Bogenjagd, Vorderlader-Jagd und die Praxis

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Haha echt lustig was hier so zusammen kommt!
Die beste Behauptung ist, dass der Bogenjäger bei der Jagd nur den bösartig lüsternen "Kick" auslebt, während der Büchsenjäger beim schießen nur an Tierschutz denkt!
Was nen Schmarrn.

99% aller "modernen" Jäger jagen aus Leidenschaft, Freude oder dem "Kick" an der Jagd!
Wie auch immer man es nennen will, es treibt uns Alle etwas an, was wir nicht immer erklären können!

Aber lächerlich, den eigenen "Kick" als gut, den anderen als pöse darzustellen!

Wollen wir jetzt wirklich messen wer den waidgerechteren "Kick" lebt?:rolleyes:

Mein Cousin hat nen 70 Pfund Compundbogen - Hoyt Matrix Carbon.
Damit waren wir gemeinsam schon ein paar mal zum Schießen auf nem örtlichen Bogenstand.
Gefühlt habe ich damit ca. 30 Pfeile + geschossen.
Der Bogen ist nicht auf mich abgestimmt, die Auszuglänge ist ca. 1 Zoll zu lang.
Aber ich habe mich selbst gewundert wie präzise das Ding ist, ohne große Übung mit einem nicht auf mich abgestimmten Bogen, habe ich fast auf anhieb auf 20 bis 30m oft sehr gute Treffer hingelegt.

Nicht auszudenken, was mit einem auf mich perfekt abgestimmten Bogen und viel Übung möglich wäre.

Mein Cousin hat viel mehr Übung und hat diesen Sommer auf dem gleichen Stand erfolgreich den Bogenjagdschein absolviert, ich durfte dabei sein.
War sehr interessant, inklusive Treestand hochklettern und auf 3D scheiben schießen, mit sehr guten Ergebnissen, teilweise 3er Gruppen, davon können manche Büchsenjäger nur träumen.

Anschließend durft ich noch einen Schuss mit einer High-End "Ravin" Armbrust eines Begleisters schießen, aufgelegt auf 70m oder 80m (weiß es nicht mehr genau), der Schuss saß in einem ca. 8cm großen Plastikdeckel mittig, wahnsinnig präzise das Teil!

Für mich gibt es nur zwei Arten von Jägern, die Trainierten und Untrainierten, vollkommen egal welches Werkzeug Sie nutzen!
 
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Generell sind Armbrüste sehr präzise, insbesondere wenn man immer den gleichen Bolzen verwendet, wie das im Sport die Regel ist.
Das ist Grundvoraussetzung - bei der Büchse sollte man auch nicht wild die Laborierung wechseln....
In den richtigen Händen ist es der Bogen auch.
Ich wiederhole mich - ich möchte damit keinen Abschussplan erfüllen müssen, sehe aber durchaus auch bei uns eine Nische im urbanen Raum.
Stichwort Hinterland-Gefährdung.
Aber ich glaube nicht daran, dass ich das in Deutschland erleben werde...
 
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Schalldämpfer, Wärmebildvorsatzgeräte, Nachtsichtnachsatzgeräte, Bleifrei usw...
Die Liste ist nicht abschließend. Gegen alles wurde gewettert und gezankt und mit jedem wurde der Untergang der Jagdkultur herbeigeredet. Egal, alles kam und nix ist dem Untergang geweiht. Niemand muss, aber jeder kann. Und weil es ein Problem mit Schwarzwild im urbanen Bereich gibt, das Problem mit der ASP noch schneller dringlich wird und das sich nicht so einfach lösen lässt, wird über kurz oder lang die Bogenjagd als Alternative für solche Bereiche legalisiert und das ist gut so! Und mit der Ausnahmegenehmigung für solche Fälle wird es mit der zeit auch insgesamt legal.
Neben der Hinterlandgefährdung steht für mich auch die Wahrnehmung in der Bevölkerung als weiterer Grund. Die Knallerei entfällt!

Ganz ehrlich? wenn ich die Alternative Saufang sehe, dann ist mir die Bogenjagd 10mal lieber!

