Feldhasen 2020

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14 Feb 2006
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So hat man es mir auch damals nach der Wende erzählt. Auch ein Stück deutscher Jagdgeschichte. Einer der Leibjäger Honneckers hat mir alles erzählt.. er brachte mich zu den Bodensitzen von Mielke und Mittag.....
 
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Ich habe den Eindruck, dass weniger Hasen da sind bei uns (Kölner Bucht) als in den beiden Jahren davor. Die Schweinwerfer-Zählung war allerdings schwierig, weil wegen der vielen Niederschläge Anfang März noch sehr viel Zwischenfrucht stand. Erfreulich viele Fasan sieht man.
 
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14 Feb 2006
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Es kann eine Verschiebung da geben. Die Zwischenfrucht ist eine gute Winterdeckung für den Fasan. Er muss jeden Tag zum Aufbaumen in die Hecken laufen. Winterverluste sind oft enorm wenn die Deckung fehlt. Senf oder auch Mischungen sind Topflächen wenn sie der Schnee nicht niederdrückt und das Abfrieren nicht so gut ist.
Beim Hasen kann man davon ausgehen, dass ein Satz im Frühjahr geschreddert wird. Gerade die abgefrorenen Zwischenfruchtbestände haben aber immer noch Struktur und die mag der Hase. Da erwischt es ihn dann.
 
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Bei uns wird momentan fleißig gedroschen, mal sehen wie sehr der Ernteschock die Hasen heuer trifft, momentan sind sie massenhaft im Revier (und auf den Straßen🙄). Bin schon auf die Herbstzählung gespannt, aber es wird heuer im Herbst definitiv 6 Jagden (im Vorjahr waren es 5) geben sollten sie die jetzige Phase überstehen und sonst nichts gröberes mehr passieren. Und es sind immer noch etliche Junghasen mit ungefähr einem halben Kilo zu sehen.

Wie siehts bei euch aus?
Lg und WMH
 
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Die Zählergebnisse diesen Herbst waren für unsere Verhältnisse sehr gut.

Nachdem es vor 2 Jahren einen Einbruch gab, haben sich die Hasen dieses Jahr gut erholt. Es gab einen Zuwachs von über 80 %, Zählergebnis sind über 70 hasen / 100 ha.

Da das Gebiet sehr heterogen ist, gibt es auch Bereiche wo diese Dichte bei weitem nicht erreicht wird, dafür andere wo es deutlich übertroffen wird.

Die Fuchsstrecke war letztes Jahr auch die höchste. Dieses Jahr wird es auch wieder einen Rekord heben. Zur Vorjahresstrecke fehlen nur noch 3 Füchse :oops:
 
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Nachdem wir morgen das erste Mal in diesem Jahr im Referenzgebiet stampern, habe ich heute noch mal gezählt. Bin auf 25,3 pro 100 ha gekommen von 18-21 Uhr. Dazu knapp 40 Rehe, 6 Kanin, 1 Fuchs.
Leider war auf zwei der mit besten Hasenwiesen Gülle drauf. Der Raps ist auch sehr hoch schon in diesem Jahr und wir haben mehr Zwischenfrucht als sonst. Also alles Faktoren die vermutlich den einen oder anderen Hasen unsichtbar gemacht haben.
Richtig gut war es auf einigen Flächen außerhalb des Zählgebietes, da geht es morgen mal hin.
 
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Nachdem wir morgen das erste Mal in diesem Jahr im Referenzgebiet stampern, habe ich heute noch mal gezählt. Bin auf 25,3 pro 100 ha gekommen von 18-21 Uhr. Dazu knapp 40 Rehe, 6 Kanin, 1 Fuchs.
Leider war auf zwei der mit besten Hasenwiesen Gülle drauf. Der Raps ist auch sehr hoch schon in diesem Jahr und wir haben mehr Zwischenfrucht als sonst. Also alles Faktoren die vermutlich den einen oder anderen Hasen unsichtbar gemacht haben.
Richtig gut war es auf einigen Flächen außerhalb des Zählgebietes, da geht es morgen mal hin.

