Preise für forstliche Jagden senken?

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Beim Rotwild (und auch beim Damwild) braucht es auch sehr viel Ruhe. In meiner Rotwild-"ecke" geht von Mitte Mai bis Anfang August NIEMAND auf den Hochsitz, da fällt kein Schuss, ist keine Falle beködert. Wenn man eh nur 90ha hat und dann noch mehrere Anteilseigner, wo sollen sich die in dieser Zeit "austoben" ?

Für 6.000 Euro kann man jedes Jahr beim Staatsforst in MV 2-3 mittlere bis gute Damhirsche schießen. Völlig streßfrei innerhalb von 1-2 Wochen. Keine Arbeit, keine Verpflichtung, nichts. Wäre für mich die sinnvollere Alternative.
 
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9 Jul 2019
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Ich würde mich freuen wenn ihr so halbwegs bei meiner Ausgangsfrage bleibt. Ob zB die besage „Gruppe junger Jäger“ Zuviel ist für die Fläche etc. ist hier völlig uninteressant. Gegragt war ob jemand clevere Argumente / Gedanken hat, einen niedrigeren Preis mit dem Forst zu diskutieren.

Kommt drauf an. Darf der Forst denn frei vergeben? Hier in BW ist beim Forst das Losverfahren weit verbreitet - Preisdiskussionen sinnlos.

Dies vorausgeschickt sehe ich für eine Preissenkung nur drei Alternativen: Erstens, sie sich aus dem Kopf zu schlagen. Zweitens, zu hoffen, daß niemand pachtet und nachdem das Revier ein, zwei Monate unverpachtet war sich zu „opfern“. Die dritte Alternative ist nicht ganz ernst gemeint und hätte mit sexuellen Gefälligkeiten gegenüber dem Forstamtsleiter zu tun...
 
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Deine zweite Alternative kommt auf das Forstamt an.
Wenn bei uns ein Revier nicht weg geht, werden Pirschbezirke daraus gemacht. Die gehen dann weg, so schnell kann man nicht gucken.
 
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Hallo,

ich habe eine Jagderlaubnis im Nds. Staatsforst in einem Revier von 90ha mit zwei anderen Jägern.
Es geht schon.

Meiner Erfahrung nach ist das Forstamt sehr glücklich, wenn...

... der Abschussplan frühzeitig erfüllt wird, insbesondere bei weibl. Stücken,
... sie keine Arbeit mit dem Revier haben,
... kein Ärger zwischen Jägern und Dritten zu Ohren kommt,
... keine Gerüchte über verbotene Kameras oder Kirrungen aufkommen.

Wenn man das irgendwie plausibel machen kann, ist ein Feilschen evtl. möglich.

Nicht günstig wäre dabei:
Weite Anreise ins Revier, wenig Zeit durch berufliche/familiäre Einbindung oder ähnliches.

So, das wäre mein Senf dazu.
 
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24 Sep 2015
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Ach ja,
wir zahlen insgesamt weniger als die Hälfte, bei ähnlichen Abschüssen.
Wir waren dem Forstamt aber auch schon positiv bekannt.
 
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Also wenn man bei den Preisen das ganze mal auf das
erlegte Fleisch umrechnet.... was soll da das Kg kosten!? Soviel Rehe, Sauen... kann man gar nicht erlegen, das die 6k€ auch nur ansatzweise herauskommen.

Der einzige, der da was verdient ist der Forst.
 
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Ihr müsst Euch mal davon verabschieden, dass man die Revierkosten über Wildbreterlöse kompensiert. Das gelang uns einige Jahre, aber seit überall Sauen sind und jeder verkaufen muss, ist der Zug abgefahren, Wer denkt, dass mit Zahlung von Pacht, Steuern, ggf. noch BG alle Kosten beglichen sind, der hat keine Ahnung:cool:
 
M

marder14

Guest
Ich habe ein paar Jahre ein Revier mit 110 ha (nur Wald) alleine bejagt und fand die Fläche für mich alleine schon knapp bemessen (pro Jahr habe ich 15 - 20 Rehe erlegt). Die Pacht war aber deutlich geringer. Für 6000 € würden mir andere Dinge einfallen, die ich (auch jagdlich) machen kann.
 
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Vielleicht sollte man nach erfolgreicher Pacht einen BGS mtit dem Titel „Suchen solventen Arzt/Anwalt mit mindestens 100km Anreise der für 3000€ Seinen Maibock schießen will und sich ansonsten nicht großartig blicken lässt“ ausschreiben...
Ja, Ironie, aber effektiv gibts davon nicht wenige... selber mehrfach erlebt.
 
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Ihr müsst Euch mal davon verabschieden, dass man die Revierkosten über Wildbreterlöse kompensiert. Das gelang uns einige Jahre, aber seit überall Sauen sind und jeder verkaufen muss, ist der Zug abgefahren, Wer denkt, dass mit Zahlung von Pacht, Steuern, ggf. noch BG alle Kosten beglichen sind, der hat keine Ahnung:cool:

Warum eigentlich?
(Netto-)Pachtpreis ergibt sich aus zu erwartendem Wildbreterlös + Spaß-/Freude-/Lust-Zuschlag, letzterer ist natürlich individuell abhängig von der persönlichen Wertigkeit der im Revier bejagdbaren Wildarten.
Aber nirgendwo steht, dass man sich auf unverschämte Pacht- (oder BGS-)bedingungen einlassen muss!
 
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Ihr müsst Euch mal davon verabschieden, dass man die Revierkosten über Wildbreterlöse kompensiert. Das gelang uns einige Jahre, aber seit überall Sauen sind und jeder verkaufen muss, ist der Zug abgefahren, Wer denkt, dass mit Zahlung von Pacht, Steuern, ggf. noch BG alle Kosten beglichen sind, der hat keine Ahnung:cool:

Ja, aber dann muss sich der Forst auch davon verabschieden, dass der Besitz von Wald per se die Kosten für die Bewirtschaftung deckt, oder gar Gewinn abwirft, ist halt ein Hibby Wald zu besitzen.
 
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14 Feb 2006
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Ich hab jetzt den ganzen Faden nicht durchgelesen, aber 90 ha ist grad so für eine Person bei Rotwild die Höchstzahl. Die Fläche mit einer Gruppe von Jungjägern zu bejagen lassen, ist schlicht und einfach sittenwidrig. Man will vermutlich die Fläche auch ohne Abschuss wildfrei bekommen. Selbst ein Jäger bringt es fertig diese Fläche wildleer zu bekommen, er braucht nur etwas herumzupirschen. Dann wird hier der nächste Faden eröffnet warum bisher nix in diesem Handtuch gesehen wurde.
Ich spreche sowohl den Verpächter als auch den Interessenten jegliches Wissen über eine wildtiergerechte Bejagung ab.
 

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