Ich gehe auch davon aus, dass die Bogenjagd tendenziell eher gute Schüsse liefern wird, als das durchschnittlich mit der Büchse der Fall ist. Warum? Die Entfernung wird nicht durch die Leistung, Energie oder Präzission des Pfeiles begrenzt, sondern durch die Reaktionszeit des Wildes nach dem Sehnenschlag. Sichere Schüsse lassen sich auf Scheiben auf deutlich weitere Entfernungen anbringen!
Drückjagden mit Pfeil und Bogen? eher unwahrscheinlich. Mehrere Schüsse nacheinander auf eine Rotte/ Rudel/ Sprung? eher nicht. Die zu nutzenden Chancen sind mit dem Bogen deutlich weniger und im Schnitt deutlich besser als im Durchschnitt mit der Büchse!
 
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Das ist beim Bogen auch der Fall. Du sollst nicht vergessen dass die Armbrust im Endeffekt auch nur ein Bogen mit einem Schaft ist.
Der Unterschied ist, dass die Armbrust deutlich reproduzierbarer gespannt wird und das Treffen deutlich weniger Können erfordert. Platt gesprochen: Um mit einer modernen Jagdbüchse mit Zieloptik zu treffen, braucht es nicht viel. Selbst mehrfach mit Freunden auf dem Stand erlebt. Mit einer Armbrust ist es ebenfalls recht einfach. Ein Bogen erfordert deutlich mehr Können. Und da Fehler bei der Jagd zu Lasten des Wildes gehen, sollte man davon absehen.

Von dem ganzen "echte Jagd" Gerede halte ich nix, und wenn dann liegt es sicher nicht am Werkzeug.
 
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Der Unterschied ist, dass die Armbrust deutlich reproduzierbarer gespannt wird und das Treffen deutlich weniger Können erfordert. Platt gesprochen: Um mit einer modernen Jagdbüchse mit Zieloptik zu treffen, braucht es nicht viel. Selbst mehrfach mit Freunden auf dem Stand erlebt. Mit einer Armbrust ist es ebenfalls recht einfach. Ein Bogen erfordert deutlich mehr Können. Und da Fehler bei der Jagd zu Lasten des Wildes gehen, sollte man davon absehen.

Von dem ganzen "echte Jagd" Gerede halte ich nix, und wenn dann liegt es sicher nicht am Werkzeug.
Armbrüste sind aber für die Jagd kein Thema. Insofern lohnt die Diskussion nicht.
 
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Die Grenze ist da, wo es gut funktioniert. Und das ist beim Bogen - eigentlich ist es ja der Pfeil - der Fall. Alles in seinen Grenzen, so wie beim Gewehr auch.
Du übersiehst vielleicht auch die unschätzbaren Vorteile. Der Schuss ist sehr leise. Eine Umfeldbeunruhigung findet nicht statt. Man hört lediglich den Prellschlag der Sehne. Außerdem ist das Wildbret sehr sauber, es wurdenja lediglich wie mit einem Messer zerschnitten. Die leuchtende Pfeilspitze kennzeichnet zudem den Anschuss. Man kann von da aus problemlos der Schweißspur hinterher. Diese fällt üppig aus, wie man beispielsweise in den Büffelvideos sehen kann. Usw.

Mach die Augen auf! :)

Du windest dich. "Gut Funktioniert" ist keine Grenze.
Ich bestreite nicht, dass Bogenjagd funktionieren kann. Ich bin mir allerdings recht sicher, dass sie körperlich, geistig und bei Selbstbeherrschung deutlich höherere Anforderungen an den Jäger stellt. Das Problem ist lediglich, dass Fehler vom Wild ausgebadet werden müssen und Bogenjagd ist nunmal fehleranfälliger.

Wenn du irgendwie sicherstellen kannst, dass alle Bogenjäger ihr Jagdgerät perfekt beherrschen, körperlich fit sind und deutlich disziplinierter Schießen als Otto-Normaljäger, hast du meinen Segen. Legalisiert den Kram. Kannst du aber leider nicht. Zumindest sehe ich nicht, wie ;)

Und noch ne Anmerkung zum Thema "leise": Mindestens einer der Büffel hört den Prellschlag und reagiert vor dem Treffer. Überschall hat auch seine Vorzüge. Namentlich, dass das Projektil häufiger dort ankommt, wo angehalten wurde.
 
