Insofern ist der scheinbar grosse Wurf zu diesem Thema, der uns jagenden Bürgern so manch andere Kröte im neuen BJG „versüssen“ soll, auch wieder nur eine halbe Sache... Vielleicht wäre es mal die Überlegung wert, wenn die Jägerschaft in Deutschland sich geschlossen einer Bejagung von Schwarzwild und den sogen. “Neozoen“, die angeblich unsere deutsche Fauna gefährden (aber von den Grünen in Hessen unter Schonzeit gesetzt wurden) so lange nachts verweigert, bis die Politik sich dazu durchringt, praktikable, effektive und einheitliche Regelungen für unsere Jagdausübung zu treffen, wo wir nicht Gefahr laufen uns zu kriminalisieren und die Zuverlässigkeit zu riskieren. Ähnlich sehe ich das z.B. beim Thema Drückjagd unter Corona-Auflagen. Bei uns in Hessen interpretiert jetzt jeder Kreis sehr unterschiedlich und eigenwillig die Landesvorgaben. Die Gesundheitsämter - natürlich zunehmend in vorprogrammierter Überlastung - variieren in ihren Reaktionen von klarer Genehmigungsverweigerung über Ausweichen auf andere Zuständigkeiten bis zu bürokratischen Auflagen, die für einen privaten Pächter praktisch nicht erfüllbar sind. Für mich ist die Konsequenz daraus naheliegend. Dann findet Jagd eben nicht statt. ASP und Waldumbau hin oder her. Wenn es auf Seiten der Behörden nur Bürokratie und keine Kooperationsbereitschaft gibt, dann lassen wir Jäger das Jagen vielleicht einfach mal für ein Jahr? Wenn die Behörden entweder nicht gewillt oder fähig sind, ein ASP Ausbruchsgebiet mit sinnvoller Zäunung und konsequenten Verbotsmassnahmen sofort abzuriegeln, warum sollen wir dieses Dilemma jetzt mit zusätzlichem Engagement ausbügeln? Man legt uns doch überall nur Steine in den Weg. Das ist keine Unterstützung umd schon gar keine konstruktive Zusammenarbei! Niemand kann einen Pächter zwingen unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eine Gesellschaftsjagd auf sein ungeklärtes Risiko und seine Kosten zu beantragen und durchzuführen. Niemand kann mich als Jäger zwingen, teure Nachtsichttechnik zu erwerben, die entweder technisch kastriert ist oder illegal ist. Dann bleibt eben nur die Nachtjagd nach „Altväter-Sitte“ einmal monatlich bei ausreichend Mond (wenn das Wetter mitspielt). Wer zwingt uns eigentlich zu unsinnigen Aufrüstungsmassnahmen? Leider fehlt es den Jäger bei diesen Themen an Einigkeit und Geradlinigkeit und unseren Verbandsvertretern an Einsicht und Konfliktbereitschaft. Deshalb wird es in Deutschland so bleiben, wie es ist. Österreich ist da bereits viel weiter.