Ententeich erneuern/pflegen/anlegen

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Moin liebe Entenheger/-jäger,

Ich bin jetzt das dritte Jahr u.a. in dem unten abgebildeten Revier unterwegs.
Das Revier befindet sich seit ca 40 Jahren in Familienhand. Der Teich um den es geht ist mit Maßangaben unten aufgezeichnet. (Länge ca 35m, Breite ca 8-10m, Tiefe je nach Jahreszeit zwischen 0.80cm und 2.00m)
Auf dem Teich ist in all den Jahren nicht eine einzige Ente gefallen, da er immer uninteressant/verwachsen erschien und der Pächter sein Augenmerk auf andere jagdliche Bereiche legt.
Jetzt habe ich die Chance mit meiner geprüften DL-Dame meiner Passion Niederwild nach Belieben nachzugehen. Sie ist sehr jung und ich möchte mit ihr ein bisschen Routine in die Entenjagd bringen.
Ich denke ich habe größtenteils freie Hand bzgl. "baulicher" und hegerischer Maßnahmen.
Die durchgestrichenen Flächen sind einmal eine Güllelagune (unten) und ein (fast) ganz trockener Teich rechts, auf dem sich seit dem ich in dem Revier unterwegs bin noch nie eine Ente herumgetrieben hat. Der sollte also keine Konkurrenz machen.
Ich bin den Teich heute angepirscht und es befanden sich mehrere Erpel und eine Ente sowie ein Reiher auf dem Teich, ohne, dass auch nur ein Finger zu ihren Gunsten in den letzten Jahren gerührt wurde.
Ich halte das für vielversprechend. Das Wild hat mich beim angehen jedoch spitz bekommen und ist abgestrichen. Darum habe ich heute einen Pischweg (grüne Linie) angelegt, um unbemerkt angehen zu können. Bisher nie Bisam, Biber, Nutria, Gänse oder Blässen gesehen dort.
Der Bewuchs rund um den Teich ist relativ hoch, aber nicht allzu dicht.
Einige Linden und Weiden, Erlen, einige wenige Brombeeren, Efeu, viel Traubenkirschen und Holunder.
Ich habe an der Kopfseite (gelbe Linie) heute drei kleine Traubenkirschen auf Hüfthohe abgeschnitten und die angefallenen Äste vom Pirschweg säubern als Flechtmaterial genutzt, um mit den Stämmen der T-Kirschen eine Art natürlichen Schirm zu bauen. Das Ergebnis seht ihr auf dem zweiten Bild. Am Fuße des Schirms wächst Efeu und Brombeere. Ich hoffe, dass das bis nächste Saison ein wenig weiter zuwächst. Dichter werde ich den Schirm auf jedenfall auch noch gestalten. Auf dem Foto scheint es nicht so, allerdings ist das Blätterdach aus Fotografenperspektive ziemlich dicht. Hat man also Camo an und eine Camoflinte dabei, sollte es hinter dem Schirm eigentlich möglich sein unbemerkt zu sitzen.

Dass bei der Wegeführung hinter dem Teichen natürlich nicht waagerecht, sondern nur auf den Teich (Wasseroberfläche liegt sehr viel tiefer als der Weg, wie eine Art "Bunker". Ist eine alte Schuttkuhle.) und in die Luft geschossen werden darf versteht sich von selbst.

Jetzt stellen sich die folgenden Fragen:

- Von wo werden die Enten am ehesten einfallen? Von oben? Wegen des Bewuchses? Oder eher von der Südseiten durch den doch recht dünnen Bewuchs (Bewuchs nach Norden hin sehr viel dichter!)?
-Sollte der Schirm eher auf die Nordseite des Tümpels, damit auch flacher geschossen werden kann? (Richtung Süden ca 700-800m reiner Acker)
-Ist der Schirm völliger Mist und ich sollte ihn wieder abreißen? Bot sich wegen der T-Kirschstämme nur so an.
-Sollte ich Einflugschneisen o.ä. freischneiden?
-Im Moment ist der Einstieg sehr flach, aber der Wasserstand kann erheblich variieren. Lohnt da ein Futterfloß mehr, als der Eintrag von Weizen/Mais in der Uferzone?