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Du windest dich. "Gut Funktioniert" ist keine Grenze.
Ich bestreite nicht, dass Bogenjagd funktionieren kann. Ich bin mir allerdings recht sicher, dass sie körperlich, geistig und bei Selbstbeherrschung deutlich höherere Anforderungen an den Jäger stellt. Das Problem ist lediglich, dass Fehler vom Wild ausgebadet werden müssen und Bogenjagd ist nunmal fehleranfälliger.

Wenn du irgendwie sicherstellen kannst, dass alle Bogenjäger ihr Jagdgerät perfekt beherrschen, körperlich fit sind und deutlich disziplinierter Schießen als Otto-Normaljäger, hast du meinen Segen. Legalisiert den Kram. Kannst du aber leider nicht. Zumindest sehe ich nicht, wie ;)

Und noch ne Anmerkung zum Thema "leise": Mindestens einer der Büffel hört den Prellschlag und reagiert vor dem Treffer. Überschall hat auch seine Vorzüge. Namentlich, dass das Projektil häufiger dort ankommt, wo angehalten wurde.
Ich mich winden? Keinesfalls! Ich halte deine Einwände für die bei dem Thema übliche Nörgelei der Ahnungslosen aber Meinungsstarken. Viele Argumente ziehen nicht, wurden aber schon tausendmal ausgetauscht.

Beispiel? Höhere Anforderungen geistig, körperlich... Ja! Eine sensationelle Binsenweisheit! Es gibt Anforderungen, man muss diese erfüllen sonst geht es schief. Unser hervorragendes deutsches Nachsuchewesen spricht beredte Sprache von den nicht erfüllten Anforderungen des Gewehrschusses. Und nu?

Beispiel zwei: Büffel reagiert auf Prellschlag... Ja! Deshalb (!) ist die Schussentfernung begrenzt. Nur deshalb. Deshlab musst man ständig mit dem LRF. Zielsicher sind trainierte Bogenschützen auf viel größere Entfernung.
Was heißt das nun? Nichts! Die Entfernung war richtig, das Stück hat gezuckt und da war es auch schon vorbei. Eine ganz super saubere Sache, wie du ja selbst gesehen hast.

Wenn du irgendwie sicherstellen kannst, dass alle Bogenjäger ihr Jagdgerät perfekt beherrschen, körperlich fit sind und deutlich disziplinierter Schießen als Otto-Normaljäger, hast du meinen Segen.
Wieder ein Nullargument. Muss bei jeder Jagdhandlung gewährleistet sein. Gilt also für alle und jeden und immer. Was willst du uns also damit sagen?
 
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Du windest dich. "Gut Funktioniert" ist keine Grenze.
Ich bestreite nicht, dass Bogenjagd funktionieren kann. Ich bin mir allerdings recht sicher, dass sie körperlich, geistig und bei Selbstbeherrschung deutlich höherere Anforderungen an den Jäger stellt. Das Problem ist lediglich, dass Fehler vom Wild ausgebadet werden müssen und Bogenjagd ist nunmal fehleranfälliger.

Wenn du irgendwie sicherstellen kannst, dass alle Bogenjäger ihr Jagdgerät perfekt beherrschen, körperlich fit sind und deutlich disziplinierter Schießen als Otto-Normaljäger, hast du meinen Segen. Legalisiert den Kram. Kannst du aber leider nicht. Zumindest sehe ich nicht, wie ;)
Dann müsste man alle Drueckjagden auch abschaffen, weil der Durchschnittsjaeger sicher nicht qualifiziert ist, flüchtige Schüsse zu tätigen.
Bogenjagd hat ja mit jagen zu tun und nicht mit Wildmanagement. Das ist ein Punkt den viele in Europa schon vergessen haben. Die meisten Bogenjaeger die ich kenne sind diszipliniert, was ich von vielen Gewehrtraegern nicht sagen kann.
Ob es legalisiert werden kann, das weiß ich nicht. Die Chancen sind in Europa gering, weil sich die Jäger unterein schon bekritteln.
 