Grüß dich Colchicus,

25,3 Hasen/100 ha, ist das bezogen auf das gesamte Revier oder lediglich auf die tatsächliche Zählfläche?
18 h Zählbeginn ist definitiv zu früh. Da liegen die meisten Hasen noch in der Sasse. Von den Wildbiolgen wird empfohlen, frühestens 2 Stunden nach Sonnenuntergang zu beginnen. Wir fangen noch später an, nämlich um 21 h, und sind damit gut gefahren.
Wir haben letzten Donnerstag gezählt, von ca. 300 h waren nur 185 ha wirklich zählbar, 115 ha waren hohe Zwischenfrüchte oder hohe Stilllegungsflächen. Auf diesen 185 ha haben wir 309 Hasen mit dem Scheinwerfer, nicht mit der WBK, gezählt. Das sind bezogen auf die Zählfläche 165 Hasen/100 ha. Damit sind wir sehr zufrieden.
Im direkt angrenzenden Revier waren es auf 129 ha 175 Hasen, das sind 136 Hasen/100 ha.
Gruß rotfuchs2
 
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Servus Rotfuchs2!
Das sind natürlich Zahlen da träumen wir in Bayerisch-Sibirien nur davon. Ja das mit dem Zeitpunkt der Zählung da hab ich auch schon dies und das probiert. Die Referenzfläche ist seit 1995 gleich und hat 150 ha, welche zu 95 % ausgeleuchtet werden kann. Die anderen Revierteile sind nicht flächendeckend befahrbar. Wir haben 19 km Hecken, Ranken, Raine auf der Revierfläche. Die nehmen viel Sicht und schlucken auch Hasenbeobachten. Bei uns geht es nirgends quadratisch zu in der Flur, dazu Hügel und Senken. Andere Revierteile grenzen an den Wald an, der ist auch für die Hasen nicht uninteressant. Mal sind sie heraus auf dem Feld und dann mal wieder nicht. Gezählt wurden auf den 150 ha 38 Hasen, also 25,3 ist der Wert pro 100 ha. Durch unsere Strukturen unterschätzt man auch bei gewissenhafter Zählung den Bestand. Einmal zählte ich gewissenhaft in einem Gebiet 37 Hasen, bei der Treibjagd am nächsten Tag lagen genau 50 auf der Fläche.
Nachdem einige Flächen heuer wenig Hasen zeigten, bin ich später noch mal hingefahren. Es waren entweder immer noch keine da, oder die beiden von der ersten Zählung.
Im Herbst habe ich den Eindruck, sie laufen aus und bleiben dann auf der Fläche. Im Frühjahr bringt die Rammelzeit mehr Veränderungen und vorallem Massierungen.
Gestern zeigte sich, dass außerhalb des Referenzgebietes mehr Hasen lagen. Ein Teil wurde schon mal bejagt.
Schnepfenzug ist vermutlich durch, keine mehr zu sehen. Die kann man mit Wärmebild sehr gut bestätigen.
Komisch ist es auch mit den Kaninchen. Mal sitzen sie draußen und dann ist wieder alles blank. Da gibt es keine Regel für die Zeit. So früh wie gestern hatte ich noch nicht gezählt. Meist fange ich im Herbst so gegen 20 Uhr an.
 
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Grüß dich Colchicus,

25,3 Hasen/100 ha, ist das bezogen auf das gesamte Revier oder lediglich auf die tatsächliche Zählfläche?
18 h Zählbeginn ist definitiv zu früh. Da liegen die meisten Hasen noch in der Sasse. Von den Wildbiolgen wird empfohlen, frühestens 2 Stunden nach Sonnenuntergang zu beginnen. Wir fangen noch später an, nämlich um 21 h, und sind damit gut gefahren.
Wir haben letzten Donnerstag gezählt, von ca. 300 h waren nur 185 ha wirklich zählbar, 115 ha waren hohe Zwischenfrüchte oder hohe Stilllegungsflächen. Auf diesen 185 ha haben wir 309 Hasen mit dem Scheinwerfer, nicht mit der WBK, gezählt. Das sind bezogen auf die Zählfläche 165 Hasen/100 ha. Damit sind wir sehr zufrieden.
Im direkt angrenzenden Revier waren es auf 129 ha 175 Hasen, das sind 136 Hasen/100 ha.
Gruß rotfuchs2

