Betrug bei Hirschjagd in Ungarn

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Ein Freund jagte vor Jahrzehnten auf kapitale Rothirsche in Bulgarien. Er fragte die hübsche Dolmetscherin, ob man im Gatter jage. Antwort in perfektem Deutsch: "Ich verstehe die Frage nicht. Das ganze Land ist doch eingezäunt." Der Kenner hat sofort erkannt, dass es zu Zeiten des Jägers und Politikers Todor Khristov Zhivkov in der Volksrepublik gewesen sein könnte.
 
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Die deutschen Zuchthirsche gehen mit 5.-6. Kopf ins Abschussgatter. Was weiß der durchschnittliche Jäger vom Alter? Beispiele haben wir hier auch. Wenn der dortige Berufsjäger dann von Altersklasse spricht, dann plabbert der Erleger das daheim auch nach. Ein Hinweis wird mit der Bemerkung gekontert: "Das hat der Berufsjäger gesagt, und der wird es wohl wissen."
 
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"Jagdreisen" sind fast Erdballumspannend immer etwas wie ein Bordellbesuch. Ich habe vor 30 Jahren mal 2 Böcke in Schottland geschossen. Das Land gefiel mir auf Anhieb, ich hatte damals einige Male geschäftlich dort zu tun und so ergab sich auch die Jagd in den Highlands. 1 Woche jeden Morgen von 4-8 gepirscht, entweder verhagelten uns Sika-Pfiffe den Erfolg, oft waren die Entfernungen nicht zu überbrücken. Aber am letzten morgen gab es "Gummipirsch", nach einigen Minuten sahen wir einen starken Bock am anderen Ufer eines kleinen Lochs äsen, also ein Stück weiter gefahren, ich bin mit Drilling und Glas zurückgepirscht und konnte den Bock auf 80m strecken, ich hab aufgebrochen, der Bock kam in den LR. nach vielleicht 500m Fahrt, der nächste starke Bock, ca. 6-7 derer bekam ich in Anblick, geschossen habe ich noch einen, dann wollte ich nicht mehr:cool:
 
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Als Bordellbesuch würde ich keine Jagdreise bezeichnen. Es gibt genug Länder und Reviere in denen Wild frei zieht und man (und die Einheimischen) fair jagt.

Die Zuchthirsche und Dosenlöwen gibt es, sind aber mMn eine Randerscheinung für ein Klientel welches es leider auch gibt.
 
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Ich neide Dir Deine Jagdreisen nicht, nur für mich kommt es nicht mehr in Frage. Einzige Ausnahme wäre vllt. mal im Norden auf Elch, aber wenns ein Traum bleibt, auch gut. Immer wenn es um Geld geht, schwingt eine gewisse Erwartungshaltung mit und um Kundenwünsche auch zu erfüllen, wird an vielen Enden der Welt "nachgeholfen".
 
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Wer eine Jagdreise macht und eine bestimmte Trophäe im Hinterkopf hat, der läuft Gefahr das auch ggf. manipuliert wird. Oft bin ich nach Bulgarien gefahren und zuerst kam die Frage von meinen Freunden: "Was willst den schießen?" "An Hirsch?"
Meine Antwort: "Weiß ich doch nicht, einfach nur jagen..." okay liegt vielleicht an unseren Kontakten. Daher jagen wir auch lieber auf Niederwild. Ja und dann kann es sein, dass die Schnepfen eben erst 14 Tage später kommen. Pech gehabt. Oder ich sitz von heut auf morgen am Wolfsluder, weil das grad erfolgversprechend ist.

Natürlich weiß man beim Niederwild, dass man in aller Regel zum Schuss kommt, aber wieviel dann zur Strecke kommt ist auch von der eigenen Schießfertigkeit abhängig.
Dazu freue ich mich über das eine oder andere Foto, am Rande des Pirschpfades. Vielleicht fahr ich noch mal nach Afrika, aber nicht um eine Trophäenliste abzuarbeiten.

Zu meinem 50. Geb.Tag schenkte man mir eine Schottlandreise auf Niederwild. Alleine ist es fad und es war ein Mordszirkus da jemand zu finden der mitfährt.
"Könnten wir nicht wenigstens einen Tag auf so a kleines Hirscherl gehen, oder eine Wildziege?" Man will einfach was mit nach Hause bringen und vorzeigen können. Brauch ich einfach nicht. Oft genug ernte ich nur ein mitleidiges Lächeln.
 