Brutröhren sollen auch noch folgen, wenn sich herausstellt, wie viele Enten Interesse an dem Gewässer zeigen werden.

Beste Grüße und Waidmannsheil!Bildschirmfoto 2020-11-22 um 20.02.40.pngIMG_0927 Kopie.jpg
 

z/7

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Der Teich ist länglich? Könnt mir vorstellen, ein Schirm an ner Längsseite ist schußtechnisch besser als an der Stirnseite, weil die Enten bei der Teichgröße eher die Länge zum Landeanflug nutzen. So müßt man sie ja von vorn oder hinten beschießen?
 
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Der Teich ist länglich? Könnt mir vorstellen, ein Schirm an ner Längsseite ist schußtechnisch besser als an der Stirnseite, weil die Enten bei der Teichgröße eher die Länge zum Landeanflug nutzen. So müßt man sie ja von vorn oder hinten beschießen?

Mein Gedankengang war genauso. Die Enten nutzen die ganze Länge zum einfallen.
Ich hatte mir gedacht, dass es auf diese Weise einfacher ist. Man sieht den Anflug früh und gegen den Himmel. Und hat mehr Reaktionszeit, weil man die Enten früher bemerkt.
Was sagen die Experten denn dazu?
lieber den Schirm auf die Nordseite stellen?
 
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Hast du dir mal von Claußen "Feldreviere gestalten" angeschaut? Da hats wertvolle Tipps und Tricks zur Teichanlage und Pflege drin.

Was hier auffällt, ist, dass die Uferkante recht scharf gezogen ist. Das heißt, der Teich ist zumindest teilweise angelegt. Das Dickicht presst von rechts stark in den Uferbereich und überlagert die Sumpfzone. Auf der linken Seite ist mäßiger Bewuchs ohne genügend Deckung bis nach unten.
Was fehlt, sind typische Uferpflanzen und Schilf.
Ich würde auf der linken Seite auf jeden Fall zurückschneiden und einen Saumbewuchs mit Schilf forcieren*. Rechts kommts drauf an. Wenn das Weidendickicht ist, würde ich nichts machen, wenns was anderes ist, das eher verbuscht, könnte man da auch ein wenig eingreifen. Da bräuchte man aber mehr Bilder von dem Bereich...

*P.S.: Natürlich nur, wenn hier nicht mit Folie angelegt wurde. Die Rhizome des Schilfrohrs könnten sonst die Teichfolie perforieren.
 
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Hast du dir mal von Claußen "Feldreviere gestalten" angeschaut? Da hats wertvolle Tipps und Tricks zur Teichanlage und Pflege drin.

Was hier auffällt, ist, dass die Uferkante recht scharf gezogen ist. Das heißt, der Teich ist zumindest teilweise angelegt. Das Dickicht presst von rechts stark in den Uferbereich und überlagert die Sumpfzone. Auf der linken Seite ist mäßiger Bewuchs ohne genügend Deckung bis nach unten.
Was fehlt, sind typische Uferpflanzen und Schilf.
Ich würde auf der linken Seite auf jeden Fall zurückschneiden und einen Saumbewuchs mit Schilf forcieren*. Rechts kommts drauf an. Wenn das Weidendickicht ist, würde ich nichts machen, wenns was anderes ist, das eher verbuscht, könnte man da auch ein wenig eingreifen. Da bräuchte man aber mehr Bilder von dem Bereich...

*P.S.: Natürlich nur, wenn hier nicht mit Folie angelegt wurde. Die Rhizome des Schilfrohrs könnten sonst die Teichfolie perforieren.