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Dann müsste man alle Drueckjagden auch abschaffen, weil der Durchschnittsjaeger sicher nicht qualifiziert ist, flüchtige Schüsse zu tätigen.
Bogenjagd hat ja mit jagen zu tun und nicht mit Wildmanagement. Das ist ein Punkt den viele in Europa schon vergessen haben. Die meisten Bogenjaeger die ich kenne sind diszipliniert, was ich von vielen Gewehrtraegern nicht sagen kann.
Ob es legalisiert werden kann, das weiß ich nicht. Die Chancen sind in Europa gering, weil sich die Jäger unterein schon bekritteln.
Ich bin da nicht so pessimistisch. Dass sich Jäger nicht mal auf die Farbe des Himmels einigen können, ist leider richtig. Da aber in 17 (!) europäischen Ländern die Bogenjagd legal ist, könnte ja noch ein Wunder passieren.
Hier in der Nähe von Berlin in Stahnsdorf war es letztes Jahr fast soweit, dass innerorts eine Sauenplage mit dem Pfeil gerichtet werden sollte. Es fehlte aber das letzte bisschen Mut. Leider.
 
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Hallo zusammen,
nochmal, wenn, was ich zwar nicht glaube, die Bogenjagd legalisiert werden sollte, ist es vorbei mit den ganzen 3-Parcours. Der Bogen ist dann auf einmal eine Jagdwaffe, die man nicht mehr ohne weiteres in den Wald mitnehmen kann, zum Schießen muss man auf eine amtlich genehmigte Schießanlage, usw. usw. Nicht auszudenken, was dem Gesetzgeber dazu einfallen würde. Eine der letzten großen Freiheiten aufgeben um einigen wenigen die Möglichkeit zu geben, mal ein Stück Wild zu strecken? Ich war selber schon im Ausland auf Bogenjagd und weiss daher, wie selten es klappt, überhaupt in Schussweite zu kommen. Von Schießen und treffen red ich da noch gar nicht.
Ich bin nicht gegen Bogenjagd an sich, aber Deutschland ist definitiv NICHT die richtige Gegend dafür.
Gruß
Manni
 
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Zur Jagdwaffe würde er auf jeden Fall...und dann bedenke die Reglementierungswut!
 
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Dann müsste man alle Drueckjagden auch abschaffen, weil der Durchschnittsjaeger sicher nicht qualifiziert ist, flüchtige Schüsse zu tätigen.
Wenn man nur den Tierschutz betracht ist das absolut richtig. Die Abschaffung von Drückjagden würde sich aber sehr negativ auf die Land- und Forstwirtschaft in D. auswirken. Sonst würde hier wahrscheinlich auch mehr Druck gemacht. So lange der Staat (Forst) sie selbst braucht, um seine Ziele zu erreichen, sind wir hier vor Verschärfungen sicher. Da Bogenjagd keinen zusätzlichen Beitrag zu irgendwas außer der Freude des Jägers leistet, zieht dieses Argument aber hier nicht. Deswegen muss man dafür dorthin fahren, wo es erlaubt ist.

In den USA ist ja auch diversen Bundesstaaten die Nachsuche mit Hunden verboten. Bin sicher, die haben da ähnlich Diskussionen wie wir zum Bogen.

@bockgeschossen Hier nochmal kondensiert: Der Staat hat sicherzustellen, das dem Wild kein vermeidbares Leid entsteht. Und deswegen wird das in D. nix mit dem Bogen. Tierschutz sticht Privatvergnügen. Dass mag nicht in deine subjektive Wunschdenke passen, in der ein Bogen immer genauso gut ist wie ein Gewehr, so be it. Ich wundere mich immer noch, warum der Bogen dann erst von der Armbrust und dann von Feuerwaffen verdrängt wurde. War sicher wie bei VHS und Betamax....
 

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