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Ich war mit einem Freund auf einer Auktion, weil Er ein Pony für seine Tochter kaufen wollte, Er war zur DJ in einem Osteuropäischen Land mit phantastischen Wildvorkommen, man versicherte Ihnen, dass Sie die Erste Gruppe der Saison in diesem Revier wären, nun Er hatte wenig Anblick und fuhr als Schneider heim. Sein Kollege fragte wie hieß noch das Revier, dieser Kollege rief seinen Bruder an, der war eine Woche vor meinem Freund dort und erzählte, als Er mit seiner Gruppe ankam wären gerade Dänen abgereist...Die Welt ist ein Dorf;)
 
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Ich würde gerne einmal einen Muffel schießen, den gibt es bei uns nun einmal nicht - aber in Tschechien oder Kroatien hätte ich immer das mulmige Gefühl, dass der am Morgen noch in seinem Stall stand.
 
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Oftmals gibt es ja handfeste Gründe einen Hirsch im Gatter zu Schiessen.;)
Bei uns geht Geschichte rum von einem Geschäftsmann, der im nahegelegenen RW Gatter einen Hirsch erlegte, und dann mit seiner Sekretärin an den Balaton fuhr.... :LOL:
 
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Moin,
dazu gehören immer zwei - einer, der bezahlt und einer, der liefert. Business as usual... :sick:.
Mit Jagd hat das meiner Meinung nach wenig zu tun :cry: :sad:.

Ist hier bei uns, wenn man´s genau betrachtet auch nicht anderst:

Beispiel 1 (das häufigste):

Jäger Hansi pachtet sich ein Revier. Damit er es auch ja bekommt hat er für die läppischen 350ha einen 5-stelligen Pachtpreis per anno für 9 Jahre geboten. Somit die Pachtkosten unverhältnismäßig hochgeschraubt, aber wer das meiste bietet, der bekommt die Pacht und alle anderen gucken in die Röhre: "Buisness as usual", denkt sich der Pächter...


Beispiel 2 (wird immer beliebter):

Die Jagdgenossenschaft der Gemeinde Schlaudorf will nicht an einen Pächter alleine verpachten, die 350ha gemeinschaftl. Jagdbezirk wollen sie aber auch nicht in zwei oder drei Bögen aufteilen.
Also vergibt die Gemeinde, unter Federführung eines unentgeltlichen, jagdpachtfähigen "Jagdaufsehers" sieben entgeltliche Begehungsscheine á 2000€/anno (der früherere Pachtpreis bei Einzelverpachtung lag übrigens nur 7500€ inkl. Steuer und BG-Abgabe), für jeweils auch 1 Jagdjahr gültig, an "ausgewählte" Personen.
Der JBSler darf das Wild, das er erlegt, selber vermarkten, oder vielmehr er "muß", da selbiges der Jagdgenossenschaft zu mühsam ist und sie so auch keinen finden, der die 2000€/Jahr bezahlen würde.
Dann finden sich wirklich Sieben mit dem Klammerbeutel gepuderte, die der Genossenschaft 14.000€ (rd. die doppelte Summe, die in der letzten Pachtperiode die Einzelpacht eingebraucht hatte) in den Rachen werfen und merken, daß bei einem Abschußplan von 25Stk. Rehwild, 8 Stk. Rotwild und dazu noch rd. 20 Sauen, von denen die meisten zw. 15 und 35kg wiegen, (NW-Hege wird wie Vielerorts natürl. nicht mehr betrieben, ist auch "gar keine Zeit" dafür übrig) auf den einzelnen so wenig kommt, daß er davon, bei den aktuellen Wildpretpreisen, unmöglich die von ihm investierten 2000€, noch nicht mal ansatzweise im Jahr gedeckt bekommt und im nächsten Jahr dann keinen JBS mehr löst. Nicht schlimm, dafür steht dann zum nächsten 01.04. ein anderer "Dummer" auf der Matte, April April.
"Buisness as usual", denkt sich die Jagdgenossenschaft...

Hat das alles noch was mit Jagd zu tun?


Auch wenn es ein leidiges Thema ist, in Beispiel 2 habe ich die nicht mehr stattfindende NW-Hege angesprochen, wobei die Fuchsräude von 2018/19 in unserer Gegend mehr "Niederwildhege" gemacht hatte, als die UJB/Jagdgenossenschaften/Jagdpächter/Mitgeher in den letzten 30 Jahren.
Man sieht es deutlich an den diesjährigen Beständen an Feldhasen und Waldschnepfen.
NW-Hege wird lieber links liegen gelassen und sich die Nächte, ausgerüstet mit Nachtsichttechnik, an der Kirrung in der Totschießkiste um die Ohren geschlagen.

Hat das alles noch was mit Jagd zu tun?
 
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