Hallo Auerochse,

Vielen Dank für Buchtipp und Anregung. Dann werde ich morgen oder Samstag mal beginnen die linke Seite freizuschneiden und für eine Bepflanzung vorzubereiten. Schilf habe ich besorgen können. Entengrütze ebenfalls. Die rechte Buschseite besteht vornehmlich aus Weide und Erle, ich kann morgen jedoch nochmal genauer schauen und rund um den Teich einige Bilder machen. Auch werde ich in der Uferzone probehalber ein paar Spatenstiche machen und schauen, ob mit Teichfolie gearbeitet wurde.
Wenn du dir das Bild ansiehst, auf welcher Höhe würdest du ca mit dem Schilfbewuchs beginnen? Die genauen Wasserstände sind mir (noch) nicht bekannt.
 
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Hallo Auerochse,
Wenn du dir das Bild ansiehst, auf welcher Höhe würdest du ca mit dem Schilfbewuchs beginnen? Die genauen Wasserstände sind mir (noch) nicht bekannt.

Also, ohne vor Ort gewesen zu sein ist das immer schwierig zu sagen. Aber ausgehend von dem Bild und die Position des Blinds als fix angenommen, würde ich eventuell so vorgehen:

IMG_0927 Kopie.jpg

Ich würde das linke Ufer ziemlich freischneiden. Das Dickicht bis zum hinteren Teichknick wegnehmen und relativ nah am Blind mit dem Schilf anfangen. Da brauchst du nicht viel machen, das breitet sich von alleine aus. Rechts würde ich die Äste der höheren Bäume auch so zurückschneiden, dass sie nicht behindern. Das hab ich jetzt nicht eingezeichnet.
Auf der rechten Seite könnte man auch auf höhe des grünen Wortes "Schilf" ein Entenfloß anbringen...
Es gibt da aber sicher noch viele andere Möglichkeiten...

P.S.: Viele der Bücher von Günter Claußen kriegst du im normalen Handel nicht mehr. Der Geheimtipp ist hier die Revierberatung Wolmersdorf. Da er die selbst gegründet hat, kriegst du da noch die Bücher in neu zum regulären Preis und nicht für diese wahnwitzigen Summen auf ebay & co.
 
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Also, ohne vor Ort gewesen zu sein ist das immer schwierig zu sagen. Aber ausgehend von dem Bild und die Position des Blinds als fix angenommen, würde ich eventuell so vorgehen:

Anhang anzeigen 143068

Ich würde das linke Ufer ziemlich freischneiden. Das Dickicht bis zum hinteren Teichknick wegnehmen und relativ nah am Blind mit dem Schilf anfangen. Da brauchst du nicht viel machen, das breitet sich von alleine aus. Rechts würde ich die Äste der höheren Bäume auch so zurückschneiden, dass sie nicht behindern. Das hab ich jetzt nicht eingezeichnet.
Auf der rechten Seite könnte man auch auf höhe des grünen Wortes "Schilf" ein Entenfloß anbringen...
Es gibt da aber sicher noch viele andere Möglichkeiten...

P.S.: Viele der Bücher von Günter Claußen kriegst du im normalen Handel nicht mehr. Der Geheimtipp ist hier die Revierberatung Wolmersdorf. Da er die selbst gegründet hat, kriegst du da noch die Bücher in neu zum regulären Preis und nicht für diese wahnwitzigen Summen auf ebay & co.

Vielen Dank für die Mühe!!
Die Position des Blinds ist durchaus noch nicht fix. Die Enten fallen hinten links im Knick durch ein Einflugsloch in den Bäumen auf den Teich ein oder kommen von oben. Außerdem geht auf der linken Seite die Sonne unter. Ich habe überlegt, den Blind auf die rechte Seite zu setzen, damit man der untergehenden Sonne entgegenschaut bzw. aus der Richtung einfallende Enten früher sehen kann.
 
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Ich habe überlegt, den Blind auf die rechte Seite zu setzen, damit man der untergehenden Sonne entgegenschaut bzw. aus der Richtung einfallende Enten früher sehen kann.