Darf man fragen in welcher Gegend das war?
Bei uns sahs/siehts ähnlich aus. Auf einem Revierteil haben wir über 230/100 ha gezählt und über 100/100ha erlegt. Unter 130/100ha sind waren/sind wir heuer nirgends. Hätten wir coronabedingt nicht eine große Jagd ganz absagen und zwei nach hinten verschieben müssen, hätten wir heuer vermutlich die Rekordstrecke bei den Hasen in diesem Revier aus den 70ern geknackt...
Naja dann halt eben nächstes Jahr🤷🏻‍♂️
Lg und WMH
 
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Östliches NRW in Deutschland!!!
...dann eben nächstes Jahr.....! Na ja, da habe ich so meine Bedenken. 1+1 sind da nicht wirklich 2. Die für uns nicht sichtbare Biotopkapazitätsgrenze wird niemals überschritten. Diese Biotopkapazitätsgrenze ist ständig im Fluss und definiert sich immer wieder neu, Jahr für Jahr und Monat für Monat, ja, sogar wöchentlich. Wenn eure Hasen diese Grenze erreicht haben, bedeutet das, dass Zuwachs gleich Abgang ist und am Ende nicht mehr Hasen da sind als vorher. Das wäre ja noch verkraftbar. Oft bedeutet aber eine große bis übergroße Population, dass vermehrt Krankheiten auftreten und die Population wieder auf ein normales Maß runter geschraubt wird. Diese Sterblichkeit oder gar Übersterblichkeit kann man recht gut verhindern oder zumindest deutlich verringern, indem man einen Teil der Population vorher entnimmt, um die sowieso sonst eintretende Sterblichkeit vorwegzunehmen. Das Ganze nennt man dann kompensatorische Sterblichkeit. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man nicht zu stark in die Population eingreift und somit den kompensatorischen Rahmen nach unten hin verlässt. Dann schafft es die Population nämlich nicht, ihren vorherigen herbstlichen Höchststand wieder zu erreichen. Bleibt man mit der Bejagung aber im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit, hat man in der Regel jährlich gleichbleibend gute Strecken. Wir haben diesbezüglich einiges ausprobiert und haben im Laufe der Jahre festgestellt, dass unsere Hasenpopulaton am produktivsten ist, wenn wir mit maximal 50 - 70 Hasen/100 h ins Frühjahr gehen. Wir sind schon einmal mit über 100 Hasen/100 ha ins Frühjahr gegangen und haben uns schon die Hände gerieben für den nächsten Herbst. Aber denkste. Im darauffolgenden Herbst hatten wir weniger Hasen gezählt als im Frühjahr, also nicht nur kein Zuwachs, sondern sogar Verluste. Deshalb: 1+1 sind beim Hasen nicht unbedingt 2! Auch Hasenpopulationen wachsen nicht in den Himmel!!!
Für uns war das eine Lehre. Seit dem bemühen wir uns, jährlich soviel zu erlegen, dass wir in den angestrebten Bereich der o. g. Frühjahrsdichte kommen. Und das klappt seit einigen Jahren, mit gewissen Schwankungen, recht gut.
Da wir dieses Jahr wahrscheinlich nicht auf Hasen jagen können bzw. dürfen, coronabedingt, und somit die Population nicht ausdünnen können, gehen wir mit einer sehr hohen Polulation ins kommende Frühjahr. Und das macht mir für das kommende Hasenjahr doch schon etwas Sorgen.
Gruß rotfuchs2
 
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