Moin,
dazu gehören immer zwei - einer, der bezahlt und einer, der liefert. Business as usual...
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Mit Jagd hat das meiner Meinung nach wenig zu tun
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Ist hier bei uns, wenn man´s genau betrachtet auch nicht anderst:
Beispiel 1 (das häufigste):
Jäger Hansi pachtet sich ein Revier. Damit er es auch ja bekommt hat er für die läppischen 350ha einen 5-stelligen Pachtpreis per anno für 9 Jahre geboten. Somit die Pachtkosten unverhältnismäßig hochgeschraubt, aber wer das meiste bietet, der bekommt die Pacht und alle anderen gucken in die Röhre: "Buisness as usual", denkt sich der Pächter...
Beispiel 2 (wird immer beliebter):
Die Jagdgenossenschaft der Gemeinde Schlaudorf will nicht an einen Pächter alleine verpachten, die 350ha gemeinschaftl. Jagdbezirk wollen sie aber auch nicht in zwei oder drei Bögen aufteilen.
Also vergibt die Gemeinde, unter Federführung eines unentgeltlichen, jagdpachtfähigen "Jagdaufsehers" sieben entgeltliche Begehungsscheine á 2000€/anno (der früherere Pachtpreis bei Einzelverpachtung lag übrigens nur 7500€ inkl. Steuer und BG-Abgabe), für jeweils auch 1 Jagdjahr gültig, an "ausgewählte" Personen.
Der JBSler darf das Wild, das er erlegt, selber vermarkten, oder vielmehr er "muß", da selbiges der Jagdgenossenschaft zu mühsam ist und sie so auch keinen finden, der die 2000€/Jahr bezahlen würde.
Dann finden sich wirklich Sieben mit dem Klammerbeutel gepuderte, die der Genossenschaft 14.000€ (rd. die doppelte Summe, die in der letzten Pachtperiode die Einzelpacht eingebraucht hatte) in den Rachen werfen und merken, daß bei einem Abschußplan von 25Stk. Rehwild, 8 Stk. Rotwild und dazu noch rd. 20 Sauen, von denen die meisten zw. 15 und 35kg wiegen, (NW-Hege wird wie Vielerorts natürl. nicht mehr betrieben, ist auch "gar keine Zeit" dafür übrig) auf den einzelnen so wenig kommt, daß er davon, bei den aktuellen Wildpretpreisen, unmöglich die von ihm investierten 2000€, noch nicht mal ansatzweise im Jahr gedeckt bekommt und im nächsten Jahr dann keinen JBS mehr löst. Nicht schlimm, dafür steht dann zum nächsten 01.04. ein anderer "Dummer" auf der Matte, April April.
"Buisness as usual", denkt sich die Jagdgenossenschaft...
Hat das alles noch was mit Jagd zu tun?
Auch wenn es ein leidiges Thema ist, in Beispiel 2 habe ich die nicht mehr stattfindende NW-Hege angesprochen, wobei die Fuchsräude von 2018/19 in unserer Gegend mehr "Niederwildhege" gemacht hatte, als die UJB/Jagdgenossenschaften/Jagdpächter/Mitgeher in den letzten 30 Jahren.
Man sieht es deutlich an den diesjährigen Beständen an Feldhasen und Waldschnepfen.
NW-Hege wird lieber links liegen gelassen und sich die Nächte, ausgerüstet mit Nachtsichttechnik, an der Kirrung in der Totschießkiste um die Ohren geschlagen.
Hat das alles noch was mit Jagd zu tun?