@GMV
Sehr schoener Beitrag
und nur um es ganz klar in Vorweg zu sagen:
"Nichts an deiner Darstellung ist falsch!"
Es ist nur leider so, dass Sako nicht immer alle Produktionen so ganz genau registriert haben
. Das ist fuer mich schon seit laengerer Zeit sehr fazinierend, zu versuchen Details herauszufinden, die, frueher gar nicht, heute selten, im Internett zu finden sind.
Als ich anfing mich fuer Sako-Waffen zu interessieren, hatten die meisten kein WWW. Es wurden Briefe (Papier mit Buchstaben, mit Tinte geschrieben) an Importoere und Waffenhaendler in viele Laender geschickt. Meistens kam nach Wochen eine Antwort. Meine Informationskvellen waren diese Briefe und Waffen-Jagdzeitschriften.
Ich kann nicht sagen wie viele Bit mein Archiv hat, weil mir die Umrechnungsformel von Bananenkartong zu Bits fehlt. Es sind etwa 30 Kartongs, falls jemand helfen moechte
.
Das auf diese Art erworbene Wissen habe ich vor laengerer Zeit einmal zusammengefasst und den mir helfenden Sako-Fans und Fachleuten zugeschickt. Diese Personen sind mit mir einig, dass auch diese Zusammenfassung nicht das absolute Fazit in Fragen zu aelteren Sako`s darstellt. Es ist nur die, die am wenigsten Widerspruch generiert hat
.
Den Versuch einer Uebersetzung stelle ich nun hier ein, in der Hoffnung, dass einige etwas lernen oder korrigieren koennen.
Sako steht für „
Suojeluskuntain
Ase ja
Konepaja
Osakeyhtiö“,
das heißt, „Waffen- und mechanischen Werkstattgesellschaften des Schutzkorps“.
Die erste zivile Buechse von Sako, für die Jagd war der L46.
Es ist ein netter kleiner Stutzen, der sehr gut gemacht ist.
Das Gewehr ist am besten dafür bekannt, mit 7x33 kombiniert zu werden, der Sako-eigenen Patrone.
Heute ist die 7x33 eine kleine Kultpatrone mit einer Reihe treuer Benutzer.
Das L46-Gewehr für 7x33-Patronen wurde in Schweden vor allem für die Vogeljagd populär. Die geringe Fleischzerstörung hat auch dazu geführt, dass die Waffe für die Rehjagd geschätzt wurde.
Sako wurde 1919 vom finnischen Staat gegründet, um Gewehre für die finnischen Sicherheitskräfte (eine Art Heimwehr) zu reparieren.
In den ersten zwei Jahren war es nicht wirklich ein Unternehmen, sondern eher eine staatliche Werkstatt, um das Schutzkorps zu bedienen. Im Jahr 1921 aber kamen die Gewinnforderungen (staatliche) und Sako zählt 1921 als sein Startjahr
Zu diesem Zeitpunkt hatte Sako etwa 20 Mitarbeiter. In diesen Jahren befasste sich die Werkstatt ausschließlich mit der Renovierung von Militärwaffen. Sie reparierten einige tausend bis zehntausend Gewehre pro Jahr.
Finnland hatte eine eigene Variante des Mosin-Nagant-Gewehrs.
Diese Waffen wurden renoviert und Sako stellte später auch solche Gewehre für die finnischen Streitkräfte her.
1927 wurde die Fabrik von Helsinki nach Rihiimäki verlegt, wo sie sich immer noch befindet. 1928 begann Sako mit der Munitionsproduktion, die schnell zu einem wichtigen Bestandteil der Fabrik wurde. Dies ist immer noch der Fall.
Die Munitionsproduktion wurde während des Zweiten Weltkriegs sehr groß, als Sako sehr große Mengen Militaer-Munition produzierte.
1931 kaufte Sako alte Laufziehmaschinen, die renoviert wurden und 1932 begann Sako eigene Laeufe herzustellen.
Ein großer Teil der frühen Laufproduktion betraf Luger-Pistolen, die die finnische Armee 1923 adaptiert hatte. Viele Sako-Läufe für Luger-Pistolen wurden in Schweden auf Systeme montiert und diese sind leicht zu erkennen, da sie oben mit dem Fabriknamen gekennzeichnet sind.
Die Laufmaschinen waren bis 1956 in Betrieb, als Sako neue Kalthammermaschinen kaufte und die Herstellungsmethode für die Laufherstellung änderte.
Zivilwaffen
In den 1930er Jahren begann Sako allmählich, die Möglichkeiten der Herstellung von Zivilwaffen zu untersuchen. Zuerst kamen ein paar kleinere Serien schwerer Gewehre vom Kaliber .22 LR heraus, aber der Krieg kam dazwischen.
Bereits während des Krieges entwickelte Sako Prototypen eines neuen Kleinwild-Stutzens, der ursprünglich L42 hieß, aber dieses Modell kam nie in Produktion. L steht für luodikko, was auf Finnisch Jagdgewehr bedeutet.
Sakos kleiner, netter Kleinwild-Stutzen L46. Sako begann 1946 mit der Produktion und hatte einige geringfügige Änderungen gegenüber dem Prototyp L42.
In einer Werbung der Firearms International Corporation in den USA aus dem Jahr 1952 wurde der L46 als Waffe mit äußerst guter Präzision beworben, und die Treffergarantie betrug 1,5 Zoll
Sako hatte bereits auf der L46 mit seinen konischen Schwalbenschwanz begonnen.
Dies ist die vierte Variante des L46, bei der die Sicherung auf der rechten Seite des Systemes und die Magazinlänge lang genug für den .222 Remington sind.
Der Preis betrug 117 USD für ein Gewehr mit halbem Schaft, 123 USD für das Gewehr mit vollem Schaft (Mannlicher) und 89 USD für ein System mit Lauf.
In Europa waren Laufsysteme nie ein Verkaufserfolg, aber in den USA war es immer sehr beliebt, das Gewehr ohne Schaft zu kaufen. Zu dieser Zeit wurden auch reine Systeme verkauft, weshalb diese tatsächlich in sehr vielen Kalibern auftreten können.
Alle L46 haben ein herausnehmbares Magazin.
Von 1945 bis 1962 besaß das finnische Rote Kreuz die meisten Anteile an Sako.
Diese wurden 1962 an Suomen Kaapelitehdas Osakeyhitiö verkauft, das später mit Oy Nokia AB fusioniert wurde.
1964 wurde die Produktion des Sako L46 eingestellt, der dann durch den Sako L461, besser bekannt als Sako Vixen, ersetzt wurde.
Die L461 unterscheidet sich sehr vom L46, dass sie beispielsweise ein festes Magazin und eine andere Schiebesicherung hat.
Dieser hässliche Anblick der Kimme war lange Zeit Standard bei Sako.
Auch die Vixen-Gewehre hatten es nach der L46. Es fühlt sich ein bisschen unnötig an, eine solche Kimme zu verwenden, wenn der Treffpunkt des Geschosses am Zielfernrohr für die Jagd angepasst wird.