Sowas hatte ich auch schon im Kopf. Allerdings ist es schwierig, den Bewuchs rechts aus der Ferne einzuschätzen... Kann man aber machen, klar. Das würde ich allerdings vorher an den sonnigsten Tagen der Jagdzeit ausprobieren, nicht dass dir die untergehende Sonne das Auge grillt... ;)
 
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Also bleibt es dabei. Die aktuell linke Seite wird freigeschnitten, es wird fleißig entastet (ruhig alles was überhängt ringsherum?) und ich kümmere mich um das Schilf und Floß.
Der Blind bleibt erstmal wie er ist und ob ich umstelle entscheide ich nächstes Jahr zu Beginn der Jagdzeit!
Samstagnachmittag werde ich berichten, wie die Arbeiten vorangegangen sind.
 
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Persönlich würde ich gar keine Schirm bauen sondern mich in max 5 unter die Bäume Links und rechts stellen, Hund ablegen. Checkt meiner Erfahrung nach im Dämmerlicht keine Ente und du bist deutlich flexibler wegen Windrichtung und ggf. Mond.
 
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Kommt darauf an, wie oft die Enten auch anderswo schon bejagt wurden. Bei der ersten Aktion im September sind sie noch arglos. Das ändert sich aber schnell. Hauptfehler ist das nach oben blicken ohne Gesichtstarnung. Das helle Gesicht, welches grad noch nicht da war, wird sofort erkannt. Wenn das Laub ab ist, reicht die natürliche Deckung oft nicht aus.
Nachdem wir immer erst im Oktober jagen arbeiten wir auch mit Schirmen.
Bei einer anderen Jagd wo ich immer eingeladen bin, stehen wir knapp 100 m vom Gewässer entfernt. Die Enten werden dann von Helfern hochgemacht. Hornsignal heißt bis drei zählen dann kommen sie. Turmhoch und schnell. Dann ist wieder Ruhe bis zum nächsten Signal. Wenn da die Enten abstreichen und sehen die helle Gesichterkette, lassen sie sich bestimmt was einfallen. Dort geht es nicht ohne Schirme.
Vor vielen Jahren hab ich spät im Jahr gezielt Erpel mit der BBFl. an einem Graben erlegt. Das ging auch nicht ohne Schirm, vorallem wenn Schnee lag.
 
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Also, ohne vor Ort gewesen zu sein ist das immer schwierig zu sagen. Aber ausgehend von dem Bild und die Position des Blinds als fix angenommen, würde ich eventuell so vorgehen:

Anhang anzeigen 143068

Ich würde das linke Ufer ziemlich freischneiden. Das Dickicht bis zum hinteren Teichknick wegnehmen und relativ nah am Blind mit dem Schilf anfangen. Da brauchst du nicht viel machen, das breitet sich von alleine aus. Rechts würde ich die Äste der höheren Bäume auch so zurückschneiden, dass sie nicht behindern. Das hab ich jetzt nicht eingezeichnet.
Auf der rechten Seite könnte man auch auf höhe des grünen Wortes "Schilf" ein Entenfloß anbringen...
Es gibt da aber sicher noch viele andere Möglichkeiten...

P.S.: Viele der Bücher von Günter Claußen kriegst du im normalen Handel nicht mehr. Der Geheimtipp ist hier die Revierberatung Wolmersdorf. Da er die selbst gegründet hat, kriegst du da noch die Bücher in neu zum regulären Preis und nicht für diese wahnwitzigen Summen auf ebay & co.

Zuerst einmal, es tut mir leid, dass ich mir beide Entenfäden unter den Nagel gerissen habe. So war es nicht angedacht. Falls ein Admin die Muße verspürt, gerne verschieben.

Hallo Auerochse,
Ich habe viele deiner Anregungen umgesetzt.
Von den Ergebnissen kannst du in dem anderen Faden lesen, ich mag den gleichen Text hier nicht noch einmal einstellen, dann doppelt sich alles so sehr.
 
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Du darfst gerne bei Gelegenheit wieder Bilder einstellen. Ich bin gespannt, wie sich das Biotop verändert. :D
 

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