwildjagd in Zweifel zu ziehen und glaube anderes erst, wenn ich es sehe.
Über den Fall des Radfahrers am Anfang des Thread wissen wir zu wenig um abschließend den Fall rechtlich zu werten.
Ja, absolut zutreffend!
Unabhängig von der juristischen Situation sollte man sich nicht nur als Hundeführer darüber im Klaren sein, dass es keine 100 prozentige Sicherheit gibt. Auch als Radfahrer weiß ich, dass ich weder die stabilste noch sicherste Fortbewegungsart gewählt habe. Wenn ich dann ein unsicheres Fortbewegungsmittel zur Entspannung im öffentlichen Raum nutze dann kann eine Menge passieren.
Ich war nicht dabei. Und ich muß auch nicht juristisch urteilen. Aber was wurde berichtet: Rettungsdienst, Polizei, ambulante Therapie im Krankenhaus, amb. Arztbesuche, Arbeitsunfähigkeit und Berichte in den lokalen Tageszeitungen über die dürre Polizeimeldung hinaus.
Nachdem ich/ wir im Kontext der Tierhaltung immer wieder Ärger mit Fahrradfahrern hatten und haben, bin ich diesbzgl. wohl nur bedingt objektiv.
Die Summe der Erfahrungen gerade mit Rennradfahrern macht sie mir extrem unsympathisch. Unseren Reitstall bzw. das Gelände kreuzt ein Privatweg mit entsprechender Beschilderung, der zwischenzeitlich noch durch eine Schranke Schutz vor den lieben halben Hähnchen aus der Mittfünfziger Alterklasse (in der ich mich auch befinde) auf ihren Carbon-Zweirädern erhalten hat.
Es kommt immer mal wieder zu Zwischenfällen mit den Clowns aus dieser Gruppierung, die zu Ärger und Stress führen. Die Krönung war einer der Aushilfs-Eddy Merckx, der im aerodynamischen sportlichen Größenwahn gegen die geschlossene Schranke (mit Hinweisschildern) gekracht ist und dann geklagt hat.
Jüngst hat eine Fahrradtruller den Kampf gegen die Schranke aufgenommen und diese demoliert. Nun wehrt sie sich rechtlich gegen die Begleichung des Schadens.
Die vorgenannten lächerlichen Figuren mit ihren albernen Sportgeräten fahren dir - auf diesem gesperrten Privatweg - direkt in den Einwirkungsbereich der Hinterbeine deines Pferdes um dich ggf. dann (wenn Du sie verbal freundlich auf die Gefahr hinweist) über deine Gefährdungshaftung als Tierhalter zu unterrichten.
Trifft möglicherweise auf die hier diskutierte Situation nur bedingt zu, charakterisiert aber - in meiner Erlebniswelt - einen relevanten Teil der (sportlichen) Zweirad-Gruppierung.
Und das bei Kapselverletzung Finger und Schiene Arm (gebrochen wird es nicht sein sonst hätte man das genannt um den etwas schwachen Kapselriß zu toppen).
Dieser Verlauf nimmt mich nicht für den Radfahrer ein. Da zieht einer offensichtlich alle Register. Und selbst wenn er keine Chance hatte so lebt er die von Äsungsfläche monierte "Vollkaskomentalität" aus. Spätestens der Rettungsdienst und die Polizei hätten bei mir als "Opfer" nicht stattgefunden. Und schon gar nicht ein Bericht in der Presse.
Ich nehme mir heraus, aus den vorliegenden Informationen zu schließen, dass es sich bei dem verunfallten Radfahrer um einen unangenehmen Knilch handelt. Ein Typus, der mir bei den Radfahrern vertraut ist. Und wenn das so sein sollte, so ist es bedauerlich das unser Rechtsystem den lauten, querulatorischen und unangenehmen Menschen die meiste Kompensation bietet. Das ist zwar nicht zu ändern. Aber immer wieder zu beobachten. Ganz besonders im Sozialrecht.
Dies zur Erklärung meiner geringen Empathie für das Opfer.
Wenn man sich auf 20 mm Gummi begibt um damit ambitioniert durch die Natur zu radeln, sollte man vielleicht ein gewisses Risiko akzeptieren und einfach mal die Klappe halten und still leiden, wenn man einen Kopfstand macht.
grosso